Rita Falk - Winterkartoffelknödel

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 5.072 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nicigirl85.

  • Gestern habe ich gekauft und auch gleich gelesen das Buch "Winterkartoffelknödel". Umschrieben ist es auf der Titelseite bereits mit "ein Provinzkrimi" und das ist er auch.



    Kurzbeschreibung von Amazon:
    Der erste Fall für Franz Eberhofer ist ein ganz bizarrer. Da ist diese Geschichte mit den Neuhofers. Die sterben ja an den komischsten Dingen. Mutter Neuhofer: erhängt im Wald. Vater Neuhofer (Elektromeister): Stromschlag. Jetzt ist da nur noch der Hans. Und wer weiß, was dem noch bevorsteht ... Normalerweise schiebt Dorfpolizist Franz Eberhofer in Niederkaltenkirchen eine ruhige Kugel. Aber jetzt: Vierfachmord! Stress pur! Zum Glück kocht die Oma den hammermäßigsten Schweinebraten, wo gibt. Und das beste Bier gibt‘s eh beim Wolfi.


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    Meine Meinung: Mir war Franz Eberhofer schon sehr sympathisch, aber am besten hat mir die Oma gefallen. Die Handlung geht sehr kurzweilig und leicht zu lesen voran. Die Sprache ist deutsch mit etwas bayerisch. Trotzdem verständlich, da der Anhang nicht nur die Rezepte von Oma bietet, sondern auch ein Glossar mit den bayerischen Begriffen.


    Mir hat der Roman gut gefallen und wer eine kurzweilige, nette und entspannende Lektüre mit "Krimi" mag, der ist hier gut bedient.


    4ratten von 5

    Liebe Grüße von Babsi

  • Die Texte innerhalb der Spoilermarkierungen kann man getrost mitlesen, muss es aber nicht. Sie enthalten keinen Geheimnisverrat, nur weitere Informationen über Personen und Handlungsstränge.


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    Rita Falk: Winterkartoffelknödel – Provinzkrimi. Mit Glossar und den Originalrezepten von der Oma. München 2010, dtv Deutscher Taschenbuch Verlag, ISBN 978-3-423-24810-5, Softcover/Klappenbroschur, 233 Seiten, Foramt: 13,5 x 21 x 2,7 cm, EUR 12,90 (D), EUR 13,30 (A)


    „Wenn der Neuhofer fünfzigtausend bekommen hat und der OTM-Fuzzi fünfhunderttausend bezahlt hat, dann stimmt was nicht. Entweder einer von den zweien lügt, oder ein dritter hat die beiden ganz schön verarscht. Hat jetzt sehr viel Geld und haut sich vor lauter Freude auf die Schenkel.“ (Seite 82)


    Stellen Sie sich vor, der kleine Ludwig aus Ludwig Thomas LAUSBUBENGESCHICHTEN wäre heute Ende 30 und Dorfpolizist in der niederbayerischen Provinz. Dann haben Sie so ungefähr eine Ahnung von dem Ton, in dem der Eberhofer Franz, der Ich-Erzähler in dem Roman, uns seine Erlebnisse schildert. Älter ist er geworden, aber erwachsener und weltgewandter nicht unbedingt. Dafür hat er sich eine bisweilen recht deftige Wortwahl angewöhnt, der Bub.


    Eigentlich hat Franzens Karriere ja ganz vielversprechend begonnen. 15 Jahre lang war er Polizist in München. Bis sein Kollege – der Birkenberger Rudi – und er sich von einem Straftäter haben provozieren lassen. Und dann haben sie ihm die ... äh ... sie haben ihn ... also, der Birkenberger Rudi hat eine schwere Körperverletzung an dem Mann begangen und der Franz hat’s nicht verhindert.


    Rudi ging dafür für zweieinhalb Jahre in den Bau und arbeitet heute als Kaufhausdetektiv im Media Markt. Und den Franz haben sie nach einem weiteren Zwischenfall erst in psychiatrischen Behandlung geschickt und ihn dann in sein niederbayerisches Heimatdorf Niederkaltenkirchen versetzt.


    Dort ist, kriminalistisch gesehen, nicht gerade die Hölle los. Verkehrsunfälle, „Mann haut Frau“, gelegentliche Wirtshaus-Raufereien – mehr gibt’s da nicht. Und so führt der Franz ein beschauliches Leben. Wohnen tut er mit seinem Hund, dem Ludwig, auf dem elterlichen Anwesen. Allerdings nicht im Haus, weil ihm da die laute Beatles-Musik auf die Nerven geht, die sein kiffender alt-68-er-Vater ständig hört. Franz haust provisorisch im ehemaligen Saustall, den er irgendwann, wenn er mal Zeit und Geld hat, zu einer richtigen Wohnung umbauen will.


    Bekocht werden Vater und Sohn von der 79-jährigen, fast gehörlosen Großmutter, einer kleinen, energischen Frau mit einer Vorliebe für die Schnäppchenjagd und unmissverständliche Meinungsäußerungen. Franz’ Mutter lebt nicht mehr, und sein älterer Bruder, der Buchhändler Leopold, mit dem er in herzlicher Abneigung verbunden ist, bleibt ihm Gottseidank meist vom Hals.



    Doch auf einmal überschlagen sich die Ereignisse – zumindest für dörfliche Verhältnisse. Das verlassene Sonnleitner-Gut ist wieder bewohnt. Mercedes Dechamps-Sonnleitner, die rassige Tochter der nach Kanada ausgewanderten Besitzer, ist dort eingezogen und will das Anwesen mit Hilfe eines befreundeten Architekten renovieren.


    Mercedes! Ach was: ein Ferrari ist diese Frau! Das halbe Dorf ist verrückt nach ihr. Franz auch. Und als wäre das nicht schon Aufregung genug, hat er jetzt auch noch einen Dreifachmord an der Backe. Oder wie soll man das sonst nennen, wenn sich in der Familie Neuhofer auf einmal die unnatürlichen Todesfälle häufen? Der Vater und der ältere Sohn werden Opfer unerklärlicher Arbeitsunfälle und die psychisch kranke Mutter wird erhängt im Wald gefunden.



    Und wenn der Franz nicht gar so abgelenkt wäre von allerlei nervigem Familienklimbim, bei dem abgeschnittene Zehen, ein runder Geburtstag, eine entlaufene Frau und eine stinksauere Susi eine Rolle spielen, ganz zu schweigen vom rassigen „Ferrari“, hätte er vielleicht schon viel früher gemerkt, wo der Hase im Pfeffer liegt.


    Die Oma hat bereits vor geraumer Zeit den entscheidenden Hinweis gefunden – in einem uralten Bofrost-Prospekt. Aber wer hört schon auf eine alte Frau?


    Die Geschichte ist genauso schräg und abgefahren, wie sie hier klingt. Wobei der Kriminalfall an sich eher sekundär ist. Das ist wie beim Münsteraner TATORT im Fernsehen oder der TV-Serie DIE ROSENHEIM-COPS: Das Geschwätz ist das beste! Wer eine Affinität zur Region hat und/oder weiß, wie’s auf dem Dorf zugeht, wird ein ums andere Mal schmunzeln, grinsen oder laut loslachen. (Also das Buch möglichst nicht gerade in der Bahn lesen. Oder mit den Blicken der Mitreisenden zu leben lernen.)


    Der Roman ist nicht im Dialekt geschrieben. Er enthält vielleicht zwei Dutzend mundartliche Begriffe, die im Glossar treffend und unterhaltsam erklärt werden. Aber anhand der „Regionalgrammatik“ hört man die Mundart schon durch. Wer schon die Krätze kriegt, wenn wir Südstaatler mal „der Teller“ sagen oder „größer wie“, für den ist das nichts.


    Ein bisschen ärgern könnte man sich als Leser vom Land schon, weil in dem Roman irgendwie alle Dörfler als Dorfdeppen dastehen. Außer dem Polizeihund, vielleicht. Auch wenn vieles genau so beschrieben ist, wie man’s als Landei von zu Hause her kennt: Ein paar Leut’ mit Grips gibt’s bei uns schon auch!


    Sei’s drum! Der Klappentext deutet an, das es noch weitere Abenteuer mit dem Eberhofer Franz uns seiner skurrilen Sippschaft geben wird. Und Dorfdeppen hin oder her, ich glaub’, da bin ich wieder dabei!


    Die Autorin:
    Rita Falk, Jahrgang 1964, geboren in Oberammergau, lebt in Landshut und ist mit einem Polizeibeamten verheiratet. Wer mehr über die Autorin wissen möchte, findet eine ausführliche Vita im Anhang des Romans, in ihren eigenen Worten. Gleich hinter dem Glossar und den Rezepten von der Oma.

  • Zum Inhalt:


    Franz Eberhofer ist Polizist in Niederkaltenkirchen. Er ist aufs Land strafversetzt worden, aber eigentlich passt ihm das ja ganz gut. Weniger Stress und er kann bei Vater und Oma leben. Auf seinen Bruder Leopold und dessen rumänische Frau Roxana könnte er zwar verzichten, aber Familie kann man sich nun mal nicht aussuchen.


    Eines Tages taucht die Erbin des leerstehenden Sonnleitner-Guts auf und bringt die Männer des Dorfes inklusive dem Franz ganz schön durcheinander.


    Aber neben dem Ferrari (ihr Vorname ist Mercedes) hat Eberhofer noch ganz andere Sachen zu tun, er ist nämlich einem Vierfachmord auf der Spur. Aber keiner glaubt ihm, angeblich alles Zufall, dass die gesamte Familie Neuhofer, einer nach dem anderen, unter merkwürdigen Umständen um Leben gekommen sind!


    Meine Meinung:


    Ich hab mich beim Lesen wirklich amüsiert. Der Schreibstil aus Sicht des bayrischen Dorfpolizisten und in dessen Sprache (aber wenigstens nicht im Dialekt geschrieben) ist zwar derb, aber ich fand es lustig. Wer mit dem Fall etwas zu tun hat, ist dem Leser zwar von Anfang an klar, aber den Eberhofer auf dem Weg zu seinen Erkenntnissen zu begleiten, war eine durchaus spaßige Angelegenheit. Die skurrilen Nebenfiguren wie die taube Oma mit ihrem Sonderangebotstick, den Beatles-hörenden Vater und die anderen Dorfbewohner runden die Geschichte ab.


    Ein kurzweiliges Lesevergnügen mit deftigem Humor!

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Der Titel "Winterkartoffelknödel" allein macht neugierig.
    Nach den positiven Rezis kommt das Buch auf meine Wunschliste.


  • Der Titel "Winterkartoffelknödel" allein macht neugierig.


    Der nächste Franz-Eberhofer-Krimi kommt in Kürze heraus und hat einen ebenso witzigen Titel: "Dampfnudelblues" :breitgrins:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Hallo,


    ich habe die "Winterkartoffelknödel" nun auch beendet. Schon im Winter hatte ich begonnen, aber die vielen aneinander gereihten Hauptsätze haben nicht so ganz meinem Geschmack entsprochen.


    Jetzt habe ich einen zweiten Anlauf gewagt...und es war deutlich besser. Die Hauptsätze stören mich immer noch und ich weiß im nachhinein auch nicht so wirkllich worum es ging...aber es war unterhaltsam zu lesen. Irgendwie das pralle, ganz normale Leben. Die Oma hat mir insgesamt am besten gefallen - auf ein Wiedersehen im nächsten Teil freue ich mich schon!


    LG
    Alexa

  • Huhu,


    ich hatte mir das Buch vor einigen Wochen zugelegt. Ich hatte noch einen Gutschein für eine meiner Lieblingsbuchhandlungen und da kam es halt mit. Die Verkäuferin empfahl mir das Buch auch wärmstens.
    Ich begann dann auch gleich damit, aber ich hatte echte Schwierigkeiten mit dem Schreibstil. Also legte ich es wieder beiseite und las etwas anderes.
    Dann wagte ich einen neuen Versuch und war prompt in der Geschichte drinnen.


    Ich kann nur sagen, es ist ein herrliches Buch. Ich habe mich lange nicht mehr so beim Lesen amüsiert. In der Mittagspause, wenn ich dann beim Bäcker saß oder woanders musste ich mich richtig zusammenreißen, denn so einige Stellen in dem Buch verleiten dazu, laut aufzulachen.


    Der Krimi an sich war für mich fast schon nebensächlich, fand ich doch das alltägliche Leben des Franz Eberhofers mit samt Familie und Freunden viel interessanter!


    Vor allem die Oma ist der Hammer. Ich liebe sie! :breitgrins:


    Dass "Oma's Rezepte" im Buch aufgelistet sind, finde ich gut, für mich persönlich sind die dort aufgeführten Rezepte aber eher nicht so verlockend.


    Insgesamt war das Buch für mich auf jeden Fall ein Highlight und ich vergebe daher auch ruhigen Gewissens 5ratten


    Von dem zweiten Teil hat mir die Verkäuferin in der Buchhandlung allerdings abgeraten. Ich werde ihn aber natürlich trotzdem lesen! ;)

    Mögest du dir die Zeit nehmen, die stillen Wunder zu feiern, die in der lauten Welt keine Bewunderer haben. ~ Altirischer Segenswunsch

  • Kiwi
    Den zweiten Teil finde ich im direkten Vergleich auch eher schwach. Dafür hat mir Winterkartoffelknödel sau Spaß gemacht :breitgrins: und ich denke es gibt sicher auch einen weitren Band - den les ich auf jeden Fall :breitgrins:


    Meine kleine Meinung (ich habs auf einen Zettel geschrieben und diesen vorhin wieder gefunden. Sie Lektüre ist schon ein Weilchen her^^)


    Seit Kommisar Kluftinger sich den Magen mit Kässpätzle verdirbt bekommt er immer neue Kollegen. Witzige Heimatkrimis mit diesen kleinen Spitzen auf das Leben in der Region in der sie Spielen scheinen jedenfalls im Trend zu sein. Winterkartoffelknödel gehört dazu.
    Die Krimihandlung ist wie ih finde eher etwas mau, gelgentlich wird sie sogar zur Nebenhandlung. Aber ich habe selten so viel gelacht wie bei diesem Buch. Da wird das Dorfleben wirklich auf die Spitze getrieben und noch ein Stückchen weiter. :eis: Franz, die Hauptfigur ist knuffig sympathisch, vielleicht ein bissl naiv,aber er hats auch durchaus faustig hinter den Ohren. Seine Vergangenheit in München hätte ich ihm jedenfalls nicht unbedingt zugetraut. Wer so lieb zu seiner Oma ist kann aber doch kein schlechter Mensch sein :breitgrins: Überhaupt die Oma - die ist wirklich der Oberhammer!! Im Grunde ist es diese Figur die Winterkartoffelknödel die nötige Würze gibt damit man am Ball bleibt.


    Kurzweilige witzige Unterhaltung mit ganz viel Omapluspunkten :elch:


    3ratten

  • Viel Witz, aber zu wenig Krimi


    Franz Eberhofer wurde von München in sein Heimatdorf Niederkaltenkirchen strafversetzt. Hier übt er einen geruhsamen Dienst als Dorfpolizist aus. Es passiert ja nicht all zu viel in dem kleinen Ort. Bis dem Franz eines Tages schwant, dass die unnatürlichen Todesfälle in der Familie Neuhofer vielleicht gar keine Unfälle bzw. Selbstmord waren, sondern Mord. Nun versucht er, eher halbherzig, in dieser Richtung zu ermitteln. Er hat ja auch gar nicht so viel Zeit, muss er doch mit der Oma immer zum Einkaufen fahren, wenn es irgendwo Sonderangebote gibt. Aber das macht er ja gerne, schließlich kocht die Oma das beste Essen weit und breit, und dafür lässt der Franz so Manches stehen. So beruhen die Erfolge in den Neuhofer-Ermittlungen nicht wirklich auf seinem detektivischen Spürsinn, sondern mehr auf Zufall bzw. der Hilfe seines Ex-Kollegen Rudi.


    Der Franz erzählt diese Geschichte aus seiner Position und so, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, also in gemäßigt bayerischem Dialekt, mit allen grammatikalischen Fehlern, die man sich nur vorstellen kann. Es braucht in der Hinsicht schon eine gewisse Toleranz, um dieses Buch genießen zu können. Wer also das Bayerische gar nicht mag, sollte am besten die Finger davon lassen.


    Mir hat es viel Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Ich musste in einem fort schmunzeln und auch hin und wieder wirklich Tränen lachen. Es ist durchgehend witzig geschrieben. Als Krimi würde ich es allerdings nicht unbedingt bezeichnen, weil dieser Aspekt einfach zu kurz kommt. Den weitaus größten Teil nimmt das Leben des Franz und seiner Familie bzw. die anderen Dorfbewohner ein.


    Dies ist der 1. Band einer Reihe um den Franz Eberhofer.


    4ratten

  • Teil 2 wird wohl demnächst in meinen Besitz wandern und Teil 3 habe ich mir bei Amazon auch schon mal vorgemerkt. ;)

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    Ein "köstliches" Buch. Die Geschichte ist sehr amüsant geschrieben. Rita Falk schuf wuderbare Protagonisten. Am meisten gefiel mir die Oma.
    Ich habe beim Lesen viel gelacht. Lesen und dabei lachen ist einfach klasse. Deshalb mache ich mich doch gleich mal auf die Suche nach weiteren humorvollen Büchern.

  • Das Buch war ein Spontankauf auf der Leipziger Buchmesse 2012 – nach einer Lesung von Rita Falk und bereut habe ich es nicht. Gut – es ist ein Regionalkrimi und wie bei den meisten Regionalkrimis steht nicht der Fall sondern die skurrilen Persönlichkeiten im Vordergrund. So auch hier: Der Kriminalfall läuft eher im Hintergrund und ist sehr vorhersehbar. Da kommt keine große Spannung auf. Umso besser sind die Figuren. Franz der mit seinem Hunden Runden nach Zeit läuft, die taube aber wunderbar kochende Oma, der Beatles-hörende Vater und der mehr als nervige Bruder …. genial gezeichnet, liebevoll charakterisiert und so richtig urbayerisch. Wer keinen spannenden Krimi sondern gute Unterhaltung sucht – der ist hier richtig. Der wird mit der Familie und all den anderen Figuren des Buches seinen Spaß haben. Was mir besonders gut gefallen hat und einen Pluspunkt dem Buch beschert ist das lustige Cover, der Anhang mit Begriffen und … für mich als kochende Leseratte mit Rezepten.


    3ratten

  • Nach Babsis Rezi und auch aufgrund des großartigen Titels hatte ich das Buch auf meine Wunschliste gesetzt und zum Osterwichteln geschenkt bekommen. Gestern Abend habe ich angefangen zu lesen. Hätte ich geahnt, dass das Buch so dermaßen witzig ist, hätte ich es mir schon viel früher selbst gekauft. Ich hab gestern Abend zu Hause gekichert und heute Morgen in der Bahn ging's weiter. Ich bin gespannt, was noch so passiert und ob es das ganze Buch über so witzig bleibt. Wenn ja, dann darf der nächste Teil gleich einziehen.

    Bücher kaufen und Bücher lesen sind zwei völlig verschiedene Hobbys.

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    Franz Eberhofer ist ein niederbayrischer Polizist mit einem Riecher für schräge Sachen. Deshalb wird er auch hellhörig, als drei Mitglieder einer Familie innerhalb kurzer Zeit auf ungewöhnliche Weise ums Leben kommen und der letzte Sohn plötzlich einen nagelneuen Wagen fährt.


    Das allein wäre schon eine Geschichte, aber man kann sie nicht mit üblichen Krimis vergleichen, denn hier steht nicht der Fall im Mittelpunkt, sondern das Leben von Franz Eberhofer und seiner dörflichen Mitbewohner. Fast jeder von ihnen ist ein Unikum mit ganz eigenen Charakterzügen. Ungewöhnlich sind sie nicht, aber die Art, wie sie beschrieben werden, macht schon etwas ganz Individuelles aus ihnen. Eine Besonderheit ist die Sprache, in der das Buch geschrieben ist. Sehr umgangssprachlich, mit viel Humor und ohne Zurückhaltung. Man hat das Gefühl, direkt neben dem Erzähler zu sitzen und ihm zuzuhören. Die Hörbuchfassung davon kann ich mir sehr gut vorstellen. Und einmal habe ich schon Tränen gelacht. :smile:


    Nach einem knappen Drittel des Buches sieht es so aus, als würde der Franz die merkwürdige Geschichte der dahinsterbenden Familie auf sich beruhen lassen, weil es nicht Absicht, sondern eben doch nur lauter Zufälle waren, die sie ums Leben gebracht haben. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das schon alles gewesen sein soll.


  • Die Hörbuchfassung davon kann ich mir sehr gut vorstellen.


    Ja, das Hörbuch ist klasse! Christian Tramitz ist ja auch der Sprecher. :breitgrins: Und der spricht den Eberhofer echt genial. Sein Tonfall und übrhaupt die Art und Weise, wie er ihn zu Wort kommen lässt, macht einfach Spaß. Allein vom Zuhören musste ich oft schon lachen, wahrscheinlich an mehr Stellen, als ich es allein vom Text im Buch her gemacht hätte. Ich habe die ersten beiden Fälle als Hörbuch gehört und werde weiter bei den Hörbuchfassungen bleiben.

  • Ich habe schon gehört, dass Christian Tramitz sehr gut spricht, aber da ich ihn nicht kenne, kann ich das nicht einschätzen. Irgendwann werde ich mir aber einen Eindruck verschaffen, sobald ich das Hörbuch in der Bücherei erwische.


