"Das Buch war Sch...!" - Von Rezensionen & (Hobby)Rezensenten: Anarchie im Feuilleton

Es gibt 780 Antworten in diesem Thema, welches 105.956 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von booknerds-Chris.

  • Ich bin schon gespannt, ob größere Zeitungen auf ihren Literaturseiten mit der Sache befassen. Ich kannte mal einen Journalisten von der SZ, der sich über solch eine Story die Hände gerieben hätte. Wenn ich es richtig sehe, kann man den Eintrag von Asht in seinem Blog nicht kommentieren. Diese Funktion hat er bestimmt völlig unabsichtlich deaktiviert :breitgrins:


    Sein Buch steht bei Amazon derzeit auf Platz 251.101. Da kann man ja mitverfolgen, ob der Wirbel für den Verkauf gut ist, wie Asht behauptet.

  • Herrlich, ich habe schon beim ersten Satz der Erwiederung des Autors Tränen gelacht. Herrlich. Der schlägt ja wirklich sogar das Gezicke der Goodreads-YA-Autoren.
    Die Screenshots würden mich übrigens auch interessieren. *hüstel*

  • Ich verfolge das Thema "Herr Asht" auch ein ein paar Tagen und schwanke immer noch zwischen Entsetzen und Belustigung. Hab mich gerade durch sämtliche Links, die hier im Thread veröffentlicht wurden, gelesen. Höchst unterhaltsam! Weniger unterhaltsam ist "Literatur-Kriminalität im Internet" von Herrn Asht. Besonders der Nachtrag, an dem er immer weiter zu schreiben scheint, ist unter aller Kanone.


    In den letzten Jahren hab ich Dutzende Rezis geschrieben, viele Bücher bekamen von mir die volle Punktzahl. Woran liegt das bloß, dass ich dadurch nicht reich geworden bin?! Vielleicht liegt's daran, dass ich nicht studiert hab und "nur" eine Buchhalterin bin.


    @Nimue
    Ich bin unbedingt dafür, dass das ominöse Buch von Herrn Asht auf Literaturschock besprochen wird! Das Buch scheint die Fortsetzung eines anderen Romans zu sein, der über 1300 Seiten hat und satte 30 Euro kostet. Auch dieser Roman hat ausschließlich positive Bewertungen.


    ***
    Aeria


  • Ich bin unbedingt dafür, dass das ominöse Buch von Herrn Asht auf Literaturschock besprochen wird! Das Buch scheint die Fortsetzung eines anderen Romans zu sein, der über 1300 Seiten hat und satte 30 Euro kostet. Auch dieser Roman hat ausschließlich positive Bewertungen.


    Ja, sehr suspekt, oder? Herr "Asht" ist ja derjenige, der von der "ständigen Bestechung für gute Rezensionen" spricht. Ich frage mich, wie er an seine 5-Sterne-Rezis gekommen ist.

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Wir schenken Nimue das Buch einfach :zwinker:


    Hmm, mich würde interessieren ob der Verlag samt Buch wieder auf der LBM ist, vll kriegt ja einer von uns ein Leseex?


    Zitat

    Die Romane "TWIN-PRYX" und "DES RÄCHERS PFORTEN" sind der Beginn meiner siebenteiligen Reihe "Cyan - Grünauge".



    "AURAXON, der Gotengral" wird als nächster Roman auf der Leipziger Buchmesse 2012 präsentiert.

    Bücherwurm - naher Verwandter der Lindwürmer<br /><br />Wenn es sein muss, trete ich auch Zwerge! - Hildegunst von Mythenmetz<br /><br />:buecherstapel:

    Einmal editiert, zuletzt von Leen ()

  • Die Familie der Kleingeister ist größer, als ich dachte. :rollen:
    In diesem Artikel von Little Dhampir gibt es folgende Passage zu lesen:


    Auch ich habe bereits schlechte Erfahrungen mit einem Verlag gemacht. Ich habe das Buch komplett gelesen, es für nicht gut befunden und eine sachliche Rezension geschrieben. Letztendlich habe ich einen Stern dafür vergeben – und den gab es für das hübsche Cover und die Aufmachung! Zu dieser Zeit habe ich noch für eine andere Büchercommunity geschrieben, wodurch ich auch dieses Exemplar bekommen habe. Sofort meldete sich ein Mitarbeiter des Verlages bei meiner ehemaligen Chefin und bezeichnete mich als “unfaire Rezensentin” und die Rezension an sich als Verriss. Ich musste die Rezension abändern und mehr Sterne dafür vergeben – doch das habe ich lediglich auf der Community-Seite getan. Sprich: es gibt eine zensierte und eine unzensierte Version.
    [...]
    Ja, ich habe mittlerweile Angst, eine schlechte Kritik zu schreiben. Ich fürchte mich davor, dass ein Verlag mir wirklich mal mit juristischen Konsequenzen droht. In Deutschland wird man damit wohl noch nicht durchkommen, aber ich habe gehört, dass eine Rezensentin aus England schon dafür verurteilt wurde.


    Wenn mir an dieser Stelle bitte jemand in kurzen Sätzen erklären könnte, in welcher Welt wir leben? Nur, damit ich es mir hinter die Ohren schreiben kann ...

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa


  • Wir schenken Nimue das Buch einfach :zwinker:


    Was bedeuten würde, dass ihr das Buch kauft und damit sowohl Autor als auch Verlag noch unterstützt in ihrem Tun. Und das ist es was ich auf gar keinen Fall erreichen möchte :winken:


    Edit: Sorry, ich habe soeben in die Leseprobe auf Amazon reingeschmökert. Das wäre ja wirklich ein Live-Quäl-Thread hier im Forum. Dafür ist mir meine Zeit zu schade. Das erinnert mich stark an dieses Erlebnis - und zu viel des Schlechten ist nicht gut :belehrerin:


    Ja, ich habe mittlerweile Angst, eine schlechte Kritik zu schreiben. Ich fürchte mich davor, dass ein Verlag mir wirklich mal mit juristischen Konsequenzen droht.


    Was natürlich auch genau der Grund für so ein Verhalten ist. Einschüchterung. Ich hoffe, es lässt sich in Zukunft niemand von so viel heißer Luft beeindrucken und wir dürfen uns weiterhin auch an schlechteren Rezensionen erfreuen.


    Die Seite des kotzenden Einhorns ist ja auch klasse :breitgrins: Hier in diesem Thread tauchen jede Menge sehr gute Links auf und bereichern gerade meine Favoriten (Werbung, Herr Asht? Na klar, aber nicht für Ihr Buch). Alle auf diesen Bohei reagierenden Seiten haben da wirklich sehr amüsante und lesenswerte Artikel geschrieben :daumen:


    Wo steckt unsere Myriel eigentlich? :riesenpopcorn:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()


  • Es ist wirklich erschreckend das die Rezensentin diesem Druck nachgegeben hat. Das grenzt ja schon an Nötigung Seitens des Verlags. Ich bin froh das wir hier im Forum so etwas bisher nicht erleben mussten!


    Ich erhielt einmal eine Mail mit der Aufforderung eine Diskussion zu löschen. Dem kam ich nach, weil es sich nicht um eine schlechte Kritik, sondern um ein Urteil über einen (zugegebenermaßen fragwürdigen) Autor handelte (ich glaube, es ging dabei um Druckkostenzuschußverlage - die sind da ja auch nicht kritikfähig). Ansonsten bin sowieso ich erste Anlaufstelle für das Forum hier und jedem Verlag oder Autor, der mir so käme, würde ich was husten :breitgrins:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Echt hab mir das mal jetzt alles nach gelesen.... mir fehlen die Worte muss ich gestehen. Weiß auch garnicht was ich dazu schreiben soll, ausser das der gute "Autor" da ein Parade Beispiel eines Karriere Selbstmords hinlegt.


    Bin schon sehr gespannt wie das ganze weiter geht :rollen:

    Wien SLW 2012 3/5

  • Du liebe Zeit! Das Thema zieht ja immer größere Kreise.


    Ich finde es gut, dass sich hier fast alle einer Meinung sind. Ob Herr "Asht" sich wirklich über bessere Verkaufszahlen freuen darf? Ich bezweifle es.
    Damit ich hier nicht nur die Reaktionen auf seine Kommentare lese, habe ich mir auch den Anfang der Leseprobe zum betroffenen Buch durchgelesen. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass Myriel schon ziemlicher (!) Respekt zusteht dafür, überhaupt bis Seite 90 gelesen zu haben. Ich konnte schon die Leseprobe nicht zu Ende lesen.


    Es liest sich wie eine Aufzählung, der Aufsatz eines Schülers, der krampfhaft versucht, literarisch zu schreiben. Soll diese Szene Emotionen hervorrufen?


    Zitat

    Hanna starrte nachsinnend die immer heller werdende Eichendecke an. Beide Brüder und auch der Vater wussten nichts vom Tode der Mutter. Sie fürchtete den Tag, an dem die drei, möge das Schicksal sie wieder gesund nach Hause bringen, vor ihr stehen würden und sie ihnen die traurige Nachricht verkünden müsste. Es würde ein trauriger Tag werden und anschließend eine noch viel traurigere Zeit, denn die Mutter war die Gütige, alles Verstehende und Schlichtende, sie war die Geborgenheit und so warmherzig – sie war der orientierende Pol gewesen, der alles zusammenhielt. Ihr leerer Platz riss ein gewaltiges Loch in den Himmel.
    Hanna wurde abgelenkt. Draußen schrie ein Hahn, einer der Wachhunde bellte, bald würde die allmorgendliche Burgglocke läuten.


    Jeder Autor, über den ich mich genauer informiert habe, gibt jungen Schriftstellern den Tipp: Sage nicht, was du zeigen kannst.
    Charaktere müssen zum Leben erweckt werden, indem Leser beobachten können, wie sie auf bestimmte Situationen reagieren und sich dann ihre eigene Meinung bildung können. Hier wird schlicht und ergreifend aufgezählt, wie gütig die Mutter war und dass Hanna traurig über ihren Tod ist. Aber dann wird sie schon von einem Hahn abgelenkt? :rollen:


    Außerdem wird hier in feinster Nackenbeißer-Manier (ja, das hab ich wirklich geschrieben! :breitgrins:) versucht, die Heldin interssant zu machen, indem ihr ein wohlgeformter Körper, strahlendes Haar und indianische Abstammung gegeben wird. Also bitte! :rollen: Und sie ist ach so anders als alle anderen, weil sie Herrenkleidung trägt. Nein, was für eine Rebellin...

    Zitat

    Zurück in ihren Räumen trocknete sie völlig erfrischt ihren wohlgeformten, sportlichen Körper ab, warf noch einen fast scheuen Blick in den Spiegel und schlüpfte in eine ihrer geliebten Reitermonturen – es war eine dieser Einzelkreationen, wie sie nur die Mutter, bedingt durch ihre indianische Abstammung, hatte anfertigen können.


    Auch die männlichen Charaktere scheinen nicht viel vom weiblichen Geschlecht zu halten oder sich zumindest als etwas Besseres zu sehen. Wer sonst spricht eine 20-Jährige so abfällig mit "Mädel" an?

    Zitat

    »Mädel«, erzählte er einst, »du hättest deinen Vater erleben sollen, als er da drüben zum ersten Mal Lay-Shee begegnet ist.


    Und das sind nur die inhaltlichen Dinge, die mich schon stören. Sprachlich ist das ganze für mich eine Katastrophe. Es holpert, es stockt und ich kann mich Myriels Meinung nur anschließen (nur dass ich nicht mal die Leseprobe gelesen habe - ich urteile also nicht über den Rest des Buches). Da man aber wohl schon jetzt auf den Schreibstil des restlichen Buches schließen darf, geht durch das Verhalten des Autors im Internet auch zumindest für mich kein gutes Buch verloren. 900 Seiten davon? Puh, dafür ist mir meine Zeit echt zu kostbar. Dann lieber einen Stephen King. Oder noch besser - ein Harry Potter Re-Read (dann kommt mein zurückgebliebenes Frauenhirn - studierend und arbeitend und in einer glücklichen Beziehung wohlgemerkt - auf seine Kosten.


    EDIT: Und auf Amazon gibt's inzwischen auch eine 1-Stern-Rezension, die sich ebenfalls nur auf die Leseprobe bezieht. :totlach: Köstlich! Der erste Satz lautet da übrigens: Dies ist nur ein Leseeindruck, keine Rezension.
    Das Wort "Groschenheftniveau" fällt darin auch und ich kann mich der Meinung nur anschließen. Auweia!

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

    Einmal editiert, zuletzt von Wendy ()


  • EDIT: Und auf Amazon gibt's inzwischen auch eine 1-Stern-Rezension, die sich ebenfalls nur auf die Leseprobe bezieht. :totlach: Köstlich! Der erste Satz lautet da übrigens: Dies ist nur ein Leseeindruck, keine Rezension.
    Das Wort "Groschenheftniveau" fällt darin auch und ich kann mich der Meinung nur anschließen. Auweia!


    Das war nur eine Frage der Zeit bis sich das Thema auch auf die Bewertung bei Amazon auswirkt. Mittlerweile sind es sogar schon 2 negative "Rezis". Da kommt bestimmt noch mehr... :zwinker:


    EDIT: Obwohl...ich habe gerade gelesen, dass die zweite negative Meinung nur eine Reaktion auf das Verhalten des Autors ist und rein gar nichts mit dem Buch zu tun hat. So etwas finde ich persönlich dann auch nicht sonderlich hilfreich...


    Ich habe im Übrigen heute auch mal versucht die Leseprobe zu lesen und habe nach vier(!) Seiten abgebrochen (Hut ab, Myriel). Für die verwendete Sprache fällt mir nur ein Wort ein: schwerfällig.

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys

    Einmal editiert, zuletzt von Juggalette ()


  • Es ist wirklich erschreckend das die Rezensentin diesem Druck nachgegeben hat. Das grenzt ja schon an Nötigung Seitens des Verlags.


    Und was ist mit der ehemaligen "Chefin" - hätte die sich nicht vor ihre Rezensentin stellen sollen? :confused: Wäre interessant zu wissen von welcher Büchercommunity die Rede war ... nur damit man weiß welche Rezensionen man evtl. hinterfragen sollte. :rollen:



    EDIT: Und auf Amazon gibt's inzwischen auch eine 1-Stern-Rezension, die sich ebenfalls nur auf die Leseprobe bezieht. :totlach: Köstlich! Der erste Satz lautet da übrigens: Dies ist nur ein Leseeindruck, keine Rezension.
    Das Wort "Groschenheftniveau" fällt darin auch und ich kann mich der Meinung nur anschließen. Auweia!


    Über Formulierungen wie den wohlgeformten Körper und die Schweißperle, die kullern wollte (!) bin ich auch gestolpert. :entsetzt:

  • Na, dann ist ja der Krieg eröffnet, wenn jetzt schon die Retourkutschen über Amazon kommen. Wie lange es wohl dauert, bis der Autor auch darauf antworten wird? :riesenpopcorn: