Lucie Klassen - Der 13. Brief

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    "Der 13. Brief" von Lucie Klassen


    Inhalt:


    Die 20jährige Lila Ziegler ist unterwegs nach Bielefeld, wo sie mit dem Jurastudium beginnen soll. Doch statt am Ziel auszusteigen, fährt sie einfach weiter, denn das Studium war die Idee ihrer Eltern, auf die Lila gar nicht gut zu sprechen ist. Stattdessen nimmt sie ihr Leben selbst in die Hand, landet in Bochum und findet Unterschlupf bei Privatdetektiv Ben Danner. Dieser ermittelt gerade - getarnt als Sportlehrer - in einer Schule, um den Selbstmord einer Schülerin aufzuklären, steckt aber inzwischen in einer Sackgasse. Gut, dass Lila schon immer neugierig auf private Ermittlungen war; sie beschließt wieder zur Schule zu gehen.


    Meine Meinung:


    Das ist ein leicht zu lesender, flotter Roman mit netten Figuren und einem spannenden Kriminalfall. Ich werde mir den Namen der Autorin merken und mir sofort ihr nächstes Buch kaufen, sollte es denn eines geben. Ich gehe davon aus (hoffe es!), dass sie weitere schreiben wird, "Der 13. Brief" klingt verdächtig nach dem Beginn einer Reihe.


    Das Buch bekommt nicht die volle Punktzahl, weil:
    - die Sprache der Dialoge teilweise doch sehr gossenhaft wirkt
    - Lila zu perfekt ist - sie kann alles, ist superklug, kann aussehen wie 16 oder wie 26, je nachdem, was gerade gefragt ist - das war mir manchmal zuviel des Guten
    - sämtliche Lehrer einem Klischee entsprungen sind, sie sind allesamt dinosaurierhaft und langweilig


    Trotzdem, ich habe mich prima unterhalten und habe das Buch bereits mehrfach weiter empfohlen.


    4ratten


    ***
    Aeria

  • Hallo Aeria,


    danke für deine Meinung. Auf das Buch bin ich schon sehr gespannt!
    Am 15. August startet übrigens "drüben" auf Leserunden.de eine LR, die von der Autorin begleitet wird. Vielleicht hat hier ja noch jemand Lust, mitzulesen :zwinker:


    :winken:

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • kathchen
    Ich bin auf das Buch durch den Leserundenvorschlag "drüben" aufmerksam geworden. Der Name der Autorin hat mich neugierig gemacht, Verwandte von mir heißen auch so, also sah ich mir den Klappentext näher an. Der klang interessant und eine halbe Minute später war das Buch bereits bestellt, noch bevor ich über meinen Riesen-SUB nachdenken konnte. Ich hätte gerne die Leserunde mitgemacht, aber zeitlich schaffe ich das nicht.


    Das war übrigens mein erster Krimi seit Jahren. Und, ich glaube, der erste deutsche überhaupt.


    ***
    Aeria

  • Rezension


    Als Tochter eines Oberstaatsanwalts ist Lilas Karriere schon bis ins kleinste Detail durchdacht. Allerdings nicht von ihr selbst, denn die rotzfreche Lila, die aus Prinzip gegen alles ist, was ihre Eltern ihr vorgeben, hat andere Pläne: Statt wie erwartet ihr Jurastudium in Bielefeld anzutreten, bleibt sie auf dem Weg in ihr neues Zuhause einfach im Zug sitzen, fährt weiter bis nach Bochum und kommt dort bei Privatdetektiv Danner unter.


