Papier und Papierarten in Büchern

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 8.161 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bluebell.

  • Huhu, ihr Lieben! :winken:


    Angeregt durch den Therad um Haruki Murakamis Buch 1Q84, dessen Seiten (zumindest in der englischen Ausgabe) aus Elephantendung-Papier hergestellt wurden und sich ganz wunderbar weich und glatt anfühlen, meinte Klassikfreund, es wäre mal Zeit für einen Thread, der sich mit Papier in Büchern beschäftigt.


    Ich persönlich bin nur Konsument, begrapsche zwar gerne Bücher und streichle besonders gerne über oben genanntes Werk :herz:, aber wirklich Bescheid, welche Arten von Papier in der Regel für unsere Bücher verwendet wird, weiß ich nicht. Vielleicht haben wir hier im Forum ja den einen oder anderen Experten, der uns erleuchten kann. :zwinker:


    Das Einzige, was mir spontan einfällt und bei Büchern oft über den Weg läuft ist dieser Satz am Anfang "auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt". Das Elephanten-Papier ist für mich auch etwas ganz Neues. Hier geht's übrigens zur Webseite des Erfinders. Sehr empfehlenswert.


    Nun bin ich gespannt auf eure Meinungen zu Papier in Büchern. Sind euch auch schon besonders tolle oder besonders schlimme Papierarten untergekommen? Stört es euch, wenn das Papier sehr rau ist? Oder die Seiten sehr dünn? Hat sich sonst noch jemand in das Elephanten-Papier verliebt?


    Liebe Grüße,
    Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Hm...interessant! Damit habe ich mich bisher überhaupt nicht beschäftigt, kann aber leider auch nicht sehr viel zur Aufklärung beitragen.


    Bisher ist mir nur aufgefallen, dass deutsche Bücher zumeist helles (chlorfrei gebleicht?) und dünnes Papier verwenden (manchmal sogar so dünn, dass es bereits durchsichtig ist, wie in der Bibel zum Beispiel) und dieses oft besonders glatt ist. Und englisches Buchpapier ist meistens dunkel, viel, viel dicker und auch rauer - also das totale Gegenteil. Sind englische Bücher deswegen im Vergleich zu deutschen Ausgaben manchmal billiger? Weil die Herstellung eventuell kostengünstiger ist? :gruebel:

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys

  • Der Wikipedia-Artikel zu Papier hilft schon mal als Einstieg: http://de.wikipedia.org/wiki/Papier


    Wichtige Eigenschaften von Papieren sind:
    1. Gewicht
    2. Opazität (Lichtundurchlässigkeit)
    3. Weißgrad / Farbe


    Literatur zu Buchdruckpapier

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    . Leider kein Fließtext, sondern nur kurze Stichwörter.


    Gruß, Thomas

  • Als ich von dem Elephantendungpapier gelesen habe, dachte ich erst das wäre ein Scherz. :breitgrins:


    Über die einzelnen Arten von Papier habe ich wenig Ahnung, also was die Herstellung und dergleichen betrifft. Neben dem schon erwähnten chlorfrei gebleichten Papier ist mir auch schon des öfteren der Ausdruck holzfrei aufgefallen. Und dann kenne ich halt das handgeschöpfte Papier.


    Papier, das mir unangenehm aufgefallen ist, ist dieses strahlend weiße, das oft auch noch glänzt. Einige kleinere Verlage verwenden es für ihre Bücher. Davon bekomme ich auf Dauer Probleme beim Lesen, weil es zu hell ist und eben auch reflektiert.


  • Hm...interessant! Damit habe ich mich bisher überhaupt nicht beschäftigt, kann aber leider auch nicht sehr viel zur Aufklärung beitragen.


    Bisher ist mir nur aufgefallen, dass deutsche Bücher zumeist helles (chlorfrei gebleicht?) und dünnes Papier verwenden (manchmal sogar so dünn, dass es bereits durchsichtig ist, wie in der Bibel zum Beispiel) und dieses oft besonders glatt ist. Und englisches Buchpapier ist meistens dunkel, viel, viel dicker und auch rauer - also das totale Gegenteil. Sind englische Bücher deswegen im Vergleich zu deutschen Ausgaben manchmal billiger? Weil die Herstellung eventuell kostengünstiger ist? :gruebel:


    Das mit dem arg schlechten Papier ist nur bei den amerikanischen Mass Market Paperbacks der Fall. Und die Papierqualität allein ist es nicht (so teuer ist Papier nicht), die den günstigeren Preis ermöglicht, sondern eher die ungleich größere Auflagenhöhe. Außerdem verdienen amerikanische Verlage zusätzlich durch dem Verkauf von Lizenzen ins Ausland. Vermutlich spielen aber auch noch ein paar andere Faktoren eine Rolle.



    Zum Thema: Mir ist das Papier auf dem ich lese eigentlich egal (im Gegensatz zu Schreibpapier). Nur Dünndruckpapier, so edel es aussehen mag, mag ich nicht besonders.

  • Ich mag kein Bibelpapier. Da hab ich immer das Gefühl, ich komme mit dem Buch überhaupt nicht voran. Und das ganz dicke, wo man noch die Holzstückchen sieht, find ich auch unangenehm. Ich mag glattes Papier am liebsten. Z.B. im Buch "Ausgelöscht" von Cody Mcfadyen ist das Papier angenehm glatt und auch recht hell. Letzten Endes achte ich da aber beim Kauf nicht wirklich drauf - ich kaufe eher nach dem literarischen Inhalt. :smile:

    Bücher kaufen und Bücher lesen sind zwei völlig verschiedene Hobbys.

  • Danke ihr Lieben! Wieder was gelernt! :zwinker:


    Beim Lesen ist es mir auch egal, welche Art von Papier ich da zwischen meinen Händen halte (mir wäre noch nie aufgefallen, dass ich ein Buch nach dessen Papier bewertet hätte) außer eben, wie Dottie, dieses Bibelpapier - das muss ich auch nicht unbedingt haben, weil ich da ebenfalls das Gefühl habe ewig darin zu lesen, denn ich guck mir auch optisch an (also nicht nur die Seitenanzahl, sondern quasi die "Dicke" der Seiten) wieviel ich gelesen habe oder wieviel ich noch lesen muss... :spinnen:

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys

  • Ich mag gerade das dünne, glatte Papier. Es hat so etwas Feines, wie bei schönem Porzellan. Ich weiß auch, woher diese Vorliebe kommt: Mein Gesangbuch für die Kirche war ein ganz besonderes Buch, und es hatte eben diese dünnen Seiten. Ein wesentlicher Nebeneffekt ist, dass Dünndruckbüche wesentlich weniger Platz im Regal benötigen. Das Gefühl, dass ich beim Lesen nicht vorankomme, hatte ich da noch nie.


    Mit so richtig dickem Papier wie bei den frühen Weltbild-Ausgaben oder den von Pandora genannten Paperbacks kann ich dagegen nichts anfangen. Das fühlt sich an wie Packpapier und ist nichts, was ich z. B. bei einem Klassiker fühlen möchte.


    Grüße
    Doris

  • Ich mag dieses Bibel- oder Gesangbuch-Feeling beim Dünndruckpapier auch sehr gerne. Dein Porzellan-Vergleich gefällt mir, Doris. Ein bisschen ist das wirklich wie ganz edles, feines Porzellan :smile:


    Ich bin relativ "schmerzfrei", was die Papierarten angeht. Nur so ganz grobes graues fleckiges Papier muss ich nicht haben.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Stimmt schon, Papier aus englischen/amerikanischen Büchern ist vom Ton her dunkler und auch rauer. Ich denke da immer an dieses Öko-Klopapier. :zwinker:


    Persönlich bevorzuge ich dünnes Papier, so wie es in den Insel Taschenbüchern verwendet wird. Solange man die Buchstaben der nachfolgenden Seiten nicht durchschimmern sieht, ist das für mich in Ordnung. Und glatt muss es sein.


    Schade finde ich es immer, wenn Bücher auf einem Papier gedruckt ist, das sehr schnell vergilbt und nach wenigen Jahren schon recht schmuddelig aussieht. So etwas ärgert mich immer (z. B. "Garp" ist auf so einem komischen Papier gedruckt).


    Papier ist eben auch ein Grund für mich, warum ich ebooks nichts abgewinnen kann. Mich interessiert nicht nur der Inhalt eines Buches, sondern eben auch das Haptische sowie der Gerucht. Nichts ist schöner als ein frisch gedrucktes, jungfräuliches Buch. :breitgrins:

  • Nichts ist schöner als ein frisch gedrucktes, jungfräuliches Buch. :breitgrins:


    Ausser vielleicht ein in Ehren gereiftes, vielleicht sogar leber- äh ... stockfleckiges Buch aus dem 18. Jahrhundert? :breitgrins:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Also ich mag etwas dunkleres Papier eigentlich ganz gern, es muss nicht immer blütenweiß sein :zwinker:


    Was mich manchmal etwas stört, ist Papier, auf dem die Tinte sehr leicht verwischt und man unschöne Fingerabdrücke bekommt, aber ich kann mich damit arrangieren und pass dann einfach besser auf. Zu dünn sollte es nicht sein, aber ansonsten hab ich eigentlich keine besonderen Ansprüche.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Dieses Verschmier-Papier mag ich auch nicht, das hatte ich bei meiner Ausgabe des letzten Gabaldon-Bandes und fand es sehr ärgerlich.


    Und ich erinnere mich, vor Jahren mal ein extrem übelriechendes Buch gelesen zu haben. Ich vermute, dass da eine ganz seltsame Druckfarbe verwendet wurde - es stank jedenfalls zum Himmel.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Vor ein paar Jahren hatte ich auch mal ein paar extrem chemisch müffelnde Bücher in der Hand. Ich glaube, zu der Zeit wurde Papier gerade drastisch teurer und man hat dann versucht billigeres einzusetzen. Habe dann dankend verzichtet.


    Was ich auch nicht mag, sind unterschiedliche Papiersorten in einem Buch. Das sieht man dann daran, dass das Papier an den Schnitten schichtweise unterschiedlich dunkel ist, also teils vergilbt wirkt.


    Irgendwie habe ich auch jahrelang lieber TBs gelesen, schon weil sich da das Papier geschmeidiger anfühlte. Inzwischen finde ich aber auch wieder Gefallen an einem schönen HC.

    &quot;Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler&quot; (Philippe Dijan)<br /><br />[url=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/11612.0.html]Mein SUB[/url

  • Also ich kann mich nur anschließen, dass ich dieses ganz dünne Papier nicht mag, da ich ständig das Gefühl habe, die Seiten kaputt zu machen :redface:
    Ansonsten habe ich mich nie weiter damit beschäftigt, welches Papier ich bevorzuge.


  • Also ich kann mich nur anschließen, dass ich dieses ganz dünne Papier nicht mag, da ich ständig das Gefühl habe, die Seiten kaputt zu machen :redface:
    Ansonsten habe ich mich nie weiter damit beschäftigt, welches Papier ich bevorzuge.


    Ja, das kommt mir bekannt vor. Vor allem, wenn's spannend wird und man etwas energischer eine Seite umblättert - da reißen diese extra-dünnen Seiten schnell mal ein. :entsetzt:


    ich war heute übrigens bei Thalia (ja, der hat sonntags geöffnet :herz:) und habe eine andere Ausgabe meines Elephantenbuchs (1Q84 von Haruki Murakami) begrapscht. Diese hat "normale" Seiten. Die fühlen sich gewohnt rau an, haben eine gute Dicke, aber das gewisse Extra fehlt. :breitgrins:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Ich seh mich schon nächste Woche im Buchladen muss ich diese Ausgabe heraussuchen und begrapschen ;) Im Normalfall achte ich nicht so arg auf das Papier. Dafür bin ich sehr Coverbezogen und ein Buch dessen Cover mir nicht gefällt hat es eher schwierig bei mir, was ja eigentlich bescheuert ist da ja letztendlich der Inhalt entscheidend sein sollte, allerdings habe ich schon oft die Erfahrung gemacht das Bücher mit schönen Covern mir dann auch inhaltlich gefallen haben (klar Ausnahmen gab es schon aber eher selten).
    Das ganz dünne Papier finde ich aber auch nicht so gut, da muss man höllisch aufpassen das es nicht doch noch einen Riss bekommt.


  • Ich seh mich schon nächste Woche im Buchladen muss ich diese Ausgabe heraussuchen und begrapschen ;) Im Normalfall achte ich nicht so arg auf das Papier. Dafür bin ich sehr Coverbezogen und ein Buch dessen Cover mir nicht gefällt hat es eher schwierig bei mir, was ja eigentlich bescheuert ist da ja letztendlich der Inhalt entscheidend sein sollte, allerdings habe ich schon oft die Erfahrung gemacht das Bücher mit schönen Covern mir dann auch inhaltlich gefallen haben (klar Ausnahmen gab es schon aber eher selten).
    Das ganz dünne Papier finde ich aber auch nicht so gut, da muss man höllisch aufpassen das es nicht doch noch einen Riss bekommt.


    Wie viele Bücher ich schon alleine wegen des Covers in die Hand genommen habe und deswegen später auch gekauft habe :breitgrins:

  • Extrem positiv aufgefallen sind mir das Papier und die Art, wie es in der Hand lag, und wie es sich beim Umblättern anfühlte ... kurz gesagt, das haptische Gesamterlebnis ( :elch: ) bei diesem Buch:


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    ... bis ich es geschafft habe, es unter einem tropfenden Wasserhahn liegenzulassen! :heul:

    [color=darkblue]&quot;Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of b