Arno Strobel - "Abgründig" (ab 14 J.)

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  • •Broschiert: 240 Seiten
    •Verlag: Loewe Verlag (10. März 2014)
    •Sprache: Deutsch
    •ISBN-10: 3785578644
    •ISBN-13: 978-3785578643
    •Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre


    Inhaltsangabe:


    Eine Bergtour. Ein Unwetter. Ein Mord.
    Eingesperrt auf engstem Raum,
    ohne Aussicht auf Rettung,
    erkennt man ganz neue Seiten an seinen Freunden .
    Hässliche Seiten.
    Tödliche Seiten ...
    Geplant war eine lässige Bergtour auf eigene Faust auf die Zugspitze und wieder zurück, bevor die anderen im Camp etwas merken. Doch als die kleine Gruppe um Tim am Morgen aufbricht, scheint das Unglück vorprogrammiert. Sie geraten in ein heftiges Unwetter und müssen in einer verlassenen Hütte Unterschlupf suchen. Sie wissen nicht, wo sie sind, sie haben keine Möglichkeit, mit dem Rest der Welt Kontakt aufzunehmen, und sie sitzen fest. Solange Sturm und Regen toben, ist an einen Abstieg nicht zu denken. Zunehmend liegen die Nerven blank und Vorwürfe machen die Runde, schließlich kommt es sogar zur Prügelei. Am nächsten Morgen ist einer von ihnen verschwunden. Zurück bleibt eine Blutlache und die Frage, ob es unter ihnen einen Mörder gibt.


    Autoreninfo:


    Arno Strobel, 1962 in Saarlouis geboren, studierte Informationstechnologie und arbeitet heute bei einer großen deutschen Bank in Luxemburg, mittlerweile in Teilzeit. Im Alter von fast vierzig Jahren begann er mit dem Schreiben von Kurzgeschichten, die er in Internetforen veröffentlichte, bevor er sich an seinen ersten Roman heranwagte. Als der nach fast drei Jahren, einer Recherchereise nach Rom und vielen Hochs und Tiefs fertig war, schickte er eine Leseprobe an etwa zwanzig Verlage, bekam aber von allen eine Absage. Also gründete er mit zwei Freunden einen Verlag und brachte das Buch selbst heraus.


    Meine Meinung:


    Titel: Wenn alle gegen dich sind, was dann?


    Tim freut sich auf das Bergcamp, endlich kann er einmal wandern und klettern wie er mag. Nur leider stellt sich sehr schnell heraus, dass es im Camp total langweilig ist. Kurzerhand machen sich Tim und einige andere aus seiner Gruppe auf eigene Faust auf den Weg zu einer richtigen Bergtour. Womit keiner gerechnet hat: ein Unwetter zieht auf und zwingt unsere Protagonisten in einer heruntergekommenen Hütte Schutz zu suchen. Auf engstem Raum und mit wenigen Lebensmitteln ausgestattet, schlägt die Stimmung in der Gruppe schnell um. Und als am nächsten Morgen plötzlich einer aus der Gruppe verschwunden und die Hütte voller Blut ist, da liegen die Nerven blank. Was ist geschehen? Gibt es in der Gruppe einen Mörder?


    Das Buch startet mit einem überaus spannenden Prolog, als Leser macht man sich sofort seine Gedanken, was da passiert sein könnte. Der Einstieg in die Geschichte fällt einfach, da der Autor die richtigen Worte für die angesprochene Leserschaft findet. Man kann sich die Protagonisten optisch gut vorstellen, da sie in dieser Hinsicht detailliert beschrieben werden.


    Aber damit hört es dann leider auch schon auf an Positivem. Unsere Protagonisten haben sich gerade erst kennengelernt und machen sich sofort auf eine Bergtour. Bereits auf den ersten Metern kommt es zu Streitereien. Im Verlauf der Geschichte entsteht immer mehr Aggressivität, Schimpfworte fliegen und es kommt zu übermäßigem Alkoholkonsum. Die Geschichte lebt nicht wirklich durch Inhalt, sondern baut ausschließlich auf Vermutungen und Schuldzuweisungen auf. Zudem sind die Charaktere von ihrer Gefühls- und Gedankenwelt sehr oberflächlich dargestellt, die Mehrheit bleibt blass und wenig nachvollziehbar. Ich wurde mit keinem der Protagonisten so recht warm und vor allem Tims Handeln war mir oft ein Rätsel.


    Las ich zu Beginn noch mit Spannung, stieg meine Enttäuschung immer mehr, da Alkohol und Machtgehabe einfach eine zu große Rolle spielten. Ich mag nichts lesen wo Alkoholkonsum unter Jugendlichen offenbar zum Alltäglichen gehört. Zudem wird Mobbing vom Autor einfach bagatellisiert, was ich einfach nur erschreckend fand.


    Die Idee zur Geschichte ist ja wirklich nicht schlecht, nur schwächelte es in meinen Augen doch stark an der Umsetzung.


    Fazit: Dieses Buch konnte mich selbst als Jugendthriller nicht wirklich überzeugen, da einfach kein Thrill vorhanden war. Dieses Buch würde ich nicht meinen Freunden empfehlen. Nur bedingt lesenswert!


    Bewertung: 2ratten und eher ein :flop:


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    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Spannender Psycho-Thriller für Jugendliche


    Ein Feriencamp in den Bergen. Eine Menge Jugendliche. Und eine dumme Idee. Mit diesen Zutaten hat Arno Strobel, der erfolgreich Thriller für Erwachsene schreibt, seinen ersten Jugendthriller geschrieben. Und ich finde: Es ist ihm geglückt.


    Zwar ist „Abgründig“ nicht so nervenaufreibend und blutig wie manch anderer Thriller, aber ich denke, für etwa 14-17-Jährige ist es genau das richtige Maß. Mein 16-jähriger Sohn war jedenfalls begeistert. Aber auch ich habe das Lesen genossen und mit den Protagonisten mitgefiebert.


    Während draußen ein fürchterliches Unwetter tobt, zeigen die Jungs und Mädels in einer abgeschiedenen Hütte, ganz auf sich allein gestellt, ihr wahres Gesicht. Die Nerven liegen bald blank, die Aggressionen steigen. Es kommt zu Machtkämpfen und gegenseitigen Beschuldigungen, als einer aus der Gruppe über Nacht verschwunden ist und Blutflecken gefunden werden. Plötzlich ist jeder verdächtig und man kann eigentlich niemandem mehr trauen, nicht mal sich selbst.


    Arno Strobel versteht es, die Spannung langsam ansteigen zu lassen und immer wieder für Überraschungen zu sorgen. Aufgrund des Gruppenzwangs machen die jungen Leute zum Teil Dinge, die sie selbst nicht für richtig halten. Auch der teilweise sorglose Umgang mit Alkohol fördert in den Jugendlichen Seiten zutage, die zur Eskalation der Situation beitragen. Die Darstellung der Charaktere hat mir recht gut gefallen. Fast jeder trägt ein Geheimnis mit sich herum, das nach und nach gelüftet wird. Die Auflösung finde ich persönlich gut gelungen, wenn sie auch etwas konstruiert erscheint.


    4ratten

  • Das Bergcamp Grainau erwartet neue Feriengäste, unter ihnen der 16-jährige Tim, der sich auf sein Abenteuer „Klettern“ ohne Eltern freut. Leider sind im Camp aber auch jüngere Kinder untergebracht und so fühlt sich die Gruppe der Jugendlichen schnell unterfordert mit den einfachen Kletterübungen, die so gar nicht zu dem passen, was man sich vorgestellt hat. Daher schließt man sich mehrheitlich der Meinung von Ralf, der sich in der Gegend rund um die Zugspitze auskennt, an und beschließt auf eigene Faust eine echte Klettertour zu wagen. Viel Ausrüstung ist nicht erforderlich, denn Ralf kennt sich ja aus und der Weg nach oben ist einfach kinderleicht. Also startet man ohne große Vorräte, ohne Ausrüstung und ohne Kartenmaterial, aber mit einer Menge Alkohol in ein großes Kletterabenteuer. Schon nach kurzer Zeit schlägt das Wetter um, aber man beschließt nicht umzukehren, denn schließlich ist man schneller an der nahe gelegenen Hütte, die Ralf kennt, als zurück im Bergcamp. Doch mit zunehmendem Regen und Sturm verliert Ralf die Orientierung und die Gruppe braucht endlos lange bis sie endlich, alle bis auf die Knochen durchnässt, Unterschlupf in einer Hütte finden. Dort verbringen sie gemeinsam eine Nacht. Streitereien, Eifersüchteleien und Schuldzuweisungen prägen den Aufenthalt in der Hütte und als am nächsten Morgen ein Mitglied der Gruppe fehlt, sich an seinem Platz eine Blutlache findet und Tim im Gesicht Blutspuren aufweist, sich aber an nichts erinnern kann, beginnt ein großer Albtraum. Der Leser blickt in die Abgründe der jugendlichen Seelen.


    Die Geschichte ist aus der Sicht von Tim beschrieben und so fühlt man sich diesem besonders nahe und erfährt noch vor allen anderen von seinen Problemen, die ihn bereits seit Kindertagen durchs Leben begleiten. Kann es sein, dass dieser auf den ersten Blick sehr sympathische junge Mann etwas mit dem Verschwinden eines Gruppenmitglieds zu tun hat?


    Arno Strobl präsentiert mit „Abgründig“ seinen ersten Thriller für Jugendliche. Es gelingt ihm alleine durch Aktionen und Reaktionen seiner handelnden Charaktere ein unglaublich bedrückendes Szenario zu erschaffen. Beim Lesen fühlt man sich wie in einen Sog hineingezogen und kann kaum fassen, welches Unwetter hier nicht nur draußen vor der Hütte, sondern auch in ihrem Inneren tobt. Einziges Manko der Geschichte sind der übermäßige Alkoholkonsum der jungen Leute und das Ende und damit der Weg zurück, der mir persönlich allzu leicht erschien.


    Insgesamt gesehen aber überzeugt dieser Jugendthriller und führt über Höhen und Tiefen, durch eine Klamm, auf den Berg und wieder zurück, durch gewaltige Emotionen jeglicher Art zu den Abgründen, die in jedem Menschen stecken und die in einer solchen Ausnahmesituation mit großer Gewalt an die Oberfläche drängen.


    4ratten

    Lesen ist meine Leidenschaft

  • Guten Abend,


    meine Rezi ist nun auch fertig. Ich habe mich damit ein bisschen schwer getan und letztendlich sind es wohlwollende 3 Ratten bzw. Sterne geworden. Aber ich weiß nicht, ob ich noch mal einen Jugendthriller von Arno Strobel lesen würde ...


    Eine Bergtour mit Hindernissen


    Meine Erwartungen an dieses Buch waren recht hoch. Die beiden Thriller von Arno Strobel, die ich bisher gelesen habe, waren solide und spannend. Bei diesem Buch fand ich das sehr gelungene Cover und vor allem den doppeldeutigen Titel sehr verheißungsvoll. Aber … dann war ich schon sehr enttäuscht vom Prolog, weil er mich nicht auf die Geschichte einstimmt, sondern mir ganz einfach das Ende verrät. Genau das mag ich an einem Thriller überhaupt nicht, weil dadurch viel zu viel vorweg genommen wird und das hat sich auch bei diesem Buch bestätigt.


    Dann werden alle Teilnehmer der Bergtour vorgestellt. Aber leider nicht interessant, sondern eher langweilig, fast schon wie eine Personen-Auflistung mit Alter und Herkunft. Das hätte man wirklich fesselnder gestalten oder in eine Liste packen können. Trotz allem waren ein paar sehr interessante und vor allem verschiedene Charaktere dabei.


    Als die jungen Leute sich dann zu einer unerlaubten Bergtour aufmachen, kommt endlich ein bisschen Fahrt in die Geschichte. Die Gruppe gerät in ein fürchterliches Unwetter und das war wirklich toll geschildert. Ich habe fast gefroren beim Lesen. Auch so kleine Andeutungen „Er irrte sich gewaltig“ am Ende eines Abschnitts waren sehr förderlich für den Spannungsbogen, der zwischendurch immer wieder durch Wiederholungen und zu breit getretenen Diskussionen gelitten hat.


    Ich hatte mich auf Abgründe wie in Goldings „Herr der Fliegen“ gefreut und sollte leider enttäuscht werden. Der Titel ließ mich auf eine psychologisch spannende Geschichte hoffen, aber das Potential, das in diesem Plot steckt, hat Arno Strobel leider verschenkt. Er lässt den Alkohol, den der Anführer gönnerhaft verteilt, zum Schuldigen werden und das hat mir überhaupt nicht gefallen. Ich finde es nicht passend für ein Jugendbuch und die Geschichte war mir dadurch viel zu einfach gestrickt. Und auch das Ende, das ich ja teilweise durch den Prolog schon kannte, hat mir nicht gefallen.


    So fand ich das Buch nur mittelmäßig … ganz nett, aber es gibt viel bessere und auch spannendere Bücher in diesem Genre.


    3ratten

  • Der 16-jährige Tim verbringt seine Ferien in einem Camp in Grainau/Bayern. Ralf, der ebenfalls im Camp ist, möchte eine unerlaubte Bergtour machen. Er kennt sich in den Bergen aus und möchte Tim, Lena, Denis, Fabian, Sebastian, Janik, Lucas, Jenny und Julia zu einer Berghütte führen, da es den Jugendlichen im Camp zu langweilig ist. Sie brechen auf und werden unterwegs von einem Unwetter überrascht, so dass sie in einer leerstehenden Hütte Unterschlupf suchen. Während nachts der Sturm um die Hütte pfeift, verschwindet einer der Jugendlichen und hinterlässt Blutspuren... Was ist geschehen?


    Mein Leseeindruck:


    "Abgründig" ist der erste Jugendthriller von Arno Strobel, und ich war mächtig gespannt auf dieses Buch, da mir die Thriller des Autors bisher immer sehr, sehr gut gefallen haben! So bin ich mit recht hohen Erwartungen an dieses Buch gegangen. Vielleicht waren diese Erwartungen tatsächlich ein wenig zu hoch, denn mir hat "Abgründig" zwar auch sehr gut gefallen, aber ich habe die Spannung manchmal ein wenig vermisst.


    Was sich zwischen den Jugendlichen in dieser einsamen Berghütte abspielt, konnte ich teilweise gut nachvollziehen, teilweise war es mir aber zu überzogen dargestellt. Dabei muss ich aber zugeben, dass ich natürlich nicht abschätzen kann, wie ich mich in einer solchen Extremsituation verhalten würde, und außerdem reagiert natürlich jeder Mensch anders.


    Die Geschichte hat mich ein wenig an "Herr der Fliegen" von William Golding erinnert.


    Gut gefallen hat mir, dass man wirklich bis zum Ende nicht wirklich erahnen kann, was tatsächlich passiert ist. Wo ist der verschwundene Jugendliche hin? Woher kommt das Blut? Gibt es einen Mörder unter den Jugendlichen?


    Die Auflösung lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück. Einerseits ist sie nachvollziehbar und glaubhaft, andererseits aber erscheint sie mir zu einfach. Wenn ich mir dann allerdings sage, dass es sich bei diesem Buch um einen Thriller für jugendliche Leser handelt, passt es wieder.


    Insgesamt gesehen hat mir die Lektüre Spaß gemacht. Ich werde mit Sicherheit noch weitere Bücher des Autors lesen und freue mich darauf!



