Stephen King - Der dunkle Turm-Zyklus

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  • Endlich. Endlich habe ich mit der Dark Tower-Reihe angefangen. :breitgrins: Gestern habe ich den ersten Band, Schwarz, in dieser (mehr oder weniger) neuen, überarbeiteten Version beendet.


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    Was für ein toller Hauptcharakter uns da durch die Geschichte führt! Bereits auf den ersten Seiten hat mich der Revolvermann (den englischen Buchtitel „The Gunslinger“ finde ich eigentlich viel passender und schöner, aber ich lese die Reihe trotzdem lieber auf Deutsch) abgeholt und ich wurde regelrecht in das Buch hineingesogen. Wie schafft der Autor das nur, einen so langen Monolog in einer so langweiligen Umgebung, nämlich einer Wüste, so eindrucksvoll und interessant zu gestalten? Was frage ich, aus irgendeinem Grund ist er schliesslich nicht nur dem Namen nach der King. Und ich sage das jetzt schon, nach nur zwei gelesenen Büchern. Ich mag einfach die einfallsreiche Sprache, die kleinen, sorgfältig eingestreuten Wahrheiten über die Welt und das Leben, die Figuren, die Atmosphäre.


    King schreibt sehr bildhaft, allerdings teilweise auch etwas wirr. An manchen Stellen kam ich plötzlich nicht mehr recht mit und musste zurückblättern, ob ich nicht etwas verpasst habe. Einmal erschien mir sogar ein Logikfehler, was ich zwar fast nicht glauben kann, aber doch, es ist so. Dieses Buch ist daher nicht einfach zu lesen, man muss mitdenken und sich auch darauf einlassen, gewisse Dinge einfach (noch) nicht zu erfahren, in dem festen Vertrauen darauf, dass davon in den Folgebänden mehr kommt. ;) Im grossen Ganzen wird das Meiste aber spätestens gegen Ende klar.


    Ich bin mir auch nicht sicher, in was für einer Welt das alles spielt. Zu Beginn wirkt sie vollends fantastisch, dann jedoch gleicht sie mit ihrer Geschichte immer mehr der unsrigen. Und dann wieder nicht. Die Revolvermänner sind zum Beispiel eine ganz eigene Gesellschaft und auch Zauberer, gewisse Arten von Zombies und andere übernatürlich Dinge gibt es. Teilweise musste ich wirklich herzhaft lachen, weil einige Schilderungen trotz aller Mystik und Magie doch so treffend sind. Der Autor versteht es einfach, den Nagel auf den Kopf zu treffen.


    Einige Figuren fand ich auch nervig, so etwas kommt vor.

    Und der Mann in Schwarz, der ist... Nun ja, soll sich am besten jeder eine eigene Meinung bilden. ;)


    Von mir gibt es 5ratten für dieses grandiose Buch.

  • @Stormy:
    Zu Deinem Spoiler:


  • Ich glaube fast, ich werde das Buch auslassen, da ich bereits herausgefunden habe, dass hier Jamie de Curry Rolands Gefährte in der Vergangenheit ist und Alain und Cuthbert bestenfalls erwähnt werden. Ich muss wohl die Hoffnung aufgeben, die beiden je wieder in was neuem zu lesen. *schmoll*


    Ich fand ja den Namen "Cuthbert" schrecklich und habe mich daher auch weniger mit der Figur befasst.
    Mich hat es eher gestört, dass nach dem Anfang der Serie, in dem es ja sehr stark um die Suche bzw. das Ziel/ Weiterkommen ging dann z.B. in Glas fast nur noch die Vergangenheit beleuchtet wurde.
    Ich habe dann nach Glas abgebrochen, weil ich mir die teure Hardcoverausgabe gekauft hatte und die ganze Zeit nach Stellen gesucht habe, an denen es "weitergeht".


    Habe dann später mal bei wikipedia die Zusammenfassung gelesen - was vielleicht auch kein schlechter Ansatz vor dem Lesen der Folge *4 1/2* wäre - und wurde in meiner Vermutung bestätigt, dass es sich dafür nicht gelohnt hätte, mich durch die restlichen Folgen zu quälen.


    Für mich war die Serie ein typisches Beispiel von großen Erwartungen, die enttäuscht wurden bzw. einer Serie, die so lange wie möglich ausgedehnt und dann irgendwie beendet wurde.
    (Anderes Beispiel für mich: LOST und WOOL. Bei WOOL wartet der letzte Teil immer noch darauf, von mir gelesen zu werden, bis jetzt war er mir aber deutlich zu "trocken" in jeder Hinsicht).


