LitSchock Monatsrunde Mai 2012: Die olympischen Musen

Es gibt 114 Antworten in diesem Thema, welches 18.456 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nanu?!.

  • knödelchen. So bald du dich am Monatsthema beteiligt, kannst du für den nächsten Monat als Spielleiter ausgelost werden. Es sei denn, du möchtest nicht, was natürlich kein Problem ist.

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Aprospos Gas geben :zwinker:: Hier ist noch meine fehlende Rezi:


    Ray Bradbury – Die Marschroniken ++


    @nanu: Du glaubst gar nicht wie froh ich bin, dass ich wieder Gas geben kann. Ich hatte vor zwei Monaten eien Leseblockade, die war fürchterlich und ich habe gemerkt, wie sehr mir das Lesen gefehlt hat.

  • Ich habe soeben den ersten Akt beendet.
    Er beginnt in der Apostolischen Nuntiatur in Berlin. Anwesend sind ein Pater Ricardo und der Nuntius, als ein SS-Mann namens Gerstein sich unangemeldet Zutritt verschafft und den Nuntius davon unterrichtet, dass in Polen Tausende von Juden jeden Tag vergast und verbrannt werden. Er bittet, nein, er fleht darum, dass sich der Papst endlich einsetzt und öffentlich dies alles verdammt. Er kann beim Nuntius kein Gehör finden und wird quasi vor die Tür gesetzt.



    In den nächsten Szenen wird geschildert wie sich Nazis, die in Ausschwitz an der Ermordung der Juden beteiligt sind in Berlin zu einem Kegelabend treffen. Es ist abartig, wie nebenbei von der „Arbeit“ gesprochen wird, und diese Bestien einen lustigen unbeschwerten Abend verbringen.
    Eine Szene später sind wir bei Gerstein zu Hause und erfahren, dass er dort einen Juden versteckt und letztendlich nur bei der SS ist, weil er begriffen hat, das man das System nur von innen heraus angreifen kann. Dort erhält Gerstein dann auch Besuch von Pater Ricardo, der wohl das selbe Missfallen an der Untätigkeit der katholischen Kirche hat und er verspricht Gerstein in Rom beim Papst dies alles zu schildern und versuchen wird alles in seiner Macht stehende tun wird um den Papst dazu zu bringen öffentlich das Morden der Nazis zu verurteilen. Er gibt dort noch dem Juden Jacobson seine Sutane und seinen Diplomatenpass, so dass dieser über den Brenner Deutschland verlassen kann.


    Die Personen von Gerstein, Eichmann, dem Papst, dem Nuntius und Hirt sind nicht erfunden und haben gelebt und waren in das Geschehen dieses Dramas involviert.


    Ich werde noch einen Akt lesen und mich dann meiner anderen Lektüre zuwenden, denn das kann ich nur begrenzt aufnehmen.


    Viele Grüße Tina

  • liest: Das Schauspiel von Rolf Hochhuth - Der Stellvertreter


    Ich habe gestern noch den zweiten Akt beendet und das Gespräch welches sich nun in Rom zwischen Riccardo und seinem Vater, dem Grafen Fontana entwickelt ist, erschreckend und zeigt sehr genau die Meinung der katholischen Kirche.



    Noch heftiger wird als, als einige Zeit später ein Kardinal, derjenige, welcher dem Papst am nächsten steht, das Haus der Fontanas betritt. Riccardo versucht auch ihn dazu zu bringen, mit dem Papst zu reden und ihn so zur Einmischung zu bringen, aber auch her stößt er auf taube Ohre und bekommt immer wieder nur zu hören, dass der Papst es sich nicht leisten kann sich unbeliebt zu machen. Das er persönlich ja nicht gegen die Juden hat, aber er sich hier nicht einmischen kann. Quintessenz des ganzen Gespräches mit dem Kardinal ist, dass er Riccardo nach Portugal versetzt; weit ab vom Schuss. Man könnte einfach nur brechen, vor alle, wenn man bedenkt, dass es sich wirklich zu zugetragen hat.

  • und wieder ich.