    Während dessen gutmütiger Vermieter Molle Lila auch gleich einen Job als Kellnerin in seiner Wirtschaft anbietet, ist Ben Danner ein selbstverliebter, eigenbrötlerischer Macho, der Lila so schnell wie möglich wieder vor die Tür setzen will, um ungestört seinen aktuellen Fall ad acta legen zu können.
    Als Sportlehrer getarnt versucht er zu klären, ob die 16jährige Eva sich tatsächlich selbst das Leben genommen hat oder ob jemand anderes für ihren Sturz aus dem 5. Stock des Schulturms verantwortlich war. Da er jedoch immer mehr auf der Stelle tritt, schleust er Lila als Schülerin in die ehemalige Klasse des toten Mädchens ein, wo sie ihren Mitschülern und besonders Evas Freundeskreis auf den Zahn fühlen soll.
    Lila scheint in ihrem Element…


    «Der 13. Brief» ist der erste Roman von Lucie Klassen (mittlerweile Flebbe) und hat sogleich den Friedrich-Glauser-Preis 2oo9 in der Sparte ‚Debüt’ eingeheimst. So ganz überzeugen konnte mich die Geschichte dennoch nicht.
    Die Ausgangsposition – Lila undercover in der Schule – bietet zwar durchaus Raum für einen interessanten Plot und die dort angesiedelten Szenen vermitteln einen guten Eindruck der mittlerweile doch recht gewöhnungsbedürftigen Situation an unseren Schulen. Leider werden aufmerksame Leser aber nicht darum herumkommen festzustellen, dass auf dem Weg dahin die Grenzen der Realität und vor allem die des rechtlich Möglichen sehr weit ausgedehnt bis überschritten werden. Überhaupt gibt es einige Ungereimtheiten, die – sofern man darauf achtet – das Lesevergnügen deutlich trüben.


    Auch zu den nicht immer nachvollziehbar handelnden Figuren findet man nicht gleich einen Draht. Vor allem Lilas rebellische Art wirkt zunächst aufgesetzt und eher wie der berühmte Sturm im Wasserglas. Mit der Zeit jedoch erfährt man mehr über sie und ihre Vergangenheit und ihr Charakter erhält mehr Tiefe. Auch wenn sie am Ende leider etwas zu sehr zur Superheldin mutiert und es eher unglaubwürdig ist, dass sie ohne weiteres sowohl als 16- als auch als 26Jährige durchgeht.


    Letztlich hat mich auch der Ausgang des Kriminalfalls kaum überrascht. Größtenteils wurden meine recht frühen Vermutungen auch bestätigt.
    Und trotzdem bin ich nicht abgeneigt, die kommende Fortsetzung zu lesen. Warum? Zum Teil aufgrund des flapsigen, humorvollen Erzählstils, aber auch – ja, trotz der anfänglichen Kritik – weil ich gerne wissen möchte, wie es mit Lila, Danner und Molle weitergeht. Der erste Fall des neuen Ermittlerduos ist zwar abgeschlossen, es bleiben aber dennoch genügend Fragen für die mindestens vier weiteren geplanten Teile offen.


    FAZIT: Ein etwas holpriger Auftakt zu einer Reihe, der trotz der Mängel ein ordentliches Erzählpotential erkennen lässt.


    2ratten

  • Meine Meinung:


    Lila ist ein äußerst erfrischender, junger Charakter, der einen einfach in die Geschichte hinein zieht. Sie übt auf den Leser eine Faszination aus, dass man einfach nicht anders kann als weiterzulesen, da man unbedingt erfahren möchte mit was für Probleme diese faszinierende Person noch zu tun hat. Genauso möchte man an ihrer Seite sein, wenn etwas schönes passiert um sich mit ihr zu freuen.


    Danner dagegen ist so ziemlich das Gegenteil. Er ist ziemlich mürrisch und, was der Beruf wohl mit sich bringt, äußerst misstrauisch. Aber ich finde er entwickelt sich in dem Buch. Er lernt (wieder) einem Menschen zu vertrauen, bzw. zu mögen. Und wenn man dann von seiner Vergangenheit erfährt, die es in sich hat, versteht man ihn nochmal ein Stück mehr und so wirklich böse kann man ihm nicht mehr sein.


    Der Schreibstil ist locker, flüssig und flott. Er passt einfach zu Lilas lockerer Art, was einen noch zusätzlich durch die Geschichte gleiten lässt.
    Auch der Humor in dem Buch ist genau nach meinem Geschmack und ich musste das eine oder andere ziemlich grinsen oder laut auflachen.


    Der Fall rückt, wie ich finde, an manchen Stellen etwas in den Hintergrund, was für mich aber nicht weiter schlimm war, da mich oft Lilas Leben eh mehr interessiert hat.
    Die Auflösung letztendlich hat mich dann doch überrascht, da ich so damit nicht gerechnet hätte, auch wenn ich kurzzeitig einen Verdacht in die Richtung hatte. Es zeigt auch die Abgründe eines Menschen, die die Umwelt nicht mitbekommt. Da war ich besonders geschockt, da so etwas überall passieren könnte.


    Was mich etwas gewundert hat ist, dass Lila, je nachdem wie man sie braucht, entweder wie 16 oder 26 erscheint. Auch wie sie sich für die Ermittlungen selbst zurecht biegt und Geschichten erfindet, damit sie zu den anderen passt, hat mich etwas gestört, da ich denke, dass das niemand so machen würde.


    Insgesamt bin ich von dem Beginn der Reihe richtig begeistert und freue mich schon auf die nächsten Bände.


    4ratten

    Liebe Grüße

    Chibi

    Bevor i mi aufreg´, is ma wurscht. - Rainer Maria Schießler


  • Auch wie sie sich für die Ermittlungen selbst zurecht biegt und Geschichten erfindet, damit sie zu den anderen passt, hat mich etwas gestört, da ich denke, dass das niemand so machen würde.


    Das ist aber so ziemlich das, was jeder verdeckter Ermittler macht bzw. ja auch machen muss. ;) Mal abgesehen davon, dass sich auch im normalen Leben ganz sicher viele Menschen lediglich anpassen und entsprechende Geschichten erzählen, nur um dazugehören zu können.
    Wäre Lila keine so gute Spürnase mit den Fähigkeiten, die sie hat, hätte ich für meinen Teil jedenfalls weniger Interesse an der Fortsetzung.

  • Dann will ich auch mal. :smile:


    Klappentext
    Ein Studienplatz in Bielefeld, ein nettes Apartment und eine Karriere als Juristin – Papi sorgt für alles. Doch Lila Ziegler will sich nicht länger vorschreiben lassen, was sie tun soll. Statt dem Wunsch ihrer Eltern zu entsprechen, taucht sie in Bochum unter. Ein Zufall führt sie in eine echte Männerwirtschaft: Im Parterre betreibt Molle eine Kneipe und unterm Dach Ben Danner eine Detektei. Eigentlich gewährt Danner Lila nur einen Platz zum Schlafen, doch die neugierige Lila entdeckt schnell, dass sie ihm helfen kann. Denn der Privatdetektiv ermittelt gerade die Hintergründe des Selbstmordes einer 16-jährigen Schülerin und steckt in einer Sackgasse. Unversehens findet sich Lil auf der Schulbank wieder...


    Meine Meinung
    Nach den vielen blutigen und Serienkiller-lastigen Krimis, die ich in letzter Zeit gelesen habe, war „Der 13. Brief“ eine tolle Abwechslung, denn das Debut der Autorin überraschte mit viel Witz und einer sehr jungen und extrem eigensinnigen Ermittlerin, die in dem Beruf eigentlich gar nicht zuhause ist.


    Lila ist 20, ihre Haarfarbe entspricht ihrem Namen und ihre Lieblingskleidung sind überlange Wollpullis. So unangepasst wie ihr Äußeres ist auch ihre Art und so reagiert sie spontan nach ihrem Kopf, ist alles andere als auf den Mund gefallen und lässt sich von nichts davon abhalten, ihre Neugier zu befriedigen. Entsprechend turbulent entwickelt sich die Wohngemeinschaft mit dem knurrigen und viel älteren Detektiv Danner.


    Zusammen mit dem Wirt Molle und dem Auftraggeber Danners, einem Polizisten, entsteht ein Vierergespann, das ich schnell mochte und dessen Gekabbel rund um Lila einfach nur Spaß machte. :breitgrins:


    Lilas Ermittlungen waren sehr vielseitig, musste sie doch regelmäßig zwischen einer Schülerin und der „Kollegin“ Danners wechseln. Das war schon ein großer Spagat und vielleicht nicht immer glaubwürdig, aber ich konnte es ihr doch oft abnehmen, denn wenn ich mir die Freundinnen meiner 16jährigen Tochter so anschaue, kämen selbst da schon einige als über 20 durch, wenn sie sich entsprechend herrichteten. Lilas Auftreten und ihre Veränderungen waren jedenfalls toll beschrieben und sie nahm es mit Lehrern und Polizeipräsidenten gleichermaßen auf.


    Doch hatte der Krimi auch seine sensiblen Seiten, denn nach und nach erfährt man sowohl mehr über die wirkliche Lila als auch über Danners Vorgeschichte. Zudem dringt Lila bei ihren Ermittlungen emotional immer tiefer in die Welt der Mädchenclique ein und berührt dabei sensible Themen der Jugendlichen und auch von sich selbst.


    Die Auflösung des Falls war für mich sehr überraschend, auch wenn ich kurzzeitig eine Ahnung in die richtige Richtung hatte. Viele Überlegungen zu Motiv und Täter bzw. Tathergang trafen zwar am Ende zu, aber doch in einer anderen Weise, als gedacht.


    Alles in allem war dies ein Krimi, der mir besonders durch den frechen Humor und den entsprechend lockeren Schreibstil sehr gut gefallen hat. Es war ein erfrischendes Leseerlebnis, das mich leicht über die ein oder andere übertriebene oder vielleicht unglaubwürdige Handlung hinwegsehen ließ. Er hatte sehr eigenwillige aber sympathische Charaktere die sich auch weiterentwickelt haben und viel Potential für die weiteren Teile bieten, auf die ich mich schon sehr freue.


    4ratten

  • Das ist aber so ziemlich das, was jeder verdeckter Ermittler macht bzw. ja auch machen muss. ;) Mal abgesehen davon, dass sich auch im normalen Leben ganz sicher viele Menschen lediglich anpassen und entsprechende Geschichten erzählen, nur um dazugehören zu können.


    Das ist mir schon klar, dass sich viele anpassen, aber sie können nie so gut lügen, dass bei dem gegenüber gar kein Zweifel mehr besteht. Da sind immer Zweifel vorhanden. Aber bei den anderen merke ich nichts, dass sie an Lilas Art zweifeln und das ist das, was mich etwas gestört hat :zwinker:

    Liebe Grüße

    Chibi

    Bevor i mi aufreg´, is ma wurscht. - Rainer Maria Schießler

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    Die 20jährige Lila kommt aus einer reichen Familie, ihr Vater ist Oberstaatsanwalt und er weiß schon, wie die Karriere seiner Tochter aussehen soll – angefangen mit einem Jurastudium in Bielefeld, das er ihr besorgt hat. Doch Lila hat andere Pläne und so bleibt sie einfach im Zug sitzen und fährt weiter nach Bochum. Ihre 100 Euro sind schnell weg und Lila hat keine Bleibe, doch schnell ist was passendes gefunden: Detektiv Ben Danner. Dieser ist davon nicht begeistert, nimmt sie aber dennoch für eine Nacht bei ihm auf.
    Doch eine Nacht bleibt sie nicht, da sie am nächsten Tag gleich als Kellnerin bei Danners Vermieter Molle, der eine Kneipe hat, eingestellt wird.
    Durch ihre Rumschnüffelei erfährt Lila an welchem Fall Danner gerade dran ist. Er wurde als Sportlehrer in eine Schule eingeschleust und soll herausfinden, ob der Tod einer Schülerin wirklich Selbstmord war oder nicht.
    Selbstverständlich, dass Lila ihm helfen will und daher nochmal die Schulbank drücken muss und besonders in dem engen Freundeskreis der Toten ermittelt…


    Ehrlich gesagt, bin ich sehr zwiegespalten, was das Buch angeht. Es lässt sich locker lesen durch die einfache, jugendliche Sprache.
    Aber dennoch fand ich manches einfach zu konstruiert, z.B. dass Lila ohne Probleme zur Schule gehen konnte oder auch dass die Freundinnen der Toten sehr schnell Vertrauen zu ihr gefasst haben und Sachen über die Tote erzählt haben, obwohl sie sich erst seit ein paar Tagen kennen. Oder auch wie schnell Lila einen Job bekommen hat… Das ging mir einfach etwas zu glatt.


    Lila war mir als Person anfangs sehr unsympathisch. Ein reiches, verwöhntes Töchterlein, das zwar gegen ihre Eltern rebelliert und daher gegen alles ist, wofür ihre Eltern sind, aber letztendlich immer auf sie zurückgreifen kann…erst zum Ende hin fand ich sie als Charakter angenehm.
    Danner hingegen war ein Charakter ganz nach meinem Geschmack. Oft schlecht gelaunt, grantig, etc.


    Der Krimifall selbst war spannend, mit mehreren (überraschenden) Wendungen, auch wenn mir das Ende fast etwas zu actionlastig war.
    Insgesamt ein solider Erstlingskrimi, der sich sicherlich steigern kann und daher bin ich auf weitere Werke der Autorin gespannt.


    3ratten

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Ich habe das Buch gestern angefangen und heute aufgrund einer Zugfahrt schon beenden können.


    Mir sind ähnliche Punkte aufgefallen wie den Vorschreiberinnen hier im Thread.
    Ich musste mehrfach richtig schmunzeln, der Erzählstil gefällt mir sehr gut. Lila war mir aber manchmal auch zu sehr Superheldin.


    Das Ende hat mich schon ein bisschen geschockt, solche menschlichen Abgründe hatte ich nicht erwartet.


    Ich hoffe nun, dass ich Band 2 diese Woche auch noch schnell lesen kann, denn ab dem WE startet drüben eine Leserunde mit der Autorin zum dritten Buch!

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Meine Meinung:
    Die Bücher von Lucie Flebbe habe ich schon länger im Blick, nicht zuletzt auch deshalb, weil sie ein gern gesehener Gast bei Leserunden.de ist. :) Selbst habe ich es aber tatsächlich noch nie geschafft diese auch mal zu lesen. Heute kam mir der Zufall zur Hilfe und ich hatte einen vergnüglichen Nachmittag mit Danner und Lila.


    All zu bitter ernst sollte man die Handlung aber nicht nehmen, an manchen Stellen ist schon etwas an den Haaren herbeigezogen. Es gibt Autoren_innen die es schaffen mich dann trotzdem bei der Stange zu halten und nicht ständig die Augen verdrehen zu lassen. Lucie Flebbe (wie die Autorin ja inzwischen heißt) gehört dazu, auch wenn es zugegebener Maßen hi und da haarscharf an der Grenze war *g*.


    Der Fall selbst und auch die ganze Idee dahinter gefiel mir irgendwie sehr gut. Auch wenn ich mir schon überlegt habe, wie glaubwürdig es ist das eine 20 Jährige als Teenager durchgeht - dann fällt mir wieder auf wie jung manche der Mädels auf der Uni noch wirken. Auch die Figuren selbst, jede für sich genommen macht Spaß, vor allem Danner hat es mir persönlich angetan. Bärbeißig und ruppig, wie man es halt braucht um das Krimiklischee aufrecht zu erhalten :err: Traurigerweise sind dafür andere Dinge sehr viel ernster, allen voran die Abgründe die sich im Mordfall auftun (naja das tun sie ja dann doch meistens oder nicht? ;) ) aber auch in Lilas Leben. Klar das es nicht verwundert, aber wenn man genauer drüber nachdenkt fällt einem dann doch auf wie nah die Autorin in diesem Fall an der Realität ist. Das macht dann doch etwas traurig. Gut das der Roman ansonsten einfach pure Unterhaltung ist. Ein gutes Gegengewicht und eben trotz der eher lockeren Art durchaus mit Tiefgang. Mir hats gefallen und ich freu mich schon auf die weiteren Bände!


