[size=13pt]Khaled Hosseini – Drachenläufer[/size]
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OT: The Kite Runner
OA: 2003
385 Seiten
ISBN: 978-3833301490
Inhalt:
Amir, Sohn eines wohlhabenden Paschtunen, verbindet eine enge Freundschaft mit Hassan, dem Sohn des Hausdieners. Die Jungen verbringen ihre Kindheit wie Brüder, und zu ihren Lieblingsbeschäftigungen gehört es, Drachen steigen zu lassen. Doch eines Tages begeht Amir auf furchtbare Weise Verrat an Hassan, ihre Freundschaft zerbricht. Jahrzehnte später sieht Amir dann die Gelegenheit, seinen schlimmen Fehler wiedergutzumachen. Doch gleichzeitig zweifelt er daran, die große Schuld, die er als Kind auf sich geladen hat, so viele Jahre später sühnen zu können.
(Quelle: Amazon)
Eigene Meinung:
Dieses Buch spielt teilweise in einem Afghanistan, welches wohl der Allgemeinheit eher unbekannt ist. Das Afghanistan von Amir und Hassans Kindheit. Das Afghanistan vor dem sowjetischen Einmarsch. Hier wird ein Bild einer liberalen und was Männer und Frauen angeht eher gleichberechtigten Gesellschaft. Allerdings werden wir auch hier konfrontiert mit Vorurteilen, Rassismus und Ungerechtigkeit gegenüber den Hazara, einer in der afghanischen Heimat vorkommenden Minderheit. Dies stellt jedoch für die Familie von Amir kein Problem dar. Die Hazara, Vater Ali und sein Sohn Hassan, welche in dieser Familie arbeiten, werden eher wie Familienangehörige behandelt, anstatt als Bedienstete. Auch ist die Familie Amir nicht gerade das, was man in muslimischem Sinne als religiös bezeichnet. Hosseini macht uns sachte mit diesem Afghanistan vertraut und umso erschreckender erscheinen dem Leser die Veränderungen, welche dieses Land durchmacht. Ganz besonders eindrücklich wird von dem Autor die Zeit nach der Machtergreifung der Taliban geschildert. Auch wenn der Inhalt dieses Romans mit seinem Protagonisten reine Fiktion ist, so jedoch nicht die Gewalt- und Schreckensherrschaft der Taliban. Diese Darstellungen sind erschreckend real und uns bekannt durch viele Dokumentationen über dieses Land. Jedoch bekommt, dieser Schrecken ein ganz persönliches Gesicht durch die Verbindung mit den Protagonisten, welche uns durch den Autor ans Herz gelegt werden. Somit ist es Khaled Hosseini gelungen, eine ganz besondere Sensibilität für die afghanische Bevölkerung zu schaffen und zwar durch alle Bevölkerungsschichten hindurch.
Noch eine andere wichtige Intension des Autors liegt in der Betrachtung hinsichtlich der Bedeutung der Heimat und Familie für jeden einzelnen Menschen und was es bedeutet diese Wurzeln, welche für unsere Identität so elementar sind, zu verlieren. Gerade so wie ein Drache, welcher von seiner Schnur getrennt wurde. Auch Themen wie Freundschaft, Vertrauen, Verrat und Loyalität sind unabdingbar mit dem Leben der Protagonisten verbunden.
Auch das Ende des Romans ist real und sehr glaubwürdig dargestellt.
Dieses Buch vermittelt in einer dramatischen und spannenden Geschichte sehr viel wissenswertes, über ein malträtiertes Land und die zerstörten Seelen seiner Einwohner.
Dieses Buch bleibt dem Leser auch nach dem Lesen noch lange durch seine eindrucksvoll vermittelten Bilder, im Gedächtnis.
Tina