Katja Maybach - Die Stunde unserer Mütter

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    Inhaltsangabe:
    Maria und Vivien sind Schwägerinnen und standen sich bis jetzt nie ziemlich nahe. Doch es ist Krieg und Viviens Mann Philip riskiert sein Leben indem er Juden bei sich zu Hause versteckt. Da seine Frau Engländerin ist, ist es für sie und die gemeinsame Tochter Antonia besser, wenn sie vorübergehend bei Maria und ihrer Tochter Anna wohnen. Obwohl die beiden Frauen sehr unterschiedlich sind, Vivien leidet ohne Ende unter der Trennung von Philip, Maria stellt ihre Ehe immer mehr in Frage und auch die beiden Töchter konkurrieren sehr miteinander, gelingt es den vieren, in den Wirren des Krieges immer mehr zusammenzuwachsen.

    Meine Meinung:

    Mit dieser Geschichte hat mir Katja Maybach wiedereinmal bewiesen, warum sie eine meiner Lieblingsautorinnen ist.
    Sehr fesselnd und berührend beschreibt die Autorin, wie Maria und Vivien trotz der schweren Zeit sich nie haben unterkriegen lassen, im Gegenteil, sie wachsen über sich hinaus. Auch sie riskieren ein paar Mal ihr Leben, um sich für andere einzusetzen. Daher verdienen sie meine ganze Hochachtung.
    Auch Anna und Antonia müssen in ihrem jungen Leben schon viel Leid erfahren, was sie aber nur noch stärker macht.
    Sehr berührt hat mich an dieser Geschichte, dass hier die Autorin ihre eigene Familiengeschichte mit hat einfliesen lassen. Es gab viele Situationen, wo ich Tränen in den Augen hatte.


    Wunderbar zur Geschichte paßt auch das Cover, was etwas vergilbt wirkt.
    Ich habe das Buch an einem Wochenende verschlungen, die Autorin versteht es sehr gut, den Leser von Anfang an in die Geschichte eintauchen zu lassen und zu vermitteln, wie schwer die damalige Zeit wirklich war.
    Das Buch kommt auf meine Jahresbestenliste, ich kann es uneingeschränkt weiterempfehlen und freue mich schon auf das neue Werk von Katja Maybach, was Ende des Jahres erscheint.


    5ratten:tipp:


    LG Karin

  • 1940: Maria lebt, seit Ehemann Werner an der Front ist, mit Tochter Anna allein in einer Kleinstadt bei München.
    Als sie auf Bitten ihres in München lebenden Bruders Philipp dessen Frau Vivien und die gemeinsame Tocher Antonia aufnimmt, ist sie zuerst nicht begeistert, denn die aus England stammende Schwägerin ist ihr bisher nicht wirklich sympathisch gewesen.
    Aber die Frauen versuchen das beste aus der Situation zu machen. Nicht zuletzt die Liebe zu Bruder, bzw. Ehemann eint die beiden.
    In der Nähe ihres Wohnortes ist ein mit Stacheldraht umzäuntes "Frauenlager". Aber erst als Marias russische Haushaltshilfe Nadja, die eigentlich schon längst zu Familie gehört, von der SS abgeholt wird, beginnen die Frauen sich Gedanken zu machen.
    Maria und Vivien versuchen, zumindest im Kleinen, Widerstand zu leisten und werden enge Freundinnen.
    Aber auch Anna und Antonia müssen mit dem Alltag in Nazi-Deutschland, zwischen Pubertät, BDM und HJ zurechtkommen und lernen miteinander klarzukommen.
    1945, Deutschland hat bereits offiziell kapituliert, riskieren Maria und Vivien ein weiteres, ein letztes Mal ihr Leben, um das vieler anderer zu retten. Es ist, wie Anna und Antonia feststellen, "die Stunde ihrer Mütter"!


    Katja Maybach ist wieder ein bewegender, wunderbar recherchierter Roman gelungen, der einen sofort mitnimmt in die dunkelste Zeit deutscher Geschichte - und das ohne gängige Klischees zu bedienen.
    Inspiriert durch ihre eigene Familiengeschichte seht ein Stück Alltag im Vordergrund, wie er so sicher kein Einzelfall war.
    Die Männer im Krieg, müssen die Frauen an der "Heimatfront" allein klarkommen und wachsen nicht selten über sich hinaus.
    Bei Maria und Vivien sind Lebensmittelknappheit und Angst vor Verrat - und um ihre Männer- ihr täglicher Begleiter.
    Anna und Antonia erleben erste Verliebtheit und müssen ganz nebenher schnell erwachsen werden.
    Die Entwicklung der vier Hauptprotagonisten wird hier ganz langsam und vorsichtig - und trotzdem eindringlich - vermittelt.
    Aber auch "Nebencharaktere" wie z.B. die neugierige Nachbarin oder der wortkarge Bäcker sind wichtige Säulen der Geschichte.
    Den Schreibstil kann ich nur als fesselnd beschreiben. Abwechselnd wird aus der Sicht der vier Frauen erzählt und man ist dadurch jederzeit an deren Seite und lebt, liebt, leidet und hofft mit Ihnen.
    Das Buch endet, trotz Verluste und Rückschläge, voller Hoffnung und mit einem positiven Blick in die Zukunft.


