LitSchock Monatsrunde Juli 2010: Familienbande
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Ja, der Onkel Napoleon ist herrlich!
Dabei war er ein typischer Zufallsfund. Zum vollen Preis hätte ich es nicht gekauft - ich hätte es im vollgepfropften Regal auch erst gar nicht gesehen und schon deswegen nie mitgenommen. Aber in der Grabbelkiste fiel es mir eben in die Hände und ich dachte, 3€ könne ich darin investieren.
Bücher wie dieses sind der Grund dafür, dass ich so gerne in Buchhandlungen stöbere und viel ungezielt einkaufe. Dieser Volltreffer wäre mir sonst entgangen. Gehört hatte ich noch nie von dem Buch und die Wahrscheinlichkeit, jemals darauf zu stoßen, war eigentlich äußerst gering. -
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Hier noch meine Rezi: Barbara Erskine - Der Fluch von Belheddon Hall (+)
Ich will Deine Rezi nicht lesen, weil das Buch noch subt und ich durch Deine Einträge hier im Thread irgendwie Lust darauf habe, aber muss ich mir wegen dem Smiley Gedanken machen? Ist es recht gruselig?
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So, ich bin mit "Der verschollene Bruder" durch. Mein Protagonist, Brad, gibt sich auf die Suche nach seinem verschollenen Bruder, der seine Frau und seinen Sohn entführt hat. Er erfährt ganz schreckliche Dinge über ihn und erkennt ein Muster in dessen Leben. Er kann ihn auftreiben und es kommt zu einem echt hollywoodreifen Showdown.
Die letzten 150 Seiten hab ich echt verschlungen - war trotz der vielen Tippfehler im Buch (sowas nervt mich ja immer) ein ziemlich gutes Buch.
Mit "Morgen Kinder wird's was geben" von James Patterson hab ich gestern angefangen, werd es aber wohl diesen Monat nicht mehr schaffen.
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Ich habe leider noch nicht so viel von meinem Buch geschafft, da ich für den Lesekreis erst mal lesen musste und momentan immer zu müde bin. Hoffe ich schaffe es noch im Juli - mal sehen wie weit ich komme.
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Ich habe leider noch nicht so viel von meinem Buch geschafft, da ich für den Lesekreis erst mal lesen musste und momentan immer zu müde bin. Hoffe ich schaffe es noch im Juli - mal sehen wie weit ich komme.Was liest du denn für ein Buch? Vielleicht wird es ja jetzt mit der Müdigkeit besser, wo es ein bisschen abgekühlt hat, dann kommst du auch wieder mehr zum Lesen :smile:
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Was liest du denn für ein Buch? Vielleicht wird es ja jetzt mit der Müdigkeit besser, wo es ein bisschen abgekühlt hat, dann kommst du auch wieder mehr zum Lesen :smile:
Der Geschmack von Apfelkernen ist mein Familienbande-Buch. Es ist ja zum Glück nicht so dick - aber momentan hab ich auch so viel um die Ohren - heute grillen, spät heimkommen, morgen vormittags Geburtstagsgeschenk für d. Neffen besorgen, Sonntag arbeiten und dann Geburtstagsfeier...usw. Hach man hats nicht leicht
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Ich will Deine Rezi nicht lesen, weil das Buch noch subt und ich durch Deine Einträge hier im Thread irgendwie Lust darauf habe, aber muss ich mir wegen dem Smiley Gedanken machen? Ist es recht gruselig?Der Anfang ist richtig spannend und gruselig. Das legt sich dann zwar ein bisschen, weil man als Leser dann einfach schon viel vermutet und die Überraschungen nachlassen, aber ich kann das Buch trotzdem empfehlen. Wenn du dich mal ein paar Stunden im Sessel angenehm gruseln möchtest, ist es wirklich gut.
Grüße von Annabas
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@ Annabas
Das hört sich genau nach etwas an, was ich zur Zeit brauchen könnte. Ein paar Stunden Unterhaltung. :smile: Mit etwas Gänsehautfeeling. -
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So, Iraj Pezeshkzad - My Uncle Napoleon (Mein Onkel Napoleon) ist jetzt auch beendet.
Mein nächstes Familienbuch ist ein englischer Kinderbuchklassiker, von dem ich allerdings noch nie was gehört hatte. Es handelt sich um Charles Kingsley - The Water-Babies (Die Wasserkinder). Ich verlinke die Penguin Classics-Ausgabe, besitze allerdings eine alte gebundene Ausgabe mit Illustrationen von W. Heath Robinson, das mir für ein paar Kronen in einem Second Handladen in die Finger gefallen war. Es gibt einige deutsche Ausgaben, die allerdings alle vergriffen sind.
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* Werbe/Affiliate-LinksInhalt laut Wikipedia:
ZitatDer kleine Schornsteinfeger Tom fällt in einen Fluss, nachdem er das reiche Mädchen Ellie kennengelernt hat und aus ihrem Haus gejagt wurde. Dort stirbt er und wird, wie ihm eine Köcherfliege verrät, in ein „Wasserkind“ verwandelt. Es beginnt seine religiöse Erziehung.
Mrs. Bedonebyasyoudid. Illustration von Jessie Willcox Smith um 1916. Kohle, Wasserfarbe und Öl.Für Tom beginnt eine Reihe von Abenteuern und Lehrstunden. Nachdem er sich als moralisches Wesen bewiesen hat, genießt er die Gesellschaft anderer Wasserkinder. Seine geistigen Führer in seiner neuen Welt sind die Elfen Mrs. Doasyouwouldbedoneby (Do–as–you–would–be–done–by) und Mrs. Bedonebyasyoudid (Be–done–by–as–you–did) sowie Mutter Carey. In der Woche wird Tom von Ellie unterrichtet, die ebenfalls in den Fluss gefallen ist.
Sein alter Meister Grimes ertrinkt ebenfalls. In seinem letzten Abenteuer reist Tom an das Ende der Welt um Grimes zu helfen, der dort für seine Missetaten bestraft wird. Da Tom seine Bereitschaft zeigte, auch Dinge zu tun, die er nicht mag, einfach weil es die richtigen Dinge sind, die man tun muss, wurde er in einen Menschen zurückverwandelt. Er wird ein „großer Wissenschaftler“, der „Eisenbahnen, Dampfmaschinen, Telegraphen, Büchsen und so weiter“ entwerfen kann. Tom und Ellie sind wieder vereint.
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liest: Sven Regener - Herr Lehmann
Sooo, mittlerweile hab ich ja fast schon 200 Seiten gelesen, aber irgendwie reizt mich das Buch nicht so wirklich. Ich lese es jetzt vielmehr, damit ich es gelesen habe. Der Schreibstil und Herr Lehmann an sich sprechen mich nicht so an, so abgehackt und irgendwie, ich kann das nicht so beschreiben, vielleicht ist auch gerade einfach nicht die Zeit für das Buch, aber ich bin es ja bald durch!
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Ich komme mit Splitternest nun doch wieder voran, aber ob es sich im Juli noch ausgeht - !?
Jedenfalls passt es auch inhaltlich gar nicht so schlecht zum Thema "Familienbande". Genehmigt wurde es ja wegen Autor Markolf Hoffmann, aber obwohl es ein Fantasyepos ist, spielen familiäre Verstrickungen und über Generationen vererbte Geheimnisse eine wichtige Rolle.Es wird immer wieder Bezug genommen auf die Vorfahren der Hauptpersonen, und wie sich deren Schicksal auf das Leben ihrer Nachkommen auswirkt. Nur zwei Beispiele: Ein Protagonist ist seit seiner Geburt mit dem Hochverrat seines Großvaters am alten Kaiser gebrandmarkt, muss seine Meinung über dessen Putschversuch im Laufe der Geschichte aber relativieren.
Der neue Kaiser ist ein Weichling und hat tief in seinem Inneren eigentlich nichts für die Monarchie übrig, weshalb er zwischen dem übermächtigen, idealisierten Bild seines Vaters und seinem machthungrigen, skrupellosen Sohn zermürbt wird.
Und gerade jetzt findet sich der Enkel des alten Verräters in einer hoch brisanten Situation wieder und erfährt, dass vor vielen Jahren sein Großvater genau an derselben Stelle stand und genau um dieselbe Sache gebeten wurde - sich jedoch anders entschloss ...Es gibt noch ein paar andere Handlungsstränge, in denen "Familienbande" eine ganz entscheidende Rolle spielen, aber das Buch ist (wie auch schon seine 3 Vorgänger) sehr komplex. Deswegen ist es recht schwer, die Regel der Berichterstattung zu befolgen, aber ich tue mein Bestes!
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Ich wollte nur schnell Bescheid sagen, dass natürlich bis 31.07. die Bücher angefangen werden können und bis 07.08. nehme ich Rezis bzw. "Gelesen"-Meldungen entgegen.
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Oh, eine Verlängerung!
Ich werde als nächstes den 3. und letzten Teil der Aleuten-Saga anfangen: Bruder Wind
Es hat allerdings fast 600 Seiten, damit werde ich sicher bis weit in den August hinein beschäftigt sein. -
Ich passe diesen Monat, irgendwie hat mich Der Pate dann doch nicht gelockt.
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Ich wollte nur schnell Bescheid sagen, dass natürlich bis 31.07. die Bücher angefangen werden können und bis 07.08. nehme ich Rezis bzw. "Gelesen"-Meldungen entgegen.Achso, toll! Das schaffe ich dann bestimmt. Das Buch reißt mich gerade wieder soo mit!
