Huhu ihr Lieben!
So kurz dieses mit dem Man Booker Preis ausgezeichnete Buch war, so überwältigend war es zu lesen. Am treffendsten müsste ich es als sprachlichen Orgasmus bezeichnen.
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Oritinaltitel: The Sense of an Ending
Seiten: 192
Erschienen bei: Kiepenheuer & Witsch
Inhalt (von Amazon):
Wie sicher ist Erinnerung, wie unveränderlich die eigene Vergangenheit? Tony Webster muss lernen, dass Geschehnisse, die lange zurückliegen und von denen er glaubte, sie nie mehr hinterfragen zu müssen, plötzlich in einem ganz neuen Licht erscheinen. Als Finn Adrian in die Klasse von Tony Webster kommt, schließen die beiden Jungen schnell Freundschaft. Auch später, nach der Schulzeit, bleiben die beiden in Kontakt. Bis die Freundschaft ein jähes Ende findet. Vierzig Jahre später, Tony hat eine Ehe, eine gütliche Trennung und eine Berufskarriere hinter sich, ist er mit sich im Reinen. Doch der Brief eines Anwalts, verbunden mit einer Erbschaft, erwecken plötzlich Zweifel an den vermeintlich sicheren Tatsachen der eigenen Biographie. Je mehr Tony erfährt, desto unsicherer scheint das Erlebte und desto unabsehbarer die Konsequenzen für seine Zukunft.
Meine Meinung:
Ich habe es in der Monatsrunde schon kurz erwähnt: Dieses Buch ist ein sprachlicher Genuss wie ich es selten zuvor erlebt habe. Julian Barnes hat seinen Protagonisten und seine Worte perfekt im Griff. Jedes Wort sitzt an der Stelle, an der es sitzen muss, jeder Satz ist vollendet, jeder Begriff perfekt gewählt. Selbst wenn die Geschichte an sich nicht gut wäre, hätte ich jede Seite dieses kurzen Romans genossen!
Doch an Handlung und lebendigen Charakteren mangelt es auch nicht. Tony Webster und seine engsten Schulfreunde wachsen einem innerhalb einer Seite ans Herz. Sie sind überheblich, sie lesen die großen Philosophen und führen anregende - und in Adrians Fall überraschend erwachsene - Diskussionen mit ihren Lehrern darüber, wer Geschichte schreibt und was die Geschichtsbücher über die wahren Geschehnisse einer Zeit sagen. Dieses Thema erstreckt sich duch die gesamte Geschichte und Barnes ruft es mit geschickten Satzwiederholungen immer wieder in Erinnerung. Dabei kommen so schöne und treffende Sätze vor, dass ich mir beinahe das ganze Buch markiert habe:
ZitatHistory is that certainty produced at the point where the imperfections of memory meet the inadequacies of documentation.
Im zweiten Teil der Geschichte wartet sogar ein großes Mysterium auf uns Leser und hält uns bis zur aller letzten Seite gespannt. Denn mir ging es wie Tony - I just don't get it - bis die Auflösung kommt, und diese ist wirklich auf befriedigende Weise schockierend, hatte ich keine Ahnung, was zur Hölle eigentlich los ist.
Julian Barnes ist auf meiner ganz-bald-lesen-Liste nach oben gerutscht und dieses Buch, so still es ist, würde ich jedem ans Herz legen, der eine gute Geschichte in wunderschöner Sprache zu schätzen weiß.
Liebe Grüße,
Wendy