    Ein wunderbarer Roman mit Tiefgang und von meiner Seite aus eine klare Leseempfehlung!


    5ratten :tipp:

  • @Tiara/ Katjuschka:


    Ihr habt zwei tolle Rezensionen geschrieben, denen ich mich nur anschließen kann (meine folgt noch in Kürze).
    Ich mag die Bücher von Katja Maybach auch sehr, die ich gelesen habe - und dieses trägt absolut ihre Handschrift und ist wohl wirklich das Persönlichste, da sie ja die Feldpost ihres Vaters darin einfließen ließ.... Eine wirklich tolle Autorin, die Emotionen rüberbringen, zum Ausdruck bringen kann, ohne je ins Triviale abzugleiten oder klischeehaft zu wirken.

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Dankeschön! :verlegen:
    Das war bereits Buch Nr. 7, welches ich von Katja Maybach gelesen habe.
    Ich mag ihre Bücher und ihren Schreibstil wirklich sehr!

  • Vielen Dank Sagota, ich kenne alle Bücher der Autorin und wie gesagt, sie ist nicht umsonst eine meiner Lieblingsautorinnen.
    Obwohl ich sie noch gar nicht solange kenne, bei Tchibo gab es mal einen Doppelpack von ihr "Die Stunde der Schwestern" und "Das Haus unter den Zypressen" und seitdem war es um mich geschehen und ich habe mir alle ihre Bücher besorgt. :smile:


    LG Karin

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    "Die Stunde unserer Mütter" von Katja Maybach erschien 2017 (TB) im Verlag Droemer-Knaur. Nach zahlreichen Roman-Erfolgen hat die Autorin mich auch dieses Mal sehr überzeugt und ist ihrer literarisch unverkennbaren Handschrift, die sich durch viel Einfühlungsvermögen in die Figuren, ein spannendes und gut recherchiertes (Frauen)thema, große Emotionen und überzeugende Charaktere auszeichnet, treu geblieben. Das Cover wirkt wie ein Foto aus der Zeit der Romanhandlung; dem zweiten Weltkrieg und damit einem der dunkelsten Kapitel deutscher Zeitgeschichte...


    "Deutschland 1940: Maria und Vivien könnten unterschiedlicher nicht sein. Maria zweifelt mittlerweile an ihrer Ehe mit Werner, ihre britische Schwägerin Vivien schmerzt hingegen jede Munute der erzwungenen Trennung von ihrem Mann Philip, der sein Leben riskiert, indem er Juden bei sich versteckt. Während Maria bei jedem Feldpostbrief Werners mit sich ringt, ein paar liebevolle Worte zu schreiben, wartet Vivien nur darauf, zu Philip zurückkehren zu können. Doch je schmerzhafter die täglichen Einschränkungen und je größer die Gefahren von Denunziation und Anfeindungen werden, desto enger rücken Maria und Vivien zusammen". (Quelle: Buchrückentext)


    Die Geschichte von Maria und Vivien mit ihren Töchtern Anna und Antonia spielt in einer bayrischen Kleinstadt; Maria lebt mit Anna auf dem Land, als Philip beschließt, seine englische Frau Vivien und Antonia, ihre Tochter, zu Maria zu bringen, um sie aus der Gefahrenzone seines politischen Widerstands zu bringen. Entgegen der Annahme beider Frauen, dass es schwierig werden könnte, zusammen zu leben, gestaltet sich dieses besser als gedacht: Auch die beiden Mädchen freunden sich mehr und mehr an und unterstützen sich, zeigen sich solidarisch.
    Während Vivien unter der Trennung zu ihrem Mann leidet, litt die Ehe zwischen Maria und Werner, der an der Front ist, bereits seit einiger Zeit unter Spannungen, die es Maria erschweren, ihm liebevolle Worte zu schreiben...


    Während die vier Hauptprotagonistinnen, die sich als mutig und stark erweisen, dem Leser immer mehr ans Herz wachsen und sehr authentisch und facettenreich dargestellt werden, treten die Männer als Nebenfiguren in den Hintergrund (eine Ausnahme stellt Friedrich dar, der Vater von Maria, der einem für ihn schier unglaublichen Familiengeheimnis auf die Spur kommt). Das Leben der Frauen und Mädchen beschreibt die Autorin in den letzten Kriegsjahren, wobei Kriegsereignisse mit einfließen, die ein rasches Ende des Krieges in weite Ferne rücken. Auch das furchtbare Denunziantentum und die unmittelbare Nähe eines Frauenlagers finden im Roman ihren Ausdruck: Maria und Vivien möchten helfen und fahren für den Bäcker, der im Untergrund Widerstand leistet, Brot ins Frauenlager aus, in das kleine Informationen für die Insassen eingebacken ist: Ein nicht ungefährliches Unterfangen, das Mut erfordert und hier Solidarität unter Frauen thematisiert, die auch in Kriegszeiten durchaus ihren Ausdruck fand. Auch die Liebe existiert zu Zeiten des Krieges: So erleben sowohl Anna als auch Antonia ihre erste Liebe und die Hintergründe sind teils so dramatisch, dass beide 'Romanzen' sich wundervoll in den Roman einfügen, ohne trivial oder klischeehaft zu wirken. Dafür ist der Schreibstil Katja Maybachs viel zu bewegend, authentisch, gefühlvoll und ausdrucksstark. Meiner Meinung nach liegt ihre größte Stärke darin, Emotionen, die im Leser geweckt werden, prägnant und dennoch detailreich zu beschreiben, so dass man schon an einigen Stellen ein paar Tränen wegdrücken muss. Der Spannungsbogen bleibt bis zum Romanende erhalten und das Ende ist bewegend, stimmig und voller Hoffnung:


    Nach der Kapitulation lassen Maria, Vivien, Anna und Antonia die Gläser auf das Leben, die Liebe - und die Freundschaft erklingen; eine kraftvolle und wunderbare Schlussszene; auch über die Entwicklung der sympathischen Charaktere der Großeltern (Friedrich und Elsa) freut man sich mit!


    Fazit:


    Ein rundum gelungenes, stimmiges, sehr gefühlvolles und authentisches Buch, das ich absolut weiterempfehlen möchte: Besonders berührend die Solidarität der Frauen, die dem Roman den Titel gaben und starke Charaktere aufleuchten, die die dunkle Zeit an der Heimatfront durchstehen müssen - und diese mit Bravour meistern! Berührend auch die Tatsache, dass dies der persönlichste Roman Katja Maybachs ist, da Familienerinnerungen und die Feldpostbriefe ihres Vaters in ihn verwoben sind. Ich freue mich auf weitere Romane der von mir sehr geschätzten Autorin und vergebe 5 Sterne und 95° auf der Histo-Couch.


    5ratten :tipp:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Ich mag ihre Bücher auch sehr - hab aber meine ich nur zwei bisher gelesen - muss ich gleich mal nachstöbern und dieses kommt sofort auf die Wunschliste.
    Danke für die schönen Rezensionen :klatschen:

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane

  • Maria lebt in einem kleinen Städtchen nahe München. Ihr Ehemann Werner ist als Offizier an der Front und schickt Feldpostbriefe, doch Maria verspürt inzwischen eine deutliche Distanz zwischen sich und Werner und tut sich mit einer emotionalen oder gar liebevollen Antwort mehr als schwer.
    Gemeinsam mit ihrer Tochter Anna und der Russin Nadja, die bereits seit vielen Jahren die Familie im Haushalt unterstützt und im Grunde längst ein Teil von ihr ist, meistert sie ihr immer entbehrungsreicheres Leben.


    Vivien, die Frau von Marias geliebtem Bruder, scheint das glatte Gegenteil von Maria zu sein: immer mondän, immer adrett und großstädtisch, kam sie Maria bislang ziemlich eingebildet vor. Doch als Philipp seine Schwester bittet, seine Frau und die gemeinsame Tochter Antonia bei sich aufzunehmen, kann ihm Maria das nicht abschlagen. Das Leben ist inzwischen zu gefährlich geworden, denn Philipp leistet Widerstand gegen die Nationalsozialisten und Vivien ist zudem noch gebürtige Engländerin... So ziehen Schwägerin und Nichte wenige Tage später in den einfachen Haushalt auf dem Land ein.


    Doch auch wenn die Frauen unterschiedlich sind - der Krieg und die zunehmenden Schrecken des Alltags schweißen die beiden zusammen. Auch die Liebe zu Philipp, hilft enorm dabei, dass Vivien und Maria letztlich nicht nur Leidensgenossinnen sondern auch Freundinnen werden.
    Als auch in der Nachbarschaft denunziert und Nadja abgeholt wird, beginnen die beiden Frauen im Rahmen ihrer Möglichkeiten anderen zu helfen und Widerstand gegen die Nazis zu leisten.


    Häufig werden in Kriegszeiten die Frauen vergessen - vor allem, wenn sie nicht direkt von Kriegshandlungen betroffen sind. Doch das Leben ist in solch entbehrungsreichen Zeiten, die in der Regel von Angst und Schrecken geprägt sind, nicht einfach. Vor allem nicht für Maria und Vivien, die beschlossen haben, dass sie nicht mit dem Strom schwimmen können und wollen. Gerade aus diesem Grund ist der Buchtitel sehr treffend gewählt: "Die Stunde unserer Mütter" erzählt von Frauen, die etwas dafür tun, dass die so finstere Welt dieser Jahre wieder ein kleines bisschen besser wird.


    Dieser Roman ist nicht mein erster von Katja Maybach und ich muss gestehen, dass mich bislang noch keiner enttäuscht hat. Aber mit "Die Stunde unserer Mütter" hat sich die Autorin wirklich selbst übertroffen! Sie widmet sich ganz normalen Frauen, die über sich hinauswachsen, und deren Stärke und die Fähigkeit, die Hoffnung nicht fahren zu lassen, geradezu beeindruckend ist.
    Dabei sind die historischen Fakten sehr gut recherchiert und in einen Teil der Maybach'schen Familiengeschichte eingebettet, denn die Autorin hat sich unter anderem von den Feldpostbriefen ihres Vaters zu diesem Roman inspirieren lassen. Was sich von ihren anderen Romanen nicht unterscheidet, ist das Fingerspitzengefühl, das die Autorin für ihre Figuren hat. Die Sorgen und Nöte, aber auch der Kampfgeist und der Optimismus - alles Facetten, die die Protagonisten glaubhaft, ja greifbar, machen.
    Eine sehr einfühlsame Geschichte, die sowohl bedrückt als auch Hoffnung schenkt.


    Fazit: Unbedingt lesen, es lohnt sich.
    5ratten und ein :tipp:

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Seit ihr Mann Werner an der Ostfront kämpft, lebt Maria mit ihrer etwas rebellischen dreizehnjährigen Tochter Anna alleine in dem kleinen bayerischen Ort, aus dem Werner stammt und wo sie nur ihm zuliebe hingezogen ist. Ab und zu erhält sie Feldpost von Werner, doch die Briefe wecken in ihr gemischte Gefühle, hat sie an ihrer Ehe doch schon zu zweifeln begonnen, noch bevor Werner in den Krieg musste.


    Marias Bruder Philip versucht in München, Menschen jüdischer Abstammung zu helfen. Um seine Frau, die gebürtige Engländerin ist und damit sowieso für manche schon als "Feindin" gilt, und seine Tochter zu schützen, schickt er sie zu Maria aufs Land. Die unfreiwillige Frauen-WG muss sich erst einmal zusammenfinden, doch nach leichten Anfangsschwierigkeiten krempeln Maria und Vivien gemeinsam die Ärmel hoch, während ihre Töchter die üblichen Pubertätsphasen durchlaufen: Trotz, Gezicke, erste Verliebtheit, kleine Intrigen in der Schule.


    Und über all dem schwebt immer diffus das Wissen um den Krieg. Unmittelbar betroffen sind die Frauen zwar vorwiegend in Form von Rationierungen und der Angst um ihre Männer, doch das Frauenlager ganz in der Nähe des Ortes entsetzt sie, in dem auch Marias ehemaliges Hausmädchen interniert wird, weil sie Russin ist. Maria und Vivien würden den Insassinnen gerne helfen, wissen aber auch um die Gefahr, die das bedeutet.


    In Marias Heimat in der Pfalz kriselt inzwischen die Ehe ihrer Eltern, die sich im Laufe der Jahre auseinandergelebt haben, und auch das Verhältnis zwischen Marias Vater und dessen Mutter ist äußerst angespannt, seit er ein lange gehütetes Familiengeheimnis erfahren hat.


    Katja Maybach wurde zu diesem Buch von ihrer eigenen Familiengeschichte und erhalten gebliebenen Feldpostbriefen ihres Vaters inspiriert. Leider erfährt man nicht, welche Teile der Handlung das sind und welche erfunden wurden.


    Der Roman hat einige vielversprechende Ansätze, sowohl zeitgeschichtlich als auch, was die Charaktere betrifft, aber leider hat er mich nicht richtig abholen können.


    Die Figuren bleiben eher blass, die Konflikte wirken häufig künstlich aufgebauscht oder aufgesetzt. Das Ganze füllt sich nicht so recht mit Leben, obwohl viele Versatzstücke vorhanden sind, die Potential hätten. Das Buch liest sich zwar flüssig weg, und es war auch nicht so, dass mir komplett egal war, was aus den Protagonistinnen wird, aber es wirkt, als würden routiniert mit meist schablonenhaften Darstellern die wichtigsten Punkte abgehakt, die ein Roman aus dieser Zeit braucht. Das war mir insgesamt viel zu banal und für mich kein angemessener Umgang mit dem Thema Drittes Reich.


    3ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen