02 - Kapitel 7 bis 13 (Seite 95 - 179 )

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  • Ich muss ja sagen...bisher langweile ich mich etwas. Natürlich ist es berührend, dass es Emma so schlecht geht und sie alles über sich ergehen lässt ihren beiden kleinen Cousins zuliebe (hier haben wir also auch unsere Erklärung dafür, dass Emma so still hält, schweigt und sich alles gefallen lässt), aber mir dauert das alles so lange und dann passieren so viele Kleinigkeiten, da kann ich gar nicht den Überblick behalten. Vor allem wenn dann zwischendurch so ausführliche Beschreibungen von irgendwelchen Umgebungen oder von Emmas Vorgehen kommen. Das sorgt dann bei mir dafür, dass alles noch kleinschrittiger erscheint.


    Das ging mir genauso. Zwischendurch hat es mich dann gepackt und dann wurde es wieder etwas zäher. Aber außer bei den Gewaltszenen habe ich nicht überlegt das Buch abzubrechen.
    Ich frage mich, ob ihr klar ist, daß sie ihren Cousins wirklich so einen großen Gefallen damit tut, daß sie nichts sagt. Denn irgendwann könnte ich mir vorstellen, daß ihre TAnte sich auch bei den Beiden nicht mehr zügeln kann.



    Vor allem läuft es irgendwie auch immer nach demselben Schema ab: Emma geht zur Schule, betont, dass sie sich lieber zurückzieht und nur Sara als Freundin möchte, sie kommt nach Hause, hat Angst, es passiert nichts, sie geht zur Schule (Rest vgl. vorher), kommt nach Hause, wird von ihrer Tante misshandelt, sie geht zur Schule (Rest vgl. vorher), kommt nach Hause, hat Angst, es passiert nichts, sie geht zur Schule...Natürlich ist mir klar, dass das so abläuft, damit wir Emmas Alltag kennen lernen können und Einblicke in die Misshandlungen erhalten. Vor allem durch die Gegensätze von ihrem Glück in der Schule und den Misshandlungen zu Hause, werden diese ja nochmals betont. Die ganze Funktion ist mir schon klar, aber so langsam wird es langweilig.


    :breitgrins:, jetzt wo Du das so schreibst. Stimmt irgendwie.




    Was mich auch etwas stört ist das, was Carol zu Emma sagt, wenn sie sie schlägt oder beschimpft. Es sind immer die gleichen Parolen, nur mit anderen Schimpfwörtern und in anderen Zusammenhängen. Ich kann bisher einfach noch nicht nachvollziehen, WARUM Carol sie als Luder, Flittchen etc. betitelt. Immerhin wurde bisher nur gesagt, dass es Carol nicht in den Kram passte, Emma aufzunehmen, weil Emma 12 war und sie zwei kleine Kinder hatte und Em dann einfach nicht wollte. Wie gehört das damit zusammen, dass sie Em als Luder etc. bezeichnet? :gruebel:


    Vielleicht wären ein paar Rückblenden nicht schlecht gewesen, daß man erfahren hätte wie es zu der ganzen Sache gekommen ist und wie die Quälereine und warum sie begonnen hatten.



    Vor allem wenn da wirklich Blut über Ems Rücken lief oder durch das Shirt durchzusehen war! Die Tante fand ich ja sowieso hammerhart, als sie Em da am Kopf verwundet hatte und dann nur meinte "Mach dich sauber und ansehnlich, sodass es keiner sieht". Jaaa, weil man Blut ja auch so gut kaschieren kann und vor allem dann, wenn man kein Make Up benutzen darf. Das ist eh etwas unlogisch. Man sollte doch meinen, dass die Tante dann, wenn sie schon auf ihr Erscheinungsbild bei den Nachbarn und anderen fremden Menschen so achtet, Em Make Up besorgt hat, damit sie die Misshandlungen verstecken kann oder dass sie ansonsten dort hin haut, wo es durch Klamotten verdeckt ist.
    Das mit dem Fußballtrainer fand ich auch sehr seltsam. Das Blut hab ich ja schon erwähnt, aber auch generell ist es, so wie du schon sagst, sehr unwahrscheinlich, dass der in den 4 Jahren nichts gemerkt hat. Es sei denn er ist neu und erst seit ein paar Monaten da. Aber gerade dann könnte ihm ja erst recht was aufgefallen sein. Und wenn Lehrer sowas bemerken wird normalerweise im Kollegium darüber gesprochen und über Lösungsansätze geredet. Dazu sind die auch angehalten (auch wenn z.B. auffällt, dass ein Mädchen plötzlich immer dünner und dünner wird, dann schreiten die Lehrer da meist ein). Aber natürlich gibt es dann immer diese "Exemplare", die nichts sehen und mitbekommen (vielleicht auch, weil sie zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind).


    Ich finde das Buch geht von zu vielen...kann passieren, wäre möglich usw.. Natürlich ist es vielleicht möglich, daß alle Stellen Alles ignorieren. Aber das ist mir hier wirklich etwas zu extrem.




    Aber es wurde ja auch nur einmal gesagt, dass Ems Lehrer sie eher als introvertiert und ruhig wahrnehmen und sie einfach machen lassen, weil ihre Noten gut sind, obwohl es ihnen nicht passt, dass sie sich so von ihren Mitschülern distanziert (ich glaub sogar, das wurde schon im 1. Abschnitt irgendwann erwähnt). Aber dann scheint ihnen ja zumindest ETWAS seltsames an Emmas Verhalten aufgefallen zu sein, auch wenn es nicht viel ist.


    Aber gerade das müsste sie als Pädagogen doch erst recht hellhörig werden lassen, oder?


    Zitat

    Was ich aber in Zusammenhang mit George auch überlege ist folgendes: Em lässt sich Carols Verhalten gefallen, weil sie Jack und Leyla nicht die ELTERN nehmen will, sprich George und Carol. Aber eigentlich tut ihr ja nur Carol etwas an. Wenn sie also etwas sagen würde und zb. die Polizei alarmieren würde, würden die Kids ja bei George bleiben, denn ihm kann man ja nichts vorwerfen. Nur ob er sich nicht vielleicht durch die Festnahme (von der ich jetzt mal ausgehe) seiner Frau, dann verändern lässt und vielleicht auch grausam zu seinen Kids wird, das kann man dann nicht sagen. Aber generell ist dann ja Ems Gedanke, dass sie den Kids die Eltern nehmen würde, wenn sie sich wehrt, falsch. Denn George ist ja nichts nachzuweisen bisher.


    Das könnte ich mir vielleicht dadurch erklären, daß sie vielleicht nicht so weit denk in ihrer Not.


  • Dafür müsste man erst Beweisen, dass er von allem Bescheid wusste. Denn er war nie dabei, als es geschah.


    Carol ist da sehr geschickt.


  • Carol ist da sehr geschickt.


    Die Täter haben immer eine Machtübernahme über den Opfer. Würden die Opfer sich schneller zu Wehr setzen müssten sie weniger leiden. Aber den ersten Schritt zu wagen, das ist halt was sie meist nicht können, da sie zu viel Angst haben.

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich muss gestehen, mir geht es wie kleinerHase: mir setzt das Buch auch ganz schön zu und ich habe zum Teil echt Angst davor weiter zu lesen, weil ich gar nicht lesen möchte, was Carol Emma noch antut. Alleine schon den "Auftakt" zu diesem Abschnitt fand ich einfach nur schrecklich und die Reaktion von George war dann einfach noch der letzte Tropen in dem so wieso schon überlaufenden Fass! Unglaublich! Ich weiß gar nicht, wen ich schlimmer finde: Carol, die einfach ihre Wut und Hass an Emma auslässt aus mir bisher unbekannten Gründen oder George, der so tut, als würde er nichts sehen und Emma dann auch noch erklärt, sie solle mehr Rücksicht auf Carol nehmen. Unglaublich! :grmpf:



    Ich finde das Buch geht von zu vielen...kann passieren, wäre möglich usw.. Natürlich ist es vielleicht möglich, daß alle Stellen Alles ignorieren. Aber das ist mir hier wirklich etwas zu extrem.




    Aber gerade das müsste sie als Pädagogen doch erst recht hellhörig werden lassen, oder?


    Müssten ja, aber auch bei uns greifen gerade Lehrer bzw. Pädagogen oft gar nicht ein oder erst dann, wenn es eh schon zu spät ist. Außerdem ist die Frage, ob die Lehrer dort an der Schule wirkliche Pädagogen sind. Bei uns erhalten Lehrer gerade für die weiterführenden Schulen so gut wie keine pädagogische Ausbildung und außerdem ist es auch schwierig erstmal nachzuweisen, dass das Kind misshandelt wird. Gerade wenn das Kind selber nichts sagen möchte. Em denkt ja selber, dass alles aufhören könnte, wenn sie nur einmal was sagt, aber sie ist komplett gefangen in ihrer Opferrolle und denkt auch noch, dass sie ihren Cousins damit etwas Gutes tut. Das Schlimme ist, dass ich fast denke, dass Carol diese psychischen Druck auch so mit aufgebaut hat. Sie wirft Em ja vor, sie wäre für ein eventuelles Trauma verantwortlich und gerade bei solchen Misshandlungen nehmen die Opfer dann tatsächlich die Schuld auf sich, da sie ja irgendwann wirklich denken, dass sie irgendwas verbrochen haben müssen.


    Ja, so ein Rückblick würde mir auch gut gefallen, um zu verstehen, woher der Hass von Carol kommt. Hat sie Angst, dass George Em den eigenen Kindern vorziehen könnte? Oder dass ihre eigenen Kinder durch das Pflegekind benachteiligt sind? Ich kann es fast nicht nachvollziehen, dass Carol mit so einer Brutalität gegen Em vorgeht und zu ihren Kindern der Engel in Person ist. Das verstehe ich nicht. Und ich verstehe auch nicht, warum sie Em dann nicht in ein Heim geben? Oder will das George nicht, da er sich seinem Bruder verpflichtet fühlt? Dann sollte er sich aber auch verpflichtet fühlen Em zu beschützen. Obwohl ich wirklich vermute, dass er sich das so stark einredet, dass das einfach Erziehungsmaßnahmen sind und Em sich halt entsprechend verhalten wird, dass er die Wahrheit einfach nicht erkennen möchte. Vielleicht erklärt ihm Carol ja auch immer, dass Em ihr gegenüber total aufsässig und frech wäre und sie dann die Kontrolle verlieren würde? Wäre ja nicht die erste, die so was erzählt.


    Em's Reaktion auf Sara fand ich auch sehr heftig. Aber irgendwie passt sie zu Em. Sie kapselt sich ja so komplett ein und da ist so eine Aussage von Sara einfach eine Bedrohung in ihren Augen. Das ist sogar sehr realistisch, da Opfer von Misshandlungen wirklich so reagieren. Sie wollen sich ja schließlich selber nicht als Opfer sehen. Auch Em will ja damit ihre Stärke demonstrieren und dass sie sich von der Tante nicht kaputt machen lässt. Schwierig!


    Evan finde ich ja klasse, aber wenn es so einen Typen in real geben sollte, dann nur, wenn er selber auch schon Formen der Misshandlung erlebt hat. Einfach so reagiert kein normaler Jugendlicher so einfühlsam auf Em's Verhalten. Das glaube ich nicht und habe ich auch noch nie erlebt. Höchstens er ist wirklich so in sie verliebt, dass er gar nicht anders kann, aber sich so gut hinein fühlen, ist schon heftig. Also es ist schön über so einen Jungen zu lesen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Prinz wirklich im realen Leben auftaucht, ist dann doch eher unwahrscheinlich.


    Oh man, ich ahne ja insgesamt nichts Gutes für Em. :entsetzt:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Ich beginne gleich mit dem Ende des Abschnitts: Hoffe sehr, dass dies jetzt nur ein Traum ist und Emma nicht wirklich von jemandem gewürgt wird. Denn nur George wäre im Haus und ich kann mir nicht vorstellen, dass er sie würgen würde. Er ist eher der Typ, der wegschaut als handelt.


    Insgesamt muss ich auch sagen, dass es teilweise sehr brutal zu und her geht hier. Bin etwas überrascht über die Heftigkeit des Ganzen. Ich hätte es mir nicht so brutal vorgestellt.
    Trotzdem, das Buch gefällt mir sehr gut. Die Autorin hat einen sehr lebendigen Schreibstil, sodass der Leser sehr stark in die Geschichte hineingezogen wird. Dazu kommt, dass es stets spannend ist, da man nie weiss, was als nächstes kommen wird. Jedes Mal wenn Carol auftaucht ist es überraschend. Dafür kommt sie nie vor, wenn man es erwarten würde (zum Beispiel, als Emma oft mit Evan und Sara/Jeason ausgeht). Von daher gefällt mir das Buch bis jetzt eigentlich wirklich sehr gut. Allerdings betone ich hier "bis jetzt". Langsam wird es nämlich, wie Skyline auch schon geschrieben hat, etwas monoton. Es läuft tatsächlich immer dasselbe ab:


    Ich muss ja sagen...bisher langweile ich mich etwas. Natürlich ist es berührend, dass es Emma so schlecht geht und sie alles über sich ergehen lässt ihren beiden kleinen Cousins zuliebe (hier haben wir also auch unsere Erklärung dafür, dass Emma so still hält, schweigt und sich alles gefallen lässt), aber mir dauert das alles so lange und dann passieren so viele Kleinigkeiten, da kann ich gar nicht den Überblick behalten. Vor allem wenn dann zwischendurch so ausführliche Beschreibungen von irgendwelchen Umgebungen oder von Emmas Vorgehen kommen. Das sorgt dann bei mir dafür, dass alles noch kleinschrittiger erscheint.


    Vor allem läuft es irgendwie auch immer nach demselben Schema ab: Emma geht zur Schule, betont, dass sie sich lieber zurückzieht und nur Sara als Freundin möchte, sie kommt nach Hause, hat Angst, es passiert nichts, sie geht zur Schule (Rest vgl. vorher), kommt nach Hause, wird von ihrer Tante misshandelt, sie geht zur Schule (Rest vgl. vorher), kommt nach Hause, hat Angst, es passiert nichts, sie geht zur Schule...Natürlich ist mir klar, dass das so abläuft, damit wir Emmas Alltag kennen lernen können und Einblicke in die Misshandlungen erhalten. Vor allem durch die Gegensätze von ihrem Glück in der Schule und den Misshandlungen zu Hause, werden diese ja nochmals betont. Die ganze Funktion ist mir schon klar, aber so langsam wird es langweilig.


    Ich hoffe daher, dass sich nun noch mehr ereignen wird. Vielleicht dass Evan mehr herausfindet (durch Sara) und eingreift. Oder dass Sara zur Polizei geht und so etwas Abwechslung ins Geschehen kommt. Denn immer das "Zur Schule gehen - nach Hause kommen und geschlagen werden - zur Schule gehen" wird mit der Zeit langweilig.


    Ich bin auch gespannt, wie lange Carol nun auswärts übernachten wird. Nur ein Nacht oder ev. doch mehr? Aber zuerst will ich nun wissen, wer Emma würgt oder ob es nur ein Albtraum ist...


  • Dafür müsste man erst Beweisen, dass er von allem Bescheid wusste. Denn er war nie dabei, als es geschah.


    Das könnte aber Emmas Rettung sein. Denn vielleicht merkt sie dies irgendwann auch und entschliesst sich zur Polizei zu gehen, da nur Carol verhaftet wird. So würden die beiden Kinder "nur" ihre Mutter verlieren, nicht aber ihren Vater.
    Aber Carol muss wohl noch viel bösartiger werden, bis Emma sich überwindet mit jemandem zu sprechen.


  • Ich finde es schon recht unrealistisch, daß niemand außer Ems Freundin es mitbekommt oder weiß, daß Em zu Hause geschlagen wird. Vor allem wo es mehr als deutlich ist, daß ihre Tante überhaupt keine Rücksicht darauf nimmt, daß man die "Spuren" davon später sieht. Gerade weil sie aktiv im Sport tätig ist, müsste dem Trainer wenn sie solche Höchstleistungen erziehlt auffallen, daß sie ab und an eine gewisse Schohnhaltung annimt.


    Und auch Evan müsste es mitbekommen. Schliesslich hat er ihr blaues Auge und die Beule am Kopf ja einmal gesehen, als sie für den Kunstunterricht nach draussen gingen und der Wind Emmas Haare auf die Seite bläst.
    Aber ich denke, solange Emma nicht offen darüber spricht, ist es schwierig für Aussenstehende etwas zu machen. Vor allem auch deshalb, weil ein Eingreifen viele Leben verändern/zerstören wird. Es geht ja dann nicht mehr nur um Emma und Carol sondern auch um die beiden Kinder und George. Daher will sich jeder 100% sicher sein, dass etwas nicht i.O. ist, bevor sie etwas unternehmen.

