Aber so etwas von... Ich verstehe auch überhaupt nicht, wie diese Ehe zustande gekommen ist. das Rochesters Familie ihm eine reiche Erbin besorgen wollte, nun gut, verständlich, aber wo kommt die Mitgift her. Antoinette selber dürfte kaum Besitz haben, angesichts der Armut, in der sie ihre Kindheit verbrachte. Warum zahlt Mr. Mason soviel von seinem eigenen Geld? Zuneigung? - wohl kaum, jedenfalls wenn wir Antoinettes Berichte aus ihrer Jugend zum Maßstab nehmen. Schlechtes Gewissen, weil er ihre Mutter oder ihren Bruder nicht vor Unglück und Co bewahren konnte? Ich hätte vermutet, dass er Antoinette auch günstiger unter die Haube bekommt, wenn er sie loswerden (ab nach Europa) wollte.
In dem Brief, den Rochester erhält, heißt es "Aber der alte Mason hält große Stücke auf das Mädchen Antoinetta und hinterlässt ihr sein halbes Geld, als er stirbt." (S. 109) und auf derselben Seite weiter "[...] und als Nächstes hör ich aus Jamaika, der alte Mr Mason ist tot und die Familie will das Mädchen an einen jungen Engländer verheiraten, der nichts über sie weiß."
Anscheinend mochte Mason sie also wirklich gern, und die Familie will sie einfach loswerden. Dazu passt, dass Rochester selbst auch von einem "Arrangement" spricht, laut dem er und Antoinette nach der Eheschließung die Stadt schnell verlassen und auf den einsamen Landsitz reisen sollen.