Andreas Steinhöfel - Anders

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 2.708 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Breña.

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    Klappentext
    Nach dem Unfall sind Zeit und Welt aus den Fugen. 263 Tage liegt der Winterjunge im Koma, exakt die Anzahl jener Tage, die seine Mutter vor elf Jahren mit ihm schwanger war. Dann erleben die Menschen um ihn herum ein Wunder: An einem prächtigen Sommertag kehrt Felix Winter zurück ins Leben. Und nennt sich von nun an anders, nämlich Anders. Er hat keinerlei Erinnerung mehr an die Zeit vor dem Unfall oder an den Unfall selbst … und es gibt jemanden, der alles dafür tun wird, dass das so bleibt.



    Zum Autor

    Andreas Steinhöfel wurde 1962 in Battenberg geboren, arbeitet als Übersetzer und Rezensent und schreibt Drehbücher – vor allem aber ist er Autor zahlreicher, vielfach preisgekrönter Kinder- und Jugendbücher, wie z. B. »Die Mitte der Welt«. Für »Rico, Oskar und die Tieferschatten« erhielt er u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis. Nach Peter Rühmkorf, Loriot, Robert Gernhardt und Tomi Ungerer hat Andreas Steinhöfel 2009 den Erich Kästner Preis für Literatur verliehen bekommen. 2013 wurde er mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für sein Gesamtwerk ausgezeichnet.


    Meinung
    Diese Buchreihe habe ich auf der Frankfurter Buchmesse zum ersten mal gesehen und war völlig fasziniert davon.


    Dieses Buch ist mal etwas ganz anderes, diese schlichte Eleganz. Kein buntes Verwirrspiel, keine unnötigen Bildchen, einfach nur weiß mit einem minimalistischem Bild. Es sticht einem sofort ins Auge, man muss es einfach in die Hand nehmen.
    Oben rechts das goldene Krönchen ist ein kleiner Eyecatcher, der Schriftzug ebenfalls in Gold gehalten ist schon was besonderes.Dann hat es sogar ein Lesebändchen was in der gleichen Farbe vorhanden ist.
    Die Seitenzahlen sind ebenfalls in diesem Ton abgedruckt und empfinde ich schon als etwas besonderes.
    Es gibt bei den Kapitelanfängen immer ein kleines Bildchen und den Zeitraum, in dem das Kapitel spielen wird.


    Protagonisten und Orte sind sehr gut beschrieben, man kann sich gut in die Dinge hinein versetzen und den Ereignissen gut folgen. Der Schreibstil ist nicht ganz so leicht und flüssig wie ich es von einem Jugendbuch erwarte. Eher etwas angehoben und man muss sich ein wenig mehr konzentrieren, als ich es bei dieser Altersempfehlung erwarten würde. Es dauert also eine gewisse Zeit, bis man sich an diesen gewöhnt hat.
    Vor allem die Gedankengänge der Hauptperson, die Aussagen und Handlungen von ihm sind nicht Alters entsprechend. Hier würde man eine deutlich ältere Person hinter vermuten.


    Man erfährt aus verschiedene Sichtweisen das Leben und den Alltag von Felix, wie es zu dem Unfall kam, seine Zeit im Koma und wie es vor allem danach weiter geht. Das er bei weitem nicht mehr der selbe ist wie früher und Personen in seiner Umgebung nicht wissen, wie sie nun mit ihm umgehen sollen. Er legt sonderbare Verhalten an den Tag, die seine Eltern und seine Lehrer nicht zu deuten wissen und andere Mitmenschen verunsichert.


    Ist er der gleiche wie früher? Hat er sich verändert? Warum kann er sich nicht an die Zeit vor seinem Unfall erinnern? Oder will er sich vielleicht nicht an de Geschehnisse erinnern? Was war geschehen?


    Diese Fragen stellt man sich beim lesen und erwartet, noch Antworten zu erhalten.


    Fazit
    Ein Buch, von dem ich ein wenig andere Vorstellungen hatte. Aber alles in allem kein schlechtes Buch dem man sich nur öffnen muss.


    4ratten

  • Ja "Königskinder" ist der neue Jugendbuchverlag von Carlsen (nennt man glaub im Fachjargon Inprint). Ich weiß noch das Andreas Steinhöfel auf seinem Blog darüber gesprochen hat, das "Anders" dann dort erscheinen wird.

  • Meine Meinung:
    Was passiert wenn alles anders ist, als noch einen Tag zuvor? Was passiert wenn einer selbst anders wird und was passiert wenn genau dieses Andere alle anderen mit verändert? Das alles erzählt Andreas Steinhöfels neuer Roman "Anders". Und dabei ist der Titel wirklich Programm. Denn alles verändert sich schlagartig um Felix herum. Man lernt vor allem seine unmittelbaren Mitmenschen und deren Sichtweise auf ihn kennen, doch gerade dadurch merkt man was genau nun nicht mehr so ist, wie vor dem Unfall.


    Felix oder Anders wie er sich nach dem Unfall nennt, kommt kaum zu Wort. Man erlebt ihn durch seine Taten und er kommt einem dadurch trotzdem unglaublich nahe. Das ist sehr merkwürdig, denn eigentlich scheint man ihn ja eher auf Distanz zu erleben. Trotzdem, die wenigen Male die man ihn dann doch ganz aus der Nähe betrachten darf, sind sehr intensiv. Überhaupt ist "Anders" hautnah, intensiv, an manchen Stellen sogar fast verstörend.
    Der Roman hat mich nahezu umgehauen. Steinhöfel zaubert mit seinen Worten und hat mich in die Tiefe gezogen. Ich konnte gar nicht aufhören zu lesen, obwohl ich zweimal kurz eine Pause machen wollte, es hat irgendwie nicht funktioniert. "Anders" transportiert vor allem Emotionen. Verschiedene Stimmungen, Anders neue Gefühle und seine Reaktionen auf etwas das er verdrängt hat. Aber auch seine Reaktion auf die Umwelt. Auf eine Erwachsenenwelt die er nun langsam beginnt zu durchschauen, vielleicht schon vor seinem Unfall durchschaut hat, es sich nun aber traut das auch direkter auszusprechen.


    Manchmal liest der Roman sich fast wie ein modernes Märchen. Immer auf dem schmalen Grat zwischen eben diesem und einer so realen Geschichte, das es weh tut. Und das in einer Sprache die manchmal auch poetisch wirkt. Wie immer bei Steinhöfel unterfordert er seine Leser nicht und traut ihnen zu auch schwierigere Romane zu lesen, als man oftmals Jugendlichen so zu lesen gibt. Ich glaube sogar das in so mancher Bibliothek "Anders" bei den Erwachsenenromanen landen könnte. Für mich ist "Anders" ein wunderbarer Roman der mir einfach unter die Haut geht.


    5ratten

  • Naja es ist das erste Jahr. Man wird sehen wie sich das Ganze entwickeln wird. So manches Inprint verschwand ja auch ganz schnell wieder in der Versenkung.

    Ds ist ja hier leider dann auch passiert. Was ich immer noch sehr schade finde, weil das Programm echt toll war und auch die Bücher so eine schöne Gestaltung hatten.


    Mein Re-read von "Anders" ist für mich gerade sehr besonders. Ich weiß wieder, warum ich den obigen Text so geschrieben habe. Immernoch ein so tolles Buch!

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    Klappentext laut Amazon:

    Felix, das heißt der Glückliche! Um seinem Sohn zu dessen elften Geburtstag Glück zu wünschen, befestigt der Vater zwei Deko-Einsen an der Decke. Pech für Felix: Eine davon fällt ihm auf den Kopf. Er taumelt hinaus – und gerät seiner Mutter vors Auto. Als er nach 263 Tagen aus dem Koma erwacht, ist er – anders. Und will ab sofort auch so genannt werden. Als Anders hat Felix neue Eigenschaften. Doch keine Erinnerung, was vor seinem Unfall los war. Und es gibt einen Menschen, der alles dafür tun würde, dass das auch so bleibt …


    Mein erster Eindruck:

    Puh, anstrengend.

    Ich habe die begeisterten Rezis hier im Forum gelesen* und war sehr neugierig auf das Buch. Aber der Anfang liest sich für mich einfach nur unfassbar anstrengend. Mit dem Schreibstil komme ich überhaupt nicht zurecht, ohne dass ich es richtig an etwas festmachen könnte. Alles ist so distanziert.


    *Vielleicht hätte es mich schon misstrauisch werden lassen müssen, dass HoldenCaulfield das Buch liebt. Wir haben ja schon öfter unsere Inkompatibilitäten in Bezug auf Bücher festgestellt :D

  • Kiba Das ist DEINE Theorie ^^ Ich behaupte mal, ich habe mit noch mehr Leuten keine/kaum literarische Übereinstimmungen. Eine Freundin, die nicht hier im Forum aktiv ist, hat mir z.B. eben ihren SUB geschickt. Ich kenne absolut nichts davon und mich interessieren die Themen auch null (sind so Preisträger -Gesellschaftsromane).

  • Ich gebe auf. Habe etwa das erste Viertel gelesen, aber das Buch klaut mir nur meine Lesezeit. Ich finde die Figuren durchweg unsympathisch und habe überhaupt kein Interesse herauszufinden, was denn nun vor dem Unfall los war und verheimlicht werden soll.


    Vielleicht magst ja du, Breña , diesen Thread übernehmen und im Rahmen der Monatsrunde noch etwas zu deinen Eindrücken zum Buch schreiben.

  • Vielleicht magst ja du, Breña , diesen Thread übernehmen und im Rahmen der Monatsrunde noch etwas zu deinen Eindrücken zum Buch schreiben.

    Mach ich, danke! Ich hab gehofft, mich mit dir während des Lesens austauschen zu können. Mal sehen, ob unsere Eindrücke kompatibel sind oder ich eher Team HoldenCaulfield bin. :breitgrins:


    Ich hatte abgesehen von deinen Eindrücken noch nichts zu dem Buch gelesen, sondern es einfach nur aus dem Bücherschrank adoptiert.

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

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    Hm, beides eher abschreckende Fakten. :schwitz:

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges