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Kurzbeschreibung:
(Da in der Inhaltsangabe auf Amazon.de ein Spoiler den nächsten jagt, versuche ich mein Glück, dieses dicke Werk mit eigenen Worten zu umreißen.)
Aomame (30) und Tengo (30), dies sind die zwei Hauptfiguren in dem Roman, der sich fein säuberlich kapitelweise mit den Handlungssträngen der beiden abwechselt. Ich verrate nur soviel: Tengo ist ein talentierter Hobbyschriftsteller, der den Auftrag erhält, im Hintergrund und ohne Nennung seines Namens den Text einer jungen Frau umzuschreiben, um für sie so einen Award für das beste Erstlingswerk zu gewinnen. Aomame hat einen ganz "besonderen" Beruf, den man nicht so leicht erlernen kann und dem auch niemand normales wie Du und Ich nachgeht. Nein, sie ist keine Prostituierte, aber mehr verrate ich nicht.
Auf dem Weg zu einem wichtigen Termin steckt Aomame im Stau fest, und der Taxifahrer rät ihr zu einer Abkürzung über eine Fluchttreppe, die sich neben der Autobahn befindet. Nachdem sie hinabgestiegen ist, fällt ihr auf ihrem weiteren Weg durch die Stadt auf, dass die Polizisten eine andere, viel moderne Uniform und neue Automatikwaffen tragen. Doch an eine Umstrukturierung kann sie sich beim besten Willen nicht erinnern, zumal sie ein sehr gutes Gedächtnis hat, was das Zeitgeschehen betrifft. Was ist nur passiert?
Später, in einer Bar, erfährt Aomame, dass es die neuen Uniformen und Waffen schon seit zwei Jahren gibt.
Und hier wurde es für mich zum ersten Mal richtig interessant. Ich hatte mir extra keinerlei Informationen über den Plot besorgt; und obwohl ich schon die ersten Seiten mit Genuss las, wurde ich an der Stelle richtig wach und freute mich auf den großen Teil des Buches, der noch vor mir lag.
Ich habe dieses Buch insgesamt sehr genossen. Den Sprachstil finde ich sauber und ruhig, und die Gedankengänge waren nur wenig anstrengend.
Wer den Klappentext nicht liest, bzw. sich im Vorfeld nicht nach dem Plot erkundigt, erlebt hier einige schöne Überraschungen, die zwar bei guter Genrekenntnis einigermaßen vorhersehbar sind, doch die Stränge werden sehr sacht und liebevoll zusammengeführt.
Es gibt allerdings einige Längen im Plot, vieles hätte man kürzer fassen können meiner Meinung nach, aber ich war nie gelangweilt oder ungeduldig. Die Flauten im Handlungsstrang werden durch spannungserzeugende Cliffhanger am Ende vieler Kapitel wieder ausgeglichen.
Die Darstellung der Charaktere fällt mir etwas zu flach aus; so, wie Murakami sie beschreibt, wirken sie allesamt emotionslos und maskenhaft. Es wird kaum gelächelt oder gar gelacht, über allem liegt eine gewisse Schwermütigkeit. Trotzdem fesselte mich die Geschichte. Ich hake es als Markenzeichen des Autoren ab.
1Q84 ist mein zweiter Murakami, bzw. der erste Roman von ihm; als erstes las ich eine seiner Kurzgeschichtensammlungen. Da ich also noch nicht viele Vergleichsmöglichkeiten dieses Genres und von Murakami selber habe, gebe ich hier locker
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und freue mich auf den 3. Teil, der angeblich im Herbst erscheinen soll.