    4ratten

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    --- Inhaltsangabe ---


    Die 20-jährige Lila entscheidet sich zu einem radikalen Schnitt: Statt, wie von ihren Eltern gewünscht, ihr Jurastudium in Münster anzutreten, steigt sie in Bochum aus dem Zug, um dort ein selbstbestimmtes Leben zu beginnen. Mittels eines Tricks erschleicht sie sich bei Privatdetektiv Danner zunächst nur einen kostenlosen Schlafplatz, dann aber sogar einen Job. Denn Danner, eigentlich ein notorischer Einzelgänger, steckt mit seinem jüngsten Fall in der Sackgasse: Die erst 16-jährige Eva hat in ihrer Schule Selbstmord begangen. Im Auftrag seines Freundes Staschek, dessen Tochter mit der Toten befreundet war, soll Danner nun die Hintergründe ermitteln. Doch obwohl er sich als Sportlehrer in die Schule einschmuggeln konnte, findet er nichts über das Motiv des Freitods heraus. Unversehens findet sich Lila auf der Schulbank wieder und nicht nur ihre Gefühlswelt gerät in Gefahr…




    --- Presse Reaktionen ---

    „Lucie Klassen ist ein sehr sensibles und gut komponiertes Buch gelungen, das voller Respekt vom schwierigen und mitunter gefährlichen Prozess des Heranwachsens erzählt und die mehr oder weniger versteckte Gewalt, die in Eltern-Kind- oder Lehrer-Schüler-Beziehungen lauert, subtil analysieren kann. »Der 13. Brief« ist ein spannender Krimi mit einer originellen Ermittlerfigur. Das Buch gehört zu den Titeln, die von Eltern und ihren Kindern mit gleichem Lese-hunger verschlungen werden.“


    Dr. Monika Willer, Westfalenpost


    „Klassen beherrscht eine angelsächsische Keckheit und Lässigkeit, die nie in Dauerwitzelei abgleitet. Lila, die Codes und Allüren der Kids kennt, glaubt man das Jungsein im Hier und Heute, anders als den weltfremden, altbackenen Töchterchen, die etwa Kriminalaltmeisterin Ruth Rendell manchmal erfindet.“


    Thomas Klingenmaier, Stuttgarter Zeitung




    ---Persönliche Rezension ---

    Auf das Buch ‚Der 13. Brief‘ bin ich durch eine Leserunde aufmerksam geworden. Da ich die Autorin zuvor noch nicht kannte, war ich gespannt auf ihren Schreibstil und ihre Kriminalgeschichten.


    Meiner Meinung nach ist Lucie Klassen (später Lucie Flebbe) mit ihrem Debütkriminalroman ‚Der 13. Brief‘ ein solider, spannender und mit Humor gespickter Coup gelungen. Der Krimi liest sich fliessend und der Handlung kommt der Leser stets problemlos nach. Die Handlung ist abwechslungsreich, mit Action versehen und bis zum Schluss fesselnd.


    Nebst den humorvollen Abschnitten werden aber auch ernste und allgegenwärtige Themen aufgegriffen. So werden etwa die Themen ‚Flucht von zu Hause‘, ‚Selbstmord‘, ‚Gewalt im Elternhaus‘, ‚Liebe‘ und ‚Vergewaltigung‘ behandelt. Allerdings, und das ist mein Hauptkritikpunkt an dem Buch, werden die meisten Themen nur oberflächlich angeschnitten und nicht richtig behandelt. Es ist klar, dass die Autorin nicht sämtliche Themengebiete detailliert behandeln kann (das Buch hat jetzt schon 345 Seiten), jedoch wäre es dann empfehlenswert gewesen, wenn man gewisse Themen gar nicht mit ins Buch genommen hätte.


    Die Hauptperson, Lila Ziegler, gefällt mir sehr gut. Mit ihrer aufmüpfigen und teilweise sturen Art, bringt sie den Leser immer wieder zum Schmunzeln. Es ist auch spannend zu lesen, wie Lila immer wieder versucht, ihre Handlung mit ihrem Gewissen zu vereinbaren. Dabei ist spannend zu sehen, wann und bei wem sie Abstriche macht um schlussendlich ans Ziel zu kommen. Erst durch ihre zielstrebige und teilweise knallharte Art und Weise kann der Fall in die richtige Spur gelenkt werden und am Schluss aufgeklärt werden.


    Lilas Sprache, der Strassenjargon, mag gewissen Lesern etwas befremdend erscheinen, gerade deshalb, weil Lila Ziegler mehr Flucht als eigentlich notwendig wäre, doch passt dies zur Person und zum Charakter der Lila Ziegler, wie wir sie während des Buches kennen lernen. Sie ist eine Aussenseiterin und eine Systemaussteigerin. Aus ihrem - von den Eltern vorgegebenen - Leben versucht sie auszubrechen und landet prompt auf der Strasse in einer fremden Stadt. Auch hier zeigt sich dann wieder ihre Zielstrebigkeit, mit welcher sie genauso schnell wieder ein Dach über dem Kopf hat, wie sie es verloren hatte.
    Für meinen Geschmack etwas unpassend ist der Erfolg, welche Lila Ziegler von nun an hat. Nicht nur dass sie ein Dach über dem Kopf hat, sie bekommt auch gleich zwei Jobangebote und - so scheint es - in beiden gelingt ihr alles auf anhin. Vor allem als Privatdetektivin reiht sich Erfolg an Erfolg. Problemlos kann sie sich in die Mädchenclique einbinden, findet gleich den Draht zu allen drei Mädchen und alle drei öffnen sich Lila mehr oder weniger von Beginn weg. Dies finde ich persönlich etwas unglaubwürdig.



    Insgesamt ist Lucie Klassen aber ein toller Kriminalroman gelungen, der auf weitere Fälle Lust macht.




    --- Meine Bewertung ---

    Dadruch, dass auf einige Themen (Selbstmord, Liebe, Vergewaltigung, ...) zu wenig eingegangen wird, ziehe ich dem Buch eine Ratte ab. Ebenfalls einen Abzug gibt es für die manchmal etwas unglaubwürdig wirkende Hauptperson, Lila Ziegler. Hier ziehe ich aber nur 1/2 Ratte ab, da die Person ja nicht durchgehend unglaubwürdig erscheint, sondern nur in gewissen Situationen.
    Daher komme ich auf eine Bewertung von 3.5 Ratten. Dies ist meiner Meinung nach eine faire Bewertung und wird dem Buch auch gerecht.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Ich hatte das ebook schon sehr lange auf meinem Kindle. Mir kommt es so vor als wäre es auffällig oft bei Angeboten dabei und somit günstiger oder gar umsonst zu erhalten. Ich habe es selbst mal umsonst bei Amazon "gekauft", durch die ständigen Angebote hatte ich aber doch das Gefühl, das Buch ist vielleicht nicht so beliebt. Tja, hätte ich doch mal früher die Rezensionen dazu gelesen :zwinker:


    Lila war mir sofort sympathisch und ich wollte unbedingt wissen, wie es mit ihr weiter geht. Um ehrlich zu sein, hat mich das fast mehr interessiert als die Lösung des Falles. Doch auch diesen fand ich recht spannend - ich wusste bis zum Schluss nicht, wie es enden wird. Aber der Fall stand für mich einfach nicht im Vordergrund.


    Lila ist eine sehr eigensinnige Persönlichkeit, die bestimmt mehr aus sich machen hätte können. Auf mich wirkt sie sehr intelligent. Man erfährt erst ansatzweise, was sie zu dem Menschen gemacht hat, der sie jetzt ist. Doch da es sich bei diesem Buch ja erst um den Auftakt zu einer Serie handelt, wird der Leser bestimmt noch mehr erfahren.


    Ich habe von Anfang an mitgefiebert und musste mir danach auch gleich den 2. Band herunterladen.


    5ratten

  • Taschenbuch: 350 Seiten

    Verlag: Grafit Verlag GmbH (15. Mai 2008)

    ISBN-13: 978-3894253493

    Preis: 12,00 €

    auch als E-Book erhältlich


    Eine herrlich erfrischende Protagonistin


    Inhalt:

    Auf dem Weg zu ihrer neuen Universitätsstadt beschließt die 20-jährige Lila Ziegler, nicht ihr Jura-Studium anzutreten, sondern auszusteigen und abzutauchen. Sie strandet in Bochum mit kaum mehr als dem, was sie am Leib trägt. Doch mit ihrer frechen Art ergaunert sie sich bei dem mürrischen Privatdetektiv Ben Danner einen Schlafplatz für die Nacht. Und schon bald steckt sie mitten in den Ermittlungen zu dem Selbstmord einer Schülerin …


    Meine Meinung:

    „Der 13. Brief“ ist der erste Krimi von Lucie Flebbe, die damals noch Lucie Klassen hieß. Mit der schrillen Figur der jungen Lila Ziegler hat sie eine mitreißende Protagonistin geschaffen, an deren Seiten man gerne weilt. Nach und nach blättern die schützenden Schichten von Lila ab und man dringt immer weiter zu ihrem Kern vor. Dies fand ich sehr gut gemacht.


    Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Lila erzählt, sodass man sich sehr gut in die junge Frau hineinversetzen kann und all ihre Macken und Besonderheiten verstehen lernt. Ich mochte diesen aufmüpfigen, aber auch starken Charakter sehr gerne. Doch nicht nur Lila, auch die männlichen Protagonisten wie der mürrische Ben und der fürsorgliche Molle sind sehr interessant aufgebaut und mir schnell ans Herz gewachsen.


    Die Handlung ist recht spannend und vielschichtig. Durch Lilas freches Wesen erhält die Erzählung viel Witz und lässt sich sehr kurzweilig lesen. Allein, dass Lila so schnell in allem Erfolg hat, fand ich etwas unrealistisch.


    Bei Gelegenheit werde ich sicher auch die weiteren Bände der Reihe lesen.


    Die Reihe:

    1. Der 13. Brief (als Lucie Klassen)

    2. Hämatom

    3. Fliege machen

    4. 77 Tage

    5. Das fünfte Foto

    6. Tödlicher Kick

    7. Prinzenjagd

    8. Am Boden

    9. Totalausfall


    ★★★★☆

  • Lila ist mit den Plänen ihres Vaters - sie soll Jura studieren - überhaupt nicht einverstanden. Anstatt also mit dem Zug wie vereinbart in Bielefeld auszusteigen um dort ihr Zimmer in einem Studentenwohnheim zu beziehen, bleibt Lila einfach trotzig sitzen und steigt erst in Bochum wieder aus, als ein Schaffner ihr Ticket sehen möchte.

    Durch eine List kommt sie bei Molle, einem Kneipenbesitzer, und dessen Untermieter Danner, einem Privatdetektiv, unter. Um sich nützlich zu machen arbeitet sie kurz entschlossen für beide: Als Bedienung in Molles Kneipe, und als verdeckte Ermittlerin in ihrem ersten Mordfall für Danner.


    Das Buch dümpelt schon ewig auf meinem Sub herum. Was für ein Fehler, das Buch hat mir richtig gut gefallen.

    Das lag nicht nur an den Figuren, wobei Lila schon eine echt tolle Hauptfigur ist. Ihre Probleme löst sie oft mit ihrer großen Klappe, die anderen schafft sie mit Karate aus dem Weg. Sie ist taff und mutig und das ihr ruppiges Verhalten einen triftigen Grund hat, kriegt man nach und nach heraus.

    Auch die anderen Figuren mochte ich sehr. Vor allem Motte, der schwergewichtige Bär mit dem großen Herzen der Lila nicht nur einen Job gegeben hat, sondern sich auch um ihr Wohlergehen sorgt.

    Danner dagegen ist auch so ein Einzelgänger, der würde Lila lieber heute als morgen loswerden. Jedenfalls tut er schon mal so.


    Und dann ist da ja noch der Mordfall der aufgeklärt werden will. Dazu muss Lila wieder die Schulbank drücken, der oder die Schuldigen sind dort nämlich zu finden. Ob Schüler oder Lehrperson, muss allerdings noch ermittelt werden.


    Den Schreibstil mochte ich richtig gern. Aus Lilas Sicht wird erzählt und sie hat einen wirklich guten Sinn für Humor. Außerdem ist das Buch in genau dem richtigen Tempo geschrieben, Langeweile hat da keine Chance.

    Das Beste an der ganzen Sache ist aber, das dieses Buch der erste Band einer Reihe ist. Ich hatte ja keine Ahnung! Von Lila, Motte und Danner muss ich mich vorerst also nicht verabschieden, und ich freue mich schon sehr auf den nächsten Fall, der aufgeklärt werden soll.


    5ratten

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.