    Im Buch geht es natürlich weiter zur Sache. Inzwischen ist ein vierter Toter aufgefunden worden. Franz kann seine Finger nicht von dem Fall der in seinen Augen ermordeten Familie lassen. Sein polizeilicher Instinkt lässt das nicht zu. Natürlich merkt man als Leser gleich, dass wirklich etwas dahinter steckt. Bei seinen Ermittlungen stellt er bald fest, dass einige Personen nicht das sind, als was sie sich ausgeben.


    Das eigentliche Highlight ist aber nach wie vor das Leben in der kleinen Gemeinde, die einen ganz eigene Art von Charme an den Tag legt. Herrlich, wie Franz bei einer Gelegenheit den Beamten heraushängen lässt.

  • Mit einem richtigen Krimi hat der Roman wirklich nicht viel gemeinsam. Der kriminalistische Teil des Buches bildet die Kulisse und ist relativ leicht zu durchschauen. Langweilig wird es trotzdem nicht, dafür sorgen schon der Franz und seine Nachbarn. Selbst die ganz banalen Dorfgeschichten geben noch einiges her und gerade die Familie von Franz besteht aus lauter Kuriositäten. Ludwig, der Hund, ist da noch der Normalste. Die Oma ist fraglos ein Unikum, aber auch Franz‘ Vater ist sehr originell.


    Auf eines sollte man gefasst sein: Wenn man ihn nicht gewohnt ist, kann der bayrische Humor entweder schwer durchschaubar sein oder er ist sehr direkt und dann gleichzeitig ziemlich derb. Im Buch ist er auf jeden Fall sehr authentisch, genauso wie die Personen. In einem oder zwei Fällen erscheinen ihre Erlebnisse zwar etwas weit hergeholt, aber mit einem zugedrückten Auge kann man sie hinnehmen. Trotz aller Derbheit sind Franz und die anderen nicht unsympathisch, vielleicht gerade deshalb, weil man doch die eine oder andere ihrer Reaktionen gut nachvollziehen kann.


    Tiefgang bietet das Buch nicht, aber zum Abschalten und Amüsieren ist es bestens geeignet. Obwohl ich kaum Reihen lese, werde ich mir die nächsten Bände bestimmt noch holen.


    4ratten

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Eberhofers erster Fall...


    Bei den knalligen Temperaturen will man auch lesetechnisch etwas leichtere Kost und so begann ich mit dem überaus lustigen ersten Fall vom Eberhofer Franz.


    In der Geschichte geht es um den Dorfpolizisten Franz, der von München strafversetzt worden ist in seine alte Heimat. In Niederkaltenkirchen passiert eigentlich nie was und dann das: die Neuhofers sterben wie die Fliegen. Was steckt hinter der Familientragödie?


    Zunächst einmal muss ich den locker, leichten Schreibstil der Autorin loben, denn man merkt gar nicht wie die Seiten nur so inhaliert werden. Da ist man gerade mitten drin und liebt den Franzl, da ist der erste Fall auch schon vorbei.


    Mir hat vor allem das Ländliche und der bayrische Dialekt gefallen. Ob bayrische Mundart oder nicht, ich glaube jeder kennt so ein Dorf und dessen Bewohner wie Niederkaltenkirchen. Ich bin auch auf dem Dorf groß geworden und hab mich bei der Lektüre sehr heimisch gefühlt.


    Der bayrische Dialekt war für mich anfänglich etwas gewöhnungsbedürftig, nimmt aber nur so viel Raum ein, dass es immer noch witzig und keinesfalls zu viel ist. Über die zahlreichen bayrischen Begriffe konnte ich mich einfach nur totlachen. Das ein oder andere Wort sollte ich wirklich in meinem Wortschatz aufnehmen.


    Der erste Fall für Franz war spannend und unterhaltsam, hat aber noch genügend Platz gelassen, dass die dargestellten Charaktere sich entwickeln können und man sie kennenlernen kann. Die Auflösung war schlüssig und nachvollziehbar.


    Franz mit seinem Hund fand ich sehr liebenswert. Ich glaube gerade seine leicht trottelige und gleichzeitig treue Art lässt ihn so charmant erscheinen.


    Fazit: Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und freue mich schon auf den zweiten Band. Perfekte Lektüre für den Sommer oder nächsten Urlaub.


    Bewertung: 5ratten

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)