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Hallo zusammen!
Hier also meine erste Rezension zu einem meiner SuB-Wettbwerbsbücher.
Klappentext (Kopiert von Amazon.de, da ich diese Zusammenfassung sehr gelungen finde)
Zwei gegensätzliche Brüder bringt Friedrich Schiller in seinem dramatischen Erstling Die Räuber (1781) auf die Bühne: den mißgestalteten Intriganten Franz Moor und Karl Moor, den Schönheit, natürliche Liebenswürdigkeit und Liebesfähigkeit auszeichnen; dazu ist er durch das Erstgeburtsrecht bevorzugt. Franz verleumdet aus verzehrendem Neid den Bruder beim Vater, dem Grafen Maximilian Moor. Karl wird, als Franz ihn um die vom Vater erbetene Verzeihung betrügt, zum Haupt einer Schar anarchischer Studenten, die bald zur Räuberbande absinken. Beide Brüder freveln gegen die sittliche Weltordnung: Franz schreckt in teuflischem Machtstreben nicht vor dem Mord am Vater und der Vergewaltigung der Braut des Bruders zurück, Karl muß erkennen, daß seine Gesellen Mordbrenner sind, daß er nicht das Recht auf Selbstjustiz hat und daß seine Anmaßung ihn in immer tiefere Schuld verstrickt. Er, die »verwirrte große Seele«, stellt sich als reuiger Sünder der irdischen Gerechtigkeit. – Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.
Zitat von Leseprobe; 1.Akt/1.Szene
Franz: Schändlicher, dreimal schändlicher Karl! Ahndete mir´s nicht, da er, noch ein Knabe, den Mädels so nachschlenderte, mit Gassenjungen und elendem Gesindel auf Wiesen und Bergen sich herumhetzte, den Anblick der Kirche, wie ein Missetäter das Gefängnis, floh, und die Pfennige, die er Euch anquälte, dem ersten dem besten Bettler in den Hut warf, während das wir daheim mit frommen Gebeten und heiligen Predigtbüchern und erbauten? – Ahndete mir´s nicht, da er die Abenteuer Julius Cäsar und Alexander Magnus und anderer stockfinsterer Heiden lieber las als die Geschichte des bußfertigen Tobias? – Hundertmal hab ich´s Euch geweissagt, denn meine Liebe zu ihm war immer in den Schranken der kindlichen Pflicht, - der Junge wird uns alle noch in Elend und Schande stürzen! – O dass er Moors Namen nicht trüge! Dass mein Herz nicht so warm für ihn schlüge! Die gottlose Liebe, die ich nicht vertilgen kann, wird mich noch einmal vor Gottes Richterstuhl anklagen
Meine Meinung:
Ich hab anfänglich 2-3 Seiten gebraucht, um mich in die Sprache Schillers einzulesen. Dies ist aber ein eher typisches Problem für Werke à la Schiller oder Goethe. Hat man sich erst einmal daran gewöhnt, lässt es sich sehr leicht lesen und man kann in die Welt der zusammenbrechenden Familie Moor eintauchen.
Sehr schön fand ich den Sprachstil von „Die Räuber“. Man merkt dem Werk auf Grund seiner Emotionalität seine Herkunft aus der Epoche des Sturm und Drangs an. Dieser Schreibstil sorgte dafür, dass ich vollkommen in die Geschichte hinein getaucht bin und richtig mit den Charakteren gefiebert habe.
Dabei lagen mir die beiden Protagonisten, die Brüder Karl und Franz Moor, besonders am Herzen: Geschwister, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.
Karl Moor steht in der hohen Gunst seines Vaters. Wird aber zum Hauptmann einer Räuberbande, nachdem er vom Vater, auf Grund einer Intrige seines Bruder Franz, verstoßend wird und finanziert von seiner Beute jungen Leuten das Studium und kehrt später geläutert nach Hause zurück. Dies erinnert mich immer unweigerlich an die Geschichte vom verlorenen Sohn.
Franz Moor stattdessen ist der Zweitgeborene Sohn und hasst seinen Bruder Karl, der vom Vater abgöttisch geliebt wird. Mit seinem Wunsch nach Macht schreckt er nicht vor dem Mord an seinem Vater zurück.
Schiller beschreibt hier ergreifend den Verfall einer Familie und welche Auswirkungen er auf alle Beteiligten haben kann, den ich begeistert gelesen habe.
Obwohl es ein Drama in Form eines Theaterstücks ist, mit der ich sonst meine Probleme habe, hat Schiller mich in seinen Bann gezogen und ich musste es so schnell wie möglich zu Ende lesen.
Für mich eines der besten Bücher die ich 2006 gelesen habe!
Mit einer meiner
Liebe Grüße,
Rebecca