  • So, nun komme ich endlich zum Weiterlesen.


    Das Buch ist wirklich schockierend. Carol ist verrückt, ich kann mir ihr Verhalten echt nicht erklären. Und George ist ein feiger Schwächling, der die Augen vor den Taten seiner Frau verschließt und sie auch noch verteidigt. Widerlich, alle beide.


    In diesem Abschnitt bekommen wir auch eine Erklärung dafür, warum Emma das mit sich machen lässt. Aber ehrlich gesagt, ist mir das Wohl der beiden Kinder als Motivation zu dünn dafür, dass jemand sich so misshandeln und niedermachen lässt. Auch wenn Carol zu ihren eigenen Kindern eine liebevolle Mutter zu sein scheint (wie geht das??), ist sie doch offensichtlich gestört und ob das dann das Beste für die beiden ist, bei solchen Eltern aufzuwachsen? Was passiert, wenn die beiden mal größer werden und Dinge tun, die Carol nicht in den Kram passen? Nimmt sie dann auch den Baseballschläger oder Ledergürtel?


    Dass Sara es nicht mehr aushält, das mitanzusehen und zu schweigen, kann ich nur zu gut verstehen. Wie Emma ihr verbal eine reinwürgt, ist nicht schön. Ich hoffe, Sara begreift, dass Emma sie einfach auf den nötigen Abstand halten will und ist ihr nicht lange böse, auch wenn ihr das sicher auch wehgetan hat.


    Evan ist der einzige Lichtblick. Er lässt sich von Emma nicht abweisen, sondern nimmt ihre Sprüche mit Humor und setzt immer wieder behutsam nach.
    Aber ihre Ausflüge werden nicht ewig gutgehen, irgendwann kommt Carol ihr auf die Schliche und davor hab ich schon richtig Angst!

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Müssten ja, aber auch bei uns greifen gerade Lehrer bzw. Pädagogen oft gar nicht ein oder erst dann, wenn es eh schon zu spät ist. Außerdem ist die Frage, ob die Lehrer dort an der Schule wirkliche Pädagogen sind. Bei uns erhalten Lehrer gerade für die weiterführenden Schulen so gut wie keine pädagogische Ausbildung und außerdem ist es auch schwierig erstmal nachzuweisen, dass das Kind misshandelt wird. Gerade wenn das Kind selber nichts sagen möchte. Em denkt ja selber, dass alles aufhören könnte, wenn sie nur einmal was sagt, aber sie ist komplett gefangen in ihrer Opferrolle und denkt auch noch, dass sie ihren Cousins damit etwas Gutes tut. Das Schlimme ist, dass ich fast denke, dass Carol diese psychischen Druck auch so mit aufgebaut hat. Sie wirft Em ja vor, sie wäre für ein eventuelles Trauma verantwortlich und gerade bei solchen Misshandlungen nehmen die Opfer dann tatsächlich die Schuld auf sich, da sie ja irgendwann wirklich denken, dass sie irgendwas verbrochen haben müssen.


    Die Lehrer können teilweise auch gar nichts machen, außer an Stellen verweisen, die Hilfe in solchen Fällen anbieten. Aber selber etwas unternehmen geht nicht einfach so. Auch vor allem, da Lehrer ja keine Psychologen sind, die sich mit einer richtigen Behandlung auskennen und auch eine gewisse Distanz wahren müssen. Zudem ist es ja auch schwierig Beweise für Misshandlungen zu finden (Emma versteckt ihre Verletzungen ja auch) und selbst wenn der Lehrer meint, etwas gesehen zu haben, reicht das oft nicht aus, um irgendein Amt auf den Plan zu rufen.
    Und wer weiß, wie das in Amerika funktioniert?

  • So, ich habe mich auch endlich durch den zweiten Abschnitt gekämpft und werde jetzt mal etwas zusehen. Stellenweise ist mir das Lesen ein bisschen schwer gefallen. Die arme Em, wie kann man nur zu so einem Monster werden, wie Carol? Ich würde gern mehr über ihre Hintergründe erfahren.



    Vor allem wenn da wirklich Blut über Ems Rücken lief oder durch das Shirt durchzusehen war! Die Tante fand ich ja sowieso hammerhart, als sie Em da am Kopf verwundet hatte und dann nur meinte "Mach dich sauber und ansehnlich, sodass es keiner sieht". Jaaa, weil man Blut ja auch so gut kaschieren kann und vor allem dann, wenn man kein Make Up benutzen darf. Das ist eh etwas unlogisch.


    Also ich finde es ehrlich gesagt nicht unrealistisch, schließlich gibt es genügend Kinder, die misshandelt werden, oder verhungern, und keiner bekommt es mit. Und in diesem Fall versucht Em ja auch, jede Verletzung zu verbergen, damit es niemand sieht. Und wenn sie doch mal zu sehen sind, denkt sie sich eine harmlose Ausrede aus. Und auch dass sie so viel Sport macht macht es anderen nicht leichter, eine Misshandlung zu erkennen. Schließlich bekommt man auch beim Sport schnell Blessuren und Em könnte vieles darauf abschieben. Die Sache mit dem Blut auf dem Shirt ist aber tatsächlich grenzwertig, denn das wird ja nicht nur Sarah gesehen haben und das ist durch eine normale Verletzung definitiv nicht zu erklären.



    Dafür müsste man erst Beweisen, dass er von allem Bescheid wusste. Denn er war nie dabei, als es geschah.


    Ich denke, theoretisch macht er sich schon strafbar, aber solange keine Anzeige gegen ihn erstattet wird, kann ihm wohl keiner was. Und selbst wenn Carol mal zur Rechenschaft gezogen wird, würde Em nie gegen George aussagen, allein schon wegen der Kinder.



    Ja, so ein Rückblick würde mir auch gut gefallen, um zu verstehen, woher der Hass von Carol kommt. Hat sie Angst, dass George Em den eigenen Kindern vorziehen könnte? Oder dass ihre eigenen Kinder durch das Pflegekind benachteiligt sind? Ich kann es fast nicht nachvollziehen, dass Carol mit so einer Brutalität gegen Em vorgeht und zu ihren Kindern der Engel in Person ist. Das verstehe ich nicht. Und ich verstehe auch nicht, warum sie Em dann nicht in ein Heim geben? Oder will das George nicht, da er sich seinem Bruder verpflichtet fühlt? Dann sollte er sich aber auch verpflichtet fühlen Em zu beschützen. Obwohl ich wirklich vermute, dass er sich das so stark einredet, dass das einfach Erziehungsmaßnahmen sind und Em sich halt entsprechend verhalten wird, dass er die Wahrheit einfach nicht erkennen möchte. Vielleicht erklärt ihm Carol ja auch immer, dass Em ihr gegenüber total aufsässig und frech wäre und sie dann die Kontrolle verlieren würde? Wäre ja nicht die erste, die so was erzählt.


    Ich frage mich auch, was wohl ihre Beweggründe sind, und mir fällt nichts gescheites ein, vor allem, da Em ja wirklich pflegeleicht und vorbildlich ist. Sie erledigt Hausarbeit, und ist gut in der Schule, da sollte es eigentlich keine Probleme geben. Und George würde seine Nichte wohl kaum mehr lieben, als seine eigenen Kinder. Und finaziell scheinen sie ja auch nicht sooo schlecht dazustehen, vor allem, das Em ja anscheinend auch Rücklagen hat, die die beiden verwalten. Ich verstehe aber auch nicht, warum sie Em dann nicht weggegeben haben...weil Georges Pflichtgefühl kann es nicht sein, sonst würde er sich verpflichtet fühlen, Em vor Misshandlung zu schützen.



    Em's Reaktion auf Sara fand ich auch sehr heftig. Aber irgendwie passt sie zu Em. Sie kapselt sich ja so komplett ein und da ist so eine Aussage von Sara einfach eine Bedrohung in ihren Augen. Das ist sogar sehr realistisch, da Opfer von Misshandlungen wirklich so reagieren. Sie wollen sich ja schließlich selber nicht als Opfer sehen. Auch Em will ja damit ihre Stärke demonstrieren und dass sie sich von der Tante nicht kaputt machen lässt. Schwierig!


    Ich habe mit so einer Reaktion schon gerechnet. Em hat einfach kein Ventil, und diese Auspeitschung war einfach zu viel. Außerdem hängt ja auch ihre Zukunft an ihrer gesundheitlichen Lage, was sie ja noch stärker unter Stress setzt. Dennoch hat sie hier wirklich sehr hart reagiert, und Sarah tat mir Leid. Aber ist das, was sie über Sarah gesagt hat wahr? Und wenn ja, warum geht Sarah mit jedem ins Bett?



    Ich beginne gleich mit dem Ende des Abschnitts: Hoffe sehr, dass dies jetzt nur ein Traum ist und Emma nicht wirklich von jemandem gewürgt wird. Denn nur George wäre im Haus und ich kann mir nicht vorstellen, dass er sie würgen würde. Er ist eher der Typ, der wegschaut als handelt.


    Das fand ich auch sehr erschreckend. Ich hoffe es ist ein Traum, aber ich kann mir auch vorstellen, dass Carol morgens nach Hause kommt und Em erwürgt...die Frau ist zu allem fähig.



    Furchtbar fand ich die Szene, in der George Em mitteilte, dass Carolin die Nacht bei ihrer Mutter verbingt und Em solle doch mehr Rücksicht auf sie nehmen. Bekommt er wirklich nicht mit, was hier vor sich geht? Das kann dich gar nicht sein. Er ist ein erwachsener Mann, das ist die Tochter seines verstorbenen Bruders - ich kann nicht verstehen, dass er nichts tut. So groß kann die Liebe zu seiner Frau gar nicht sein.


    Schrecklich ist natürlich auch, dass die Kinder nun alles mitbekommen haben. Das wird doch ziemlich wahrscheinlich psychische Folgen haben. Solche Bilder vergisst man nicht.


    Beide Szenen fand ich sehr verstörend. Carol zerschlägt Em den ganzen Rücken, und Em solle doch bitte mehr Rücksicht auf die arme gestresste Carol nehmen!? Da hätte ich doch am liebsten das Buch in die Ecke geworfen. Wie kann man nur so ein Mensch sein? Carol ist gestört, aber George hat so eine Ausrede nicht. Und es hat mich wirklich schockiert.
    Und die Szene, in der die Kinder die Gewalt sehen, fand ich auch unglaublich. Natürlich war es über kurz oder lang zu erwarten, aber dass Em dann auch tatsächlich noch Schuldgefühle hat, und Carol Em die Schuld daran gibt... das ist einfach unglaublich. Das Buch macht mich einfach richtig richtig sauer.


  • Genauso wundert es mich, daß Em das Alles so wegsteckt ohne im Krankenhaus zu landen oder eventuell innere Blutung oder innere Blutungen, Brüche o.ä. erleidet. Denn einen Schlag mit einem solchen (so wie ich das gelesen habe) Eisenschläge ist bestimmt von enormer Wucht.
    Schade für Em ist, denke ich, daß sie nicht realisiert, daß sie mit ihrem SChweigen den Kindern ihrer Tante wahrscheinlich nichts Gutes tut. Denn irgendwo wird diese Wut, wenn sie mal nicht mehr bei ihnen ist hinwandern und mitbekommen tuen es die Kinder eindeutig.


    Ein wenig Sorge mache ich mir wegen Ems wichtigen Spiel, irgendwie habe ich die Befürchung, daß ihre Tante sie so verletzten wird, daß sie nicht antreten kann. Aber vielleicht kommt dann endlich Alles raus.


    Ich denke früher oder später wird Em im Krankenhaus landen. So ein Schlag mit dem Schläger hätte auch gut zu einem Milzriss führen können, dann hätte sie wirklich ein Problem gehabt. Aber ich fürchte, in ihrer Dummheit würde Em nicht zum Arzt gehen, sondern verrecken. Wir können nur hoffen, dass Evan oder Sara dann zur Stelle sind, um sie zu retten.
    Und selbst im Laufe des Buches haben sich die Misshandlungen ja in ihrer Intensität deutlich gesteigert, dass wird sicher so weitergehen.
    Ich hoffe immer noch, damm Em bald klar wird, dass sie den Kindern keinen Gefallen tut, denn egal ob die Gewalt nun gegen die Kinder ausgeübt wird, ober sie es nur mitbekommen, es wird auf jeden Fall Schäden hinterlassen. Es wäre besser, sie würde eine Möglichkeit finden, die Familie zu verlassen. Schade, dass sie kein Stipendium für ein Internat hat.


    Das mit dem wichtigen Spiel befürchte ich auch, ich hoffe, sie bricht dort zusammen, und wird endlich von einem fachkundigen Arzt untersucht, der die Anzeichen erkennt. An ihrem Rücken ist schließlich nichts misszuverstehen!



    Was mich auch etwas stört ist das, was Carol zu Emma sagt, wenn sie sie schlägt oder beschimpft. Es sind immer die gleichen Parolen, nur mit anderen Schimpfwörtern und in anderen Zusammenhängen. Ich kann bisher einfach noch nicht nachvollziehen, WARUM Carol sie als Luder, Flittchen etc. betitelt. Immerhin wurde bisher nur gesagt, dass es Carol nicht in den Kram passte, Emma aufzunehmen, weil Emma 12 war und sie zwei kleine Kinder hatte und Em dann einfach nicht wollte. Wie gehört das damit zusammen, dass sie Em als Luder etc. bezeichnet? :gruebel:


    Das frage ich mich auch. Hat das vielleicht was mit ihrer Mutter zu tun? Dass Carol sauer ist, dass diese nicht in der Lage ist, sich um Em zu kümmern, und sie ihr schlechten Umgang unterstellt. Und die Tochter einfach mit der Mutter in einen Topf geworfen wird? Ich hoffe es gibt noch eine Auflösung, denn momentan stehe ich einfach nur auf dem Schlauch...


  • Müssten ja, aber auch bei uns greifen gerade Lehrer bzw. Pädagogen oft gar nicht ein oder erst dann, wenn es eh schon zu spät ist. Außerdem ist die Frage, ob die Lehrer dort an der Schule wirkliche Pädagogen sind. Bei uns erhalten Lehrer gerade für die weiterführenden Schulen so gut wie keine pädagogische Ausbildung und außerdem ist es auch schwierig erstmal nachzuweisen, dass das Kind misshandelt wird. Gerade wenn das Kind selber nichts sagen möchte. Em denkt ja selber, dass alles aufhören könnte, wenn sie nur einmal was sagt, aber sie ist komplett gefangen in ihrer Opferrolle und denkt auch noch, dass sie ihren Cousins damit etwas Gutes tut. Das Schlimme ist, dass ich fast denke, dass Carol diese psychischen Druck auch so mit aufgebaut hat. Sie wirft Em ja vor, sie wäre für ein eventuelles Trauma verantwortlich und gerade bei solchen Misshandlungen nehmen die Opfer dann tatsächlich die Schuld auf sich, da sie ja irgendwann wirklich denken, dass sie irgendwas verbrochen haben müssen.


    Den Gedanken mit ihren Cousinen kann ich schon nachvollziehen. In ihrem gestörten Weltbild muss sie das schon glauben.
    Das Verhalten der Lehrer kann ich nur bedingt verstehen. Auch ohne große pädagogische Ausbildung ist denke ich nach einer Weile klar, was mit Em passiert. Und es gibt immer Stellen an die man sich wenden kann, ggf. auch anonym.



    Ja, so ein Rückblick würde mir auch gut gefallen, um zu verstehen, woher der Hass von Carol kommt. Hat sie Angst, dass George Em den eigenen Kindern vorziehen könnte? Oder dass ihre eigenen Kinder durch das Pflegekind benachteiligt sind? Ich kann es fast nicht nachvollziehen, dass Carol mit so einer Brutalität gegen Em vorgeht und zu ihren Kindern der Engel in Person ist. Das verstehe ich nicht. Und ich verstehe auch nicht, warum sie Em dann nicht in ein Heim geben? Oder will das George nicht, da er sich seinem Bruder verpflichtet fühlt? Dann sollte er sich aber auch verpflichtet fühlen Em zu beschützen. Obwohl ich wirklich vermute, dass er sich das so stark einredet, dass das einfach Erziehungsmaßnahmen sind und Em sich halt entsprechend verhalten wird, dass er die Wahrheit einfach nicht erkennen möchte. Vielleicht erklärt ihm Carol ja auch immer, dass Em ihr gegenüber total aufsässig und frech wäre und sie dann die Kontrolle verlieren würde? Wäre ja nicht die erste, die so was erzählt.


    Ich glaube ins Heim hat sie sie nicht gegeben, weil man das als Vorzeigemama nicht macht und der Grund für die Schläge ist denke ich einfach, daß es ihr nicht passt, daß Em bei ihnen ist. Mehr braucht sie glaube ich gar nicht. Alles andere wie Eifersucht usw. ist vielleicht später dazu gekommen. Aber ich denke einen wirklichen Grund (den es ja auch eigentlich überhaupt nicht geben kann) braucht sie für ihre Angriffe nicht.



    Insgesamt muss ich auch sagen, dass es teilweise sehr brutal zu und her geht hier. Bin etwas überrascht über die Heftigkeit des Ganzen. Ich hätte es mir nicht so brutal vorgestellt.
    Trotzdem, das Buch gefällt mir sehr gut.


    Ich denke das Thema des Buches ist einfach brutal. Denn die Einblicke in die Misshandlungen sind ja immer nur von kurzer Dauer. Das Kopfkino ist denke ich dabei viel schlimmer.



    Also ich finde es ehrlich gesagt nicht unrealistisch, schließlich gibt es genügend Kinder, die misshandelt werden, oder verhungern, und keiner bekommt es mit. Und in diesem Fall versucht Em ja auch, jede Verletzung zu verbergen, damit es niemand sieht. Und wenn sie doch mal zu sehen sind, denkt sie sich eine harmlose Ausrede aus. Und auch dass sie so viel Sport macht macht es anderen nicht leichter, eine Misshandlung zu erkennen. Schließlich bekommt man auch beim Sport schnell Blessuren und Em könnte vieles darauf abschieben. Die Sache mit dem Blut auf dem Shirt ist aber tatsächlich grenzwertig, denn das wird ja nicht nur Sarah gesehen haben und das ist durch eine normale Verletzung definitiv nicht zu erklären.


    Das sind aber auch Kinder, die von klein auf solchen Misshandlungen ausgesetzt sind und ihren Peinigern meist auch noch so etwas wie Liebe entgegen bringen. Am war ja schon so wie ich mich erinnere 12-13 Jahre alt. Sie ist zwar wahrscheinlich nicht in einer idealen Familie aufgewachsen. Aber so etwas wie körperliche und psychische Gewalt hat sie glaube ich nie erfahren. Ich denke schon, daß man dann u.U. etwas anderst reagiert.

  • Die Entwicklung der Beziehung zwischen Evan und Emma gefällt mir richtig gut. Durch seine Aktionen holt er sie förmlich aus ihrem kleinen Mäuseloch heraus.


    In diesem Abschnitt habe ich nun endlich auch selbst gemerkt, dass Sara nur oberflächlich wirkt, aber ganz sicher nicht oberflächlich ist. Sie macht sich richtig Sorgen um Emma und leidet bald mehr als diese selbst. Richtig schlimm fand ich als Emma sie bedroht hat. Ehrlich gesagt fand ich das auch ein wenig unglaubwürdig. Bedroht man wirklich seine einzige, beste Freundin? Das Geheimnis kommt eh irgendwann ans Licht und je später es Jack und Leyla erfahren, desto mehr machen die sich dann später Vorwürfe.


    Ehrlich gesagt hatte ich mir um Emmas Eltern keine Gedanken gemacht, da ich immer davon ausgegangen bin, dass sie 17 ist wie die anderen auch. Dass sie nun 16 Jahre alt ist und eine Klasse übersprungen hat, das ist ja jetzt auch nicht so der große Unterschied.


    Emmas Regeln im Umgang mit Evan fand ich ehrlich gesagt witzig, denn sie sorgen noch mehr für Knistern zwischen den beiden als dass diese das Knistern abstellen.


    Schrecklich fand ich die Szene als die Kinder sehen wie Carol Emma verprügelt und Emma dann auch noch die Schuld dafür bekommt. Carol scheint echt krank zu sein im Kopf, was stimmt nur mit ihr nicht.


    Zumindest ist George der Bruder von Emmas Vater und Carol damit nicht mit Emma blutsverwandt. Bisher dachte ich ja noch, dass Carol und Emmas Mom Schwestern waren und Carol den Hass auf die alkoholkranke Schwester nun an Emma auslässt, aber dem ist ja nicht so. Mit dem Gürtel verprügeln? Ich bekam eine Gänsehaut beim Lesen, wirklich schrecklich... :entsetzt:

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Ich finde es schon recht unrealistisch, daß niemand außer Ems Freundin es mitbekommt oder weiß, daß Em zu Hause geschlagen wird. Vor allem wo es mehr als deutlich ist, daß ihre Tante überhaupt keine Rücksicht darauf nimmt, daß man die "Spuren" davon später sieht. Gerade weil sie aktiv im Sport tätig ist, müsste dem Trainer wenn sie solche Höchstleistungen erziehlt auffallen, daß sie ab und an eine gewisse Schohnhaltung annimt.


    Wenn die Ausreden von Emma immer akzeptiert werden und keiner außer Sara die tatsächlichen Wunden sieht, dann wird da keiner nachbohren. Man kann so etwas geheim halten. Als ich 20 war, da habe ich mir heimlich ein Tattoo stechen lassen. Ich habe noch bei meinen Eltern gewohnt und sie waren absolut dagegen. Erfahren haben sie davon erst 2 Jahre danach und das eher durch Zufall.

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Die Szene vor den Kindern war wirklich heftig. Und dann gib sie immer Em die Schuld...und George glaubt das??? 4 Jahre lang? George ist für mich einfach die Schwachstelle.


    Ja das wahr wirklich grausam. Ich stelle mir die Frage, ob man George nicht ein wenig in Schutz nehmen sollte?


    Carol ist zu ihren eigenen Kindern total lieb und nett und misshandelt Emma ja nur, wenn George nicht dabei ist. Vielleicht denkt er wirklich, dass Emma so ein Schussel ist und sich ständig verletzt? Eine Teilschuld hat er aber auf jeden Fall, denn als Onkel müsste er bei so einer Häufung von Fällen mehr nachbohren...

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Ich bin irgendwie ein bisschen zweigespalten, was dieses Buch angeht.
    Es liest sich für mich eigentlich recht gut und flüssig, aber vieles kann ich nicht so wirklich nachvollziehen. Emmas Verhalten zum Beispiel kommt mir manchmal immer noch zu überspitzt vor. Ich kann schon durchaus gut verstehen, dass sie sich zurückzieht und auf soziale Kontakte weitestgehend vermeidet. Auch, dass sie sich selbst oft die Schuld zu geben scheint an dem, was ihr "passiert", kann ich nachvollziehen. Trotzdem ist es manchmal einfach schwer zu lesen, wie sehr sie sich zurückzieht und sich klein macht und sich überhaupt nicht wehren kann. Dabei ist sie "schon" 16. Gibt es denn wirklich keine Möglichkeiten für sie, zum Jugendamt zu gehen oder sich jemanden anzuvertrauen?! Das ist wirklich hart, und diese Carol würde ich gerne bestraft sehen. Dass sie damit durchkommt, ist einfach unglaublich. Ich verstehe einfach nicht, dass niemand etwas merkt!? Carol prügelt ja direkt drauf los. Sie achtet nicht einmal darauf, dass die blauen Flecke versteckt bleiben. Das muss doch jemanden auffallen!? Den Lehrern, dem Sportlehrer, Nachbarn, Mitschüler!? Sie hat so oft Schmerzen, kann sich dann nicht richtig bewegen, sie darf gar nichts, nicht einmal telefonieren, und niemand hinterfragt das!? Dass ein 16-jähriges Mädchen in den USA kein Handy hat (das habe ich daraus so gelesen) und auch den Festnetzanschluss nicht benutzen darf, ist doch mehr als merkwürdig, oder!?
    Einiges kann ich einfach schlecht nachvollziehen, obwohl ich andererseits natürlich auch weiß, dass man gerne dazu neigt, unbequeme Dinge nicht zu sehen bzw. wahrzunehmen. Das ist wohl leider so. Trotzdem fühlt es sich irgendwie unwirklich an, wenn ich das so lese.
    Auch Evan kommt mir ein bisschen unwirklich vor. Er ist viel zu nett und zuvorkommend, viel zu verständnisvoll und benimmt sich viel erwachsener und reifer als ein 17-jähriger Junge.

    Lesen aus Leidenschaft


  • Trotzdem ist es manchmal einfach schwer zu lesen, wie sehr sie sich zurückzieht und sich klein macht und sich überhaupt nicht wehren kann. Dabei ist sie "schon" 16. Gibt es denn wirklich keine Möglichkeiten für sie, zum Jugendamt zu gehen oder sich jemanden anzuvertrauen?!


    Das sie sich nicht wehrt hat doch mit dem Alter nichts zu tun. Bei einer Beziehung zwischen dem Opfer und Täter ist die Opfer so eingeschüchtert, dass sie sich nicht zu Wehr setzt und alles noch schlimmer machen wollen. Hätte sie sich getraut sich zu wehren, hätte sie ja längst das Jugendamt kontaktiert.



    sie darf gar nichts, nicht einmal telefonieren, und niemand hinterfragt das!? Dass ein 16-jähriges Mädchen in den USA kein Handy hat (das habe ich daraus so gelesen) und auch den Festnetzanschluss nicht benutzen darf, ist doch mehr als merkwürdig, oder!?


    Na ja die Schule hat bestimmt die Nummer. Aber wieso soll es merkwürdig sein, dass sie kein Handy hat ? Sie hat doch zu niemanden Kontakt außer Sara. Den anderen kann sie ja sagen, dass die Familie nicht die Privatnummer jeden geben will und dass sie keine Zeit hat bzw. nichts machen darf fällt den anderen nicht auf, da sie sich sozial abgekapselt hat von den anderen.

  • Na ja, mit 16 findet man den Weg zum Jugendamt leichter als mit 8, dachte ich.
    Und merkwürdig finde ich es schon, dass sie kein Handy hat. Sie lebt ja in einer recht "guten" Gegend und könnte immerhin mit Sara SMS schreiben. Ich denke, sie muss sich oft sehr einsam fühlen. Zu Hause hat sie niemanden auf ihrer Seite (von ihrem Cousin und der Cousine mal abgesehen), und Sara ist ihre einzige Freundin. Und wenn sie das Haus nicht verlassen darf außer für die Schule, dann könnte sie immerhin mit Sara SMS schreiben oder auch telefonieren.

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  • Klar wenn sie Hilfe wollte gibt es für sie viele Möglichkeiten es zu bekommen, dafür müsste sie nicht mal direkt zum Jugendamt sondern würde auch reichen wenn sie den Social worker in der Schule kontaktieren würde, aber sie will leider keine Hilfe von außen nehmen, wenn auch ihre Begründungen für mich nicht nachvollziehbar sind. :smile: