Nele Neuhaus - Im Wald

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    Liegt der Grund für die Morde in der Vergangenheit?
    Prolog. Eine Frau besucht einen Mann in seiner Hütte. Sie muss ihm wehtun, denn er wird sonst ihr Glück zerstören. Und das kann diese Frau nicht zulassen….
    Ein junger Mann ließ sich von einem Autofahrer mitnehmen. In der Nähe des Campingplatzes steigt er aus. Er hat vor, von den Drogen loszukommen, und hier wird er keine finden. Hier war um diese Jahreszeit niemand….
    Eines Nachts explodiert irgendetwas auf dem Campingplatz. Feuer bricht aus und Felicitas Molin ruft bei der Polizei an….
    Oliver bodenstein Hauptkommissar bei der Kripo will eine Auszeit nehmen. Der aktuelle Fall – die Brandleiche vom Campingplatz – wird sein letzter sein. Doch dann muss er feststellen, dass er den Mann gekannt hatte….
    Im Altersheim wird die Mutter des Mannes ermordet…..
    Und Oliver Bodenstein erinnert sich an das Verschwinden seines besten Freundes aus Kindertagen. Vor mehr als 40 Jahren war das geschehen. Bodenstein hat Schuldgefühle, weil er seinen Freund damals alleine nach Hause hat gehen lassen….
    Und er ist immer mehr davon überzeugt, dass die Morde, die jetzt geschehen waren, mit dem Verschwinden des Freundes zusammenhängen…. Doch die Leitung des Falles gab er an seine Kollegin Pia Sander ab….
    Was hatte diese Frau vor? Warum sollte dieser Mann ihr Glück zerstören? Was will tut sie ihm an? Wer ist der junge Mann, der zum Campingplatz gelaufen ist? Hat er gesehen, wer das Feuer gelegt hat? Oder war er es vielleicht gar selbst? Wer ist der Mann, der im Wohnwagen verbrannt ist? War es wirklich ein Bekannter von Oliver Bodenstein? Warum wurde die Mutter des Mannes im Altersheim ermordet? Warum hat Bodenstein damals seinen Freund nicht nach Hause begleitet? Und inwiefern sollen die aktuellen Morde mit dem Verschwinden des Freundes von damals zu tun haben? Und warum gab Boden stein die Leitung des Falles ab? Aller diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung
    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Auch war der Schreibstil unkompliziert, es gab keine Fragen nach dem Sinn eines Wortes oder Satzes. In der Geschichte war ich schnell drinnen. Auch konnte ich mich gut in die Protagonisten hineinversetzen. Dass Bodenstein sich in Schuldgefühlen wälzte ging mir nahe, denn normalerweise, hätte er den Freund – der von allen nur gemobbt worden war - nach Hause begleitet. Es war richtig, dass Bodenstein die Leitung des Falles abgegeben hatte, war er doch zu sehr in die Sache involviert. In diesem Buch taten sich grausame Abgründe auf, wurde klar, wie grausam Kinder sein können. Aber auch die späteren Erwachsenen waren nicht besser. Es hatte ja gleich spannend begonnen, um ebenso spannend weiter zu gehen und auch zu enden. Der Mörder war eine Überraschung, auf den wäre ich jetzt nicht unbedingt gekommen. Und man erfährt es wirklich erst kurz vor Schluss. Das Buch hat mir wieder sehr gut gefallen. Es bekommt von mir eine Lese-/Kaufempfehlung und natürlich volle Bewertungszahl! :tipp:



    5ratten

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Im Wald, da sind nicht nur die Räuber. Nein im Wald rund um Ruppertshain in Hessen gibt es noch was wesentlich Furchterregenderes: einen Mörder, der offenbar seit über 40 Jahren sein Unwesen treibt. Und da er sich offensichtlich in seinem Inkognito bedroht fühlt, ist - so scheint es - in seiner Umgebung niemand mehr sicher. Alles beginnt mit einem Brand auf einem Campingplatz, bei dem ein Mann ums Leben kommt. Doch es bleibt nicht bei dem einen Toten - wer wusste zuviel? Und was gibt es für eine Verbindung zu überaus tragischen Ereignissen, die mehr als vierzig Jahre zurückliegen. Was ich als besonderen Garant für Spannung empfand, war der Umstand, dass Oliver von Bodenstein in diesem Fall zu seinen Wurzeln zurückkehren muss, denn er ist dort aufgewachsen, zusammen mit allen, die in den aktuellen Fall verwickelt sind. Und für ihn waren die Ereignisse von 1972 besonders einschneidend, verschwand doch damals sein bester Freund.


    Wer Wind sät": eine weitere Perle in der Taunus-Reihe der unnachahmlichen Nele Neuhaus. Die Serie um die Kommissarin Pia Sander und ihren Chef Oliver von Bodenstein hat mit herkömmlichen deutschen Regionalkrimis à la Manfred Bomm und Regine Kölpin nichts zu tun und kann mit den skandinavischen Krimiserien von Autorinnen wie Helene Tursten und Anne Holt sowie mit angelsächischen Vorbildern wie Marcia Muller locker konkurrieren - der neue Band reiht sich vielversprechend in diese Serie ein, und kann aus meiner Sicht von der Spannung her absolut mit den Glanzlichtern der Serie "Tiefe Wunden" und "Schneewittchen muss sterben" mithalten. Was aus meiner Sicht nicht unbedingt nötig war: Pia Sander wird ein wenig zu oft von einer extrem unsympathischen Seite gezeigt. Und zudem brechen einfach zu viele Erzählstränge jäh ab.


    Dennoch: Nele Neuhaus schreibt packend und fesselnd und zeigt vor allem Oliver von Bodenstein von seiner sensiblen Seite: dadurch, dass sie tief in seine Vergangenheit taucht, kehrt sie sein Innerstes zu außen. Weniges ist, wie es scheint - es tun sich wahre Abgründe und die seltsamsten Verbindungen auf. Was mich ein kleines bisschen störte, ist, dass die Entwicklungen in seinem Privatleben, die der Leser nun ja bereits seit acht Bänden verfolgen darf, sich teilweise als widersprüchlich erweisen - das ist mir ein wenig zu extrem. Aber gerade das macht auch den Reiz dieses auch innerhalb der Reihe ungewöhnlich emotionalen und aufwühlenden Falles aus. Am Ende steht von Bodenstein vor einer Auszeit - ich hoffe sehr, dass er wieder in seinen Job zurückkehrt, denn aus meiner Sicht steht und fällt die Reihe mit ihm ebenso wie mit Pia Sander.


    Diese Serie ist ein absolutes Muss für alle Freunde und Freundinnen hochkarätigerdeutscher Krimis mit Spannungsgarantie wie der Reihe um den auch in räumlicher Nähe - nämlich in Frankfurt - angesiedelten Hauptkommissar Marthaler von Jan Seghers. Man kann "Im Wald" sicher isoliert von den anderen Krimis dieser Reihe lesen, doch wird es nur wenige geben, die sich nach dem Genuss dieser Lektüre nicht auch die vorherigen Bände gönnen möchten.
    4ratten

  • Auf einem abgelegenen Campingplatz im Wald brennt ein Wohnwagen. Oliver von Bodenstein und Pia Sander gehen zunächst von Brandstiftung aus, denn in letzter Zeit gab es einige Brände. Doch dann müssen sie wegen Mordes ermitteln, denn es gab einen Toten bei dem Wohnwagenbrand. Dann wird eine totkranke Frau im Hospiz ermordet. Oliver kannte die Frau schon, als er noch Kind war. Entsprechend betroffen ist er. Damals ist sein bester Freund Arthur mit seinem zahmen Fuchs spurlos verschwunden. Alle gingen von Mord aus, aber Arthur wurde nie gefunden. Dafür gab es einen Verdächtigen, der einen Suizid versuchte und seitdem behindert ist. Dafür, dass er schuldig war, gab es keinen Beweis.
    So führen die neuen Ermittlungen Oliver von Bodenstein geradewegs in seine Vergangenheit und bald wird klar, dass die Fälle zusammenhängen. Doch die Bewohner des Dorfes wollen nicht an alten Geschichten rühren. Dann wird auch noch der Dorfpfarrer getötet.
    Dies ist mein erstes Buch von Nele Neuhaus. Ich kenne die Ermittler Oliver von Bodenstein und Pia Sander nur aus den Filmen und damit war das Bild der beiden vorgegeben.
    Der Schreibstil ist wirklich angenehm flüssig zu lesen. Es ist allerdings nicht ganz einfach, die vielen Personen auseinander zu halten. Es gibt zwar eine Liste im Buch, aber ich möchte nicht ständig durch Nachschlagen in meinem Lesefluss gebremst werden. Von Anfang an ist die Spannung aufgebaut und bleibt bis zum Schluss erhalten.
    Die Ermittlungsarbeit verläuft recht zäh und ist auch nicht einfach, da viel Persönliches in die Sache mit hineinspielt. Von Bodenstein kennt alle Beteiligten und seine Emotionen machen es ihm nicht leicht.
    Die Bewohner von Ruppertshain sind sehr vielschichtig dargestellt. Jeder hat so seine Probleme. Als ihnen klar wird, dass der Mörder aus ihren eigenen Reihen stammen muss, macht sich Misstrauen breit. Es ist immer wieder faszinierend , wie eingeschworene Gemeinschaften ihre Geheimnisse zu wahren versuchen.
    Mir blieb auch bis zum Ende verborgen, wer der Täter ist, denn immer wieder hat ich jemand anderen im Verdacht.
    Ein spannender Krimi mit Taunus-Atmosphäre.


    4ratten

  • Auf diesen neuen Roman von Nele Neuhaus hatte ich mich schon sehr gefreut und mich direkt nach Erscheinen dran gestürzt. Atmosphärisch hat es sehr gut gepasst, da ich mich zu diesem Zeitpunkt bei einem Wellnessurlaub - im Wald :smile: - befand.


    Eigentlich war es wie immer eine Art Nachhausekommen und wirklich schön, wieder an der Ermittlungsarbeit von Pia und Oliver teil zu nehmen. Ich mag den Lokalkolorit des Taunus sehr und es hat mir wirklich Lust gemacht, einmal das Restaurant am Zauberberg zu besuchen :zwinker: .


    Dieses Mal geht es bei Bodenstein ans Eingemachte, der Fall greift viel in seine persönliche Vergangenheit ein, Emotionen spielen eine außergewöhnlich große Rolle und irgendwie ist fast ein ganzes Dorf eingebunden. Etwas unrealistisch und einen Hauch zu konstruiert, aber sehr spannend zu lesen, glücklicherweise bleibt fast nichts vorhersehbar.


    Für mich ein echter Lesetipp für Krimifans 5ratten, trotzdem glaube ich, dass die Geschichte um Pia und Oliver langsam erzählt ist. Es wäre schön, wenn die Autorin eine neue Reihe aufbauen würde.

  • Mehr als 40 Jahre vorher: Der beste Freund von Oliver von Bodenstein, der elfjährige Artur, verschwindet spurlos, zusammen mit dem zahmen Fuchs Maxi. Unfall? Verbrechen? Unbekannt.


    Heute: Auf einem Campingplatz brennt es. Eine Leiche wird gefunden. Unfall? Selbstmord? Mord? Für Bodenstein und Pia Sander beginnen die Ermittlungen, und plötzlich befindet sich Bodenstein in der prekären Lage, gegen alte Schulfreunde und Bekannte aus Rupppertshain ermitteln zu müssen. Immer mehr Tote und schwer Verletzte tauchen auf, es sieht aus, als wollte jemand hinter sich aufräumen. Dazu kommt ein Jugendlicher auf der Flucht, der seine hochschwangere noch jungendlichere Freundin dabei hat. Die heutigen Spuren führen in die Vergangenheit Bodensteins, der plötzlich gezwungen ist, Tatsachen ins Auge zu sehen und zu erkennen, dass manche Freunde niemals solche waren und manche, die man immer schlecht behandelt hatte, nichts davon verdient hatten.


    Die Leseprobe fand ich spannend und auch vom Klappentext her versprach dieser Krimi ordentliche Hausmannskost. Eigentlich finde ich auch den Schreibstil ganz gut, aber Neuhaus verstrickt sich immer wieder in Nebensächlichkeiten, die wahrscheinlich auf falsche Spuren führen sollen, jedoch nur dazu dienen zu langweilen. So manches Mal, wenn wieder mal die bis zum Gehtnichtmehr ausführliche Beschreibung der Mutter oder Großmutter eines der Tatverdächtigen erfolgte, habe ich damit kämpfen müssen, das Buch weiterzulesen. Extrem gestört haben mich auch immer wieder die abgebrochenen Szenen. Wahrscheinlich sollten damit Cliffhanger und Spannung erzeugt werden, mich machten sie nur ärgerlich. Und mir fehlte oftmals die Logik. Spätestens als klar wurde, dass die neuen Verbrechen mit dem damaligen zu tun hatte, war doch auch klar, dass man unter den alten Bewohnern suchen muss. Oder Bodenstein und alle anderen, die sich plötzlich an Sachen von vor 40 Jahren erinnern - wie wahrscheinlich sind denn viele der Erinnerungen, jedenfalls von den belanglosen? Überhaupt Bodenstein: die Idealisierung dieses Protagonisten war schon nervig, schon in seiner Jugend war er perfekt (loooogisch, war ja auch ein Adliger, während die dummen Bauernjungs alle mies, fies und grausam waren). Bodenstein ist so perfekt, der kann sogar mit gebrochenem Fuß und Bänderrissen noch einen Mörder stellen. Voll krass. Whatever. Wäre das Buch um 200 Seiten kürzer gewesen, hätte es bestimmt mehr Spaß gemacht, so verlor es sich zu oft in endlosen und die Handlung nicht vorantreibenden Erzählsträngen und Unwahrscheinlichkeiten. 2/5

  • Als Kommissar Oliver von Bodenstein mitten in der Nacht zu einem Brand auf einem Campingplatz gerufen wird, ahnt er noch nicht, dass sein letzter Fall vor seiner selbst verordneten Auszeit wohl auch sein persönlichster wird. Der abgebrannte Wohnwagen hält auch noch eine Überraschung bereit, denn die Ermittler finden eine Leiche. Die Spuren führen ausgerechnet nach Ruppertshain, der Ort, in dem Bodenstein aufgewachsen ist. Hier kennt jeder jeden und es scheint, als gäbe es hier einige Geheimnisse. War der Brand wirklich, wie zunächst vermutet wurde, Brandstiftung? Als kurz darauf weitere Morde geschehen, wird den Ermittlern klar, dass schnellstmöglich etwas geschehen muss. Doch Bodenstein ist zu tief in diesen Fall verwurzelt und selbst Pia Sander, Bodensteins langjährige Kollegin, hegt Zweifel, dass er hier unvoreingenommen ermitteln kann. Denn es gibt Zusammenhänge, die in die Vergangenheit führen, ins Jahr 1972, als Bodensteins bester Freund spurlos verschwand.
    Meine Meinung:
    Bei Im Wald handelt es sich bereits um den achten Band der Taunus-Krimi-Reihe aus der Feder von Nele Neuhaus und ich habe jeden einzelnen Fall regelrecht inhaliert. Bei jedem neuen Krimi mit Bodenstein/Sander (früher Kirchhoff) hat man das Gefühl alte Bekannte wieder zu treffen, da man einfach schon viele ihrer Ecken und Kanten kennt. Das ist hier bei diesem Buch auch recht wichtig, dass man bereits vorgekommene Person an Hand des Namens zuordnen kann, denn es prasseln hier unglaublich viele Personen auf den Leser ein, die bisher nicht bekannt waren und ich persönlich musste schon ab und zu innehalten, um zu überlegen, wer denn da gerade auftauchte. Allerdings gibt es auch eine Personenliste gleich am Anfang des Buches, die es mir zum Glück ermöglichte, immer mal wieder nachzuschauen, in welchem Verhältnis die Personen nun zueinander stehen. Also alles sehr viele Verstrickungen und Verwicklungen, aber so glaubwürdig, dass Ruppertshain ein richtiges Gesicht bekam und ich mir auch durchaus vorstellen konnte, dass es genau so auch in diesem kleinen Ort zugehen kann. Was mich ebenso beeindrucken konnte, ist, dass Nele Neuhaus hier zu keiner Zeit ihren roten Faden verliert und das trotz des riesigen Personenaufkommens alles zusammengeführt wird. Das ist schon eine Kunst, hier nicht selbst den Überblick zu verlieren. Der Schreibstil der Autorin ist schon etwas besonderes, denn sie entwickelt einen ganz besonderen Sog, ist flüssig und verständlich. Ausserdem schafft sie es nicht nur ihre Kapitel mit kleinen, gemeinen Cliffhangern zu beenden, sondern allein ihre Abschnitte innerhalb eines Kapitels enden jedes Mal damit. Das ist für mich ja immer ein regelrechter Zwang, dann weiterzulesen, denn ich hoffe ja schnell die Antworten zu finden und so fliegen selbst über 500 Seiten nur so beim Lesen. Natürlich hält das auch den Spannungsbogen konstant hoch und bei gewissen Ereignissen wird dieser immer wieder gesteigert. Die Charaktere, bzw. die Ermittler der Taunus-Krimi-Reihe, sind für mich einfach gute alte Bekannte geworden, Bodenstein und Sander sind einfach sehr glaubwürdige Personen und sie haben ihre Ecken und Kanten. Das hier ist allerdings Bodensteins persönlichster Fall und ich musste schon höllisch aufpassen, denn es geht hier natürlich um unendlich viele Verwandschafts- Bekanntschafts- und Freundschaftsverhältnisse in Ruppertshain, die auch sehr ausführlich dargestellt sind. Das mag dem ein oder andere langatmig vorkommen und auch ich musste mich das ein oder andere Mal zusammenreißen, um konzentriert am Ball zu bleiben und nicht meinen eigenen roten Faden im Kopf folgen zu können. Da ich selber aber in einem eher kleineren Ort aufgewachsen bin, ist das alles schon sehr nah an der Realität geschrieben und durchaus denkbar, dass sich das alles genau so in Ruppertshain abgespielt hat. Das Ende des Falls konnte ich mir dann ein wenig so denken, aber trotzdem habe ich beim Lesen des Buches immer mal wieder hin- und hergeschwenkt in Gedanken, was denn da nun wirklich passiert ist.
    Mein Fazit:
    Letzendlich hat mir auch der achte Fall der Reihe sehr gut gefallen. Die Ermittler und auch ein Teil ihrer Familien sind für mich, wie schon erwähnt, einfach gute Bekannte und ich freue mich immer wieder, von ihnen zu lesen. Auch wenn dieser Fall wieder für sich alleine steht, möchte ich allerdings abraten, diesen Krimi als ersten aus der Reihe zu lesen, denn sonst hat man einfach viel zu viel mit diesen Personenkolonnen zu kämpfen. Es ist einfach Bodensteins persönlichster Fall und genauso ist dieser auch aufgebaut. Ansonsten besticht das Buch einfach mit Neuhaus' unglaublichen Erzählstil, der mich immer wieder aufs neue in seinen Bann schlägt. Gerne empfehle ich auch diesen Krimi an alle Liebhaber der Reihe weiter.


    5ratten

    Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele

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    Pia Sander und Oliver von Bodenstein werden in der Nacht zu einem Brand in Ruppertshain gerufen. Nach dem man ausschließen kann das der Feuerteufel dieses mal am Werk war, findet sich eine verkohlte Leiche in einem Wohnwagen. Bei dem Toten handelt es sich um Clemens Herold, als sie seine Mutter im Hospiz befragen wollen kommen sie zu spät. Wenige Tage später wird auch noch Pfarrer Adalbert Maurer erhängt in der Sakristei gefunden wird. Immer mehr verdichtet sich der Verdacht das diese Morde etwas gemeinsam miteinander haben. Den vor über 40 Jahren verschwand Bodensteins Freund Arthur Berjakov und auch Olivers zahmer Fuchs Maxi. Er war mit seiner Familie aus Russland gekommen und ihnen wurde von Anfang an feindselig begegnet. Die Leiche wurde nie gefunden und schnell hatte man in Leo Keller einen schuldigen gefunden, da dieser eine Selbstmordversuch unternahm. Das soll Bodensteins vorerst letzter Fall (er geht ins Sabbatical) und auch sein schwerster werden, den er ist persönlich betroffen. Er muss den Mörder unter Freunden und Bekannten suchen. Pia Sander übernimmt deshalb die leitenden Ermittlungen, sie ist auch schon etwas traurig bald ohne Bodenstein auskommen zu müssen.


    Meine Meinung:
    Für mich war es mein erster Neuhaus Krimi und ich muss sagen, die Autorin kann wirklich beeindruckend schreiben. Jetzt bin ich natürlich gespannt wie ihre anderen Krimis sind, nach dem einige Schreiben das dies der schlechteste war. Mich hat die Story sehr interessiert, auch wenn die Länge etwas viel und die vielen Namen schwierig zu merken waren, aber zum Glück gibts ja das Register. Dem Buch hätten sicher auch ein paar Seiten weniger getan, aber durch die Taten in den verschiedenen Zeiten musste die Autorin mehr ausholen. Ich jedenfalls bin nicht enttäuscht, im Gegenteil es hat mir eher Lust auf ihre anderen Bücher gemacht. Jetzt kann ich auch verstehen, warum die Krimileser ihre Bücher so gerne lesen. Auch wenn die Spannung sich nicht durch das ganze Buch zieht, war die Geschichte trotz weniger Ausnahmen sehr fesselnd. Die Ermittler kannte ich bisher nur von der Verfilmung ihrer Bücher und fand sie da schon sympathisch. Das Cover ist passend zum Inhalt des Buches gestaltet. Für mich hat das Buch trotz den Schwächen 4 von 5 Sterne verdient. Und ich freue mich auf die anderen Bodenstein/Sander Krimis der Autorin.

  • Auch im neuesten Fall von Oliver von Bodenstein und Pia Sander geht es spannend zur Sache.
    Ich hatte mich richtig darauf gefreut, endlich einmal wieder mit den beiden durch den Taunus zu streifen und in einem neuen Fall zu ermitteln. Und ich wurde nicht enttäuscht!
    Frau Neuhaus schafft es auch in ihrem neuesten Werk, mich komplett in ihren Bann zu ziehen und in die Geschichte abtauchen zu lassen.


    In diesem vorliegenden Fall muss Oliver von Bodenstein in Gedanken noch einmal den schlimmen Sommer seiner Kindheit durchleben.
    Scheint es doch so, dass die neuesten Mordfälle im Ort alle miteinander verbunden sind und eine Spur hinterlassen, die ins Jahr 1972 zurück führt. Lange schon hatte Oliver nicht mehr an den Sommer und die damaligen Geschehnisse gedacht. Aber nun scheint hier der Schlüssel zu den Ereignissen in der Gegenwart zu liegen.


    Anfangs hatte ich ob des sehr ausführlichen Personenregisters und der Karte am Anfang des Buches leichte Bedenken, ob mir das nicht vielleicht zu unübersichtlich wird. Diese Bedenken konnten jedoch problemlos beiseite gelassen werden. Einmal mit der Geschichte angefangen war es um mich geschehen. Ich war komplett mit meinen Gedanken in Ruppertshain und habe mich einfach nur sehr wohl gefühlt, wieder mit Pia und Oliver zu ermitteln. Es war ein bißchen wie "nach Hause kommen" und nur zu gut konnte ich die Bedenken, die Pia teilweise äußerte, nachvollziehen.
    Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Die Personen konnte ich alle problemlos auseinanderhalten und zuordnen, trotz meiner anfänglichen Befürchtungen.


    Die spannende Erzählung war ziemlich detailliert und trotzdem nie langweilig. Ich mag einfach den Schreibstil von Frau Neuhaus sehr. Ebenfalls gefallen hat mir, dass noch die ein oder andere Wende und Überraschung eingebaut wurde, so dass der Fall als solches trotzdem immer nachvollziehbar war und nie an Spannung verlor.


    Und wie immer war ich nach dem Umblättern der letzten Seite traurig, dass die Geschichte vorbei ist und freue mich schon jetzt auf den nächsten Fall!


    5ratten

  • Meine Meinung:


    Den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen …


    Der achte Band aus der Bodenstein / Sander (Kirchhoff)-Reihe ist der wohl persönlichste Fall für Oliver von Bodenstein. Im Wald von Ruppertshain geht ein Wohnwagen in Flammen auf und ein Mann kommt darin um. Die Ermittler vom K11 in Hofheim finden schnell heraus, dass hier jemand vorsätzlich gemordet hat. Kurz darauf geschieht ein weiterer Mord in einem Hospiz. Warum tötet jemand eine Frau, die sowieso nicht mehr lange zu Leben gehabt hätte? Für Oliver von Bodenstein war die Frau keine Unbekannte, denn sie war die Mutter eines ehemaligen Schulkameraden von ihm.


    Die Ermittlungen führen Pia und Oliver ins Jahr 1972 zurück – zu einem Fall, der nie aufgeklärt werden konnte - das Verschwinden des kleinen Arturs. Ein ganzes Dorf hüllte sich damals wie auch jetzt in Schweigen. Oliver von Bodenstein trifft dieser Fall ganz besonders hart, denn Artur war sein bester Freund …


    Das in blau-grau gehaltene Cover mit dem Fuchs auf dem umgestürzten Baumstamm ist ein echter Hingucker und passt wieder sehr gut zur Thematik. Im Innenteil befindet sich dieses Mal eine Karte mit den örtlichen Gegebenheiten sowie ein Personenregister, welches sich – wie sich schnell herausstellt – als sehr hilfreich erweist. Durch die große Anzahl an Figuren, die Nele Neuhaus in ihrem Roman ins Rennen schickt, sieht man den Wald vor lauter Bäumen oder den Mörder vor lauter Charakteren nicht.


    Ich habe nun alle Bände aus dieser Reihe gelesen und war jedes Mal ganz begeistert. „Im Wald“ hat meine Erwartungen leider nicht erfüllt. Spannend ist der Fall – ohne Frage. Doch die vielen Charaktere haben den Lesefluss ganz massiv gestört. Jeder ist mit jedem irgendwie verwandt, verschwägert, befreundet oder befeindet. Permanent musste ich wieder zum Personenverzeichnis zurückblättern – wenn nicht sofort, dann spätestens am nächsten Tag, weil ich da den Überblick bei den ganzen Namen wieder verloren hatte. Natürlich gerät auch so irgendwie jeder mal in Verdacht. Ich mag es eigentlich, wenn man bei Krimis in die Irre geführt wird oder die eigenen Ermittlungen in einer Sackgasse enden. In diesen Fall war das Ganze allerdings ein bisschen übertrieben.


    Über das Wiedersehen mit allen alten Bekannten aus den Vorgängerbänden habe ich mich natürlich gefreut. Henning Kirchhoff, Cem Altunay und Nicola Engel zum Beispiel. Aber auch der neue Kollege Tariq Omari ist schon jetzt ein Sympathieträger. Der Syrer mit dem fotografischen Gedächtnis sorgt für so manchen Schmunzler und lockert den Krimi ganz gewaltig auf. Das ist als Gegengewicht zu Oliver von Bodenstein auch notwendig. Dieser kommt gerade in diesem für ihn so persönlichen Fall sehr depressiv rüber. Auch die Tatsache, dass seine Exfrau Cosima ihn mit der jüngsten Tochter mal wieder ganz allein lässt, sorgt nicht gerade für eine Besserung seines Zustandes. Oliver scheint den Glauben an die Menschheit verloren zu haben und ich kann gut verstehen, dass er beruflich erst einmal ein Sabbatjahr einlegen möchte.


    Bücher mit über 500 Seiten sind für mich immer ein Genuss. In diesem Fall hätten die 560 Seiten gerne 100 Seiten weniger haben dürfen, denn die ausführlichen Beschreibungen waren stellenweise sehr langatmig. An diesen Band habe ich für meine Verhältnisse ungewöhnlich lange gelesen. Trotz der spannenden Handlung ist „Im Wald“ für mich der schwächste Band aus der Reihe. Ich hoffe sehr, dass der nächste Roman wieder mit der brillanten Schreibweise der Autorin überzeugen kann, und vergebe drei Ratten.


    3ratten

    Wer lesen will, der liest, und jedes Buch wird gefunden von dem, der es sucht.<br />(Eduard Engel)

  • Interessanter Krimi, ein wenig langwierig und anstrengend.


    Das Buch ist der achte Band der Reihe Kirchhoff und Bodenstein von Nele Neuhaus. Die Rezension bezieht sich auf die ebook-Ausgabe, welche mir vom Verlag Ullstein freundlicherweise über netgalley.de im Austausch für eine ehrliche Rezension zur Verfügung gestellt wurde.

    Titel:
    Im Wald
    Autorin: Nele Neuhaus
    Erscheinungsdatum Erstausgabe : 14.10.2016
    Aktuelle Ausgabe : 14.10.2016
    Verlag : Ullstein Buchverlage
    Fester Einband 560 Seiten
    Genre: Krimi


    Inhalt:


    Pia Sander und Oliver von Bodenstein, Ermittler der K11 in Hofheim, untersuchen einen neuen Fall in Ruppertshain: Im Wald bei Ruppertshain brennt ein Wohnwagen, eine Leiche wird geborgen. Kurz darauf stirbt eine alte Bekannte Bodensteins in einem Hospiz - sie wurde ermordet. Die Ermittlungen führen tief in die Vergangenheit.


    Meinung:

    Das ist mein erstes Buch von Frau Neuhaus und ich stehe ihm mit gemischten Gefühlen gegenüber.


    Das Cover gefällt mir ganz gut; der vorherrschende Blauton in Verbindung mit schwarz lässt die Atmosphäre weniger düster wirken und trotzdem entfachen die einzelnen Bäume ein mulmiges Gefühl der Angst, des Gruselns. Der Titel ist kurz und knackig, meiner Meinung nach etwas zu kurz geraten. Da finde ich die anderen Titel der Nele Neuhaus-Bücher viel interessanter (z.B. "Schneewittchen muss sterben").


    Die Handlung ist äußerst spannend und fesselnd, allerdings auch sehr langwierig und verworren, denn die Ermittlungen laufen oft im Kreis bzw. gehen in falsche Richtungen. Das macht zwar ein guter Krimi aus, für mich war das aber ein wenig zu viel des Guten. Dadurch kann die Lektüre für den Leser sehr anstrengend sein, das Lesen des Buchs war für mich eher Arbeit als Vergnügen. Was auch dazu beigetragen hat, waren die vielen Personen mit den vielen vielen Informationen. Der Leser muss höllisch aufpassen, alle Informationen zu merken, um den Faden der Geschichte nicht zu verlieren. Die Auflösung des Falls war für mich tatsächlich überraschend.


    Zu Anfang des Buchs gibt es eine kleine Karte der Schauplätze und ein Personenregister. Da hat Frau Neuhaus gut mitgedacht, denn diese eignen sich gut als Gedächtnisstütze für den Leser.


    Die Protagonisten erscheinen mir glaubwürdig, habe sie allerdings nicht in mein Herz geschlossen, wie es bei Hercule Poirot und Miss Marple der Fall war. Wahrscheinlich habe ich nur noch nicht genügend Bücher der Reihe gelesen.

    Fazit:


    Eine spannende Lektüre, die mit Arbeit verbunden ist. 3.5 Sterne für dieses Werk.

  • 2ratten


    Mitten im Taunus brennt ein Wohnwagen ab, in dem man nach dem Löschen des Brandes eine völlig verkohlte Männerleiche findet. Ein Unfall? Nachdem kurz danach die Besitzerin des Wohnwagens ermordet aufgefunden wird, die auch die Mutter des Toten ist, ist klar, dass zwischen den beiden Todesfällen ein Zusammenhang besteht. Pia Sander und Oliver von Bodenstein, der im nahegelegenen Ruppertsheim aufgewachsen ist und mittlerweile dort wieder lebt, beginnen zu ermitteln. Für ihn werden es Begegnungen mit Menschen aus seiner Vergangenheit, an die er nicht nur die besten Erinnerungen hat...
    Obwohl es in diesem Buch mehr als genug Tote und Schwerverletzte gibt, spielt das Privatleben von Bodenstein eine mindestens ebenso große Rolle wie der Krimi. Was auch daran liegt, dass sich in der Vergangenheit in Ruppertsheim etwas ereignete, über das niemand sprechen möchte, aber wohl mit den Verbrechen in Verbindung steht. Eigentlich könnte das Alles einen schönen Hintergrund für einen spannenden Krimi darstellen, aber dieses Dorf mit seinen BewohnerInnen nimmt leider etwas überhand. 35 Personen sind es dort, die eine mehr oder weniger gewichtige Rolle spielen und zudem auch alle irgendwie miteinander verbandelt sind: Schwager, Schwester, Tochter, FreundIn, Schwarm.... Es gibt zwar zu Beginn des Buches eine Übersicht, die aber bedauerlicherweise nur bedingt hilfreich ist. Denn viele der Figuren bleiben ziemlich blass, sodass ich an manche schon jetzt keine Erinnerung mehr habe. Dazu kommen noch 14 KollegInnen des Morddezernats und neun weitere, die zur Verwandschaft gehören - 58 Personen (!).
    Womit ich ebenfalls etwas Probleme hatte, war die Darstellung des Dorfes. In Schneewittchen muss sterben war es Sulzbach, in dem sich die BewohnerInnen gegenseitig an Heuchelei und Bösartigkeiten kaum überbieten konnten; jetzt in Ruppertsbach ist es noch schlimmer. Während nach außen die Fassaden der glücklichen Familien aufrecht gehalten werden, sind die einzelnen Mitglieder größtenteils zerfressen vor Neid, Wut und Zorn und geben dies als Eltern durch entsprechende Erziehungsmaßnahmen 1:1 an den eigenen Nachwuchs weiter - wer diese Scheinheiligkeit nicht ertragen kann und die Möglichkeit hat, zieht weg. Bodenstein, der die meisten BewohnerInnen noch aus seiner Kindheit kennt, ist mit seiner aufrichtigen und ehrlichen Art tief erschüttert und getroffen - so viel Bosheit und er hat nichts geahnt. Richtig glaubwürdig wirkt das Alles nicht...
    Die Lösung des Falles kam für mein Gefühl dann ziemlich hopplahopp. Zwar gab es weder logische Brüche noch blieben Sachverhalte ungeklärt (bei der Menge an Personal eine Leistung), aber so richtig einleuchtend empfand ich die Aufklärung nicht. War zu wenig Zeit :zwinker: ?
    Was ich aber wirklich schon beinahe peinlich empfand, ist das offenbar miserable Lektorat des Ullstein-Verlages. Zum Beispiel:
    1. Die Kapitelüberschriften sind Datumsangaben und lauten beispielsweise Montag, 13. Oktober 2014 (S. 316) und Dienstag, 15. Oktober 2014 (S. 415).
    2. Auf Seite 404 werden zwei Menschen gefangengenommen, eine Seite später sind es plötzlich drei. Aufgeklärt wird das Ganze in einem lapidaren Halbsatz 10 oder 20 Seiten später.
    3. Auf Seite 223 steht "Drei Leute sind tot, die wir alle kennen! Und der alte Pfarrer Maurer soll sich angeblich in der Kirche aufgehängt haben." Es gab aber nur drei Tote und eine Schwerverletzte.
    Das sind nicht die einzigen 'Fehler', die durch ein aufmerksames Lektorat sicherlich hätten vermieden werden können. Ullstein - Nachsitzen! Nacharbeiten! :breitgrins:

    Je mehr sich unsere Bekanntschaft mit guten Büchern vergrößert, desto geringer wird der Kreis von Menschen, an deren Umgang wir Geschmack finden.&nbsp; &nbsp; Ludwig Feuerbach (1804 - 1872)

  • Meine Meinung
    Im letzten Fall vor seinem Sabbatjahr wird Oliver von Bodenstein mit den Dämonen seiner Vergangenheit konfrontiert. Ein Wohnwagenbrand auf einem Campingplatz, bei dem ein Mensch ums Leben kommt, bringt ihn wieder in Kontakt mit alten Schulfreunden, die er am liebsten vergessen wollte.


    Auch für Pia Sander ist der Fall nicht leicht. Sie steht bei den Ermittlungen gleich doppelt unter Druck. Zum einen weiß sie nicht, wie weit Oliver befangen ist. Zum anderen will sie auch beweisen, dass sie eine würdige Vertretung für ihn ist. Aber will sie wirklich seinen Posten haben, und wenn es nur für ein Jahr ist?


    Im Wald ist mein zweites Buch aus der Reihe um die Ermittler Oliver von Bodenstein und Pia Sander. Ich bin mittendrin eingestiegen und habe zwischen dem ersten gelesenen Buch und diesem hier ein paar Bände ausgelassen. Deshalb waren einige private Veränderungen neu für mich. Das fand ich nicht schlimm, denn das Privatleben der Ermittler ist für mich nicht so wichtig.


    Womit ich mehr Probleme hatte, waren die Seilschaften in Olivers Heimatort. Da habe ich manchmal nicht ganz durchgeblickt. Ob das daran liebt, dass ich nicht alle Bände kenne, kann ich nicht beurteilen. Gegen Ende wurde der Fall verworren, es kam mir so vor als ob Pia und Oliver bei den Ermittlungen ständig zwischen den einzelnen Spuren hin und her springen mussten. Das hat mir nicht so gut gefallen.


    Auch wenn mich Im Wald gut unterhalten hat, konnte mich der Fall nicht wirklich fesseln. Ich hatte den Eindruck, dass ich zu viele Lücken hatte, um richtig in den Fall eintauchen zu können. Wahrscheinlich muss ich die Reihe von Anfang an lesen.
    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Manchmal ist es wirklich besser, eine Reihe zu beenden. Irgendwann ist sind alle Möglichkeiten durchgespielt. Auf der anderen Seite hat Karen Slaughter es geschafft, die Reihe um Sara Linton am Leben zu halten- und das wirklich gut.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Womit ich mehr Probleme hatte, waren die Seilschaften in Olivers Heimatort. Da habe ich manchmal nicht ganz durchgeblickt. Ob das daran liebt, dass ich nicht alle Bände kenne, kann ich nicht beurteilen.


    Ich glaube eher, dass die Autorin ein Faible für solche Verwicklungen hat. Ich kenne nur den ersten Teil der Serie, mit dem ging es mir aber genauso. Sehr viele Verstrickungen am Rande, die ich teilweise auch für den Fortgang der Handlung ziemlich überflüssig fand.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Danke für deinen Eindruck :winken: Dann liegt es diesmal nicht an mir, ich bin in der Beziehung manchmal ein bisschen pingelig.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Sehr ausschweifend!


    In Ruppertshain, auf einem Campingplatz bei der Billtalhöhe, wird eine Leiche in einem ausgebrannten Campingwagen gefunden. Kurz darauf ist der Pfarrer des Dorfes tot, eine alte Dame in einem Seniorenheim wird erwürgt. Kriminalkommissar Oliver von Bodenstein und seine Kollegin Pia Sander gehen von einem Serientäter aus, da noch weitere Morde geschehen. Die Opfer haben eine Gemeinsamkeit: Sie sind alle alte Bekannte von Oliver. Sehr schnell stellt sich heraus, dass die Verbindung der Opfer, ein Fall von 1972 ist. Damals verschwand der beste Freund von Oliver spurlos.


    Für mich war " Im Wald " ein neuer Versuch, eines der Bücher von Nele Neuhaus zu lesen. Da ich bisher erst ein Buch von ihr begonnen und abgebrochen hatte, war ich doch gespannt auf dieses Buch, das auf meinem SuB schon eine Weile schlummerte. Und ich wurde positiv überrascht. Zwar ist dies schon der achte Fall rund um das Ermittlerduo. Doch im Grossen und Ganzen kam ich gut in die Geschichte rein. Einzig die privaten Beziehungen der Ermittler erschienen mir etwas undurchsichtig und verworren. Doch schließlich lese ich ja einen Krimi nicht wegen den privaten Sympathien und Antipathien. Sondern weil ich vorwiegend an Mord, Totschlag und den Ermittlungen interessiert bin. Als dann die privaten Beziehungen in den Ermittlungen eine Rolle spielten, war ich schon so informiert, dass ich mehr oder weniger folgen konnte.

    Ich habe auch hier wieder den komplexen und anspruchsvollen, ja ausschweifenden Schreibstil gefunden, weswegen ich schon ein Buch in der Vergangenheit abgebrochen habe. Vielleicht hatte ich diesmal mehr Geduld und Nerven um durchzuhalten? Ich habe mir gesagt, dass ich versuchen muss Unrelevantes von Wichtigem zu trennen. Denn wenn die Frisuren von Nebenfiguren detailliert beschrieben wurden, überlas ich das einfach grob. Und die Story strotzt vor solchen unwichtigen Details. Etliche Wiederholungen haben mich zudem etwas genervt. Wenn zum Beispiel ein oder zwei mal erwähnt wird, dass Pia Sander traurig ist, weil ihr Chef Oliver von Bodenstein eine Auszeit im Job nehmen will, ginge das ja noch. Doch dieses Thema kam immer wieder hoch und ist nach dem vierten Mal einfach nicht mehr prickelnd und interessant zu lesen. Leider, muss ich sagen. Denn der Plot und die Ausführung wären toll. Ebenfalls gut gelungen die Ausführungen zu den Tötungsarten und zu der Leichenschau. Soweit ich das beurteilen kann, tönt es authentisch und man spürt gute Recherchen. Eine interessante Komponente ist, dass der Hauptermittler alle Beteiligten, Opfer wie Täter und Mitläufer, seit der Kindheit kennt. Die Verstrickung zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist hervorragend und schlüssig gemacht. Die Identität des Täters wird erst ganz zum Schluss aufgedeckt und die empfand ich als überraschend...und schlussendlich logisch.

    Die Figurenanzahl ist enorm. Nicht nur im Ermittlerteam, sondern auch die Anzahl der Opfer, der Beteiligten bei den Taten und die involvierte Dorfgemeinschaft. Hier hätte wie auch bei den oben erwähnten Wiederholungen gestrafft werden dürfen.


    4ratten

  • Die Figurenanzahl ist enorm. Nicht nur im Ermittlerteam, sondern auch die Anzahl der Opfer, der Beteiligten bei den Taten und die involvierte Dorfgemeinschaft. Hier hätte wie auch bei den oben erwähnten Wiederholungen gestrafft werden dürfen

    Da stimme ich dir voll und ganz zu. So viele Personen sind immer schwierig. Nele Neuhaus hat das hier gut gelöst.

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  • Da stimme ich dir voll und ganz zu. So viele Personen sind immer schwierig. Nele Neuhaus hat das hier gut gelöst.

    Ist das ein "Markenzeichen" von Nele Neuhaus? Viele Figuren, komplexe Handlung, detaillierter Schreibstil? Habe das erste Buch von ihr ganz gelesen, daher kenne ich mich nicht so aus.

  • Mit "hier" habe ich den Unterschied zu anderen Autoren gemeint, die sich mit so einer Fülle verzetteln. Auch wenn es bei Nele Neuhaus viel war: den Überblick habe ich behalten.

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