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Charles Kingsley - The Water-Babies (Die Wasserkinder) habe ich nun auch beendet. Ganz und gar keine schlechte Lektüre, wenn die Moral auch - wie es sich für ein 150 Jahre altes Kinderbuch gehört - sehr deutlich war. Allerdings wird sie auch immer wieder ironisiert, wie z. B. ganz am Ende:
ZitatMORAL
_And now, my dear little man, what should we learn from this parable?__We should learn thirty-seven or thirty-nine things, I am not exactly
sure which: but one thing, at least, we may learn, and that is
this--when we see efts (Molche) in the pond, never to throw stones at them, or
catch them with crooked pins, or put them into vivariums with
sticklebacks, that the sticklebacks may prick them in their poor little
stomachs, and make them jump out of the glass into somebody's work-box,
and so come to a bad end.
Gut, danach kommt die "richtige" Moral, aber dieses Beispiel zeigt, dass Kingsley alles nicht so ganz ernst nimmt. Gut gefiel mir auch, dass er sich eindeutig gegen "schwarze Pädagogik" mit Bestrafungen als Lernanreiz ausspricht und überhaupt immer auf der Seite der Kinder steht.Am besten sind allerdings die Ausschweifungen, wenn Kingsley die eigentliche Handlung verlässt und seiner Phantasie und Wortspielerei freien Lauf lässt. Ich kann mir allerdings gut vorstellen, dass gerade diese Szenen in neuen Ausgaben gerne gestrichen werden, mit dem Argument, dass Kinder sie nicht verstehen würden. Tun sie sicher auch nicht, aber viele Erwachsene ebensowenig, und ich denke, dass Kinder ebensoviel Spaß an diesen Stellen haben können wie ich. Hier ein Beispiel:
ZitatSo all the doctors in the county were called in to make a report on his
case; and of course every one of them flatly contradicted the other:
else what use is there in being men of science? But at last the majority
agreed on a report in the true medical language, one half bad Latin, the
other half worse Greek, and the rest what might have been English, if
they had only learnt to write it. And this is the beginning thereof--"_The subanhypaposupernal anastomoses of peritomic diacellurite in the
encephalo digital region of the distinguished individual of whose
symptomatic phœnomena we had the melancholy honour (subsequently to a
preliminary diagnostic inspection) of making an inspectorial diagnosis,
presenting the interexclusively quadrilateral and antinomian diathesis
known as Bumpsterhausen's blue follicles, we proceeded_"--Die Heilungsversuche der Bumpsterhausen'schen blauen Follikel sind zu lang, um vollständig zitiert zu werden. Hier der Beginn:
ZitatNow the doctors had it all their own way; and to work they went in
earnest, and they gave the poor professor divers and sundry medicines,
as prescribed by the ancients and moderns, from Hippocrates to
Feuchtersleben, as below, viz.--1. _Hellebore, to wit_--
_Hellebore of Æta._
_Hellebore of Galatia._
_Hellebore of Sicily._
_And all other Hellebores, after the method of the
Helleborising Helleborists of the Helleboric era.
But that would not do. Bumpsterhausen's blue follicles
would not stir an inch out of his encephalo digital
region._2. _Trying to find out what was the matter with him, after the
method of_
_Hippocrates_,
_Aretæus_,
_Celsus_,
_Cœlius Aurelianus_,
_And Galen_.But they found that a great deal too much trouble, as most people have
since; and so had recourse to--3. _Borage._
_Cauteries._Boring a hole in his head to let out fumes, which (says Gordonius)
"will, without doubt, do much good." But it didn't._Bezoar stone._
_Diamargaritum._
_A ram's brain boiled in spice._
_Oil of wormwood._
_Water of Nile._
_Capers._
_Good wine (but there was none to be got)._
_The water of a smith's forge._
_Hops._
_Ambergris._
_Mandrake pillows._
_Dormouse fat._
_Hares' ears._
_Starvation._
_Camphor._
_Salts and senna._
_Musk._
_Opium._
_Strait-waistcoats._
_Bullyings._
_Bumpings._
_Blisterings._
_Bleedings._
_Bucketings with cold water._
_Knockings down._
_Kneeling on his chest till they broke it in,
etc. etc.; after the mediæval or monkish
method: but that would not do. Bumpsterhausen's
blue follicles stuck there still._Alles in allem eine Lektüre, die ich nicht missen möchte!
Meiner Familie fehlt noch ein Vetter (der gelesene "Cousin" war eine englische Kusine), also mache ich jetzt mit Honoré de Balzac - Cousin Pons (Cousin Pons: oder "Die beiden Musiker") in einer alten englischen Übersetzung weiter. Ich verlinke euch eine neue deutsche Ausgabe:
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Die Kurzbeschreibung von Amazon macht hier ihrem Namen alle Ehre; kurz und bündig, wie sie ist:ZitatDer Musiker Pons ist besessen von seiner Sammelleidenschaft. Verarmt, weil seine bescheidene Rente für die kostbaren Objekte nicht ausreicht, und gedemütigt von der Familie, gerät er an den Rand seiner Existenz.