Alan Bradley - Mord im Gurkenbeet / The Sweetness at the Bottom of the Pie (Flavia de Luce 01)

Es gibt 64 Antworten in diesem Thema, welches 21.209 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von dodo.

  • Ich habe gestern Abend die ersten 90 Seiten gelesen und bisher finde ich das Buch sehr gut.
    Flavia ist ein kluges Mädchen und ihre Liebe zur Chemie gefällt mir irgendwie. Ich bin gespannt, wie die Geschichte sich entwickelt. :zwinker:

  • Ich muss sagen, das Buch hat mich überzeugt! :smile:


    Als ich in der Buchhandlund stand, hat mich zuerst das Cover angesprochen. Nachdem ich dann den Klappentext gelesen hatte, war klar, dass ich dieses Buch mit nach Hause nehmen muss - und ich wurde nicht enttäuscht!


    Die Charaktere im Buch gefallen mir sehr gut, allen voran natürlich Flavia. Ich würde nur zustimmen, dass sie sich nicht wie eine Elfjährige benimmt, das kann man auch nicht damit erklären, dass


    Trotz allem hat Flavia Charme und Witz und hat mich das ein oder andere Mal für sich eingenommen. Sie ist eine Freundin, wie man sie sich wahrscheinlich nur wünschen kann.
    Aber auch andere Personen, wie Dogger oder Ned haben mir gefallen.


    Die Auflösung des Falls fand ich spannend und je mehr Details ich erfahren habe, desto mehr wollte ich lesen. Die Vergangenheit von Flavias Vater ist wirklich spannend!


    Insgesamt gibt es somit 5ratten.


  • Und nachdem ich meinem Mann von dem Buch erzählt habe und er meinte, dass er auch schon davon gehört habe, musste ich "Mord im Gurkenbeet" gleich in der Onleihe für ihn ausleihen. :breitgrins:


    Ich wollte nur vermelden, dass er jetzt Band eins fertig gelesen hat und ganz begeistert ist und ich auch schon den zweiten Band für ihn ausleihen musste, damit er nach seinem aktuellen Buch gleich weiterlesen kann.
    Hach, ich mach noch einen Leser aus ihm! :breitgrins:

  • Vor einigen Tagen bin ich mit dem Hörbuch von "Mord im Gurkenbeet" fertig geworden.
    Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen (ich liebe solche altklugen Kinder wie Flavia!) und sogar die Erläuterungen zu den Briefmarken fand ich spannend (hätte ich vorher gewusst, dass Briefmarken eine so große Rolle spielen, hätte ich mir das HB wohl nicht ausgeliehen und wirklich etwas verpasst).


    Nun mein Aber: ich hätte eine andere Sprecherin als Andrea Sawatzki ausgesucht. Von den Hörbüchern, die meine Tochter so hört, weiß ich, dass es viele junge HB-Sprecherinnen gibt, die wirklich gut sind. Andrea Sawatzki hat eine tolle Stimme, keine Frage, aber für eine elfjährige Ich-Erzählerin war sie einfach die falsche Wahl.


    Warum das Buch unbedingt 1950 spielen muss, hat sich mir nicht erschlossen, aber vielleicht haben sie im HB ja auch einiges rausgekürzt.


  • Warum das Buch unbedingt 1950 spielen muss, hat sich mir nicht erschlossen, aber vielleicht haben sie im HB ja auch einiges rausgekürzt.


    Ich weiss jetzt gar nicht, ob es dafür einen speziellen Grund gibt, aber wenn ich ehrlich bin, kann ich mir Flavia in der heutigen Zeit nicht so gut vorstellen. Es wäre doch ziemlich langweilig, wenn sie ihre Informationen nur aus dem Internet bekommt und nicht in die grossartige Bibliothek einbricht und die Nachbarn nervt...ähm....befragt :breitgrins:

  • Bradley, Alan - Flavia de Luce (1) - Mord im Gurkenbeet


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    Die junge Flavia de Luce ist ein kluges Mädchen mit einer Vorliebe für Chemie, das ständig mit ihren Schwestern im Streit liegt. Eines Morgens findet sie im Gurkenbeet das Opfer eines Giftmords und als plötzlich ihr Vater der einzige Verdächtige der Polizei zu sein scheint, liegt es an ihr, die Wahrheit herauszufinden.


    Das Buch kam mit guten Empfehlungen von einer Freundin und hat durchaus nicht enttäuscht. Ich habe eine Schwäche für naseweise, außergewöhnliche Gören und so habe ich Flavias Schritte und Überlegungen mit Interesse verfolgt. Dabei hatte ich auch kein Problem damit, dass ihre Sprache schon recht erwachsen wirkt, im Gegenteil nehme ich ihr das absolut ab.
    Der Fall war nicht ganz ohne und es gab doch immer wieder einige überraschende Verwicklungen. Außerdem bin ich ganz froh, dass mir noch mal im Detail die Auflösung erklärt wurde, denn sonst hätte ich durchaus Probleme bekommen...


    Insgesamt also ein unterhaltsames Buch, dessen Nachfolger bestimmt auch noch gelesen werden, wenn es sich ergibt.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.

  • Flavia de Luce ist ein außergewöhnliches Mädchen.
    Man muss sich darauf einlassen, dass ihre kognitiven Fähigkeiten einer Elfjährigen nun mal nicht entsprechen. Manchmal vergisst man wie jung sie ist, insbesondere, wenn sie von ihrer Leidenschaft, der Chemie, schwärmt oder Wörter verwendet, von denen ich in dem Alter nicht einmal geträumt habe.
    Und an anderen Stellen zeigt sich wieder wie jung und naiv sie doch ist. Das beste Beispiel ist wohl die Stelle, an der sie sich fragt, wo sich denn die Casanovas befinden würden, weil sie dahin treten solle. Manchmal geht auch einfach die Fantasie mit ihr durch.


    Fest steht: Ihre Sicht auf die Welt bringen einen zum Schmunzeln oder gar Lachen. Ihre Begeisterung über die Chemie steckt an und sogar ich – die nichts von Chemie versteht – bekam fast schon selbst Lust, mich in ihr Labor zu begeben und selbst ein paar Experimente durchzuführen.


    Die Handlung an sich ist nicht umwerfend (obgleich es wunderbar ist, dass die Geschichte ohne Blut auskommt!) und ohne Flavia wäre die Geschichte langatmig, da es der Handlung an Wendungen fehlt und sie häufig zäh erscheint, obwohl doch recht viel geschieht. Möglicherweise liegt es daran, dass man durch Flavias Augen sieht und sie manchmal etwas sprunghaft denkt, sodass es einstweilen schwer fällt, dem Ganzen zu folgen.
    Die Sprache ist dennoch sehr schön – allen voran die Vergleiche, die das Buch doch von vielen anderen abhebt wie ich finde. Da fällt mir der Vergleich einer Farbe mit einem Kuhfladen an der Hauswand ein. :breitgrins:


    Die anderen Charaktere sind teilweise blass, insbesondere über Dogger hätte ich gerne mehr erfahren, da er im Grunde sehr liebenswert erscheint. Auch über das Setting an sich, die Umgebung und Zeit, würde ich gerne mehr lesen. Besonders das Anwesen hätte besser beschrieben werden können, um Atmosphäre aufzubauen.


    Ich glaube, hätte man das Buch nur über die Familie geschrieben, also den Kriminalfall ganz weg gelassen, hätte mir das Buch viel besser gefallen. Diese Familie hat meiner Meinung nach wirklich Potenzial, dass man ein ganzes Buch über sie schreiben kann, das bestimmt ziemlich witzig ist.


    Das habe ich auch mehrmals gedacht. Ich hoffe in den folgenden Bänden erfährt man mehr über die Familie, denn lesen werde ich sie ganz bestimmt.