    Von King finde ich die Kurzgeschichten viel besser als die Romane.
    Die Romane verlieren sich in zig mMn oft unnötigen Handlungssträngen und Beschreibungen, die mit dem Grundthema nichts zu tun haben und meist auch für die Ausgangsfrage und das Ende irrelevant sind.
    Am Ende frage ich mich oft, warum ich das nun alles gelesen habe, wenn doch zum erzählen der relevanten Geschichte - der Auflösung der Ausgangsfrage - die Hälfte der Seiten gut ausgereicht hätte. :rollen:

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

  • Grisel:


    Ich wusste ja teilweise nicht recht, ob ich Roland supertoll finden oder eher ein bisschen Angst vor ihm haben soll. Schön fand ich auch, wie er mit Allie umgeht. Zwar nicht überfreundlich und sehr deutlich, aber doch mit Respekt.


    Keshia: Ja, Cuthbert, da werde ich mich wohl nie dran gewöhnen.


  • Von King finde ich die Kurzgeschichten viel besser als die Romane.
    Die Romane verlieren sich in zig mMn oft unnötigen Handlungssträngen und Beschreibungen, die mit dem Grundthema nichts zu tun haben und meist auch für die Ausgangsfrage und das Ende irrelevant sind.
    Am Ende frage ich mich oft, warum ich das nun alles gelesen habe, wenn doch zum erzählen der relevanten Geschichte - der Auflösung der Ausgangsfrage - die Hälfte der Seiten gut ausgereicht hätte. :rollen:


    Da ich Kings Art zu erzählen sehr mag, genieße ich auch, die nebensächlichen Handlungsstränge zu lesen. Die Frage nach Relevanz stelle ich da überhaupt nicht.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.


  • Da ich Kings Art zu erzählen sehr mag, genieße ich auch, die nebensächlichen Handlungsstränge zu lesen. Die Frage nach Relevanz stelle ich da überhaupt nicht.


    Ha - Du nimmst mir die Worte aus dem Mund! Ich mag es sogar in den allermeisten Fällen, wenn er ins Schwafeln kommt, weil er es so gut macht und sich eben nicht nur auf die nackte Handlung beschränkt.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Für mich war die Serie ein typisches Beispiel von großen Erwartungen, die enttäuscht wurden bzw. einer Serie, die so lange wie möglich ausgedehnt und dann irgendwie beendet wurde.


    Das Problem beim Dunklen Turm war halt, dass King die sehr unkluge Entscheidung getroffen hat, die Serie mit Gewalt so rasch als möglich zu beenden. Damals hieß es, wegen seiner drohenden Blindheit. Ich weiß gar nicht, ob das nun doch nicht mehr droht, wäre ihm ja zu wünschen. Aber dieses sich die Serie vom Gewissen zu schreiben, unter nachträglicher Abtötung von der Jugendgeschichte, die sicher mal als zweiter Handlungsstrang geplant war - deshalb ja auch "Glas" - hat sie leider ziemlich beeinträchtigt. Ich hätte mit Freuden weitere 10 Jahre oder länger gewartet. Bücher 2 bis 4 werde ich immer lieben, trotzdem.


    Für mich ist bei Kings Romanen generell der Weg das Ziel, also das genaue Gegenteil eigentlich. Ich wundere mich oft, dass ich mich bei ihm nicht zu Tode langweile, ganz im Gegenteil habe ich noch jeden King überraschend schnell gelesen. Das ist das was ich wie sicher schon mal erwähnt den klebrigen Stil nenne, dass ich mich nicht losreißen kann, selbst wenn nicht viel passiert. Dafür und für die Stellen, die mich halb zu Tode erschrecken, liebe ich ihn.


    @Stormy:
    Das ist eben das charakteristische an Roland zu diesem Zeitpunkt, er ist ein Turm-Junkie. Nichts ist wichtiger als der Turm.


  • King schreibt sehr bildhaft, allerdings teilweise auch etwas wirr. An manchen Stellen kam ich plötzlich nicht mehr recht mit und musste zurückblättern, ob ich nicht etwas verpasst habe. Einmal erschien mir sogar ein Logikfehler, was ich zwar fast nicht glauben kann, aber doch, es ist so.


    Man merkt The Gunslinger einfach an, dass es eine längere Entstehungsgeschichte hat, denke ich. Das Buch ist auf eine Weise chaotisch, die irgendwie auch schon wieder interessant ist.



    Das Problem beim Dunklen Turm war halt, dass King die sehr unkluge Entscheidung getroffen hat, die Serie mit Gewalt so rasch als möglich zu beenden. Damals hieß es, wegen seiner drohenden Blindheit. Ich weiß gar nicht, ob das nun doch nicht mehr droht, wäre ihm ja zu wünschen. Aber dieses sich die Serie vom Gewissen zu schreiben, unter nachträglicher Abtötung von der Jugendgeschichte, die sicher mal als zweiter Handlungsstrang geplant war - deshalb ja auch "Glas" - hat sie leider ziemlich beeinträchtigt. Ich hätte mit Freuden weitere 10 Jahre oder länger gewartet. Bücher 2 bis 4 werde ich immer lieben, trotzdem.


    Ein weiterer Grund, warum die letzten drei Bände für mich gar nicht gehen, ist der, dass King in ihnen seine Schöpfung zu systematisieren versucht (etwas, worin er noch nie gut war). Die ersten vier Bände finde ich vor allem deshalb so faszinierend, weil in ihnen scheinbar alles passieren kann, ohne dass man als Leser weiß, warum und wie das möglich ist. Ein postapokalyptischer Wilder Westen, eine Verfolgungsjagd mit Zombies durch ein unterirdisches Tunnelsystem, Sex mit Dämonen, eine Schießerei mit Mafiosi in New York, die unter den Augen einer missgünstigen Hexe stattfindende Liebesgeschichte zwischen Susan und Roland – dass all das, ohne ‚erklärt‘ zu werden, in ein und demselben Romanzyklus stattfindet, macht für mich den Spaß an der Sache aus. Ab Wolves of the Calla bekommt man leider die ‚Erklärung‘ in Form eines langweiligen mythologischen Systems nachgeliefert, in das alles Bisherige (plus einige frühere Romane und Geschichten Kings) hineingequetscht wird.


    Das fand ich so enttäuschend, dass ich The Dark Tower (den letzten Band) nach ein paar hundert Seiten abgebrochen habe und bis heute nicht weiß, wie es eigentlich ausgeht. Wieder ein wenig versöhnt mit der Reihe haben mich allerdings The Wind Through the Keyhole und die Graphic Novel (besonders die von Jae Lee gezeichneten Bände).

  • Ha - Du nimmst mir die Worte aus dem Mund! Ich mag es sogar in den allermeisten Fällen, wenn er ins Schwafeln kommt, weil er es so gut macht und sich eben nicht nur auf die nackte Handlung beschränkt.


    Das wäre für mcih alles kein Problem, wenn nicht am Anfang die großen Fragen auftauchen würden.
    Ich konnte z.B. auch die Serie "Lost" nicht sehen, weil ich mehrere Wochen auf Antworten gewartet habe und da einfach nichts als (gefühlte) Nebenstränge kamen.


    So etwas ist für mich okay, wenn diese Nebenstränge am Anfang der Geschichte auch irgendwie interessant gemacht oder begründet werden.
    Nicht okay ist es für mich (als potentiellen ADSler :zwinker:), wenn am Anfang eine große Frage steht.
    Dann lese ich nämlich an allem vorbei auf der Suche nach der Antwort.


    Charles Dickens hat das sehr schön gemacht: Seine Romane liest man ohne große Suche.
    Kings Romane habe ich immer mit Suche bzw. Frage gelesen und dadurch war ständig das Gefühl "das ist jetzt unwichtig, wann geht es weiter" sehr präsent.


    Mein erster King-Roman, "Tommyknockers", hat mir so auch gar nichts gesagt, weil ich zwar viel über die Stadt, aber wenig über die Beweggründe der Tommyknockers gelernt habe. Wobei es meiner Erinnerung nach am Schluss so ziemlich keine Beweggründe bzw. Erklärungen für das Verhalten der Tommyknockers gab (also kein echtes Ziel für die Verwandlung der Menschen).
    Wenn das so ist, hätte mir das Buch besser gefallen, wenn man nicht ständig die Fragen nach dem Warum im Kopf gehabt hätte. Wenn also der Fokus von Anfang an anders gesetzt worden wäre.


    Beim Dunklen Turm fand ich die Stelle am Ende von "Drei" am besten, an der Roland mit dem Mann in Schwarz redet (der Abschnitt über die Größe und die Zeit).
    Vermutlich könnte man von dieser Stelle direkt zum letzen Band gehen... :zwinker:

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

  • Wie gesagt, bei King ist definitiv der Weg das Ziel. Ich denke da u.a. auch an


    Ändert nichts daran, dass es großartige Bücher sind.


    King liest man nicht, weil er so clevere Geschichten schreibt, sondern so menschliche, die manchen, warum auch immer, fesseln, selbst wenn sie das vielleicht nicht sollten, rein logisch betrachtet. :zwinker:


    Zugegeben, das muss man mögen!


  • Wie gesagt, bei King ist definitiv der Weg das Ziel. Ich denke da u.a. auch an


    Ändert nichts daran, dass es großartige Bücher sind.


    Na ja, dieser Ausruf kam mir bei mehreren King-Büchern und ich konnte damit nie etwas anfangen. Also nicht mit dem Ausruf sondern mit der Art der Handlungsentwicklung.


    Bei King habe ich öfter das Gefühl, dass er halb ausgearbeitete Ideen irgendwie zu Papier bringt. Ideen, die nicht ganz zuende gedacht sind, aber mal auf die Leser losgelassen werden.


    Typisch dafür finde ich eine Kurzgeschichte, deren Titel ich nicht mehr weiß, in der jemand im Auto sitzt und immer düstere Ahnungen hat, meint, die Situation schon mal erlebt zu haben und am Ende fällt irgendetwas Krümeliges, Schwarzes vom Himmel/ Autodach und das Ganze geht - ohne Erklärung - von vorne los.
    Nette Idee, aber wäre eine Erklärung für irgendetwas - das Schwarze, die Wiederholung - nicht sinnvoll gewesen?


    Bei King hatte ich oft das Gefühl, dass er sehr gut Dinge und Menschen beschreiben kann, aber Probleme damit hat, die losen Enden auch für den Leser sinnvoll zusammen zu fügen.


    Besser als in seinen Romanen, jedenfalls denen, die ich gelesen habe, gelingt ihm das in einigen Kurzgeschichten - über die gesamte Schaffenszeit hinweg auch nicht in allen, also ich sehe da keine Entwicklung zum "Besseren" :breitgrins: (jedenfalls aus meiner Sicht als Leser mit der Forderung nach einer Erklärung für einige der losen Enden).


    Z.B. habe ich eine frühe Sammlung von ihm "Achtung, Tiger!" mit der Titelgeschichte (häää?) und einer anderen Geschichte namens "Omi", die sehr gut aufgelöst wird (jedenfalls in dem Sinne, dass man weiß, was man vorher gelesen hat und dass sie die losen Enden am Ende zusammen fügen).


    Die Sammlung "Regenzeit" fand ich dahingehend auch sehr gut, die etwas neuere Sammlung "Everything's eventual", aus der die o.g. Geschichte stammt, war wieder sehr durchwachsen.


    Mein Gefühl ist oft, dass King das schreibt, was er vielleicht als Junge fantasiert hat oder als Albtraum geträumt hat, dass aber Außenstehende mit Teilen der Geschichte nichts anfangen können, weil es eben ganz private Bilder sind.



    Liebe Grüße von
    Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.


  • Mein Gefühl ist oft, dass King das schreibt, was er vielleicht als Junge fantasiert hat oder als Albtraum geträumt hat, dass aber Außenstehende mit Teilen der Geschichte nichts anfangen können, weil es eben ganz private Bilder sind.


    Ist natürlich total stark mit seinem Traumtagebuch Geld zu verdienen. :breitgrins:


    Die Turm-Reihe gehört zu meinem Lieblingsreihen, für andere Romane von ihm habe ich mir leider noch keine Zeit genommen. Aber reizen würde ich es mich jetzt schon wo soviele unterschiedliche Meinungen hier vertreten sind.


    @Stormy: Wirst du den zweiten Teil bald lesen? Ich bin auf deine weiteren Eindrücke gespannt. Spannend dass du direkt mit Schwarz so begeistert bist. Ich fand es ganz furchtbar und habe es immer ein bisschen als Test gesehen: Die jenigen die den ersten (langweiligen) Teil der Reihe bewältigen sind es würdig dem Revolvermann und seinem Ka-Tet zu folgen! So mögen Sie vortreten! Na ja, oder so was in der Art.


  • Bei King habe ich öfter das Gefühl, dass er halb ausgearbeitete Ideen irgendwie zu Papier bringt. Ideen, die nicht ganz zuende gedacht sind, aber mal auf die Leser losgelassen werden.


    Typisch dafür finde ich eine Kurzgeschichte, deren Titel ich nicht mehr weiß, in der jemand im Auto sitzt und immer düstere Ahnungen hat, meint, die Situation schon mal erlebt zu haben und am Ende fällt irgendetwas Krümeliges, Schwarzes vom Himmel/ Autodach und das Ganze geht - ohne Erklärung - von vorne los.
    Nette Idee, aber wäre eine Erklärung für irgendetwas - das Schwarze, die Wiederholung - nicht sinnvoll gewesen?


    Bei King hatte ich oft das Gefühl, dass er sehr gut Dinge und Menschen beschreiben kann, aber Probleme damit hat, die losen Enden auch für den Leser sinnvoll zusammen zu fügen.


    Ich vermute mal sehr stark, dass dies extrem vom Leser abhängt. Für mich hatten bisher beide Bücher, die ich von ihm gelesen habe (das andere war "Todesmarsch") sowie die Verfilmungen seiner Bücher (und da sind es doch einige mehr ;)) diesen tollen Effekt, von dem ich nicht weiss, wie ich ihn benennen soll. Wenn die Idee/Botschaft der Geschichte im Unterbewusstsein ankommt, ich die Geschichte irgendwie für mich verstanden habe, aber es nicht erklären kann. Auch die Geschichte, die du hier beschreibst - Ich weiss allein aufgrund deiner Beschreibung, wie ich das interpretiere, was es soll. Aber ich kann es niemand anderem erklären.


    Mein Lieblingsautor John Ajvide Lindqvist (nicht, um die beiden hier zu vergleichen!) macht das auch, ich mag das total. Ich glaube, sehr viel hat da mit der Denkweise des Lesers zu. Manche Botschaften kommen auch bei mir gar nicht an, dafür sind sie für andere sofort klar. Für den, der es versteht, braucht es die Erklärung gar nicht. Im Gegenteil, sie würde wahrscheinlich alles kaputt machen und einen durcheinander bringen.


  • @Stormy: Wirst du den zweiten Teil bald lesen? Ich bin auf deine weiteren Eindrücke gespannt. Spannend dass du direkt mit Schwarz so begeistert bist. Ich fand es ganz furchtbar und habe es immer ein bisschen als Test gesehen: Die jenigen die den ersten (langweiligen) Teil der Reihe bewältigen sind es würdig dem Revolvermann und seinem Ka-Tet zu folgen! So mögen Sie vortreten! Na ja, oder so was in der Art.


    Grins, das ist gut. Der erste Teil trennt glaube ich wirklich recht schnell die Spreu vom Weizen. Schon allein, wenn anfangs der Revolvermann den Schwarzen Mann verfolgt. Und das tut er ziemlich lange, ohne dass es viele Erklärungen dazu gibt. :breitgrins: Da war dann z. B. meine Schwester schon bei den Abbrechern.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.


  • Spannend dass du direkt mit Schwarz so begeistert bist. Ich fand es ganz furchtbar und habe es immer ein bisschen als Test gesehen: Die jenigen die den ersten (langweiligen) Teil der Reihe bewältigen sind es würdig dem Revolvermann und seinem Ka-Tet zu folgen! So mögen Sie vortreten! Na ja, oder so was in der Art.


    Mir hat der erste Teil am besten gefallen. Vielleicht geht es Stormy ja auch so?

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Grins, das ist gut. Der erste Teil trennt glaube ich wirklich recht schnell die Spreu vom Weizen. Schon allein, wenn anfangs der Revolvermann den Schwarzen Mann verfolgt. Und das tut er ziemlich lange, ohne dass es viele Erklärungen dazu gibt. :breitgrins: Da war dann z. B. meine Schwester schon bei den Abbrechern.


    Hm, also normalerweise bin ich ja bekanntlich kein Fan von Büchern, in denen nichts läuft. Aber ich hatte bei Schwarz zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, es würde nicht vorwärts gehen oder dass etwas Wesentliches fehlt. Im Gegenteil, ich war die ganze Zeit wie in so einem Fluss, wo man immer ein bisschen weiter treibt. :breitgrins: Ich würde aber vor allem gerne wissen


    Wann ich Teil 2 lesen werde, weiss ich noch nicht so genau, aber ich werde auf jeden Fall etwas dazu schreiben. :zwinker:

  • Bei mir war es eher umgekehrt, ich fand SCHWARZ richtig toll, fand aber die Umstellung auf den nächsten Teil eher ein bisschen schwierig. Schwarz ist ja quasi reine Fantasy, oder hat zumindest überhaupt keine Szenen, die in der realen Welt spielen. Und als dann in DREI Roland einen Zugang zur realen Welt findet, merkt man halt doch, dass das Buch schon etwas älter ist, und da bekam ich beim ersten Lesen nur schwer einen Zugang zu.
    Zumal auch in dem Buch meiner Meinung nach auch nicht sooo viel passiert, aber das ist ja bei King nicht ungewöhnlich.
    Aber ich fand die Bücher trotz anfänglicher Schwierigkeiten toll.


  • Bei mir war es eher umgekehrt, ich fand SCHWARZ richtig toll, fand aber die Umstellung auf den nächsten Teil eher ein bisschen schwierig. Schwarz ist ja quasi reine Fantasy, oder hat zumindest überhaupt keine Szenen, die in der realen Welt spielen.


    Hm, ob es da einen Unterschied zwischen der alten Version und der überarbeiteten gibt? In meiner gibt es nämlich einen kurzen Part, der in einer realen Stadt in "unserer" Zeit spielt (also etwa die 70er Jahre oder so), ich glaube, es ist New York.

    :gruebel:

  • @Stormy:
    Es gibt einige Unterschiede zwischen der alten und der neuen Version von "Schwarz".


    Vorsicht, auf eigene Gefahr!!! Das bezieht auch künftiges mit ein und, wie mir scheint, deutet es das Serienende an!!!


    http://www.stephen-king.org/DerdunkleTurmSchwarzRevised.htm


    Faszinierend, an das meiste kann ich mich kaum erinnern!


    Jedenfalls war das alte "Schwarz" sehr viel vager. Ich zB wusste nach dem ersten Mal kaum, was ich da eigentlich gerade gelesen habe. Irgendwie, hat man es mal geliebt, war das auch sein Charme. Aber gut.

    Einmal editiert, zuletzt von Grisel ()


  • Bei mir war es eher umgekehrt, ich fand SCHWARZ richtig toll, fand aber die Umstellung auf den nächsten Teil eher ein bisschen schwierig. Schwarz ist ja quasi reine Fantasy, oder hat zumindest überhaupt keine Szenen, die in der realen Welt spielen. Und als dann in DREI Roland einen Zugang zur realen Welt findet, merkt man halt doch, dass das Buch schon etwas älter ist, und da bekam ich beim ersten Lesen nur schwer einen Zugang zu.
    Zumal auch in dem Buch meiner Meinung nach auch nicht sooo viel passiert, aber das ist ja bei King nicht ungewöhnlich.
    Aber ich fand die Bücher trotz anfänglicher Schwierigkeiten toll.


    Mir ging es auch so, dass die Begeisterung immer mehr abgenommen hat, bis ich dann mit "Glas" gar nichts mehr anfangen konnte.
    Vorher war es immer noch interessant gewesen zu erfahren, was zu den aktuellen Ereignissen geführt hatte. Rolands Lebensgeschichte hat mich auch nur insoweit interessiert, als dass sie aktuelle Ereignisse erklärt hat, das Duell zwischen ihm und Cuthbert (?) als solches fand ich nicht so spannend (und alle anderen Details).
    Dagegen wurde in "tot" mMn nur bruchstückhaft z.B. die Geschichte von Blaine und Patricia erzählt.


    Ich weiß ja nicht, ob das später wieder aufgenommen wurde, aber in "tot" gab es mMn sehr viele lose Erzählstränge, die gern etwas ausführlicher hätten erklärt werden können.
    So z.B. der ganze Flugzeug/ Nazi-Strang.
    Da gehen dann die Protagonisten achtlos weiter und vom Leser wird das gleiche erwartet; dabei erwartet (?) der Leser vom Autor evtl. eine Erklärung für die ganzen aufgeworfenen Fragen.


    Erhlich das interessanteste Buch, dass ich je über King gelesen habe, stammte aus einer Grabbelkiste:
    George Beahm: Stephen King. Leben und Werk.

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    Da wird nicht nur seine Lebensgeschichte und seine "Schreibgeschichte" erzählt, sondern auch von den meisten Büchern eine kurze Inhaltsangabe und Entstehungsgeschichte.
    Entstehungsgeschichte sowohl bezogen auf den Inhalt der Romane und Kurzgesichten und teils der Inspiration/ Hintergründe dazu, als auch Kings reale Lebenssituation zum Zeitpunkt des Schreibens.


    Das fand ich deutlich interessanter, als mich durch weite Teile der Beschreibungen in den Romanen zu quälen. :breitgrins:


    Liebe Grüße von
    Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

    Einmal editiert, zuletzt von Keshia ()