Knörzchen klingt übrigens sogar in meinem Kopf komisch und irgendwie auch unappetitlich Ich selbst sage einfach "Endstück
Adam Joseph Schwank - Fuldaer Dialekt im 19. Jahrhundert
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Klingt so nach es knarzt und qietscht (vor lauter lange liegen gebliebenes Brot *gg*)
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Ne, das nicht. Aber beim Schwäbischen kann es schon innerhalb von Stuttgart (oder Stuagerd *gg*) feine Unterschiede geben. Daher hab ich das mal eingegrenzt. Schon die Verwandschaft aus dem Remstal rede hm breiteres Schwäbisch. Und meine Eltern, die beide aus unterschiedlichen Stadtteilen kommen, klingen einen tick anders.
Ja, kann ich auch so unterschreiben
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Buchstabe R:
Es wird schlüpfrig: "Rengern" (Rindern) - Die Kuh rengert = "verlangt nach dem Ochsen zur Begattung"
Buchstabe S:
Der werte Herr Goethe war auch mal in Fulda und als ein Kirchrat ihn aufsuchen wollte, sagte Goethe: "Was will der kleine Schnurrbezel?" (ein unruhig umherrennender Mensch). Das Wort merke ich mir für meine Kinder; die kleinen Schnurrbezel!
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Schnurrbezel ist ja herzallerliebst
Bestimmt wurde das schlüpfrige Wörtchen auch in äh andren Kontexten verwendet *gg*
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Noch mehr Sex:
"Er eß uffs Stengelche geheppt" - der Ehemann "wohnte seiner Frau bei". Die Frage ist, wer von beiden hat denn nun das Stengelche?
(Der Begriff meint wohl ursprünglich "schlafen gehen", wie die Hühner auf der Stange)
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Buchstabe W:
"Wellerholz" - ein Nudelholz, zum Teig ausrollen.
"Wellern" kenne ich auch als Verb, heißt in etwa "herumrollen" (ein Kind wellert sich durchs Bett).
Buchstabe Z:
"Zwibbelsploots", ein Zwiebelkuchen. Gibt es auch heute noch.
Und damit bin ich schon durch Schön war's. Ein paar bekannte Wörter und ein paar, die ich unbedingt in meinen Wortschatz integrieren möchte
Jetzt gehe ich meinen Herzgebobbelten aufwecken, der eben die Schnurrbezel ins Bett gebracht hat.
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Bei uns heißt das ja auch Nudelwellholz. Finde es schon spannend, das manche Worte auch überregional genutzt werden.
Bei manchen Worten zumindest wenn ich es z.B. mit der Pfalz und BW vergleiche, hängt es sicher auch mit den französischen Einflüssen zusammen.
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Noch mehr Sex:
"Er eß uffs Stengelche geheppt" - der Ehemann "wohnte seiner Frau bei". Die Frage ist, wer von beiden hat denn nun das Stengelche?
Das war auch mein erster Gedanke.
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Ja, es gab auch bei Schwank einige Wörter, die aus dem Französischen kommen, auch Abzählreime. Auch im Bayerischen haben sich viele solcher Begriffe gehalten.
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Noch mehr Sex:
"Er eß uffs Stengelche geheppt" - der Ehemann "wohnte seiner Frau bei". Die Frage ist, wer von beiden hat denn nun das Stengelche?
Das war auch mein erster Gedanke.
Vielleicht heppt ja auch die Frau uffs Stengelche. Je nach Stellung....
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"Wellern" kenne ich auch als Verb, heißt in etwa "herumrollen" (ein Kind wellert sich durchs Bett).
Da musste ich eben an den Wellerman denken, das Shanty Lied.
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Ich auch Schlimm sowas *gg*
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Vielleicht ergibt das auch Sinn. Etymologisch ist da evtl. eine Verbindung...
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Buchstabe K:
"Krips" - das Kerngehäuse vom Apfel. Hab ich auch schonmal gehört. Wie sagt man bei euch dazu?
Und wie zum Endstück vom Brot? Bei uns daheim hieß es "Knörzchen". Steht aber nicht im Wörterbuch.
Dafür gibt es hier noch ein "Krummesche" - ein Hörnchen aus Butterteig. Den Begriff finde ich auch sehr schön. Könnte ich mal backen...
im Saarländischen (Kerngehäuse) "de Abbelgrutze"
Endstück vom Brot: "Kniesje" - Knörzchen kommt mir aber auch irgendwie bekannt vor....
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Große Vokabelkunde
Kerngehäuse = Opflputz
Brotende = Scherzl
Hörnchen = Kipfal
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Du kennst keine Hörnchen??? Ist das was Fuldaerisches? (Gibt es hier in Bayern auch nicht, wenn ich so drüber nachdenke )
Das ist so ein ganz fluffiger Teig, wie Einback (wahrscheinlich auch regional? ) oder Milchbrötchen? Das allerbeste was es beim Bäcker gibt.
Hörnchen kenne ich auch Die gabe es in meiner Kindheit häufiger beim Bäcker. Sehr lecker, schön weich und leider nicht mehr in den Bäckereien zu bekommen. Mittlerweile gibt es auch wieder Milchstange. Milchbrötchen meist nur als Rosinenbrot.
Das Endstück vom Brot heißt bei uns "Knust" oder "Kanten"
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Herrlich, so was! "Bobbeln" sagt man bei uns zum Rumtragen und Knuddeln kleiner Kinder.
"Krips" - das Kerngehäuse vom Apfel. Hab ich auch schonmal gehört. Wie sagt man bei euch dazu?
Bei uns ist das der Abbelgrotze
Und wie zum Endstück vom Brot? Bei uns daheim hieß es "Knörzchen". Steht aber nicht im Wörterbuch.
Knerzje heißt es bei uns, also artverwandt.
Das Nudelholz heißt bei uns Welscherholz, ebenfalls ähnlich wie das Wellholz. Ich bin ja auch nicht sooo weit weg von Fulda. Die Stadt finde ich übrigens auch hübsch.
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Hörnchen kenne ich auch Die gabe es in meiner Kindheit häufiger beim Bäcker. Sehr lecker, schön weich und leider nicht mehr in den Bäckereien zu bekommen.
In Fulda schon.
Abbelgrotze
Das klingt auf jeden Fall nach etwas, das ich nicht essen möchte