    Zurück zu Flavia: Sie ist unschlagbar, intelligent, gewitzt und bringt einen immer wieder zum Schmunzeln. Als sie ihre Schwester auf der Leiter hin und her geschoben hat, musste ich auch losprusten, weil ich mir das so köstlich vorgestellt habe. Und Flavia gibt sich dann auch noch ganz gnädig, als sie tatsächlich damit aufhört. :breitgrins:


    Insgesamt eine unterhaltsame und witzige Lektüre mit einer ungewöhnlichen Protagonistin, die das Buch zu einem Lesevergnügen macht – mit Luft nach oben!


    4ratten

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

  • Flavia ist elf und lebt mit ihrem verwitweten, in sich gekehrten Vater und ihren doofen großen Schwestern Ophelia (die vorwiegend Jungs und Make-up im Kopf hat) und Daphne (die sich fast ausschließlich in ihren Büchern verkriecht) auf Buckshaw, dem Familiensitz der altehrwürdigen de Luces. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in ihrem gut bestückten Chemielabor auf dem Dachboden, das einer ihrer Vorfahren eingerichtet hat, und verfügt über fundierte Kenntnisse über chemische Verbindungen, Methoden und ... Gifte.


    Eines frühen Morgens entdeckt sie im Gurkenbeet des großen Gartens eine Leiche. Naja, fast. Als sie über den fremden Mann stolpert, lebt er noch, haucht aber kurz darauf seinen Geist aus, und Flavia fragt sich, wie er a) zu Tode und b) ins Gurkenbeet gekommen ist.


    Wenig später wird ihr Vater unter Mordverdacht verhaftet, und nun ist ihr erst recht daran gelegen, auf eigene Faust herauszufinden, wer der Tote war, warum er auf Buckshaw getötet wurde und was genau ihr Vater mit der ganzen Sache zu tun hat, denn ihre heiße Spur führt geradewegs in dessen Vergangenheit.


    Flavia ist eine Heldin nach meinem Geschmack - eine entzückende kleine Klugscheißerin, die für ihr Alter ganz schön schlau und gewitzt ist und sich von niemand die Butter vom Brot nehmen lässt. Dass sie ein bisschen zu gebildet ist, als man es selbst einer cleveren Elfjährigen zutrauen würde, ist mir hier und da aufgefallen, aber weil ich sie als Erzählerin einfach so erfrischend frech und witzig fand, hat mich das gar nicht weiter gestört. Der schräge Humor des ganzen Buches ist genau mein Ding (so viel habe ich beim Lesen schon lange nicht mehr gelacht), ebenso wie die Vielfalt skurriler Gestalten und der verzwickte Kriminalfall, der mir bis zur gelungenen Auflösung Rätsel aufgegeben hat.


    Mindestens genauso viel Freude wie die Lösung des Falles hat mir aber das ganze Drumherum gemacht, vor allem Flavias blühende Phantasie und ihre Gedanken über Gott und die Welt. Alan Bradley - der, seiner very British anmutenden Schreibe zum Trotz Kanadier ist - hat hier einen wirklich herrlichen Serienauftakt zustandegebracht, und ich kann es kaum erwarten, Flavia und Co. in ihrem nächsten Fall zu erleben.


    Die Übersetzung hat ebenfalls eine Erwähnung verdient, die fand ich nämlich ausnahmsweise einmal wirklich gelungen.


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Der Vollständigkeit halber- Alan Bradley - Flavia de Luce - Mord im Gurkenbeet

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    Und ich werde es noch im Februar beenden. Vier Bücher in der Monatsrunde! Für mich Nicht-Schnellleser ein absoluter Rekord. :breitgrins:

    🐌

  • Die frühreife, elfjährige Flavia de Luce entdeckt frühmorgens einen sterbenden Mann im Gurkenbeet. Ein letztes Wort haucht er ihr zu – „Vale“ - und sie riecht den Hauch einer Substanz, die sie, die leidenschaftliche Giftmischerin, sofort an Mord denken lässt.


    Flavia ist in besonderer Mensch. Mit einer ungewöhnlichen Neugier und ihrer Liebe zur Chemie ausgestattet, macht sie sich auf den Weg, den Mörder zu finden. Deutet doch alles auf ihren Vater hin, was sie nicht glauben kann und will.


    Wir begleiten Flavia auf ihrem spannenden, manchmal gefährlichen Weg. Was mag es mit dem letzten Wort des Sterbenden auf sich gehabt haben? Was haben seltene Briefmarken mit dem Mord zu tun? Und vor allem, was hat Flavius Vater mit alledem zu tun?


    Zwar nimmt man Flavia ihr Alter nicht wirklich ab, dennoch ist das Buch mit einer Leichtigkeit und mit einem Witz geschrieben, dass man es schwerlich aus der Hand legen mag. Die Spannung nimmt zum Ende hin an Fahrt auf, was den etwas schleppenden Anfang vergessen lässt.


    Sehr gerne 4ratten

    🐌

  • Meine Meinung: Über das Buch muss ich wohl nichts neues zufügen, aber über Flavia würde ich doch gerne einige Sätze schreiben wollen. Ich finde sie einfach super cool. Mit nur elf Jahren ist sie nicht nur super klug sondern meine Meinung auch recht witzig und sehr charmant. Ich finde vor allem toll, dass sie in Chemie einsame spitze ist! Ich mag die Vorstellung, wenn andere das Buch lesen und denken Chemie ist vielleicht doch nicht so blöd und eine neue Interesse entwickeln. Ich habe ihr das Alter abgenommen, denn man hatte auch die Chance die naive Flavia zu kennenlernen, wo ganz deftig war, dass sie nicht in allen Themen gut informiert ist und nicht dazu lernt. Ich habe mit einige Kinder in dem Alter gearbeitet ( normale und Hochbegabte), und war immer wieder erstaunt, was sie alles wissen, können und lernen.
    Bei einige Punkten hat sie über cool reagiert, was ich dann wiederum nicht abgekauft habe. Ein Menschen sterben zu sehen, den man im Gurkenbeet entdeckt finde ich ist ein Schock Erlebnis auch für Erwachsene, oder die Entführung hätte auch Traumatische Folgen haben können. Da reagiert Flavia meine Meinung nach zu unnatürlich gelassen.
    Ansonsten gefällt mir alles. Ich mag das Jahr in dem die Handlung stattfindet, ich mag die Erzählweise und sie Beschreibung des Autors. Ich liebe Flavia auch wenn sie Miss neun mal klug ist. Ich finde die Familie interessant, wobei ich den Vater immer noch nicht recht einschätzen kann und hoffe in den nächsten Büchern mehr über die Familie zu erfahren. Ich werde die Fortsetzung lesen und bin gespannt auf die Entwicklung von Flavia und auch die weiteren Geschichten.


    4ratten

  • Mord im Gurkenbeet


    The Sweetness at the Bottom of the Pie


    Flavia de Luce 1


    Flavia ist elf Jahre alt und lebt auf Kriegsfuß mit ihren älteren Schwestern Ophelia und Daphne. Ihre Mutter Harriet verschwand bei einer Himalaya-Expedition spurlos, als Flavia erst ein Jahr alt war, und ihr Vater ist ein recht introvertierter Mann. Nestwärme, Herzlichkeit und ähnliches sind Mangelware im Hause de Luce. Da helfen auch die Haushälterin Mrs Mullet und Dogger, das Faktotum, nicht viel. Flavia wendet sich der Wissenschaft zu. Ganz besonders hat es ihr der Bereich Chemie angetan, begünstigt durch ein im Familiensitz vorhandenes Labor, in dem einst ein Vorfahr Flavias experimentierte. Flavia forscht auf eigene Faust, und nicht zuletzt müssen ihre Schwestern als unfreiwillige Versuchskaninchen herhalten.


    Eines Tages taucht ein Fremder auf und versucht, Flavias Vater zu erpressen. Als der Mann am nächsten Morgen als Leiche im Garten liegt, befürchtet Flavia, dass ihr Vater zum Mörder geworden ist. Um ihn irgendwie zu beschützen, fängt sie an, auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei scheint sie der Polizei immer um einen halben Schritt voraus zu sein. Ob das reicht?


    Zitat

    Als ich dort in der Cow Lane vor verschlossener Tür stand, kam mir der Gedanke, dass die Büchereien im Himmel bestimmt rund um die Uhr offen hatten, und das sieben Tage die Woche.
    Nein… acht Tage die Woche.



    Für eine 11jährige ist Flavia natürlich deutlich zu schlau und zu cool, um überzeugend bzw. echt zu wirken. Das ist aber schon mein einziger Kritikpunkt. Mir hat das Buch sehr viel Spaß gemacht, ich mochte den trockenen Humor.


    Schön, dass es eine Serie ist, da kann ich noch mehr von Flavia bekommen.


    5ratten

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    Inhalt:
    Flavia de Luce ist 11 Jahre alt, lebt in ständigem Clinch mit ihrem zwei älteren Schwestern und hat eine Leidenschaft für Chemie, besonders für Gifte. Als eines Morgens eine Leiche im Gurkenbeet des Gartens liegt und ihr Vater des Mordes an dem unbekannten Mann beschuldigt wird, nimmt Flavia selbst die Ermittlungen auf.


    Meine Meinung:
    Ich bin ziemlich begeistert vom ersten Band dieser Reihe, um dessen deutsche Ausgabe ich schon einige Zeit in der Bibliothek herumgeschlichen bin, bevor ich ihn dann doch auf Englisch bestellt habe.
    Flavia und ihre Familie sind herrlich schräg, dazu kommt dann noch ein oft sehr trockener englischer Humor (obwohl der Autor Kanadier ist :zwinker:) und der Schauplatz auf einem englischen Landsitz in den 1950er Jahren, wo das Telefon "the instrument" genannt wird und es neben einer gut bestückten Bibliothek auch ein Chemielabor für Flavia gibt.
    Besser geht es kaum und ich könnte mir das Buch auch nicht in der heutigen Zeit vorstellen, macht es doch gerade den Charm des Buches aus, dass es kein Internet und Handys gibt.
    Flavia ist schon etwas sehr schlau und gewitzt für eine Mädchen ihres Alters, aber wenn es um die Streitereien mit ihren Schwestern oder so manche unbedachte Äußerung geht, ist sie dann doch einfach nur eine 11 Jährige.
    Der Fall selbst um den Toten im Gurkenbeet ist jetzt nicht sonderlich spektakulär (wobei ich das Thema Briefmarken überraschenderweise ganz interessant fand) und Flavia hilft schon manch unglaubwürdiger Zufall bei seiner Lösung, aber der humorvolle Schreibstil und das schrullige Personal machen das allemal wett.
    So ist "The Sweetness at the Bottom of the Pie" sicherlich nicht der letzte Roman mit Flavia gewesen, den ich gelesen habe! :smile:


    4ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen

  • Am meisten hat mich die Sprache beeindruckt: Die Vergleiche sind toll, es kommen Wendungen vor, die Jüngeren nicht mehr geläufig sind und mich an Aussprüche meiner Eltern erinnert haben und auch Zitate und Verweise, die auf ein hohes Bildungsniveau schließen lassen; die Sprache ist zwar nicht ganz dem Alter Flavias angemessen, aber da sie eine ganz Schlaue ist, kauft man ihr es trotzdem ab.


    Der Inhalt ist in den ersten zwei Dritteln spannend, das letzte Drittel finde ich etwas zu langatmig, weil Einiges wiederholt wird bzw. beschrieben wird, was man sich eh schon zusammengereimt hat. Wohltuend: Ich habe endlich mal wieder einen Roman gelesen, in dem Handlungsstränge nicht in einer Sackgasse enden, sondern sich alles zusammenfügt. Ebenfalls gelungen: die Racheaktion an ihrer Schwester Feely, die sich wie ein roter Faden durch den Roman zieht.


    Kritikpunkte: Die Charaktere bleiben fast alle ziemlich farblos. Insbesondere ihr Vater bzw. die Beziehung zwischen den beiden empfinde ich als befremdlich kühl und teilnahmslos. Auch von dem Kommissar hätte ich ein bisschen mehr als nur väterliche Sprüche erwartet.
    Des Weiteren kommen Flavias Chemiekenntnisse gar nicht zur Anwendung (außer bei der Racheaktion an ihrer Schwester). Das finde ich ein bisschen schade.


    Insgesamt eine kurzweilige, vergnügliche Lektüre, um sich zu entspannen.


    4ratten

  • Ich habe die Reihe um Flavia de Luce schon länger neugierig betrachtet und nun, nach diversen Empfehlungen, endlich einmal den ersten Band gelesen.


    Nichts für mich.


    Hauptsächlich scheitert es daran, dass ich Flavia einfach nicht mag. Sie ist zwar clever, aber wirkt auf mich vornehmlich arrogant und besserwisserisch. Dass Schwestern nicht nett zueinander sind, mag zwar normal sein, aber nicht in diesem andauernden und starken Ausmaß, Giftefeu-Ausschläge im Gesicht zu provozieren ist für mich jenseits der Grenze, vor allem, wenn es nicht spontan, sondern so geplant wie hier geschieht.


    Der Kriminalfall und das Dorfleben gefielen mir zwar ganz gut, aber wenn man die Hauptfigur nicht mag, ist es halt schwierig.


    Ich habe das Buch übrigens auf Englisch gelesen und bin mir nicht sicher, ob die Entscheidung so gut war bzw. ob ich einen guten Teil der genannten Chemikalien auf Deutsch genauso wenig gekannt hätte. (Ich habe allerdings auch nichts nachgeschlagen.)


    3ratten

  • Ich wage zu behaupten, dass es fürs Verständnis keine große Rolle spielt, ob man die Chemikalien kennt oder nicht (es sei denn, man ist Chemiker ;) ).

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    Leonard Cohen





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    Originaltitel: The Sweetness at the Bottom of the Pie
    Übersetzt von Gerald Jung und Katharina Orgaß


    Inhalt:


    Die 11jährige Flavia lebt mit ihrem Vater und ihren beiden Schwestern Ophelia und Daphne auf einem englischen Landsitz im beschaulichen Bishop´s Lacey. Sie ist intelligent, sehr altklug, etwas rachsüchtig und interessiert sich brennend für Chemie. Ihrem Hobby kann sie ungehemmt im von einem ihrer nicht an Exzentrikern armen Vorfahren eingerichteten Labor frönen.


    Eines Nachts erhält ihr Vater, der sehr aus der Welt zurück gezogen lebt, überraschend Besuch von einem Fremden. Zufällig belauscht Flavia einen Teil eines Streits zwischen den Beiden. Am nächsten Morgen findet sie diesen Fremden sterbend im hauseigenen Gurkenbeet. Weil die Polizei sie nicht ernst nimmt und sie in ihren Augen nicht kompetent genug sind, beschließt Flavia selbst den Mord aufzuklären.

    Einmal editiert, zuletzt von dodo ()

  • Bis jetzt habe ich die ersten 8 Kapitel gelesen. Die Handlung kommt nun nach der Einleitung, in der Bradley das de Luce Universum vorstellt, ins Rollen. Hoffentlich hält der Roman das hohe Niveau, das er auf den ersten 112 Seiten präsentiert hat bis zum Schluß.


    Aus der Sicht von Flavia geschrieben, kann sich der Leser an ihren zahlreichen spitzen Bemerkungen erfreuen:


    [quote author=Alan Bradley - Flavia de Luce; Mord im Gurkenbeet, Kapitel 2, Seite 47]Mir war klar, dass Feely und Daffy sich niemals herablassen würden, auf den Ton einer Glocke zu reagieren. ("Das ist mir zu pawlowsch" würde Feely sagen)[/quote]


    Genau diese spitzen Bemerkungen, die größtenteils in intelligenten Vergleichen münden, machen für mich das Salz in der Suppe aus. Flavia ist vielleicht etwas zu klug für ihr Alter, verhält sich aber doch gleichzeitig erfrischend kindlich.


    Einmal editiert, zuletzt von dodo ()

  • Ja, eigentlich ist Flavia etwas zu schlau für ihr Alter, aber weil ich den Rest so herrlich finde, schaue ich da gerne drüber weg.


    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

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