Jasper Fforde - Der Fall Jane Eyre

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  • Ich hab das Buch jetzt endlich auch angefangen und ungefähr die ersten 100 Seiten gelesen. Ich muss sagen, dass ich genau so etwas gebraucht habe, sonst hätte ich wahrscheinlich in kürzester Zeit in einer Leseblockade gesteckt :zwinker:


    Was mich etwas verwirrt, ist die Tatsache, dass meine Ausgabe von "Jane Eyre" die Titelheldin Rochester heiraten lässt. Ist das jetzt der Spaß von Fforde oder hab ich eine geänderte Ausgabe?


    Und zum Zweiten amüsiere ich mich königlich über die Namen: Acheron und Styx Hades und Pickwick hab ich sofort erkannt. Gibt es für die anderen handelnden Personen eigentlich auch literarische Vorbilder oder handelt es sich da um Fantasienamen? Hat jemand noch mehr erkannt? Was ist zum Beispiel mit Thursday Next? Gibts da eine Anlehnung?


    Großartige Lektüre in jedem Fall. Vielen vielen Dank für diese Anregung! :winken:

    Ein Leben lang lesen ist nicht genug!<br /><br />Top 3:<br />1. &quot;Die Brautprinzessin&quot; von William Goldman<br />2. &quot;Männer&quot; von Dietrich Schwanitz<br />3. &quot;1984&quot; von George Orwell


  • Was mich etwas verwirrt, ist die Tatsache, dass meine Ausgabe von "Jane Eyre" die Titelheldin Rochester heiraten lässt. Ist das jetzt der Spaß von Fforde oder hab ich eine geänderte Ausgabe?


    Huhu Lullyblue!


    Erstens: Psst! Es weiß doch noch nicht jeder, wie Jane Eyre ausgeht.
    Und zweitens: Einfach bis zum Ende lesen. Irgendwann wird alles aufgeklärt. :breitgrins: Dir jetzt irgendwas zu verraten, würde das Vergnügen bestimmt trüben. Du wirst jedenfalls jede Menge Spaß haben. :zwinker:


    Liebe Grüße,
    Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Mir hat das Buch nicht sehr gut gefallen. Warum verrate ich gleich:


    Inhalt:
    England, 1985. Aber nicht das 1985, das wir kannten und erlebten, sondern in einer leicht anderes organisierten Welt. Die Literaturdetektivin Thursday Next jagt zusammen mit ihrem Team den Oberbösewicht Acheron Hades, der das Originalmanuskript von Charles Dickens' «Martin Chuzzlewit» gestohlen hat. Zudem entführt Hades noch Nexts Onkel und Tante und spätestens ab diesem Punkt nimmt die unerschrockene Detektivin den Fall persönlich und macht sich ohne Rücksicht auf Regeln und Verluste auf die Jagd.


    Meine Meinung:
    Jasper Fforde hat sich da ein schönes, skurriles und teilweise sehr kreatives Paralleluniversum ausgedacht. Manche Ideen in dem Buch sind extrem inspirierend und lassen die Gedanken in alle möglichen Richtungen abdriften. Da hat man also mehr vom Buch, als nur die Geschichte, die drin steht; wer über genügend Fantasie verfügt, wird sich bald seine eigenen Geschichten ausdenken. Der Humor kommt zwar nicht zu kurz und ich kann auch an eher plumpen Wortspielen meine Freude haben (so heisst eine Kollegin von Next «Paige Turner») und es gibt auch mehr als genug Seitenhiebe, Zitate und Andeutungen auf wesentlich höherem Niveau, aber irgendwie passt das alles für mich nicht zusammen. Da wird einerseits rumgeblödelt, indem wirklich fantastische Erfindungen von Nexts Onkel Mycroft vorgestellt werden, andrerseits gibt es aber auch einen brutalen Krieg als Nebenschauplatz und genug sinnfreie Morde, die einem das Lachen im Hals stecken lassen.


    Ich finde, entweder soll man Nonsense à la Douglas Adams schreiben oder dann aber einen Krimi, der bei aller Ernsthaftigkeit auch mit witzigen Einlagen glänzen darf. Aber beides gleichzeitig geht einfach nicht – jedenfalls nicht für mich. Ich habe mich mit dem Buch nur in den Nonsense-Passagen (die wirklich gut sind) wohl gefühlt; der Rest hat so schlecht dazu gepasst, dass ich bis zum Schluss weder mit Thursday Next noch mit der von Fforde geschaffenen Welt warm wurde. Auf die weiteren Bände aus der Reihe werde ich wohl verzichten.


    5 von 10 Punkten

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Ich bin gerade dabei es zu lesen, und es gefällt mir wirklich sehr sehr gut. :smile: Es lässt sich sehr gut lesen und ich mag Bücher in denen Literatur vorkommt, vor allem wenn es dann auch um Jane Eyre von Charlotte Brontë handelt, meinem Lieblingsklassiker. :smile:

    &quot;Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde.&quot; - Walter Moers - Die Stadt der Träumenden Bücher

  • So, vor gerade eben zehn Minuten habe ich das Buch ausgelesen. :zwinker:


    Der Fall Jane Eyre hat mir sehr gut gefallen. Kurz nachdem ich das Buch begonnen hatte, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen, ich musste einfach weiterlesen. Das Buch strotzt nur so vor skurilen Ideen und vor Spannung. Ich fand es toll in einem Buch soviel über Literatur zu lesen. Was mir gut gefallen hat und mich auch ein wenig an die Tintenwelt-Romanen von Cornelia Funke erinnert hat, ist


    Die Protagonisten des Romans waren gut ausgearbeitet, manche fand ich auf Anhieb sympathisch, andere auf Anhieb unsympathisch. Komischerweise war mir Acheron selbst sehr sympathisch, ich weiss selbst nicht genau wieso. :confused: Das Buch ist das beste das ich seit einigen Monaten gelesen habe, es hatte alles was nötig ist um mich zu fesseln, ich habe mich keine Sekunde gelangweilt und kann es kaum erwarten wieder mal in ein Thursday Next Abenteuer zu versinken. :breitgrins:


    Ich vergebe ganze 5ratten

    &quot;Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde.&quot; - Walter Moers - Die Stadt der Träumenden Bücher

  • So, nun habe ich es auch endlich geschafft! Und ich muss mich fragen, wieso ich so lange gezögert habe, es zu lesen, denn es war wirklich eine Freude! Ich habe mich keine Sekunde gelangweilt und habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Die Story ist unglaublich schräg und durchgeknallt, dabei aber ziemlich klug. Der Humor hat auch meinen Geschmack getroffen. Wirklich Freude wird man an dem Buch meiner Meinung nach aber nur haben, wenn man Charlotte Bronte's "Jane Eyre" kennt und mag. Sonst geht der Witz verloren. :zwinker:


    4ratten

  • Ich habe das Buch gerade in einem Rereread gelesen und bin wieder einmal total begeistert! Zum Inhalt muss man ja nichts mehr sagen. :breitgrins:
    Und, wie immer, habe ich danach Lust "Jane Eyre" zu lesen, um Thursday hinter jeder Ecke stehen zu sehen. Köstlich! Ich hätte noch seitenlang lesen könne, wie Thursday im Nachbarraum ein Gespräch von Jane und Rochetser belauscht.
    Allerdings bin ich mit der Wahl ihres Partners nicht so ganz einverstanden. Naja, scheint wohl ihr persönlicher Rochester zu sein. :breitgrins:

  • Auch dieses Buch war eine Urlaubslektüre. Zugegebenermaßen habe ich mich am Anfang damit einigermaßen schwer getan. Die ganze SpecOp-Organisation war mir ein bißchen zu undurchsichtig. Und außerdem konnte ich die Namen nicht behalten. So hatte ich mehr als einmal das Gefühl, daß ich die Person, von der gerade die Rede war, irgendwie schon „kennen“ sollte, obwohl ich mich nicht an sie erinnern konnte. Als ich diese Anlaufschwierigkeiten aber überwunden hatte, hat es mir wegen seiner Skurrilität doch Spaß bereitet. Dummerweise habe ich bislang weder Martin Chuzzlewit noch Jane Eyre gelesen, weshalb sicher viele Anspielungen und Gags an mir vorbeigegangen sind. Möglicherweise kann ich mich deshalb auch der überschäumenden Begeisterung nicht anschließen. Ich fand es amüsant und würde, wenn mir die Folgebände über den Weg laufen, sicher auch einen Blick (oder zwei) riskieren, aber ich muß jetzt nicht sofort losstürzen, um sie mir zu besorgen.


    4ratten


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Hallo,


    ich hätte da mal eine Frage. Leider finde ich die Seite im Buch nicht mehr, aber irgendwo erklärt Thursday dass ihre Familie nach den Tagen benannt wurde, an denen sie geboren sind. Und dann meinte sie, dass Anton Montag heißt. Aber in welcher Sprache heißt der Montag Anton? Bei wiki hab ich dazu nichts gefunden und bei einer Suchmaschine ist es schwer die richtigen Suchbegriffe dafür zu finden.


  • Und dann meinte sie, dass Anton Montag heißt. Aber in welcher Sprache heißt der Montag Anton? Bei wiki hab ich dazu nichts gefunden und bei einer Suchmaschine ist es schwer die richtigen Suchbegriffe dafür zu finden.


    Das habe ich auch nicht verstanden :gruebel:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Wirklich Freude wird man an dem Buch meiner Meinung nach aber nur haben, wenn man Charlotte Bronte's "Jane Eyre" kennt und mag. Sonst geht der Witz verloren. :zwinker:


    Und das ist auch der einzige Grund, warum ich Thursday Next noch nicht gelesen habe ... ich will unbedingt vorher Jane Eyre lesen, und das habe ich bis heute noch nicht geschafft!! :grmpf:


    Wobei mich das gerade etwas erschreckt:



    Dummerweise habe ich bislang weder Martin Chuzzlewit noch Jane Eyre gelesen, weshalb sicher viele Anspielungen und Gags an mir vorbeigegangen sind. Möglicherweise kann ich mich deshalb auch der überschäumenden Begeisterung nicht anschließen.


    Was, den Chuzzlewit braucht man auch dafür?? Dann kann das bei mir ja noch ewig dauern ... :ohnmacht:

    [color=darkblue]&quot;Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of b

  • Bluebell,
    um alle literarischen Anspielungen in der Thursday Next-Reihe zu verstehen, muss man sich wahrscheinlich einmal quer durch die englischen Klassiker lesen. Ich kannte (und kenne) weder Jane Eyre noch Martin Chuzzlewit, habe mich aber trotzdem wunderbar amüsiert. Bei ersterem hilft es schon, wenn man den Inhalt grob kennt, was bei den meisten Klassikern doch irgendwie der Fall ist. Auch in den Folgebänden spinnt Fforde viele Anspielungen mit ein, zum Beispiel auch auf Kinderreime, und die kennt im Detail wirklich nur ein Muttersprachler. Lass Dich dadurch bitte, bitte nicht davon abhalten, die Bücher zu lesen!


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges


  • Lass Dich dadurch bitte, bitte nicht davon abhalten, die Bücher zu lesen!


    Na gut! :zwinker:
    Also bei meinem Jane Eyre-Vorhaben bleibe ich, die interessiert mich nämlich sowieso, aber Dickens reizt mich derzeit wirklich sowas von gar nicht ...


    @Nimue und Horusina: Wahnsinn, was da für eine Tüftlerei drinnen steckt!! *staun*

    [color=darkblue]&quot;Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of b


  • @Nimue und Horusina: Wahnsinn, was da für eine Tüftlerei drinnen steckt!! *staun*


    Wusste ich übrigens heute Mittag auch nicht. Ich dachte mir nur, dass ich nach dem suchen sollte, wie es vermutlich im Original geheißen hat. Und Anton = Anthony. Montag = Monday. Da hat Google vermutlich direkt das richtige ausgespuckt. Ich weiß natürlich nicht sicher, ob das nun wirklich im Ffordschen Sinne korrekt ist, aber die Wahrscheinlichkeit bei dem Bezug auf Literatur ist schon sehr hoch :winken:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Kann sogar eine doppelte literarische Anspielung sein:


    Siehe den Renaissance Dramatiker Anthony Munday! (Der ist so unbekannt, den kennt das deutsche Wikipedia leider nicht.) :winken:

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)


  • Kann sogar eine doppelte literarische Anspielung sein:


    Siehe den Renaissance Dramatiker Anthony Munday! (Der ist so unbekannt, den kennt das deutsche Wikipedia leider nicht.) :winken:


    Vielen lieben Dank nimue und Mrs. Dalloway! Da wär ich ja im Leben nicht drauf gekommen. In dem ersten Artikel den nimue angegeben hat, steht auch weiter unten etwas über den von Mrs. Dalloway verlinkten Anthony Munday. Also kommen beide Quellen zu dem gleichen Schluss.
    Ich hab sogar von John Bellairs fast die ganze Lewis Barnavelt - Serie gelesen. Leider kannte ich die Anthony Monday - Reihe aber nicht.

  • Na, ihr macht einem hier aber den Mund wässerig. :smile: Ich glaube, das Buch ist schon so gut wie meins. Jane Eyre liebe ich nämlich auch. Ich werde mal langsam zu amazon rüberschlendern...

    Gruß suray