Huhu,
dieser Klassiker verdient doch eigentlich einen eigenen Thread, oder?
Inhalt
Ein alter Fischer fährt seit Monaten, von einem Jungen begleitet, aufs Meer hinaus, ohne auch nur einen Fisch zu fangen. In seiner Verzweiflung entschließt er sich, noch einen Versuch zu wagen, fährt allein hinaus.
Zitat von "Leseprobe"Es war jetzt dunkel, wie es im September, wenn die Sonne untergegangen ist, schnell dunkel wird. Er lag gegen das abgenutzte Holz des Bugs und ruhte sich aus, so gut er konnte. Die ersten Sterne waren da. Er kannte de Namen des Rigels nicht, aber er sah ihn und wusste, dass sie bald alle da sein würden und er all seine fernen Freunde um sich haben würde.
"Der Fisch ist auch mein Freund", sagte er laut. "Ich hab' noch nie solchen Fisch gesehen und auch nie von so einem gehört. Aber ich muss ihn töten. Ich bin froh, dass wir nicht versuchen müssen, die Sterne zu töten."
Stell dir mal vor, wenn ein Mann jeden Tag versuchen müsste, den Mond zu töten, dachte er. Der Mond läuft davon. Aber stell dir mal vor, wenn ein Mann jeden Tag versuchen sollte, die Sonne zu töten. Wir sind noch glücklich dran, dachte er.
Dann tat ihm der große Fisch, der nichts zu fressen hatte, leid, aber sein Entschluß, ihn zu töten, wurde durch sein Mitgefühl für ihn nicht geschwächt. - Wie vielen Menschen wird er als Nahrung dienen, dachte er. Aber sind sie's wert, ihn zu essen? Nein, natürlich nicht. Es gibt niemand, der's wert ist, ihn zu essen, wenn man die Art seines Verhaltens und seine ungeheure Würde bedenkt.
Ich verstehe diese Dinge nicht, dachte er. Aber es ist gut, dass wir nicht versuchen müssen, die Sonne oder den Mond oder die Sterne zu töten. Es ist schlimm genug, von der See zu leben und unsere eigenen Brüder zu töten.
Meine Meinung
Der Alte Mann, dessen tatsächlicher Name der Leser nur zufällig erfährt, begibt sich - wohl zum letzten Mal - auf See, um den Fang seines Lebens zu machen. Und obwohl diesen wieder an das Meer verliert, gibt er nicht auf.
Für "Der Alte Mann und das Meer" erhielt Ernest Miller Hemingway im Jahre 1954 den Literaturnobelpreis. Die Botschaft des Buches ist einfach: "Man kann zerstört werden - aber man darf nie aufgeben". Man hat das Gefühl, dass der alte Mann sich nur auf See noch als vollständiger Mensch fühlt. Er liebt das Meer, die Fische, die Sonne, die Sterne und träumt von Löwen am Flußufer.
"Der Alte Mann und das Meer" ist ein sehr poetischer Roman über einen letzten Kampf, der offensichtlich verloren doch gewonnen wird.