    4ratten

    Lesen aus Leidenschaft

  • Der 16jährige Tim macht Urlaub in einem Jugendcamp in den Alpen. Doch das tägliche Programm der Betreuer ist einigen Jugendlichen schnell zu wenig und so planen sie unter der Führung des großspurigen Ralfs eine eigene Tour. Sie schleichen sich aus dem Camp und machen sich auf zu einer Hütte an der Zugspitze, die Ralf gut kennt. Doch die Tour erweist sich als anspruchsvoller als erwartet und als das Wetter umschlägt, können sie sich gerade noch in eine unbewirtschaftete Hütte retten. Hier sitzen sie nun während des Unwetters erst einmal fest. Ohne Aussicht auf Hilfe, ohne warme Kleidung, ohne Essen, aber dafür mit einigen Flaschen Wodka. Anspannung und Alkohol lassen die Stimmung unter den sehr unterschiedlichen Jugendlichen immer wieder kippen. Als dann auch noch einer von ihnen verschwindet und Tim blutbesudelt aufwacht, ohne sich an etwas zu erinnern, eskaliert die Situation langsam aber sicher.


    Ich war sehr gespannt auf Arno Strobels erstes Jugendbuch. Auf den ersten Seiten wurden meine Erwartungen auch erfüllt, doch im weiteren Verlauf konnte mich das Buch leider nicht mehr gänzlich überzeugen. Der Autor beschreibt hier eine klassische Krimi-Situation, ein vermeintliches Verbrechen, eine Gruppe Verdächtiger auf eingesperrtem Raum, die Suche nach dem Täter. Soweit war das alles durchaus spannend und gut zu lesen, allerdings geht es in erster Linie um Alkohol und Aggressionen, hier wird einiges an psychologischem Potential verschenkt.


    Auch die Charaktere konnten mich nicht überzeugen, sie blieben größtenteils nur blasse Randfiguren. Vielleicht wäre es besser gewesen, der Autor hätte hier eine kleine Gruppe auf den Berg geschickt und diese etwas tiefergehend dargestellt. So konnte ich einige der Jugendlichen bis zum Schluss kaum auseinanderhalten, weil ihnen einfach die entsprechende Darstellung fehlte.


    Die Auflösung am Ende fand ich enttäuschend und schwach. Durch den Prolog werden die Erwartungen hier in eine ganz andere Richtung gelenkt. Der Schluss kam mir nach dem ausgiebigen Spannungsaufbau einfach zu schnell und unspektakulär.


    Insgesamt ganz nette Unterhaltung und schnell gelesen, aber ich werde mich zukünftig doch wieder an die an Erwachsene gerichteten Thriller des Autors halten.


    3ratten

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Eine Gruppe Jugendlicher packt in einem Feriencamp die Abeteuerlust und sie machen sich ohne Genehmigung der Betreuer auf, um eine Bergtour zu unternehmen, natürlich kommt es so, wie es kommen muss und die Gruppe gerät in ein Unwetter und findet Unterschlupf in einer Hütte und dort nimmt das Schicksal seinen Lauf.


    Alles in allem bietet das Buch für Jugendliche spannende Unterhaltung, aber mich als Erwachsenen hat das Buch nicht so richtig gepackt. Es gab zwar einige Momente, die mich aufschrecken ließen und auch die Grundidee ist gut. Aber es gibt einige Unklarheite, vor allem gegen Ende des Buches, die mich etwas unbefriedigt zurückließen, beispielsweise wenn sich auf den möglichen Täter eines Mordes eingeschossen wird, aber auch wie die Hauptfiguren mit ihrer Situation am Ende umgehen, damit kam ich nicht so richtig klar, es wirkte alles schnell zusammengeschustert, damit das Buch ein Ende findet und es irgendwie stimmig ist.


    Arno Strobel braucht in Sachen Jugendthriller noch etwas Übung, da es sein erstes Buch für Jugendliche ist, oder er bleib bei dem Genre, dass ihm besser liegt, nämlich bei Psychothrillern.

  • Arno Strobel: Abgründig


    Inhalt:


    Eine Gruppe Jugendlicher begibt sich auf eine unbedachte Bergtour und muss während eines Unwetters über Nacht in einer Hütte Unterschlupf suchen. Am Morgen ist einer der Jugendlichen verschwunden und ein anderer hat Blut an den Händen...


    Meine Meinung:


    Man merkt dem Buch sehr deutlich an, dass es ein Jugendthriller ist. Die Sprache ist knapp und einfach, die Handlung kommt schnell und ohne viel Umschweife auf den Punkt. Dadurch ist zwar der Hintergrund ein wenig dürftig, doch der eigentlichen Handlung schadet das nicht.


    Die beteiligten jugendlichen Personen werden nach und nach eingeführt und gut beschrieben, so dass man, zumindest was die 3-4 Hauptpersonen betrifft, klare Sympathien und Antipathien entwickeln kann kann. Dabei treten nach und nach bei mehreren Jugendlichen ganz andere charakterliche Aspekte zutage, als man zunächst erwartet hat - und genau dies ist das Interessanteste am Buch.


    Es wird nachvollziehbar beschrieben, wie die Jugendlichen in ihre missliche Lage geraten. In der Zeit, die die Gruppe auf der Hütte verbringt, ist das eigentlich Spannende dann die Gruppendynamik, in der sich, wie der Buchtitel schon vermuten lässt, gewisse Abgründe auftun. Dies entwickelt sich trotz einiger Längen sehr spannend und kulminiert in emotionalen, bewegenden Situationen. Als Leser wird man stückchenweise nach und nach mit Informationen gefüttert und bekommt immer neue Aspekte gezeigt. Leider spielt Alkohol hier eine Rolle, die eigentlich für die Geschichte nicht zwingend nötig wäre - meiner Ansicht nach wird hier etwas zu sehr übertrieben.


    Die Auflösung am Ende ist recht versöhnlich (jeder hat etwas dazugelernt und ist um eine Erfahrung reicher), wirkt aber teilweise etwas konstruiert und greift mir (aus Elternsicht gesehen) in einem ganz bestimmten Aspekt zu kurz. Jugendliche, die im echten Leben von diesem Phänomen betroffen sind, finden hier nicht die Ermutigung, die sie idealerweise brauchen könnten - hier kommen, wie so oft in der Realität, die Täter glimpflicher davon als das Opfer, und diese Botschaft gefällt mir in einem Jugendbuch nicht. Andererseits sind Personen und Taten so gezeichnet, dass jugendliche Leser eine Haltung zu dem Gelesenen finden und sich eine Meinung bilden können, was man ihnen ruhig auch zutrauen kann. Hier die richtige Balance zu finden und nicht in Richtung "pädagogischer Zeigefinger" abzugleiten, ist sicher nicht ganz einfach.


    Trotzdem bleibt ein klein wenig Enttäuschung am Ende übrig, weil ich mir gerade in einem Jugendbuch eben doch eine klarere Stellungnahme des Autors zu besagtem Thema wünsche und nicht zuletzt auch weil die Erwartungen, die der Prolog bei mir geweckt hat, nicht ganz erfüllt wurden.


    Dennoch bietet das Buch ein schönes, schnelles Lesevergnügen für Jugendliche ab 14 Jahre.


    3ratten

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • Hier nun meine abschließende Wertung nach dem Lesen von "Abgründig":


    Der erste Eindruck des Buches war sehr gut. Das Cover wirkte auf mich sehr ansprechend. Für Prägeschrift bin ich immer zu haben, außerdem vermitteln die gedeckten Farben und die angedeuteten Äste und Blitze eine düstere Stimmung.
    So, wie ich sie nach dem Lesen des Klappentextes auch erwartet habe.
    Hätte ich das Buch in der Buchhandlung liegen sehen, hätte ich es aufgrund der Covergestaltung auf jeden Fall näher angeschaut.


    Die Geschichte beginnt mit einem Prolog. Der macht neugierig, was den Jugendlichen wohl in den letzten Tagen widerfahren ist.


    Das war es leider auch schon, was ich positiv hervorheben kann.


    Die Einführung der Hauptpersonen hat mir nicht gefallen. Die Informationen, die dem Leser zugehen sollen, werden in nach meinem Empfinden gekünstelten Gesprächen zwischen den Jugendlichen vermittelt. Wer woher kommt, spielt keine Rolle; daß Ralf volljährig und die anderen ein Stück jünger sind, soll erwähnt werden, aber ob 14 oder 16 ist mir gleich.
    Die Zielgruppe mag das vielleicht anders sehen, deshalb schiebe ich die seltsame Einführung einfach mal darauf.
    Bildlich kann man sich die Jugendlichen gut vorstellen, ihr Aussehen wird beschrieben, aber mit Ausnahme von Ralf und Tim werden die Charaktere der Jugendlichen nur blaß, oberflächlich, unscheinbar ausgearbeitet und dargestellt. Das habe ich die ganze Geschichte über empfunden. Ein paar Eigenschaften werden zugewiesen, diese allerdings nur oberflächlich und oft auch nur als Erklärung für gerade gezeigtes Verhalten (z.B. das Mädchen, das von ihrem älteren Freund gegängelt wurde).


    Spannung hat sich nicht wirklich eingestellt. Oft konnte ich auch die Handlungsweisen der Jugendlichen nicht nachvollziehen. Wie alle Ralf wie die Lemminge folgen zum Beispiel, Sebastians plötzliche Aggressivität in der Hütte, zwei beginnen trotz der doch so bedrohlichen Situation eine Knutscherei.....
    Mir hat einfach der rote Faden gefehlt. Es kam mir vor, als ob viele geschilderte Situationen einfach aneinandergereiht wurden, ohne Rücksicht auf Sinn oder Logik. Die Küsserei zum Beispiel, das sollte wohl als Bedienung eines Klischees für die Zielgruppe herhalten.


    Außerdem hat mich der Alkoholkonsum massiv gestört. Der wäre meiner Meinung nach nicht notwendig gewesen. Die vermeintlich ausweglose Situation in der Hütte und die Erschöpfung der Jugendlichen haben doch schon eine Extremsituation dargestellt, in der kopfloses Handeln und Überreaktionen völlig nachvollziehbar wäre.
    Warum muß harter Alkohol in großen Mengen ins Spiel kommen?
    Ebenfalls die Bedienung eines Klischees? Unnötig....


    Am Ende von vielen Kapiteln stehen außerdem Sätze wie (sinngemäß): "er ahnte nicht, wie sehr er sich irrte" oder "er wußte nicht, daß es noch schlimmer kommen würde". Diese Sätze kamen zu oft. Sie sollen natürlich Spannung erzeugen und Neugier wecken, aber als auch nach dem zweiten Satz dieser Art weder Spannung noch Neugier bei mir aufkam, konnte ich die weiteren Sätze dieser Art nicht mehr ernst nehmen und war auch ein bisschen genervt davon.


    Hätte ich nicht in der Leserunde gelesen, hätte ich das Buch schon früh abgebrochen. Ich habe mich dann aber durchgebissen in der Hoffnung, daß mich der Schluß vielleicht doch noch versöhnlich stimmt.
    Doch dem war nicht so. Das Ende hat mich noch einmal richtig enttäuscht. Hauptsächlich wohl wegen dem Prolog.
    Jetzt, da ich weiß, wie die Geschichte ausgeht, finde ich, daß der Prolog vollkommen falsche Erwartungen weckt bzw. Erwartungen weckt, die weder die Geschichte noch das Ende auch halten können.
    Der Prolog übertreibt, stapelt hoch. Tims Sorge um Lena, die suggeriert, mit Lena sei etwas schlimmes passiert, "Janik starrt wie in Trance vor sich hin", Menschen laufen aufgeregt hin und her, Tim hätte am liebsten geschrien sie sollen aufhören, Ralfs regloser Körper. Sicher, nichts davon ist falsch, aber die Darstellung der Situation finde ich sehr übertrieben. Sie weckt Spannung, hat aber bei mir im Laufe der Geschichte zu immer mehr Enttäuschung geführt, weil die anfänglichen Erwartungen, die der Prolog geweckt hatte, nicht erfüllt wurden.


    "Abgründig" hat mir leider gar nicht gefallen.
    Weiterempfehlen würde ich das Buch nicht.