    In der nächsten Szene wird der Leser Zeuge, wie im Oktober 1943 in Rom, Razzien der Gestapo stattfinden und eine jüdische Familie, Vater, Mutter, ein 5 jähriges Mädchen und ein 8jähriger Junge, welche im Begriff sind in ein Kloster zu flüchten, in ihrem eigenen Haus mit gepackten Koffern vorgefunden und verhaftet werden. Eine Nachbarin schafft es, den Säugling der Familie in Sicherheit zu bringen. Dies alles geschieht vor einem geöffneten Fenster mit Blick auf die privaten Gemächer des Papstes.


    In der nächsten Szene, tritt wieder der Kardinal auf, welcher schon zuvor bei Riccardos Vater zu Gast war und Riccardo nach Portugal verbannt hat. Er ist zu Besuch bei einem Abt (Pater General) in einem Kloster, welcher viele jüdische Römer auf einem Speicher versteckt hält. Der Kardinal zeigt sein Einverständnis mit der eigenmächtigen Tat dieses Abtes. In diesem Moment betreten Riccardo und Gerstein die Wohnung des Abtes und Riccardo wirft dem Kardinal vor, dass nun auch dies eingetreten ist, was er ihm bei dem Gespräch im Hause seine Vaters vor einem halben Jahr schon sagte. Dass auch in Rom, Juden deportiert werden. Der Kardinal ist wütend, weil Riccardo sich wieder einmal einmischt und nicht in seiner Verbannung in Lissabon geblieben ist.



    Da fällt mir ja nichts mehr zu ein. Einmal diese Andeutung auf die Protestanten (wobei ja nun zu genüge evangelische Pfarrer im KZ waren und hingerichtet wurden, weil sie eben nicht geschwiegen haben, wie ihre katholischen Kollegen), welche ja eine Beleidung sein sollte und dann dass er sich damit rühmt Juden Asyl zu gewähren, wobei dies ja nur die Tat eines einzelnen Abtes ist, von welcher er bis vor einer Stunde noch nicht einmal wusste.


    Ich habe dann auch noch ein wenig recherchiert:
    Der Papst hatte wohl nach der Deportation von 1023 Juden (von welchen nur 15 das KZ überlebten) den Juden von Italien Asyl gewährt, aber leider zu spät für die Deportierten. Auch heute ist es noch fraglich, ob diese Anordnung wirklich auf Pius zurückging oder es eher eine autonome Handlung der Klöster war, welcher sich der Papst dann anschloss. Vielleicht in dem Wissen, dass die Alliierten schon in Italien waren und die Chancen gut standen, dass die Deutschen den Krieg verlieren. Da musste man doch vorweisen können, dass man „Gutes“ getan hat.


    Viele Grüße Tina


  • knödelchen. So bald du dich am Monatsthema beteiligt, kannst du für den nächsten Monat als Spielleiter ausgelost werden. Es sei denn, du möchtest nicht, was natürlich kein Problem ist.


    Gut, dann möchte ich nicht mit in den Lostopf. Ich denke ich schaue mir die Monatsrunden erstmal noch näher als "einfacher" Teilnehmer an :zwinker:


    Ich bin inzwischen mit "Sein oder nicht sein" fertig geworden, wobei mich das letzte Drittel nicht gerade begeistert hat :sauer:.
    Niels Freund Julius stirbt während des Krieges, an seinem Sterbebett beginnt Niels wieder über Gott und die Unsterblichkeit nachzudenken. Nach dem Krieg bricht in Kopenhagen die Cholera aus und Niels ist als Arzt unermüdlich im Einsatz. Bei einem Besuch bei der Familie von Julius entdeckt er seine Gefühle für Esther, Julius jüngste Schwester. Noch bevor er ihr aber seine zarte Liebe gestehen kann, erkrankt sie ebenfalls an der Cholera und stirbt. Durch ihren Tod kehrt Niels endgültig zu seinem ursprünglichen, "wahren" Glauben zurück.
    Rezi folgt.


    Ich würde gerne anstatt "Galileos Tochter" "Die Tänzerin im Schnee" von Daphne Kalotay lesen. Das könnte doch sicher Terpsichore zugeordnet werden, oder :zwinker:?

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen

  • Lässt Du


    Luis Sepúlveda - Historia de una gaviota y del gato que le enseñó a volar


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    entweder für Clio, die Muse der Geschichte (wegen "historia") oder für Calliope, die Muse des Epos (Heldengedicht, denn immerhin verspricht hier ein Kater ganz heldenhaft einer sterbenden Möwe, ihr Kind aufzuziehen und ihm das Fliegen beizubringen) zu?

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.

  • knödelchen, die Tänzerin geht in Ordnung. Ganz klar Terpsichores Fachgebiet.


    Llyren, ein Kater der einer Möwe das fliegen beibringen will? Also, wenn das nicht heldenhaft ist, weiß ich auch nicht.


    Am Mittwoch würde ich gerne den neuen Spielleiter auslosen. Alle die nicht möchten sollten daher Bescheid geben. :winken:

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Hier noch meine Rezi:
    Hans Christian Andersen - Sein oder nicht sein


    (Passt das so mit dem Verlinken? Ich kriege es leider nicht anders hin :rollen:)


    Link korrigiert. (Du kannst es dir über die Zitat/Ändern-Funktion mal anschauen, dann siehst du wie es funktioniert) LG illy

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen

    Einmal editiert, zuletzt von illy ()

  • Ich würde auch gern noch in diese Monatsrunde einsteigen, und zwar mit:


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    Uwe Schimunek - Katzmann und die Dämonen des Krieges


    Es handelt sich um den 2. Band einer Krimi-Reihe, die im Sachsen der 1920er Jahre spielt und die Auswirkungen des 1. Weltkriegs auf die Bevölkerung zeigt sowie das Erstarken der Nationalsozialisten. Das dürfte doch für Clio sprechen? Alternativ könnte man anhand des Titels "... die Dämonen des Krieges" auch für Melpomene plädieren, schließlich hinterlässt Krieg immer Trauer und nur Verlierer. Was sagst Du nanu?!?

  • Myriel, Clio geht schon in Ordnung. Jetzt wo über die Hälfte des Monats rum ist, bin ich, wie die anderen Spielleiter vor mir nicht mehr so streng.

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • liest Luis Sepúlveda - Historia de una gaviota y del gato que le enseñó a volar (Geschichte einer Möwe und dem Kater, der ihr das Fliegen beibrachte)


    Die Möwe Kengah wird beim Fischen von einem Ölteppich überrascht und von ihren Gefährten getrennt. Schwer vom Öl gezeichnet, gelingt es ihr mit letzter Kraft, dem Meer zu entfliehen und bis zu einem Balkon zu gelangen, auf dem sich der Kater Zorbas gerade entspannt. Sterbend legt sie mit letzter Kraft ein Ei und nimmt dem Kater drei Versprechen ab: Das Ei nicht zu fressen. Es auszubrüten. Dem Küken das Fliegen beizubringen.
    Zorbas holt sich zunächst einmal Hilfe bei seinen Freunden, drei Hafenkatzen, doch sie können Kengah nicht mehr helfen. Sehr rührend finde ich, dass sie die Möwe, deren Namen sie nicht mal kannten, unter einem Baum begraben und ein Klagelied anstimmen.

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  • So, nachdem ich aus dem Urlaub zurück bin, habe ich nun auch endlich mit meinem Monatsbuch begonnen:


    Patricia Briggs - Ruf des Mondes

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    Ich bin erst auf Seite 52, kann aber jetzt schon sagen, dass mir die Geschichte bestimmt gefallen wird. Die Autorin schreibt in einem Stil, der sich leicht und locker lesen lässt, und die Protagonistin Mercy ist mir gleich sympathisch gewesen, bekommt man doch durch die Ich-Form gleich gut einen Einblick in sie.


    Mercy betreibt eine Autowerkstatt und mich hatte sehr überrascht, dass sie nur deutsche Automarken repariert. Vielleicht ist das in der Realität nicht ungewöhnlich, aber für einen amerikanischen Roman hat mich dies doch überrascht, ist doch sonst das typisch Amerikanische eher hervorgehoben und wenn etwas deutsch ist, ist es meist ein böser Killer o. ä. (besonders in Filmen) :rollen:


    Eines Tages steht ein Junge vor ihr, der sie um Arbeit fragt, und obwohl sie merkt, dass es ihr Probleme bringen wird, nimmt sie ihn auf. Jetzt am Anfang bekommt man durch Mercys Gedanken über ihren jugendlichen Besucher, den sie gleich als Werwolf erkannt hat, nach und nach gute Erklärungen geliefert über die verschiedenen Gruppierungen (Werwölfe, Vampire, Feenwesen), so dass man sich gleich gut einfindet. Sie selbst ist ein Walker, eine Gestaltwandlerin, die sich ganz unabhängig vom Mond in einen Kojoten verwandeln kann, Das braucht sie auch ab und zu, mal ganz frei durchs Gelände zu laufen, um innerlich wieder Ruhe zu finden, weshalb sie ganz bewusst ihre Verwandlung eingeht.


    Ihr jugendlicher Besucher ist also ein Werwolf, der ganz am Anfang steht und zudem noch in Gefangenschaft war. Irgendwelche falschen Machenschaften scheinen vorzugehen, so dass sich Mercy nun an ihren Nachbarn, einen Alpha-Werwolf wenden will. Mal gespannt, ob der was von der Sache weiß ...


    Ich habe das Gefühl, dass die Geschichte noch richtig spannend werden kann ..... zumindest nicht ungefährlich. :entsetzt::breitgrins:

  • liest Unsere kleine Stadt von Thornton Wilder


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    Ein Schauspiel in drei Akten. Die Uraufführung in den USA war 1938, das Stück wurde mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.


    Das Bühnenbild ist sehr spartanisch. Zu Beginn des 1. Aktes befindet sich der Spielleiter auf der Bühne und stellt dort zwei Tische mit einigen Stühlen auf. Mehr gibt es vorerst nicht, später kommen noch zwei bogenförmige Spaliere und zwei Leitern dazu. Teilweise erzählt der Spielleiter aus dem Leben der Einwohner der kleinen Stadt Grover's Corners in New Hampshire, teilweise betreten Schauspieler die Bühne und spielen ihre Rollen. Es ist der 7. Mai 1901.


    Viel passiert nicht in diesem 1. Akt. Man lernt einige der alteingesessenen Familien und ihre kleinen Sorgen und Nöte kennen, die sich nicht wesentlich von denen der heutigen Zeit unterscheiden. Eltern haben Probleme mit ihren pubertierenden Kindern, die offensichtlich aber leichter aus der Welt zu schaffen sind (die Probleme :zwinker:) als in unserer Zeit. Man redet über alkoholkranke Nachbarn, die Geburt zweier Kinder, eine anstehende Erbschaft. Abends geht man zur Chorprobe und genießt den Mondschein.


    Eine ganz normale Kleinstadt also, wie man sie aus alten US-Spielfilmen noch kennt. Bei aller Eintönigkeit klingt es doch idyllisch, wie die Menschen dort weitgehend unbeschwert leben.


    Bisher gefällt mir das Stück und ich freue mich auf den 2. Akt.

    Einmal editiert, zuletzt von Doris ()

  • Tina: "Der Stellvertreter" landet direkt mal auf meinem Wunschzettel, die Zitate haben mich überzeugt :zwinker:


    Mein aktueller Stand:
    Da ich diese Woche noch eine letzte Prüfung habe, bin ich nicht so zum lesen gekommen wie ich das gerne hätte.
    Dantons Tod bekomme ich diesen Monat bestimmt noch durch. Da das Reclam Heftchen aber so dünn ist, belasse ich es dann bei einer Rezension.


    Ian McEwan - Abbitte
    Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt, ich bin im ersten Teil, da auch erst auf S.112 (von 534).
    Es ist ein heißer Sommertag, im Hause (oder besser Anwesen?) der Tallis ist die Zeit irgendwie stehengeblieben. Einige wenige Ereignisse werden mehrmals aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Das finde ich bisher auch sehr interessant, mitten in einem Absatz wechselt diese und man liest plötzlich die Gedanken einer anderen Person. Dann wird die Zeit sozusagen noch einmal zurückgespult.


    Die 13-jährige Briony hat versucht, mit ihren Verwandten ein selbstgeschriebenes Theaterstück zu proben, jedoch hat dies nicht so geklappt wie sie es sich vorgestellt hat. Ihre ältere Schwester Cecilia will am Brunnen eine Vase mit Wasser füllen und trifft dort auf Robbie Turner (Sohn der Bediensteten). Die Mutter liegt mit Migräne im Bett und der Bruder der beiden kommt nach Hause und bringt einen Freund namens Paul Marshall mit.
    Sehr gut gefallen haben mir auch die Gedanken von Briony zum Thema Tagträumen...

    Zitat

    "Der Preis für selbstvergessene Tagträumerei war immer aufs neue dieser Augenblick der Rückkehr, dieses erneute Sich-Wiedereinfinden in das, was zuvor gewesen war und nun noch ein wenig schlimmer schien. Ihre Phantastereien, so reich an glaubwürdigen Details, wurden angesichts der harten Wirklichkeit zur flüchtigen Posse. Sie fand nur schwer zurück. [...]
    In einer Anwandlung von rebellischem Trotz stieg sie den steilen Grashang zur Brücke hinauf, und als sie die Zufahrt betrat, beschloß sie, hier stehenzubleiben und zu warten, bis ihr etwas Bedeutsames widerfuhr. Dies war die Herausforderung, die sie dem Sein stellte - sie würde sich nicht vom Fleck rühren, nicht zum Essen gehen, sich nicht mal bewegen, wenn ihre Mutter sie ins Haus riefe. Sie würde einfach auf der Brücke warten, still und beharrlich, bis Ereignisse, echte Ereignisse und nicht bloß Phantastereien, die Herausforderung annahmen und ihrer Bedeutungslosigkeit ein Ende setzten.


    Da ich den Film bereits gesehen habe, fürchte ich mich allerdings vor dieser einen, zerstörerischen Szene...

    Goodreads<br />“Happiness [is] only real when shared”<br />― Jon Krakauer, Into the Wild

  • las Luis Sepúlveda - Historia de una gaviota y del gato que le enseñó a volar (Geschichte einer Möwe und dem Kater, der ihr das Fliegen beibrachte)


    So, mittlerweile bin ich durch. So lang ist die Geschichte ja auch nicht. Sehr herzerwärmend, wie sich alle Hafenkatzen zusammengetan haben, um der kleinen Möwe, die sie Afortunada getauft haben, zu helfen.
    Ein großes Thema ist das Anderssein: So erklärt ihr Zorbas, dass sie sie lieben, weil sie eine Möwe ist, eine wunderschöne kleine Möwe. Und dass sie darauf stolz sein kann.
    Problematisch wird allerdings das letzte Versprechen: das Fliegen. Zunächst will Afortunada überhaupt nicht fliegen, denn eine Katze tut das ja auch nicht. Endlich durch Erzählungen vom Mut und der Geschicklichkeit von Seemöwen überzeugt, stellt sich das Fliegen dann aber als sehr schwierig heraus. Auch das Lexion, Band L für Leonardo da Vinci kann nicht weiterhelfen.
    Und so beschließen die Katze, das große Tabu zu brechen und einen Menschen um Hilfe zu bitten.


    Eine sehr schöne kleine Geschichte, die trotz meiner gnadenlos eingerosteten Spanischkenntnisse ganz gut zu lesen war.

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.

  • Ich glaub ich muss passen :rollen: zum Glück hab ich kein Buch angemeldet, auch wenn das Thema wirklich was hervorgebracht hätte, ich hatte erstens nur wenig Zeit und zweitens eine regelrechte Lesflaute diesen Monat

    Bücherwurm - naher Verwandter der Lindwürmer<br /><br />Wenn es sein muss, trete ich auch Zwerge! - Hildegunst von Mythenmetz<br /><br />:buecherstapel: