Seltsam - genau das von Dir gebrachte Zitat weckt meine Neugier auf das Buch. Was ist daran unverständlich? Klingt nach Begeisterung über ein Buch, das nicht nur toll erzählt ist, sondern bei dem man auch noch seinen Horizont erweitert. Was will man mehr? :smile:
"Hypertrophe Fabulierlust"
Wohl zu tief ins Fremdwörterbuch geguckt, oder wie?
Warum keine "überschäumende Fabulierlust" oder einen ähnlichen, verständlicheren Ausdruck? Aber dann kann ich Herr/Frau Superrezensent ja nicht mit meinen Fremdwortkenntnissen protzen und mein Ego gleich noch ein wenig vergrößern. Außerdem mache ich dadurch klar, dass ich nicht für Hinz-und-Kunz-Leserpöbel schreibe, sondern für die Crème de la Crème der Höchstliteraturafficionados, die einen Unterhaltungsroman nicht einmal mit der Kneifzange anfassen würden. Bläh!
Und ja, ich weiß, was eine Hypertrophie ist - übrigens nicht unbedingt etwas positives, was mich fragen lässt, ob das Wort tatsächlich mit Bedacht gewählt ist. Will der Rezensent durch die Blume doch Kritik an dem Buch anbringen, ohne dies klar und deutlich anzusprechen, oder hat er das Wort mal gehört und benutzt es nun, ohne sich über dessen genaue Bedeutungen im Klaren zu sein?
In einer Krankenakte ist das ein eventuell passendes Wort, aber nicht in einer Romanbesprechung. Dort nimmt mir dieser wir-benutzen-auf-Teufel-komm-raus-ein-Fremdwort-Ausdruck jede Lust nicht nur an der Rezi sondern auch auf das besprochenen Buch, auch wenn ich aus eigener Lektüre weiß, dass Pynchon ein begnadeter Schriftsteller ist.