Rebecca Gablé - Der dunkle Thron (Waringham-Saga 4)

Es gibt 77 Antworten in diesem Thema, welches 25.623 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kritty.

  • @Holden: wie eigentlich bei den meisten Sachen bei diesem Buch. Ich hätte eigentlich auch ganz frech deine Rezi zitieren können :elch:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hmm, mir ging es mit dem Buch anders als den meisten hier, mir gefällt es einen Tacken besser als "Das Spiel der Könige", was wohl daran liegt, dass ich das Thema mit dem Drama um Henry, Mary und Elisabeth einerseits und dem Konflikt zwischen römischer und anglikanischer/protestantischer Kirche sehr spannend fand. Meistens ist ja Henry VIII die Hauptfigur, wenn diese Epoche thematisiert wird, oder Elisabeth, aber "Bloody Mary" führt doch eher ein literarisches Stiefkinddasein. Sonderlich sympathisch finde ich sie zwar nicht, aber gut und glaubhaft dargestellt, wie auch alle anderen historischen Persönlichkeiten, die im Buch vorkommen. Rebecca Gablé hat einfach die Gabe, Geschichte zum Leben zu erwecken. Ich fand es auch gut, dass Henry nicht nur auf seine Frauengeschichten reduziert wird, sondern insgesamt als (schlechten und inkonsequenten) Herrscher dargestellt wird.


    Nicholas ist ähnlich wie Julian in "Das Spiel der Könige" nicht der sympathischste der Waringham-Dynastie, allerdings ein durchweg glaubhafter und gut durchdachter Charakter. Er bleibt seinem Glauben und seiner Königin treu, was gut in die Geschichte der Waringhams passt, die im Rosenkrieg stets unbeirrte Lancastrianer waren. Persönlich kann ich wenig davon anfangen, dass er standhaft zu den Katholiken hält, obwohl auch er Zweifel hat, aber es muss natürlich zwingen so sein, um die Geschichte aus Marys Sicht erzählen zu können. Ansonsten ist er - ebenfalls traditionell - Pferdezüchter, der die Zucht auch aus kaufmännischer Sicht gut betreibt, da er klar erkennt, dass die Zeit der schweren Schlachtrösser vorbei ist und sich sinnvollerweise auf Reitpferde spezialisiert. In Liebesdingen ist er ein echtes Kind seiner Zeit, vergnügt sich mit dem niedrigen Volk und hält das für sein gutes Recht. Seine Kinder aus dieser Verbindung behandelt er zunächst nicht allzu liebevoll, bis er seinen Sohn Francis besser kennenlernt. Seine Sohnemann ist sicher auch einer der sympathischsten Figuren im Buch.


    Da der geschichtliche Hintergrund spannend und toll aufbereitet ist, die Atmosphäre gelungen und mir glaubhafte Charaktere lieber sind als symphatische:


    5ratten

    :lesen: Naomi Novik - Uprooted

  • Nicholas ist ähnlich wie Julian in "Das Spiel der Könige" nicht der sympathischste der Waringham-Dynastie...


    Gerade das mag ich an der Saga: die Protagonisten sind nicht immer die Lieblinge. Dadurch wirkt die Geschichte für mich glaubwürdiger als wenn Nicholas und seine Vorgänger die perfekten Helden wären. Ich rege mich gerne ein bisschen über sie auf :zwinker:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Mäusedudler: mir ging es genauso wie Dir mit Mary - sie ist nicht meine Lieblingsfigur unter den Tudors, aber es war schön, dass sie mal ausnahmsweise im Mittelpunkt der Geschichte stand.


    Und auch was Nick angeht, bin ich bei Dir: ihn mochte ich gerade, weil er nicht vollkommen ist. (Auch wenn Francis mein erklärter Liebling in diesem Buch war.)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Und auch was Nick angeht, bin ich bei Dir: ihn mochte ich gerade, weil er nicht vollkommen ist. (Auch wenn Francis mein erklärter Liebling in diesem Buch war.)


    ...und ich bin immer wieder überrascht, wie Ihr Euch solche Dinge merken könnt :elch: . Dafür habt Ihr mir jetzt aber Lust auf einen re-read gemacht :winken: .

  • Das ist nur passives Wissen, das wieder aktiviert wird wenn eine neue Rezi auftaucht :breitgrins: ... [size=6pt]und natürlich die vielen Notizen, die man sich zu den gelesenen Büchern macht[/size]

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • @alexa: keine Sorge - das war eher Zufall, dass ich mich an Nick und Francis noch gut erinnern konnte. Ich gehöre sonst ja zu den Leuten, die sogar Krimis mehrmals lesen können, weil ich eh nach relativ kurzer Zeit vergessen habe, wer der Mörder war :breitgrins:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Ich gehöre sonst ja zu den Leuten, die sogar Krimis mehrmals lesen können, weil ich eh nach relativ kurzer Zeit vergessen habe, wer der Mörder war :breitgrins:


    Hihi, ich auch :lachen: . Da hat man mich aber auch schon öfter komisch angeschaut...

  • Ich gehöre sonst ja zu den Leuten, die sogar Krimis mehrmals lesen können, weil ich eh nach relativ kurzer Zeit vergessen habe, wer der Mörder war :breitgrins:


    Das geht mir auch manchmal so. Da lohnt sich dann der reRead wenigstens :zwinker:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich lese das Buch gerade, weil mir nach was war, das mich wieder ein bisschen intensiver lesen lässt. Außerdem ist eine fette Gablé eigentlich das ideale Urlaubsbuch und stimmt mich auch weihnachtlich, weil ich mir die HCs früher gern habe schenken lassen, um sie dann gleich zu lesen. Diesmal hat es ein Jahr gedauert. Es gefällt mir schon und liest sich tatsächlich komplett von selbst, ich muss nur die Augen hinhalten. Aber, mir kommt vor, sie war schon besser. Bei Nick gefällt mir zwar, dass er an seinem Glauben kiefelt, weil das ganz gut dargestellt ist. Aber einen wirklichen Charakter kann ich bei ihm noch nicht feststellen.


    Und ich bin schon soweit, dass ich jedes Mal schreien möchte, wenn die Stiefmutter und -schwester mit ihren Spitznamen benannt werden. Das ist nicht witzig, sondern nur albern und nervt. Außerdem kommt mir das Buch ein bisschen zerfahren vor. Anfangs meidet Nick die Pferde und dann auf einmal doch nicht mehr. OK. Und, als wäre Gablé eingefallen, dass ein Waringham an die Seite von Königlichen gehört, holt ihn auf einmal Katherine von Aragon, um ihm Mary aufzuzwingen. OK.
    Was ich nett finde, sind die anderen Waringhams, die da aus ihren Löchern kriechen. Ohne den Stammbaum wäre ich aufgeschmissen. Das hat sie aber hübsch ausgedacht, die ganzen Verknüpfungen.


    So, das musste ich loswerden. Jetzt kann ich weiterlesen. Wie gesagt, trotz Meckerei, es liest sich tatsächlich komplett von selbst und macht auch Spaß.

  • Fertig. Naja. Von den Waringham-Romanen war das für mich bislang der schwächste. Oder, schrecklicher Gedanke, ist die Luft doch ein bisschen raus zwischen mir und Gablé? Denn mit "Hiob" war ich auch schon nicht restlos glücklich. In der ersten Hälfte war noch alles OK, es hat sich trotz eines gewissen Mangels an nervenzerfetzender Handlung von selbst gelesen. Aber in der zweiten war das dann schon anders, zB hat mich die ganze Waisenhaus- und Schulgeschichte eher gelangweilt.


    Am meisten hat mich aber

    genervt, muss ich gestehen. Das war einfach zu vorhersehbar und leider fand ich sie noch sehr viel lebloser als Nick selbst. Der ist auch nicht so ganz zum Leben erwacht für mich, aber zumindest hatte er Ecken und Kanten, gerade durch seine unfreundliche Einstellung seiner Gattin und seinen Kindern gegenüber. Am Ende war es aber auch wieder zu süß, noch schnell ein Problem und dann die Krönung und alle sind happy.


    Was Gablé aber gut hinbekommen hat, ist die Religionsfrage. Was für eine scheußliche Situation das für die Bewohner war, die ständig ihren Glauben zu ändern hatten. Ein Grund, warum ich diese Zeit verabscheue. Da kommt nun wieder eine Kritik, weil die Personen meiner Ansicht nach zu gelassen damit umgegangen sind, dass da links und rechts Leute grausam zu Tode gekommen sind. Vielleicht waren sie abgestumpft, aber das kam so nicht rüber für mich.


    Aber gut, da liegt wohl der Hund begraben, weil ich die Tudor-Zeit so gar nicht leiden kann. Zumindest war das über Mary ein anderer Zugang, nur hat der, fürchte ich, dem Buch auch ein bisschen die Handlung genommen, weil Nick irgendwie nicht viel zu tun hatte. Andererseits hat sich Gablé die Weichen ganz hübsch gelegt, um es nächstes Mal vielleicht ganz anders zu machen,


    Nett fand ich die anderen Waringham-Abkömmlinge, die da von überall aufgetaucht sind, auch wenn ich es tragisch finde, wie es mit

    geendet hat.


    Bei aller, teilweise recht großer Liebe zu den Waringhams, ich glaube, diese spezielle Geschichte, Waringham-Erbe an der Seite des erwählten royalen Abkömmlings mit entsprechenden Dramen, nicht zuletzt im Liebesleben, muss ich nicht unbedingt noch mal lesen. Aber ich würde es natürlich trotzdem tun, so wie ich mich kenne. :rollen:

  • Rebecca Gablé


    Der dunkle Thron


    Der 13jährige Nick of Waringham darf zwei Jahre lang die Schule des berühmten Humanisten Thomas More besuchen. Diese Zeit prägt ihn für sein ganzes Leben. Mit 14 ist seine Kindheit bereits zu Ende: Sein in Ungnade gefallener Vater stirbt im Tower, mit seiner Stiefmutter hat er sich nie verstanden, und nun eskaliert der Dauerstreit. Nick muss sich um Waringham kümmern und versuchen, irgendwie finanziell über die Runden zu kommen. Er vergrößert Schritt für Schritt wieder die Pferdezucht, die seit Entzug des Marktrechts und der nachlassenden Nachfrage nach Schlachtrössern zum Erliegen gekommen ist. Dabei hat er Unterstützung: durch eigene Freunde und frühere Freunde seines Vaters, die ihm auf die eine oder andere Weise unter die Arme greifen. Und so wird Nick recht schnell erwachsen.


    Dann trifft er auf Königin Catalina, die erste Frau Henrys VIII., die ihm einen Eid abringt, ihrer Tochter Mary zu beschützen. Dieser Schwur erweist sich als schicksalhaft, für Mary riskiert Nick im Laufe der Jahre sehr oft sein Leben, weil sie erst ihrem Vater und später dem Kronrat und allen anderen Machthungrigen im Wege steht mit ihren Thronansprüchen… Währenddessen tobt in England ein Glaubenskrieg. Vom Kontinent schwappt die Reformationswelle über, und der König sieht dies als Chance, seine Ehe- und Thronfolgeprobleme zu regeln und die päpstlichen Gesetze zu umgehen.


    Wieder ein Waringham-Roman, bei dem mich von Anfang bis Ende der Lesesog gepackt hat. Wie bereits im vorherigen Teil gibt es wieder zu viele Personen mit demselben Vornamen, und alle sind um fünf Ecken miteinander verwandt. Das macht die Sache unübersichtlich und kompliziert, aber vielleicht entspricht es ja den Tatsachen der Zeit. Irgendwann habe ich dann beschlossen, diese beiden Punkte zu ignorieren und mich nur dem Lesegenuss hinzugeben. Die Hauptfigur Nick hat durchaus auch Schattenseiten, aber trotzdem zittert man mit ihm, wenn es brenzlig wird. Hach, das war wieder ein schöner Schmöker!


    5ratten

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Das Buch war der schönste Weg zurück in die Welt der Bücher nach wochenlangem Lernen.
    Der Einstieg fiel mir zwar auch etwas schwierig, da die altbekannten Personen fehlten und man einen regelrechten Bruch erlebt. Schade, da ich liebend gerne mehr zu Henry VII. und seinem Sohn Arthur gelesen hätte. Dennoch ist mir die Veränderung in Waringham auch sehr willkommen gewesen. Jasper, die Stiefmutter und ein heruntergekommenes Zuhause sind ein schöner frischer Wind gewesen.


    Nick war mir ehrlich gesagt auch unsympathisch:


    Maria I. wird in den Geschichtsbüchern ja immer auf ihre Protestantenverfolgung reduziert, hier bekommt man mal einen Eindruck was sie in frühen Jahren erlebt hat, wie sie sich zu der Frau entwickelt haben könnte, die sie für uns geworden ist. Ihre Frömmigkeit und ihr Festhalten am Katholizismus ist durch das Verhalten ihres Vaters und den Verlust ihrer gläubigen Mutter wirklich nachvollziehbar(er).
    Dem ollen Henry dagegen wünscht man so allerhand an den Hals. Selbst wenn man sein Leben vor dem Hintergrund der Rosenkriege betrachtet und dass er durch die Geburt eines männlichen Thronfolgers eine Wiederholung verhindern wollte, lässt ihn keinen Deut sympathischer erscheinen. Was für ein ekelerregendes Scheusal!


    Insgesamt schienen mir hier ebenfalls einige Personen zu blass und nicht so authentisch wie gewohnt. Über Laura und Philip hätte ich gerne mehr gelesen, mehr über Thomas Moore fände ich faszinierend und auch das Leben der Bewohner Waringhams fand nicht genug Platz bzw. man hörte eher aus anderem Mund etwas über sie. Andererseits passt das wieder, weil Nick sich wohl etwas zu fein war…


    Mir fehlte ein wenig die Spannung, im Sinne von körperlicher Action. Mein objektiv falscher, aber trotzdem vordringlichster Eindruck war, dass nur geredet wird und nichts passiert. Gerade Nicholas erschien mir deutlich passiver als ich andere Helden früherer Bücher in Erinnerung habe.


    Das finde ich interessant. Nach den Rosenkriegen war ich geradezu erleichtert, dass hier der Fokus weniger auf körperlichen als auf den hinterhältigen und passiveren Kämpfen rund um den Glauben lag.


    Dennoch war ich wie üblich begeistert und bin wieder erstaunt wie bildhaft, unterhaltsam und fesselnd Rebecca Gablé uns die Geschichte um Henry VIII. und Maria I. näherbringt. Am glücklichsten war ich über das feine Einflechten des Religionskonflikts und der Auswirkungen auf das Leben der gesamten Bevölkerung (das spielt hoffentlich im nächsten Band bei Elisabeth und Maria eine Rolle - noch habe ich die Hoffnung, dass das nicht übersprungen wird) sowie das Unterbringen des Humanismus mit Thomas Moore und der Gründung der Schulen.


    4ratten

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

  • London 1529: Nicholas of Waringham ist 14 Jahre alt, als sein Vater stirbt und er somit eine heruntergewirtschaftete Baronie in Kent erbt. Als neuer Earl muss er schnell erwachsen werden, denn er will um jeden Preis verhindern, dass Waringham seiner verhassten Stiefmutter und ihrem machtgierigen Bruder in die Hände fällt. Leider hat der Name Waringham bei König Henry VIII. keinen guten Stand und als er schließlich den Grund dafür erfährt, weiß Nick, dass er diesem König niemals loyal ergeben sein kann.
    Dieser will sich von der katholischen Kirche lossagen, um sich von seiner ersten Frau Catalina scheiden zu lassen, denn die Königin hat ihm bisher keinen männlichen Erben geschenkt. Außerdem hat Henry sich in die junge Anne Boleyn verguckt und will sie heiraten. Dafür ist ihm jedes Mittel recht und Catalina fürchtet um ihre Tochter Mary. Sie ringt Nick, dessen Mutter sie gut kannte, das Versprechen ab, sich für Mary einzusetzen und sie zu beschützen, zur Not auch gegen ihren eigenen Vater.
    Aufgrund der Bemühungen Henrys die Kirche zu reformieren, sind die "Papisten", zu denen auch Mary gehört, ihres Lebens nicht mehr sicher. Aber die Engländer lieben "ihre Prinzessin" und daran können auch Henrys weitere Ehen und Kinder nichts ändern. Nick riskiert alles, damit Mary überlebt und doch noch eines Tages zu ihrem Recht kommt: Königin von England zu werden. Und dabei setzt er mehr als einmal sein eigenes Leben, das seiner Familie und Freunde sowie sein Zuhause in Waringham aufs Spiel...


    "Der dunkle Thron" ist der vierte Teil der großartigen Waringham-Saga von Rebecca Gablé. Dieses Mal spielt die Geschichte zur Zeit von Henry VIII und Nicholas ist bereits der Ur-Enkel von Julian of Waringham, den wir in "Spiel der Könige" kennengelernt haben.
    Über einen Zeitraum von rund 20 Jahren begleiten wir Nick auf seinem Weg. Im Gegensatz zu den Vorbänden, gibt es kaum Kämpfe und Schlachten, denn die Zeit der Rosenkriege ist vorbei. Aber deswegen fand ich die Geschichte nicht weniger spannend oder interessant. Wie immer vermischt Rebecca Gablé gekonnt historische Fakten und Ereignisse mit Fiktion, nutzt "weiße Flecken" in der Historie und füllt sie glaubhaft. Und am Ende denkt der Leser: Genau so könnte es gewesen sein. Warum sollte es nicht eine neutrale Person gegeben haben, der Mary Tudor über die Jahre unterstützt hat?
    Wir erleben König Henry und seine sechs Frauen, von denen zwei buchstäblich den Kopf verloren, weil er ihrer überdrüssig wurde. Er wird hier als ziemlich unsympathischer Tyrann dargestellt, aber ich finde es sehr glaubhaft, dass er tatsächlich so gewesen ist.
    Auch die im Land stattfindende Reformation und die daraus resultierenden Folgen für die Menschen werden sehr gut dargestellt.


    Was die Charaktere betrifft, so hatte ich zwischendurch ein paar Probleme mit Nick und zwar was das Verhalten Polly gegenüber betrifft. Natürlich war das damals eine andere Zeit, aber trotzdem fand ich sein Benehmen ziemlich gemein und arrogant. Mit der Zeit legte sich das aber wieder und zum Ende hin konnte ich ihm auch verzeihen. *g* Auf jeden Fall ist er ein typischer Warimgham, der sich mehr als einmal um Kopf und Kragen redet.
    Besonders ins Herz geschlossen hatte ich Francis und musste oft schmunzeln bei der Vereinbarung der fünf Fragen. *g*
    Auch fand ich es schön, dass mit Madog und Owen zwei Figuren aus der Vergangenheit die Vorgeschichte wieder ein bisschen lebendiger machten.
    Hinten im Buch findet man einen Stammbaum der Waringham, der sehr hilfreich war sowie eine Aufstellung der wichtigen Personen am Anfang.


    Abschließend kann ich sagen, dass mir auch dieser Teil der Geschichte der Waringham sehr gut gefallen hat und ich mich gut unterhalten fühlte. Rebecca Gablé hat die wunderbare Gabe, Geschichte so lebendig werden zu lassen, als wäre man dabei gewesen.


    5ratten

    Ich kaufe keine Bücher. Ich adoptiere sie. :hexe:

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    Über das Buch:

    Das Buch ist der vierte Band der Waringham-Sage und wurde 2011 erstmals veröffentlicht. Die Edition oben wurde 2013 herausgegeben und zählt 960 Seiten. Ich habe das Buch abwechselnd als Hörbuch (Sprecher: Detlef Bierstedt) gehört und als o.g. Buch gelesen. So konnte ich mir bei fehlender Konzentration oder müden/schmerzenden Augen die Geschichte besser zu Gemüte führen und motiviert bleiben.


    Inhalt gemäß Lübbe:

    >>London 1529: Nach dem Tod seines Vaters erbt der vierzehnjährige Nick of Waringham eine heruntergewirtschaftete Baronie – und den unversöhnlichen Groll des Königs Henry VIII. Dieser will sich von der katholischen Kirche lossagen, um sich von der Königin scheiden zu lassen. Bald sind die „Papisten“, unter ihnen auch Henrys Tochter Mary, ihres Lebens nicht mehr sicher. Doch in den Wirren der Reformation setzen die Engländer ihre Hoffnungen auf Mary, und Nick schmiedet einen waghalsigen Plan, um die Prinzessin vor ihrem größten Feind zu beschützen: ihrem eigenen Vater …<<


    Stil und meine Meinung:

    Gablés Schreibstil mag ich generell ja sehr gerne. Ich mag die Vermischung von lehrreichen Ausschweifungen, dramatischen Dialogen und teilweise pragmatischen Beschreibungen. Die Charakterisierung von Nick hat mich teilweise überrascht, aber das fand ich gut.

    Ich habe zwischendurch zugegebenermaßen ein wenig den Überblick verloren - auch einer Pause geschuldet - und habe ihn nicht wiedergewonnen. Das habe ich einfach hingenommen, unterhalten wurde ich dennoch von der Geschichte. Ich konnte dann manchmal eben nicht bei der ersten Namenserwähnung gleich zuordnen, wer das nun wieder war (sondern erst verspätet, oder wenn ich nachgesehen habe). Ich weiß nicht woran es lag, aber bei diesem Teil kam es zu ein paar Phasen, die ich als ungewöhnlich langatmig empfunden habe. Aber es kann auch sehr gut sein, dass das generell am Alltag lag (den Großteil des Buches habe ich 2020 konsumiert). Aber auch inhaltlich konnten mich manche Dinge nicht so 100%ig überzeugen sondern stießen bei mir auf mehr Hinterfragungen (ob das nun zur Figur passt) als sonst. Ich kann mich leider nicht an die Beispiele erinnern, ich habe mir das nur notiert.... :autsch:


    [Das Hörbuch würde ich übrigens, wie die restlichen Waringham-Teile, weiter empfehlen. Der Sprecher ist einer meiner Lieblingssprecher und ich wurde bei seinen Gablé-Lesungen bisher noch nicht enttäuscht.]


    Ich vergebe 3,5 sehr gute Ratten.

    3ratten+:marypipeshalbeprivatmaus: