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Meine Meinung
Die Gestaltung des Kochbuchs gefällt mir richtig gut. Großes Format, angenehmes Softcover und sogar ein Lesebändchen, dazu schöne Fotos zu vielen Rezepten. Die Einleitung in die vegetarische Lebensweise ist allerdings nur knapp gehalten (unterschiedliche Formen davon, Käse und Lab, wichtige Nährstoffe, Einkaufstipps Bio und Regional, Saisonkalender Obst/Gemüse) und auch sonst gibt es nur noch ein paar im Buch verteilte Doppelseiten Warenkunde zu den Themen "Sprossen", "Nüsse und Kerne", "Tofu, "Tempeh und Co.", "Getreide und Co.", "Erbsen, Linsen und Co." und "Gut ersetzt - statt Milch und Gelatine".
Aufgeteilt sind die Rezepte in die Rubriken:
Vorspeisen und Snacks
Salate und Rohkost
Suppen und Eintöpfe
Hauptgerichte für jeden Tag
Hauptgerichte für Festtage
Süßes für jeden Tag
Die einzelnen Rezeptseiten sind übersichtlich gegliedert in eine Liste mit Zutaten, Zeitbedarf und Kalorienangabe (Nährstoffangaben darüber hinaus fehlen aber) und eine Auflistung der Zubereitungsschritte. Dazu gibt es oft noch eine Spalte mit einer zweiten Variante zum Rezept. Auch zusätzliche Hinweise über passende Kombinationen/Beilagen, alternative Zutaten und Menütipps finden sich sehr oft. Außerdem gibt es eine Spalte „Das ist wirklich wichtig“, die die im Rezept erwähnten und dafür extra markierten Arbeitsschritte ausführlicher erklärt und gute zusätzliche Tipps zur Zubereitung bereit hält. Hilfreich für Veganer ist die Kennzeichnung aller veganen Rezepte mit dem grünen V-Zeichen und auch sonst werden manchmal alternative Zutaten oder Varianten genannt, die die vegetarischen Rezepte vegan machen. Das Register ist übersichtlich nach Alphabet geordnet, und zwar gleichzeitig nach Rezeptname und Produktname mit dazu passenden Rezepten gleich darunter.
Nicht so gut gewählt finde ich das Wort "Grundkochbuch" im Titel. Ich zumindest stelle mir darunter eher einfacher gehaltene Rezepte vor. Sollten damit Kochanfänger angesprochen sein, erscheinen mir der Aufwand und die Zutaten bei vielen Rezepten dem nicht entsprechend. Auf die Vegetarische Küche bezogen, ist es nach meinem Empfinden auch schon mehr als nur die Basis und könnte für Neulinge der fleischlosen Küche aufgrund der Zutatenkombinationen z. T. auch zu ausgefallen und exotisch sein. Drittens verbinde ich ein Grundkochbuch auch mit Alltagstauglichkeit, was die Beschaffung der Zutaten betrifft. Dies ist hier nicht unbedingt gegeben, denn die Vielseitigkeit der Gewürze, Kräuter, Gemüse/Früchte etc. entspricht meinen Erfahrungen nach nicht immer dem Standardprogramm jedes Lebensmittelladens und kann zu Problemen beim Einkauf führen. Selbst ich, die ich einige sehr große gut sortierte Supermärkte in der Umgebung habe, hatte erst im dritten Anlauf und mit Glück noch einen letzten Kräutertopf frisches Koriandergrün finden können. Außergewöhnlich und Kreativ wären Titelworte, die dem Kochbuch besser entsprechen, finde ich. Wen ein Grundkochbuch nicht interessiert, der übersieht so vielleicht eine ausgefallene Rezeptsammlung.
Denn das ist gerade das Schöne an diesem Kochbuch. Die Rezepte überraschen immer mal wieder mit ausgefallenen, auch mal ungewöhnlichen Kombinationen. Es finden sich so z. B. Granatäpfel im würzigen Spinat, Ananas im Gemüseeintopf, Vanille und Nüsse im Lauch und Datteln in der Tortilla wieder, was sicher zu interessanten Geschmackserlebnissen führt. Dazu wird mit vielen verschiedenen Gewürzen und frischen Kräutern gekocht. Ich muss aber auch sagen, dass es auch einige Rezepte gibt, die mich geschmacklich gar nicht locken. Die Auswahl an Zutaten insgesamt ist sehr vielseitig: von Ananas und Amaranth bis Zucchini und Zuckerschoten ist vieles zu finden, auch ein paar Tofu- und Tempeh-Rezepte gibt es.
Ich habe gleich ein paar Rezepte ausprobiert und alle fünf haben mir geschmacklich sehr gut gefallen. Allerdings haben die Zeitangaben nicht immer gepasst, teilweise hat die Zubereitung länger gedauert als angegeben. Ich bin insgesamt aber begeistert von dem Kochbuch und freue mich darauf, noch weitere Rezepte auszuprobieren, allerdings ist es für mich kein Kochbuch für jeden Tag, denn zwischendurch brauche ich auch mal ganz normale Spaghetti mit Tomatensoße