Lilli33 hat mich mit ihrer Rezension zu
Antonia Michaelis - Der letzte Regen
Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
an dieses Buch der Autorin erinnert.
Aus dem Lesetagebuch
Mr. Widow findet Nancy in einer Mülltonne, mitsamt einem Wurf neugeborener Kätzchen. Er nimmt alle mit zu sich nach Hause und bietet Nancy an, eine Weile zu bleiben und als Haushaltshilfe bei ihm zu arbeiten. Doch sie arbeitet auch für den Katzenverleih und bringt Katzen zu den unterschiedlichsten Menschen.
Da wäre eine alte Lady, die jemanden braucht, um ihm etwas vorzulesen. Oder ein junges Mädchen, welches einen Buch- und Kosmetik-Blog schreibt, in der Hoffnung, so jemanden in der realen Welt kennenzulernen. Sie braucht eine Katze zum Filmen, da doch die meisten Buchblogger eine Katze haben, die laufend durchs Bild huscht.
So viel erfahre ich auf den ersten 90 Seiten von Nancy noch nicht. Sie hat wohl einen Freund gehabt. Sie scheint weggelaufen zu sein. Sie hat gerne gelesen, doch ihr Freund hat es ihr wohl mit Sport ausgetrieben. Nun versteckt sie sich und hat laufend die Befürchtung, dass ihr jemand Bekanntes über den Weg läuft.
Mr. Widow hat eine ganz eigene Meinung über Katzen:
"Im Grundgesetz dieses Landes fehlt ein Artikel", fuhr er feierlich fort. "Das Recht des Menschen auf eine Katze ist unantastbar. Katzen können sogar Krankheiten heilen, zumindest solche, die in der Seele verankert sind. Sie sind ebenso gut wie Homöopathie oder Akupunktur. Es sollte möglich sein, auf Rezept eine Katze zu bekommen."
Eine ältere Cafébesitzerin ist mir äußerst sympathisch. Auf der Tafel neben der Tür stand zu lesen:
To go
ist ein Land in Afrika.
Wir haben Kaffeebohnen, die von dort kommen.
Den Kaffee dürfen sie bei uns im Sitzen trinken.
Was ich nicht so schön finde: Ich bin auf den ersten hundert Seiten schon über so manche Rechtschreibfehler gestolpert.
Über Nancy gibt es weiterhin nur Andeutungen. Sie ist schwanger. Aber wer war sie, bevor Mr. Widow sie gefunden hat. Hat sie einen Mord begangen? War sie eine Prostituierte?
Es ist schon ein eigenartiges Buch. Schön geschrieben, keine Frage, eine fast märchenhafte Sprache. Aber zunehmend verwirrend liest es sich mit Blick auf Nancy, die hier als die auftritt, die von Mr. Widow in der Mülltonne gefunden wurde, und als die, die sie wohl vorher war.
So viel habe ich mitbekommen: Sie war wohl am Boden, als ein Kai sie gefunden und aufgepäppelt hat. Doch sie haben wohl andere Menschen um ihr Geld gebracht. Wobei es zum Schluss einen Toten gab. Das gab den Grund, weshalb Nancy geflüchtet ist.
Doch nun wird Mr. Widow erpresst. Seine Katzen verschwinden alle und er soll Geld bezahlen, damit er sie lebend wiederbekommt. Hat die erste Nancy da ihre Finger im Spiel? Noch verrückter ist, dass die alte Nancy auch von anderen Menschen gesehen werden kann.
Ist das alles nur ein Traum? Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Den Rest des Buches habe ich einfach nur genossen. Katzenliebhabern kann ich es definitiv ans Herz legen. Und wer es poetisch mag, kann sich in eine märchenhafte Geschichte fallen lassen, aus der es sich mit einem glücklichen Lächeln auftauchen lässt.