Haruki Murakami - 1Q84

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  • Ich habe letzte Nacht begonnen, das Buch in schwedischer Übersetzung zu lesen. Zum Glück sind hier die ersten beiden Teile in zwei Bänden erschienen, so dass sich das Buch (die Bücher) angenehm halten lässt.


    Inhaltlich hat es mich irgendwie gepackt, obwohl mir die vielen detaillierten Beschreibungen etwas auf den Geist gehen. Z. B. brauche ich nicht unbedingt wissen, dass Tengo in einer Schreibepause erst das Wasser aufstellt, dann Kaffeebohnen mahlt, einige Bissen von einem Apfel isst und dann das kochende Wasser über den gemahlenen Kaffee gießt. Aber trotzdem hat es was...


    Weniger froh bin ich über die (schwedische) Übersetzung. Die ist teilweise so unbeholfen, dass es einfach weh tut. Vor allem in den Aomame-Teilen holpert es ganz gewaltig. Ich hatte einen kleinen Verdacht, dies könnte aus einem bestimmten Grund auch im Original so sein, aber der hat sich zerschlagen. Wenn da nicht noch was kommt (habe ja noch einige Hundert Seiten vor mir), bin ich sauer.


    Mal schauen, wie's weiter geht.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Sagt mal, gibt es in der deutschen Übersetzung auch immer wieder einzelne Wörter oder auch Satzteile, die kursiv hervorgehoben werden? Mich ärgern sie immer mehr. Entweder ist es aus dem Zusammenhang heraus selbstverständlich, dass gerade dieses Wort stark betont wird, oder es ist ein Wort, das die Betonung nicht verdient. In beiden Fällen ist die Hervorhebung jedenfalls für meinen Geschmack nicht angebracht.


    Überhaupt bin ich nach einem knappen Drittel des zweiten Bandes ziemlich angenervt. Unendlich detaillierte Beschreibungen der Alltagshandlungen der Protagonisten, ständige Wiederholungen kürzlich erst beschriebener Szenen und vor allem eine Sprache (zumindest in der schwedischen Übersetzung), die bestenfalls Schulaufsatzqualität der Mittelstufe (8.-10- Schuljahr) hat, lassen mich fragen, ob dies wirklich ein Murakami ist. Hinkende Vergleiche, lächerliche Metaphern, ungeschickte Formulierungen...


    Da ich mittlerweile zudem eine ziemlich genaue Vorstellung davon habe, wie die beiden Erzählstränge miteinander zusammenhängen, hat sich meine anfangs doch trotz der handwerklichen Schwächen vorhandenen Faszination mehr und mehr in Langeweile verwandelt.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Was die kursiven Wörter betrifft, kann ich gerade nicht nachsehen (im Gedächtnis geblieben ist mir diesbezüglich zumindest nichts), aber die deutsche Übersetzung von Ursula Gräfe hat mir ausgesprochen gut gefallen!

    [color=darkblue]"Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of b

  • Huhu ihr Lieben,


    Ich habe mir nun auch dieses Buch gekauft und zwar in der englischen Hardcover-Ausgabe, obwohl ich sonst immer lieber Taschenbücher lese. Aber hier gab's in einem meiner Podcasts (und im entsprechenden Goodreads-Forum) eine interessante Diskussion über das Papier der englischen Ausgabe. :breitgrins:


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Das Papier in diesem Buch wurde aus Elephantendung hergestellt. :elch: Anscheinend ist einen Japaner namens Wanchai aufgefallen, dass Elephantendung sehr faserig ist und ihm ist die Idee gekommen, daraus Papier zu machen. Er hat laut der Webseite eine Ladung Dung mit nach Hause genommen - sehr zum Erstaunen seiner Frau - und wollte im Küchenmixer ausprobieren, was dabei rauskäme. :totlach:
    Bei Thalia habe ich dann mal selbst gefühlt und es stimmt: Das Papier in diesem Buch ist un-glaub-lich weich und glatt. :flirt: Abgesehen vom tollen Design des Buches mit interessantem Schutzumschlag (der allerdings aus so dünnem Papier besteht, das mich an die Butterbrote aus der Schulzeit erinnert, dass er wohl selbst geschützt werden muss) und Bildern auf den ersten Seiten, gibt's auch auf dem Buch selbst - also ohne Umschlag - schöne Bilder und von mir dafür schon eine Menge Pluspunkte.


    Obwohl es mich schon furchtbar in den Fingern juckt, wird das Buch erst nächstes Jahr gelesen. Oder sollte ein Wunder geschehen und ich nicht erst auf den letzten Drücker mit meinen SLW-Büchern fertig werden, im Dezember. Eure Posts machen mir jedenfalls noch mehr Lust darauf, endlich auch meinen ersten Murakami zu lesen (ist ja nicht so, als würden inzwischen nicht drei seiner Romane subben :redface:)


    Liebe Grüße,
    Wendy (Elephantendungpapierfan)

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Diese Papiergeschichte wäre einen eigenen Thread wert. Ich glaube, wir haben noch keinen Thread zu Bücherpapier. Vermutlich ist hier auch kein Experte im Forum, der uns mal ein wenig in die Materie einführt.


    Gruß, Thomas


  • Diese Papiergeschichte wäre einen eigenen Thread wert. Ich glaube, wir haben noch keinen Thread zu Bücherpapier. Vermutlich ist hier auch kein Experte im Forum, der uns mal ein wenig in die Materie einführt.


    Gruß, Thomas


    Ich bin keiner, aber ich schließe mich dir an. Das wäre wirklich mal einen Thread wert. Vielleicht weiß ja jemand Genaueres dazu, sonst machen wir einfach einen auf, dann fühlen sich potenzielle Experten gleich angesprochen. :zwinker:


    EDIT: Ich hab mal hier einen Thread eröffnet. Der ist momentan sehr leer (wie gesagt, ich selbst weiß ja kaum was über Papierarten für Bücher), aber so fühlen sich vielleicht Papierliebhaber angesprochen.


    @Holden: Ich wusste nicht genau, was du mit Teile 1 und 2 meintest und war gleich mal gucken. Das Buch hat fast 1000 Seiten und ist in drei "Bücher" gegliedert, falls es das ist, was du gemeint hast. Genauer wollte ich nicht hinsehen, sonst lese ich womöglich noch genau einen dicken Spoiler-Satz. :breitgrins: (Ich hab dabei wieder wie eine Wahnsinnige die Seiten gestreichelt :spinnen:. Ich hoffe, das mit dem Elephantenpapier wird ein neuer Trend.

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

    Einmal editiert, zuletzt von Wendy ()

  • Rezension 1Q84 Buch 3


    Kurzbeschreibung (von Amazon):
    Als Tengo seinen komatösen Vater im Krankenhaus besuchen will, findet er in dessen Krankenbett eine Puppe aus Luft vor, die ein Abbild Aomames als junges Mädchen in sich birgt. Er greift nach ihrer Hand, und eine unsichtbare Verbindung entsteht. Fortan wartet Tengo darauf, der Puppe nochmals zu begegnen, doch vergebens. War das Signal nicht stark genug, um die zwischen Leben und Tod schwankende Aomame zu retten?
    Unterdessen setzt die gefährliche Sekte alles daran, um den Mord an ihrem Leader aufzuklären. Aomames Spur wird von einem so unheimlichen wie unangenehmen Agenten aufgenommen. Er ermittelt mit tödlicher Präzision, doch schließlich bringt er mehr in Erfahrung, als gut für ihn ist.


    Meine Meinung
    Obwohl ich das Buch schon länger auf meinem SuB hatte, habe ich mich doch erst jetzt im Zuge des SLW daran gewagt, weil die Lektüre der ersten beiden Teile doch schon länger zurücklag und ich vieles nicht mehr in Erinnerung hatte. In der letzten 2011-er Ausgabe der „Zeit“ war dann ein Artikel über das Buch, mit einer kurzen Zusammenfassung der ersten Teile, was mir doch sehr geholfen hat. Trotzdem mußte ich am Anfang immer wieder parallel Dinge im ersten Buch nachlesen, um mir der ganzen Zusammenhänge wieder bewußt zu werden.
    Als das dann geschehen war, war ich wieder völlig gefangen in Murakamis Welt. Die Geschichte hat dieses Mal 3 Erzählstränge: Tengo, Aomame und zusätzlich noch den Ermittler Ushikawa. Es war besonders spannend die Dinge mal aus der Sicht des uns schon aus Band 1bekannten Ushikawa zu sehen. Alle 3 Stränge sind miteinander verstrickt und bewegen sich unweigerlich auf ein Ende zu (das natürlich nicht verraten wird). Der Erzählstil ist genauso genial wie in Band 1 und 2 und eigentlich in allen Büchern Murakamis. Man möchte immer weiterlesen. Hier ist ganz klar der Weg das Ziel. Er kann selbst die simpelsten Alltagstätigkeiten so beschreiben, daß man mehr davon erfahren will, daß es einem nicht banal und unwichtig vorkommt. Wie er das macht, ist mir ein Rätsel, aber es ist einfach so. Das Lesen ist einfach ein Genuß. Das Ende hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich nicht näher darauf eingehen will. Es war meiner Meinung nach stimmig und hat die ganze Geschichte auf eine schöne und befriedigende Art abgeschlossen.


    Also von mir ein absoluter :tipp:


    und volle 5ratten

    Ein Buch ist ein Freund, der deine Fähigkeiten aufdeckt; <br />es ist ein Licht in der Finsternis und ein Vergnügen in der Einsamkeit;<br />es gibt, und es nimmt nicht.<br />&lt;b&gt;Mosche Ibn Esra &lt;/b&gt;<br /><br />:leserin: &lt;b&gt;Der An

  • Sehr gut! Den dritten Teil werde ich mir auch noch zulegen, und Deine Meinung steigert die Vorfreude nur noch.
    War die Zusammenfassung denn in einer Papierausgabe der "Zeit", oder findet man ihn online auch? Ein kurzer Überblick würde mir auch helfen, obwohl es auch nur genau ein Jahr her ist, dass ich Teil 1 und 2 gelesen habe.

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf

  • Schokomaus:
    Hier der Aritkel aus der Zeit


    @Holden:
    Ja, soviel ich weiß, ist das jetzt der abschließende Teil. Scheint mir vom Ende des Buches her auch sinnvoll und passend.


    Nachtrag zu meiner Rezension:
    Mit etwas mehr Abstand betrachtet gewinnt das Buch immer noch mehr. Bin total begeistert und würde alle Bücher am liebsten gleich nochmal von vorne lesen. Ein paar Dinge bleiben natürlich auch offen, aber das gehört ja auch irgendwie dazu. Ist ja kein Krimi, sondern eher ein Märchen :zwinker:. Irgendwie hat das Buch für mich was ganz besonderes... Für mich ein absoluter Reread-Kandidat :smile:

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  • Prima, danke Dir!
    Ein schöner Artikel, wie ich finde. Aber Achtung an die, die das dritte Buch noch nicht gelesen haben: Der vorletzte Absatz enthält einen Spoiler, ich habe ganz schnell aufgehört zu lesen. :zwinker:

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich lese gerade "1Q84" das erste Buch und bin bis jetzt ziemlich begeistert. Bis zu diesem Buch habe ich noch nichts von Murakami gelesen und war sehr neugierig auf seinen Schreibstil. Zum Glück, habe ich mich vorab gar nicht über das Buch informiert und wurde so auch nicht gespoilerd. Jetzt so im Nachgang, nachdem ich vorsichtig das Recherchieren angefangen habe, bin ich ganz schön entsetzt, wieviel doch teilweise im Netz schon über den Inhalt verraten wird.


    Obwohl ich schon über 600 Seiten gelesen habe, habe ich ehrlich gesagt immer noch keine Vorstellung, wohin das Alles führen wird. Die unterschiedlichen Erzählstränge aus den Sichten von Aomame (lustig fand ich schon gleich zu Beginn die Erklärung ihres Namens! :breitgrins:) und Tengo finde ich sehr spannend. Wobei ich gestehen muss, dass ich die Erzählung um Aomame immer einen Tick spannender finde, da sie einfach einen viel spannenderen "Nebenberuf" hat! :teufel:


    Der Stil gefällt mir bis jetzt sehr gut und auch die ganze Ausschweifungen über alltägliche Dinge gefallen mir interessanterweise sehr gut.


    Bis jetzt hat mich das Buch ziemlich oft überrascht und ich bin sehr gespannt, wie sich noch alles zusammenfügt. Wenn das so bleibt, muss ich mir wohl schnellstmöglich Teil 3 besorgen. Gerade nachdem ich hier gelesen habe, dass dieses Buch mit einem üblen Cliffhanger enden wird... :grmpf: :zwinker:


    Gibt es im Netz eigentlich irgendwo eine richtig gute Besprechung zu dem Buch? So bzgl. Stil, Metaphern, Aussagen etc. Ich habe gehört (aber ich weiß nicht mehr wo und von wem :redface:), dass es bei Facebook gute Besprechungen geben sollte, aber meine Suchen haben nichts ergeben. Wisst ihr da etwas?


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Hallo Ihr Lieben,


    so, noch 200 Seiten trenne mich vom Ende des Buches und jetzt wird es richtig mystisch. Teilweise richtig verwirrend und komplex und ich muss einige Sätze mehrfach lesen, um sie zu verstehen. Mittlerweile habe ich aber verstanden, wieso teilweise der Vergleich mit "Romeo und Julia" herangezogen wird. Eindeutig gibt es hier auch eine richtig tragische Liebesgeschichte.


    Immer neugieriger werde ich ja auf den Inhalt des Buches "Die Puppe aus Luft". Ich hoffe mal, dass da noch mehr dazu und v. a. zu den Little People erzählt wird. Im Moment ist das alles nur sehr schwer zu greifen...


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Wenn ich das richtig verstanden habe, wird im dritten Buch genauer auf die "Little People" eingegangen. Ich ziere mich noch vor dem Kauf, da ich gerade eine totale Leseflaute habe, aber mal sehen.


    Schwer zu greifen ist das für mich auch, eben deswegen erhoffe ich mir im dritten Band (wenn ich ihn denn mal irgendwann lese) mehr Hintergründe dazu.


    Zu deiner Frage nach Buchbesprechungen: Ich weiß davon leider nichts, da ich mich nicht genauer mit dem Buch beschäftigt habe als hier im Forum.

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf


  • Wenn ich das richtig verstanden habe, wird im dritten Buch genauer auf die "Little People" eingegangen. Ich ziere mich noch vor dem Kauf, da ich gerade eine totale Leseflaute habe, aber mal sehen.


    Ah, gut zu wissen. Dann stelle ich mich schon mal darauf ein, dass ich auch auf den letzten Seiten nicht mehr so viel über die Little People erfahren werde. Mal sehen, wie mich das Buch zurück lässt, ob ich mir die Fortsetzung schnell besorge oder eher nicht... :gruebel: :zwinker:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Hallo Ihr Lieben,


    nachdem mich dieses Buch jetzt doch fast einen Monat begleitet hat, kommt hier meine Meinung:


    Wir befinden uns im Jahr 1984 in Japan. Tengo arbeitet hauptberuflich als Mathe-Lehrer, schreibt aber nebenbei immer wieder Bücher und stößt so auf den Roman "Die Puppe aus Luft", den er überarbeitet. Aomame arbeitet in einem Fitness-Studio, hat eine besondere Massage entwickelt und geht nebenbei einem sehr ungewöhnlichen "Hobby" nach, auf das ich hier nicht näher eingehen möchte.


    Das Buch wird abwechselnd aus der Perspektive von Aomame und Tengo erzählt und lange Zeit war mir überhaupt nicht klar, welche Verbindung zwischen den beiden besteht. Während mich dabei die Geschichte von Aomame am Anfang bereits sehr stark gefesselt hat, war die Handlung im Strang von Tengo eher gemählich und erst gegen Ende des Buches konnte ich mich nicht mehr entscheiden, welche Perspektive ich jetzt stärker mit verfolgen möchte.


    Noch bevor die Verbindung zwischen Aomame und Tengo klar wird, ist schon ersichtlich, dass sie ihre Einsamkeit gemein haben. Beide führen ein eigentlich sehr einsames Leben, mit wenig Beziehungen und sind oft und irgendwie auch am liebsten für sich. Beide Charaktere sind dabei auf keinen Fall unsympathisch und die Einsamkeit hat für mich einfach zu ihren Charakteren gepasst und immer ein stimmiges Bild abgegeben.
    Die auftauchenden Nebenfiguren werden immer sehr einprägsam charakterisiert. Sei es durch ihr Auftreten, ihre Art zu sprechen oder einfach wie sie sich verhalten. Schnell konnte ich mir immer ein genaues Bild machen, ohne zu viele Details präsentiert zu bekommen.


    Sehr gelungen, finde ich den sprachlichen Stil des Buches und obwohl teilweise seitenlang nicht wirklich viel passiert, schmökerte ich gerne in dem Buch. Dabei hat mir auch sehr gut gefallen, dass ich als Leser nach und nach die Geschichten von Aomame und Tengo erzählt bekommen habe und viele Hintergrundinformationen in Form von Geschichten vermittelt wurden.


    Das Buch bekommt irgendwann einen mystischen Charakter, der aber so fein gehalten wird und so gut in das Gesamtkonzept einfließt, das er mir zuerst fast gar nicht bewusst war. Die Hintergründe zu "Die Puppe aus Luft", wieso Aomame und Tengo sich plötzlich im Jahr 1Q84 befinden und was es mit den "Little People" auf sich hat, werden nach und nach aufgedeckt. Vieles liest sich dabei sehr fantastisch und auch wenn die Zusammenhänge gut dargestellt werden, weiß ich immer noch nicht so genau, was ich von den "Little People" und der Idee eines 1Q84 halten soll.


    Das Ende gestaltete sich für mich auch sehr gelungen. Einerseits möchte ich auch wissen, wie es weitergeht, andererseits bietet das Buch aber viele Möglichkeiten, sich selber auszumalen, was passiert sein könnte. Offene Enden können gefährlich sein, aber hier finde ich die Mischung zwischen offen, Einladung zu Spekulationen und Abschluss des Buches doch in sich stimmig.


    Alles in allem ein Buch, dass mich sehr fasziniert und in seinen Bann gezogen hat. Trotz seiner über 1000 Seiten hatte das Buch kaum Längen und ich habe es immer wieder sehr gerne zur Hand genommen. Jedoch hatte ich auch kein Problem damit es mal ein paar Tage liegen zu lassen. Deswegen und wegen den für mich immer noch nur sehr schwer greifbaren "Little People" gibt es von mir in der Bewertung eineinhalb Ratten Abzug.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)