ZitatAber sich zu überlegen, was seinen Laden, sein Geschäft zu etwas Besonderem macht, ist täglicher Alltag aller Selbständigen, Unternehmer, Gewerbetreibenden. Im Übrigen ist es das, was ich auch für mich in Anspruch nehme und es steht Ihnen schlicht und ergreifend nicht zu, mir das zum Vorwurf zu machen. Ich entscheide selbst, wo und wann und wie ich meine Bücher veröffentliche, denn ich gehe dahin, wo die Leser sind.
Ich finde, Marah Woolf schreibt da sehr viel Wahres in ihrer Antwort an die Buchhändlerin. Es kann nicht sein, dass sich alle über Amazon beschweren und sich ständig in der Opferrolle sehen. Ich kaufe doch keine Ware aus Mitleid irgendwo. Nein, ich gehe auch nicht aus Mitleid in die Buchhandlung.
Unser Tante-Emma-Laden (ja, bei uns auf dem Dorf gibt es noch einen. Hier bekommt man Kleidung, Lebensmittel, Getränke, Schreibwaren, Zeitschriften und eine Postbankfiliale ist er auch noch) muss Ende des Monats schließen. Seit fünf Jahren rentiert er sich einfach nicht mehr, sagt die Besitzerin. Kein Wunder, ist doch in der Nähe der Edeka und ich gebe zu: Ich kaufe dort ebenfalls ein. Die Zeiten ändern sich und manches stirbt einfach. So ist der Lauf der Dinge. Ja, ich finde es auch schade, dass unsere "Tante Emma" schließen muss, aber ich gehe deshalb trotzdem nicht bei ihr einkaufen.
Ein sehr kontroverses Thema, ich weiß schon. Aber dieser Artikel spricht mir so sehr aus dem Herzen. Erst nichts tun und dann jammern, wenn es zu spät ist (und damit meine ich jetzt nicht den Tante-Emma-Laden). Ich kenne einige Autor*innen, die sich in Verlagen einen Namen gemacht haben und die nun von Buchhandlungen von Lesungen ausgeladen werden, weil sie nun auch ein Buch im Selfpublishing veröffentlicht haben.
Grüßle
Suse