01 - Prolog bis Kapitel IV (bis Seite 66)

Es gibt 59 Antworten in diesem Thema, welches 12.324 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Christine.

  • Hier startet morgen die Leserunde zu "Der Ozean am Ende der Straße" von Neil Gaiman.


    Postet hier bitte erst, wenn Ihr mit der Lektüre begonnen habt und etwas zum Buch zu sagen oder zu fragen habt. Die Beiträge "Buch liegt bereit, ich fange heute Abend an" ziehen das Ganze zu sehr in die Länge und passen besser in den Buchvorschlag. Außerdem wäre schön, wenn Ihr darauf achtet, nicht einzeln zu sehr vorzupreschen, damit wir zusammen bleiben und damit auf einem ähnlichen Stand spekulieren und diskutieren können. Als Faustregel gilt, nicht mehr als ein Abschnitt pro Tag.


    Zum Abschluss: bitte denkt auch daran, dass ein wichtiger Teil der Leserunden Eure Rezensionen anschließend sind und stellt diese am Ende der Runde zeitnah hier im Forum und auf literaturschock.de direkt ein.
    Zahlreiche Rezensionen hier und die Streuung auf anderen Seiten steigern bei den Verlagen die Attraktivität von solchen Aktionen: Denkt daran, dass die Teilnahme an der Runde und die Rezensionen die "Gegenleistung" für die Freiexemplare sind.



    Hier könnt ihr über Prolog bis Kapitel IV (bis Seite 66) schreiben. Die Seitenzahlen beziehen sich auf die deutsche Hardcoverausgabe.
    Spoilermarkierungen sind aufgrund der Abschnittseinteilung nicht vorgesehen.

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • *nochniemandhiersonst??*
    Gut - jemand muss ja den Anfang machen.
    Also: Hallo, liebe Mitleser, ich freue mich auf ein Gespräch hier mit Euch! :)


    Ich hab' also schon mal angefangen zu lesen, dann aber nach 2 Kapiteln eingebremst, um eben nicht "vorzupreschen". ;)
    Schon so kann ich aber sagen, dass mir Buch und Stil gefallen und sich das Ganze sehr angenehm und flüssig liest (ich lese die englische Version).
    Besonders gut gefällt mir an diesem Anfang, wie sensibel sich Sprachstil und Betrachtungsweise nach dem Prolog ändern, als mit dem Rückblick die eigentliche Geschichte beginnt. Aus Sicht eines 7jährigen Kindes (und dann noch als Erinnerung) zu berichten, hat ja zahlreiche Fallstricke - ich finde aber, Neil Gaiman macht das wirklich bewunderswert: Die Erinnerungen der Hauptfigur sind so, wie man das von eigenen Kindheitserinnerungen kennt, nämlich eben nicht vollständig und völlig kontinuierlich, sondern oft eher "schlaglichtartig"; die Höhepunkte sind dabei solche, die einem für ein Kind auch als plausibel erscheinen. Der Prolog dagegen besteht aus Überlegungen eines Erwachsenen, der sich der Vergangenheit nähert; die äußeren Umstände dazu werden "deutlich angedeutet", aber nicht weiter ausgeführt - nichts lenkt hier vom kommenden Hauptthema ab.


    Ich freu' mich auf's Weiterlesen, aber werde jetzt erst mal warten, versprochen!! :smile:

    Einmal editiert, zuletzt von Alice ()

  • Hallo zusammen,


    ich habe es mir heute auch mit dem Buch gemütlich gemacht und schon mal reingelesen. Ich habe ehrlich gesagt manches Mal meine Probleme mit Neil Gaiman gehabt. Ich liebe seine verrückten Ideen und Fantasien, aber oft "packen" mich seine Geschichten so insgesamt dann doch nicht so richtig. Hier hat mich aber gleich schon der Anfang in den Bann gezogen. Man erinnert sich Stück für Stück mit dem Erzähler zurück und ich bin schon gespannt, was wir noch alles über seine Kindheit erfahren.
    Gleich im ersten Kapitel erfahren wir ja ein bisschen was über den Erzähler und dass er ein Bücherwurm war/ist. Die Erzählung von seiner Geburtstagsfeier hat mir ja ein bisschen das Herz gebrochen... Eine sehr sympathische Figur auf jeden Fall, eine gewisse Identifikation ist schon mal da :breitgrins:



    Die Erinnerungen der Hauptfigur sind so, wie man das von eigenen Kindheitserinnerungen kennt, nämlich eben nicht vollständig und völlig kontinuierlich, sondern oft eher "schlaglichtartig"; die Höhepunkte sind dabei solche, die einem für ein Kind auch als plausibel erscheinen.


    Genau das gefällt mir bisher richtig gut. Man kennt das ja selber auch, dass man Dinge/Orte sieht und auf einmal ist da wieder eine Erinnerung. So hat man das Gefühl, dass auch der Erzähler (noch) nicht mehr weiß, als wir Leser. Das finde ich irgendwie ganz cool gemacht :smile:

    ~ The world is quiet here ~

    Einmal editiert, zuletzt von Cookie ()

  • So, den ersten Abschnitt habe ich auch soweit beendet und ich bin erstmal positiv überrascht und ich hoffe, das bleibt auch so. Der Roman beginnt in einem ruhigen Ton, und man läuft irgendwie mit dem Ich-Erzähler mit zum Teich, an dem er dann sitzend sich in seine Kindheit zurückbegibt, denn mit diesem Ort scheint ihn viel zu verbinden.


    Der Erzähler scheint in Bücher ja richtig vernarrt gewesen zu sein, denn Freunde scheint er nicht viele gehabt zu haben und so vergräbt er sich in den Geschichten, die ihm die Bücher zu erzählen haben. Und wir erfahren, wie er Lettie Hempstock kennengelernt hat. Lettie und ihre Familie könnten auf Außenstehende einen leicht verschrobenen Eindruck machen, aber ich beginne sie bereits ins Herz zu schließen.


    Da er an den Ort seiner Kindheit zurückgekehrt ist und den Hof der Hempstocks aufsucht, muss ihn mit Lettie eine starke Freundschaft verbunden haben, ich denke, sie war damals seine erste richtige Freundin.


    Ich hatte vor längerer Zeit von Neil Gaiman "American Gods" begonnen zu lesen, aber irgendwie nicht beendet, vielleicht nehme ich es mir nach Beendigung dieses Buch noch mal vor, wenn mich dieses Buch in seinen Bann zieht.



    Genau das gefällt mir bisher richtig gut. Man kennt das ja selber auch, dass man Dinge/Orte sieht und auf einmal ist da wieder eine Erinnerung. So hat man das Gefühl, dass auch der Erzähler (noch) nicht mehr weiß, als wir Leser. Das finde ich irgendwie ganz cool gemacht :smile:


    Ja, so geht es mir auch, manche Dinge, die ich in der Kindheit erlebt habe und bereits zu vergessen geglaubt habe, tauche dann plötzlich in meinem Kopf wieder auf. Manche Dinge bleiben auf ewig haften und andere Ereignisse verschwinden und tauchen irgendwann wieder auf.


    Ich bin gespannt wie es weitergeht.

  • Hallo zusammen!


    Dies ist mein erstes Buch von Neil Gaiman und ich habe bis jetzt das zweite Kapitel beendet. Auf goodreads.com wurde das Buch ja 2013 von den Lesern zur besten Fantasy gewählt, also bin ich mal gespannt!


    Der Prolog macht schon mal sehr neugierig. Der Erzähler erwähnt, dass seine Ehe vor einem Jahrzehnt in die Brüche gegangen sei, aber dennoch könne er keine neue Beziehung eingehen. Mmh, was das wohl vorgefallen ist, ist ja eigentlich schon eine längere Zeit her? Auch werden wir im Dunkeln gelassen, zu welcher Beerdigung er denn gekommen ist. Ich nehme mal an, dass ein Elternteil von ihm verstorben ist.


    Ja das mit der Geburtstagsfeier, zu der keiner auftaucht, ist wirklich herzzerreißend. Nicht vorzustellen, wie ich mich in dem Alter gefühlt hätte! Und dann wird auch noch sein Kätzchen überfahren. Der Junge hatte es schon nicht leicht! :traurig: Die Eltern scheinen ihn auch überhaupt nicht zu trösten oder sich in ihn hineinzuversetzen, sondern eher praktisch veranlagt zu sein. Die Katze wurde ersetzt und gut ist. Naja, vielleicht scheint es ja auch nur in seiner Erinnerung so...


    Auch als er Zeuge des Toten auf der Rückbank des Autos wird, ist klar, wie er sich verhalten soll. Nicht drüber reden und es mit sich selber ausmachen. Das find ich schon krass. Ich erinnere mich noch gut, wie ich als so 5-6 jährige gesehen hab, wie sie eine Wasserleiche aus einem See in meiner Nachbarschaft aus dem Eis gebrochen und geborgen haben. Ich hatte noch wochenlang Alpträume und wurde von aufgedunsenen Leichen verfolgt.


    Kein Wunder also, dass er sich bei Lettie und ihren Leuten wohl zu fühlen scheint. Die sind zwar auch irgendwie gruselig, aber zumindest herzlich. Sie scheinen ja irgendwie so was wie hellseherische Fähigkeiten zu haben, zumindest wissen sie einiges über die Gründe, warum sich der Mann umgebracht hat.


    Bis jetzt gefällt es mir sehr gut. Nur find ich die Schrift in meiner Ausgabe (das englische Taschenbuch) echt ganz schön winzig. Für mich als Blindschleiche ist das manchmal schon echt anstrengend.

    "If one cannot enjoy reading a book over and over again, there is no use in reading it at all." - Oscar Wilde - :lesewetter:

  • Guten Morgen ihr Lieben.
    ich hab auch schon den ersten Abschnitt gelesen, und bisher gefällt es mir sehr gut.


    Am Anfang lernen wir ja einen Mann kennen, der gerade von einer Beerdigung kommt. Da die Feier ja anscheinend bei seiner Schwester stattfindet, ist eventuell einer seiner Elternteile gestorben? Statt seiner Schwester zu helfen fährt er scheinbar ziellos in der Gegend herum und stößt dabei auf Kindheitserinnerungen. Sehr schön fand ich folgenden Satz: "Kindheitserinnerungen liegen manchmal unter den Dingen verborgen, die später passiert sind, wie Spielzeug, das vergessen auf dem Boden eines Kleiderschranks liegt, aber nie ganz verloren ist." Es beschreibt Erinnerungen sehr schön und manchmal entdeckt man durch Zufall eines dieser Spielzeuge wieder, eine schöne Vorstellung :breitgrins:


    Und dann tauchen wir ein in die Geschehnisse seiner Kindheit, die mir als Leser einige Rätsel aufgegeben haben. Die Hempstocks scheinen irgendwie eine merkwürdige Familie zu sein. Gibt es auf dem Hof gar keine Männer? Lettie scheint mit ihren elf Jahren schon viel zu wissen, aber das ist aus der Sicht eines Siebenjährigen wohl natürlich :breitgrins: Immerhin scheint der arme Junge endlich eine Freundin gefunden zu haben, da er ja in der Schule keine Freunde zu haben scheint. Die Geburtstagszene war wirklich traurig, aber er scheint sich ja zum Glück nicht all zu sehr darüber gewundert zu haben.


    Und wie sie dann dieses Monster bekämpfen, war schon ziemlich gruselig. Da fragt man sich natürlich, ob dies wirklich passiert, oder ob es einfach die Fantasy der beiden ist. Allerdings würde in diesem Licht die ganze Familie Hempstock wohl nur noch merkwürdiger erscheinen. Jetzt bin ich auf jeden Fall sehr gespannt, wie es wohl weitergehen wird.



    Auch als er Zeuge des Toten auf der Rückbank des Autos wird, ist klar, wie er sich verhalten soll. Nicht drüber reden und es mit sich selber ausmachen. Das find ich schon krass. Ich erinnere mich noch gut, wie ich als so 5-6 jährige gesehen hab, wie sie eine Wasserleiche aus einem See in meiner Nachbarschaft aus dem Eis gebrochen und geborgen haben. Ich hatte noch wochenlang Alpträume und wurde von aufgedunsenen Leichen verfolgt.


    Oh Gott, warum haben dich deine Eltern denn nicht weggebracht? Gerade Wasserleichen sind doch super eklig, und nichts für Kinderaugen. Zum Glück ist mir sowas erspart geblieben :entsetzt:



    Genau das gefällt mir bisher richtig gut. Man kennt das ja selber auch, dass man Dinge/Orte sieht und auf einmal ist da wieder eine Erinnerung. So hat man das Gefühl, dass auch der Erzähler (noch) nicht mehr weiß, als wir Leser. Das finde ich irgendwie ganz cool gemacht :smile:


    Das finde ich hier auch gut rüber gebracht. Ich habe es auch häufig, dass ich irgendetwas sehe, und plötzlich erinnere ich mich an eine ganz bestimmte Szene aus meiner Kindheit. Viel ist es leider nicht mehr, aber manchmal taucht irgendeine Erinnerung überraschend wieder auf.


    Wurde eigentlich der Name des Jungen genannt, und ich hab ihn überlesen, oder ist unser Protagonist noch namenlos? :confused:


  • Wurde eigentlich der Name des Jungen genannt, und ich hab ihn überlesen, oder ist unser Protagonist noch namenlos? :confused:


    Soweit ich weiß ist er namenlos.



    Ja, Mutter und Tochter, die beide "Mrs. Hempstock" heißen, hm? :breitgrins:


    Da stutzt der Erzähler doch auch kurz, oder? :breitgrins: Die Frauen scheinen ja eh eine sehr interessante Geschichte zu haben, wie so eine Hexenfamilie. Alles sehr mysteriös.


    LadyByron
    Wie furchtbar, was du da mit ansehen musstest! Ich kann mir vorstellen, dass einem so ein Anblick nicht wieder aus dem Kopf geht - und dann auch noch als Kind :entsetzt:

    ~ The world is quiet here ~

  • So, nun geselle ich mich zu Euch.


    Ich finde ja alleine schon das Cover ganz ganz toll gemacht. Und auch Innen die handschriftlichen Notizen ist für mich etwas ganz besonderes. Habe ich noch nie so gesehen.


    Das mystische in diesem ersten Teil finde ich super. Erst ist alles ganz normal und dann schleicht sich da Stück für Stück etwas Magisches mit rein. Wirklich toll.
    Unseren namenlosen Protagonisten (irgendwie will ich ihn immer Joe nennen :gruebel: ) finde ich sehr sympatisch. Ich hatte gleich Mitleid mit ihm, als seine kleine Katze überfahren wurde. Schon seltsam, wie seine Eltern das abgetan haben.
    Und dann noch die missglückte Geburtstagsfeier. Armes Kind.


    Lettie ist irgendwie das genaue Gegenteil von "Joe" (hoffentlich finden wir noch seinen Namen raus). Er ist so in sich gekehrt und Lettie ist ein richtiger Wirbelwind. Sie zieht ihn richtig mit.
    Bei den Hempstocks musste ich sofort an Hexen denken. Auch die Szene mit diesem seltsamen Wesen, das Lettie gebunden hat...


    Ich finde es schön, denn es wirkt alles so real und hat eben dennoch diese magischen und übernatürlichen Momente.

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.


  • Bis jetzt gefällt es mir sehr gut. Nur find ich die Schrift in meiner Ausgabe (das englische Taschenbuch) echt ganz schön winzig. Für mich als Blindschleiche ist das manchmal schon echt anstrengend.


    Meine deutsche Ausgabe ist auch recht klein von der Schrift. Oder ich bin grad Kindle-Verwöhnt, denn in letzter Zeit habe ich viel darüber gelesen.




    Statt seiner Schwester zu helfen fährt er scheinbar ziellos in der Gegend herum


    Hm, jetzt wo Du es erwähnst,... ja er hätte ja ruhig mal helfen können. So sind sie die Männer :breitgrins:

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.

  • Hallo zusammen,


    ich habe gestern schon mit dem Buch angefangen, aber da ich die englische Ausgabe lese, dauert es etwas länger, bis ich ein gewisses Quantum bewältigt habe. An sich ist Gaimans Englisch nicht schwer, aber ich bin noch in der Phase, dass ich jedes mir unbekannte Wort übersetze, somit dauert es eben. Das ändert sich aber erfahrungsgemäß. Irgendwann gebe ich mich mit Vermutungen zufrieden, dann liest es sich schneller. Bislang habe ich von Gaiman noch nichts gelesen, aber dieses Buch gefällt mir schon ganz gut. Abwarten, wie sich das noch entwickelt, denn Fantasy ist normalerweise nicht mein Genre.


    Der Prolog hat mich auch neugierig gemacht. Was dem Erzähler als Erwachsenem passiert ist, gäbe schon Stoff für eine neue Geschichte. Ich kann mir vorstellen, dass seine Erlebnisse in der Kindheit einen Einfluss ausgeübt haben, die ihn als Erwachsenen noch beeinträchtigen. Wir werden sehen. Die Erinnerungen, die bei seinem Besuch an dem alten Haus aufkommen, erinnern mich daran, wie ich selbst zum ersten Mal nach langen Jahren wieder durch meine Geburtsstadt spaziert bin und Ecken entdeckte, in denen ich als Kind jedes Steinchen kannte und die doch aus meinem Gedächtnis verschwunden waren. Das ist eine schöne Art des neu Entdeckens.


    Der Kleine macht einen verlorenen Eindruck. Keine Freunde und die verwaiste Geburtstagsparty lassen eigentlich den Schluss zu, dass er ein Einzelgänger ist, aber mit Lettie bekommt er doch schnell Kontakt und ist auch neugierig auf sie. Das gibt es bei Einzelgängern normalerweise nicht. Woran liegt es also, dass er so alleine ist?


    Die Geschichte mit dem Mini erregt Gänsehaut bei mir. Allein die Vorstellung, sein verschwundenes Auto mit einem Toten auf der Rückbank zu entdecken!


    Ich habe übrigens auch noch keinen Namen für den Jungen entdeckt.


  • Als Faustregel gilt, nicht mehr als ein Abschnitt pro Tag.


    (Anfängerfrage: Ist hierbei mit "Abschnitt" ein Kapitel gemeint - oder die Gruppen aus jeweils 4, die zu Threads zusammengefasst wurden?)

  • Alice: letzteres ist gemeint :smile:


    Ich habe gerade in der Badewanne bis zum Ende des 2. Kapitels gelesen und bin sehr angetan.


    Schon der kurze Abschnitt vor dem eigentlichen Prolog hat mich äußerst neugierig gemacht, über das alte Land und das wirklich alte Land. Was sich wohl dahinter verbirgt?


    Der Prolog selber hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Schön eingefangen, wie eine einzelne Kindheitserinnerung viele andere zutage fördert, unterstützt natürlich dadurch, dass der Protagonist Kindheitsorte wiederentdeckt. Auch die Art der Beschreibungen gefällt mir. Gaiman schwafelt nicht rum, schafft aber wunderbar Atmosphäre.


    Der kleine Junge hat mir so leid getan, dass keiner zu seiner Party kommen wollte. Andererseits fand er das dann aber wohl doch nicht gar so schlimm, da es ja keine richtigen Freunde waren, sondern "nur Kinder, die mit mir in die Schule gehen". Er kommt mir fast ein bisschen zu vernünftig vor für seine sieben Jahre.


    Dass er ein Buch auf seiner Torte haben wollte statt einer Actionfigur oder eines Fußballs, fand ich sehr herzerwärmend :herz:


    Fluffy so unspektakulär durch einen übellaunigen Streuner ersetzt zu sehen, muss dem armen Kerlchen ja schier das Herz gebrochen haben :traurig: Gaiman kann sich wirklich prima in das Kind hineinversetzen.


    Der Autofund ist ja reichlich gruselig. Das wird der Junge sicher so schnell nicht vergessen können. Gut, dass die Hempstocks (ich musste auch etwas schmunzeln, als er sich fragte, wieso die eigentlich alle Hempstock heißen :breitgrins: ) ihn aufgenommen und ein wenig abgelenkt haben. Allerdings habe ich dann etwas gestutzt, ob ein Siebenjähriger tatsächlich schon was mit dem Domesday Book anfangen kann.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Oh Gott, warum haben dich deine Eltern denn nicht weggebracht? Gerade Wasserleichen sind doch super eklig, und nichts für Kinderaugen. Zum Glück ist mir sowas erspart geblieben :entsetzt:


    Naja da bin ich mit Freunden durch die Gegend gestreunt und meine Eltern waren gar nicht dabei. Auch in dieser Hinsicht kann ich mich aber gut mit, ich nenne ihn jetzt auch mal Joe :breitgrins: , identifizieren, so etwas hätte ich meinen Eltern nie erzählt, damit sie sich nicht um mich zu sorgen brauchen.



    Ich finde ja alleine schon das Cover ganz ganz toll gemacht. Und auch Innen die handschriftlichen Notizen ist für mich etwas ganz besonderes. Habe ich noch nie so gesehen.


    Handschriftliche Notizen? Die gibt's in meiner Ausgabe gar nicht...


    Und wegen dem Namen Hempstock stehe ich wohl auf dem Schlauch. Kommt der auch in anderen Büchern von Gaiman vor?

    "If one cannot enjoy reading a book over and over again, there is no use in reading it at all." - Oscar Wilde - :lesewetter:

  • Das .. mystische Element zeichnet sich ja schon im 2. Kapitel langsam ab, als die Teebecher abgezählt werden (und einige andere eher unauffällige Kleinigkeiten), aber diese Details hätte man vielleicht auch noch anders erklären können (oder wie seht Ihr das?).
    In den nächsten beiden Kapiteln geht's dann aber so richtig los..


    Für mich ist genau da eine gewisse Wendung, als *Joe* nach seinem Traum Letty nach ihrem Alter fragt.. und dann nachfragt:
    "How long have you been eleven for?"
    Ab da war dann für mich endgültig klar, wohin (in etwa..) die Reise geht..
    Bis dahin hätte es doch (fast) auch noch eine ziemlich "normale" Geschichte sein können.. ?! Wie habt Ihr das empfunden?


    (Nachtrag: Meine E-Book-Ausgabe hat auch keine "handschriftlichen Notizen". Mag das mal jemand kurz beschreiben? Sind das zusätzliche Texte??)

    Einmal editiert, zuletzt von Alice ()


  • (Nachtrag: Meine E-Book-Ausgabe hat auch keine "handschriftlichen Notizen". Mag das mal jemand kurz beschreiben? Sind das zusätzliche Texte??)


    Diese handschriftlichen Notizen dienen wohl eher der Gestaltung der Innenseiten der Buchdeckel.

  • Handschriftliche Notizen gibt es bei mir nicht. Stattdessen ist da auf den ersten zwei Seiten vorne im Buch unter dem Titel jeweils ein kleiner Kübel zu sehen. Ob der wohl eine Bedeutung hat?


  • Diese handschriftlichen Notizen dienen wohl eher der Gestaltung der Innenseiten der Buchdeckel.


    Ich häng einfach mal ein Foto an. Das ist auf der Innenseite des Buchrückens (vorne und hinten)
    yquqjma5.jpg




    Das .. mystische Element zeichnet sich ja schon im 2. Kapitel langsam ab, als die Teebecher abgezählt werden (und einige andere eher unauffällige Kleinigkeiten), aber diese Details hätte man vielleicht auch noch anders erklären können (oder wie seht Ihr das?).


    Das hat mir so richtig gut gefallen, dass man nicht gleich in eine konstruierte Fantasywelt geschmissen wird, sondern erstmal alles ganz "normal" erscheint.



    "How long have you been eleven for?"


    Der Satz ist klasse. So etwas kann auch nur ein Kind fragen, oder? :zwinker:

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.

    Einmal editiert, zuletzt von Zara ()

  • In Bezug auf die Innenseiten der Buchdeckel ist man mit einem E-Book ganz klar im Nachteil :rollen: - vielen Dank für das Photo, Zara, das mich/uns diesbezüglich ein wenig aufholen lässt.. (Erinnert mich jetzt ein kleines bisschen an die LP/CD-Cover-Diskussion von "damals" - daran erinnern sich aber wahrscheinlich hier nur wenige, oder? ;) )


    Würd' mich interessieren, ob die "Altersfrage" in der deutschen Übersetzung auch ähnlich doppel/eindeutig rüberkommt..?

    Einmal editiert, zuletzt von Alice ()


  • Und wegen dem Namen Hempstock stehe ich wohl auf dem Schlauch. Kommt der auch in anderen Büchern von Gaiman vor?


    Also mir sagte der Name auch nichts und ich glaube uns ist es allen nur aufgefallen, weil alle "Mrs." heißen, also eigentlich ja verheiratet sein müssten, aber alle ihren Mädchennamen noch haben.


    Habe aber mal gegoogelt: In Neil Gaimans "Graveyard Buch" gab es eine vermeintliche Hexe namens Liza Hempstock auf dem Friedhof, um den sich die Geschichte dreht. Eine jugendliche Hexe, die - da sie als Hexe hingerichtet wurde - keinen richtigen Grabstein hat und der Protagonist geht dann los, um ihr einen zu besorgen. Witzig, den Zusammenhang habe ich echt so nicht herstellen können :klatschen:

    ~ The world is quiet here ~