Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Inhalt:
Ein Mercedes rast auf einem Parkplatz in eine Menschenmenge und fordert dabei zahlreiche Todesopfer. Der Fahrer kann jedoch unbemerkt entkommen und hinterlässt nur eine Clownmaske auf dem Sitz. Einige Monate später meldet sich ein Mann bei dem ehemaligen Ermittler, und behauptet der Mercedes-Killer zu sein. Und er droht mit einem weiteren Anschlag.
Detective Bill Hodges, mittlerweile im Ruhestand, wird aus seiner Pensions-Depression gerissen und macht sich auf eigene Faust auf die Jagd nach dem Mann, den er damals nicht fassen konnte. Es beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel, bei dem nicht immer klar ist, wer eigentlich wen jagt.
Meinung:
Nach Plymouth und Buick, darf es nun ein Mercedes sein („2 Tonnen deutsche Ingenieurskunst“), vielleicht ja eine kleine Hommage an seinen Deutschlandbesuch. Anders als bei Christine wird daraus jedoch keine übernatürliche Horrorgeschichte, sondern eher Krimi und Psychothriller.
Größte Stärke und gleichzeitig größte Schwäche waren für mich die Charaktere, um die sich eigentlich die ganze Geschichte dreht. Man erfährt die jeweilige Geschichte durch den jeweiligen Charakter.
Die Sympathieträger waren mir ein bisschen zu sympathisch, wobei ich mich nicht am Klischee des Gutmenschen gestört haben. Aber leider waren sie mir insgesamt auch ein bisschen zu blass. Ihre Entscheidungen und Motive waren nicht immer ganz so überzeugend, wie sie mich glauben machen wollten. Aber es treibt schließlich die Geschichte voran, und im Großen und Ganzen sind es einfach gute Typen. Streichelzart und alterweich. (die wilden Tage sind vorbei)
Dem gegenüber, und vielleicht gerade deswegen so eindrucksvoll und erschreckend, steht der passende Gegenspieler, Psychopath und Attentäter. Einerseits dilettantisch und schwächlich, andererseits gefühlskalt, durchtrieben und unberechenbar. Mir machte er in vielen Szenen Gänsehaut, so dass ich mich unwillkürlich gefragt habe, wo Brady Hartsfield eigentlich so lange gesteckt hat, und warum wir ihm erst jetzt begegnen. Einige Szenen waren ziemlich hart zu nehmen, stellenweise schwer erträglich, und das ist mir in der Art schon lange nicht mehr passiert bei King. Szenen die ungeschönte und ziemlich realistische Bilder im Kopf erzeugen.
Ich würde das Buch irgendwo zwischen Der Buick und Colorado Kid ins Regal stellen. Mitten drinnen hatte es ein paar Längen, aber sonst war es unterhaltsam und leicht zu lesen. Der Showdown wurde wortwörtlich mit Vollgas durchgezogen. Vielleicht kein typischer - aber allein schon wegen Brady Hartsfield - ein sehr interessanter King. Man merkt, dass er schreibt wozu er Lust hat. Und im Gegensatz zu Colorado Kid, den ich einfach nur schrecklich langweilig fand, kam dieser Krimi überzeugender rüber.