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Inhalt:
Venedig im 16. Jahrhundert.
Die Zeichen in der Lagunenstadt stehen auf Krieg, die Nationen haben sich gegen Venedig verbündet, die Liga steht kurz vor einem Angriff.
Und innerhalb der Stadt tobt ein uralter Kampf.
Milla lebt mit ihrer Mutter bei ihrer Tante Ysa. Gemeinsam führen sie eine kleine Taverne. Milla wartet stets auf die Rückkehr ihres Vaters, der vor mittlerweile fünf Jahren scheinbar nach Konstantinopel gereist ist und immer noch als Verräter der Zunft dargestellt wird.
Eines Tages trifft Milla auf Luca. Sie fühlt sich von ihm wie magisch angezogen. Auch der bläuliche Schimmer um ihn und seine Familie entgeht Milla nicht.
Dann wird sie Zeuge einer grausamen Tat, die sie beinahe das Leben gekostet hätte und realisiert, dass sie bereits mitten in dem Kampf von Feuer und Wasser steckt, ohne zu wissen, wem sie noch vertrauen kann.
Meine Meinung:
Ich persönlich habe sehr schwer in das Buch hineingefunden. Zuerst der Prolog, dann die vielen Personen, Orte, Eindrücke von Venedig, Wasser- und Feuerleute....
Doch mit den Seiten habe ich mich immer besser in Venedig zurechtgefunden, lernte Zug um Zug die Protagonisten besser kennen und machte mich mit Milla gemeinsam auf den Weg, mehr über ihren verschwundenen Vater und das Geheimnis der Feuer- und Wasserleute herauszufinden.
Millas Geschichte ist erstklassig mit der Geschichte Venedigs verwoben. So wurden die Statuen von San Marco, Schutzherr der Feuerleute, und San Teodoro, Schutzherr der Wasserleute oder die Angriffe der Liga perfekt eingebaut.
Auch die Charaktere sind wunderbar herausgearbeitet:
Milla ist eine starke, oft auch dickköpfige Person, die aber trotzdem die Loyalität mitbringt, die sie für mich zu einer sympathischen Hauptprotagonistin machen. Sie weiß nicht viel über die "übernatürlichen" Geheimnisse der Feuer- oder Wasserleute. Bisher hatte sie die Namensgebung lediglich als Zuteilung zu einem Volk gesehen. Doch als sie auf Luca und auch Marco trifft, ändert sich für sie alles. Sie ist hin- und hergerissen zwischen zwei jungen Männern, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
"Marco war ihr so vertraut, als wären sie zwei Teile eines Ganzen, die zueinanderstreben" (S.126)
"Und auf einmal erschien Luca ihr so fremd, dass sie ihn einfach berühren musste, weil sie befürchtete, ihn sonst für immer zu verlieren." (S.151)
Marco ist die rechte Hand des Admirals, des heimlichen "Chefs" von Venedig. Er war im Waisenhaus groß geworden und wünschte sich nichts sehnlicher als die führende Hand eines starken Mannes, den er im Admiral gefunden hat. Doch im Laufe der Geschichte wandelt sich seine Gesinnung und er stellt die Machenschaften des Admirals infrage.
Luca wird als Prinz beschrieben. Gutaussehend und von gutem Hause, soll er später die Wasserleute anführen. Von klein auf hat man ihm die Abneigung gegen Feuerleute eingetrichtert. Doch in Milla sieht er nicht den Feind. Er rettet Milla mehr als einmal das Leben und die beiden teilen Vorhersehungen und nicht zuletzt ihr Schicksal.
Das Buch ist sehr flüssig zu lesen, wenn man einmal in der Geschichte drin ist und sich an die vielen italienischen (und kursiven!) Wörter gewöhnt hat.
Die Sprache ist der Zeitgeschichte würdig jedoch nicht zu schwer zu lesen, wie es in historischen Büchern oft der Fall ist. Frau Riebe hat ein (für mich sehr positives!) Talent, Gefühle rüberzubringen, ohne kitschig zu wirken.
Urteil:
Ein großartiger Showdown mit wechselndem Blick auf die alljährliche Vermählung des Dogen mit dem Meer, dem Versuch, Venedig vor dem Untergang zu bewahren und dessen, was sich auf der geheimnisvollen Insel abspielt, ließ mich durch die Seiten rasen.
Hinterher kam ein Epilog, der weit mehr als nur Interesse an der Fortsetzung weckt.
Alles in allem ist "Feuer und Glas - der Pakt" auch als Einzelbuch eine Empfehlung wert und erhält von mir 4/5 Ratten.
EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah