Moin, Moin!
Auch wenn ich oft kokettierend klage, nicht zum Lesen zu kommen: ich lese doch täglich. 2,5 bis 3 Stunden bin ich unterwegs, kann diese Zeit allerdings nur teilweise nutzen. Früh um 5 Uhr bin ich in der Straßenbahn einfach noch zu müde, um zu lesen. Und nach der Nachtschicht um 6.30 ebenfalls. Aber seitdem ich mir einen mp3-Player angeschafft habe, stört mich die Außenwelt nicht mehr so. Mit der entsprechenden Musik kann ich sogar lesen, wenn Kinder kreischen oder Alkoholisierte randalieren.
Zwei Aspekte beeinträchtigen mein Lesen. Ich bemerke, wie sich die Lesefähigkeit verändert, d.h. abnimmt. Die Geduld, sich einen Text zu erobern, schwindet; die Konzentration wird schwächer. Ich ertappe mich dabei, gewisse Literatur von vornherein als zu schwierig einzustufen. Weiterhin stiehlt mir meine Internetsucht Zeit, die ich lieber für die Lektüre verwendet hätte. Das Verhältnis zwischen Betätigung mit und im Internet und dem Lesen befriedigt mich nicht. Immer wieder entstehen Situationen, in denen ich frustriert alles hinwerfen möchte. Das Ideal des ungestörten Lesens bleibt unerreicht.