Vera Buck - Runa/Runas Schweigen

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 6.760 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Avila.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Fazit:


    Ein ganz schönes Buch mit einer erschreckenden Geschichte, die ich aber nicht jedem empfehlen kann. Es ist in der ersten Hälfte des Buches teilweise ein bisschen langatmig. Ab der zweite Hälfte finde ich es aber wieder spannender.


    Bewertung:


    Also das Buch habe ich auf Facebook entdeckt, als der Verlag das Buch vorstellte. Da hörte es sich einfach spannend an und der Trailer war noch spannender... Da musste ich es einfach lesen.


    Das Buch handelt über verschiedene Personen, die im Buch und der Geschichte eine Rolle spielen und über die ich immer mehr erfahre. Wie sie z. B. aufgewachsen sind, was sie empfinden. Möchte da aber nicht zu viel vorweg nehmen. Alle sind sehr interessant und je weiter ich im Buch komme, desto mehr setzen sich die Personen zusammen.
    Runa ist schon ein sehr mysteriöses Mädchen. Ich frage mich, was sie fühlt und was sie denkt. Warum sie so ist wie sie ist.
    Zu allen Charakteren kann ich selber keine Bindung aufbauen, das liegt wohl an der Erzählperspektive. Sympathien kann ich aber schon aufbauen.


    Ich werde hier auch in die schreckliche Welt der Geisteskrankheiten um 1884 eingeführt. Wo noch am Gehirn gearbeitet worden ist und Dinge weggeschnippelt worden sind, damit diese geheilt sind. Was die sogenannte Heilung dann beinhaltet, entspricht nicht wirklich dem Wort. Hier trifft eher Ruhigstellung zu. Auch diese komische Vorführung in den Sälen vor angehenden Ärzten und Ärzten die davon was lernen wollen, finde ich mehr als befremdlich. Es werden hier auch ganz gut die Empfindungen von diesen Damen von Jori beschrieben. Erschreckend.


    Leider wird viel an Vorgeschichte hier geschrieben, was ich einfach für zu viel empfinde. Es dauert einfach ewig bevor was passiert und darauf warte ich die ganze Zeit. So zieht sich der erste Teil des Buches einfach. Ab den zweiten Teil wird es aber spannender.


    Das Ende hat für mich viele Fragen offen gelassen, was ich jetzt aber gar nicht so schlimm fand. Hätte mich zwar über mehr Antworten gefreut, aber so ist das Leben nun nicht immer.


    4ratten


    Titel angepasst. LG, Valentine

    :leserin:

    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Ab 9. Oktober lesen wir das Buch in einer autorenbegleiteten Leserunde - schau doch da dann mit rein, da hast Du dann Gelegenheit, Vera Buck mit Fragen zu löchern :winken:


    Ich bin wahnsinnig gespannt auf dieses Buch, das Setting spricht mit total an, auch wenn es mich jetzt schon ein wenig gruselt!

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Vielen Dank :) Habe es mir schon vorgemerkt und schaue dann eventuell vorbei.
    Hätte ich das gewusst, hätte ich mit dem Buch ja noch gewartet...

    :leserin:


  • Ab 9. Oktober lesen wir das Buch in einer autorenbegleiteten Leserunde - schau doch da dann mit rein, da hast Du dann Gelegenheit, Vera Buck mit Fragen zu löchern :winken:


    Ich bin wahnsinnig gespannt auf dieses Buch, das Setting spricht mit total an, auch wenn es mich jetzt schon ein wenig gruselt!


    Das erinnert vom Thema her ein wenig an Aethermagie von Susanne Gerdom, oder?

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links



    >>Runa<< von Vera Buck


    Da ist Jori ( Johann Richard Hell ), der als junger Schweizer Medizinstudent Ende des 19. Jahrhunderts in der Salpêtrière in Paris arbeitet, die offiziell ein Altershospitz für Frauen ist. Es sind dort zwar auch wirklich ältere Frauen untergebracht, aber die meisten dort sind Kinder und jüngere Frauen, die als geisteskrank diagnostiziert wurden. Dr. Jean-Marie Charcot, der berühmte Leiter, hält dort regelmäßig Vorträge und macht bizarre Veranstaltungen mit seinen Patientinnen.


    Jori bewundert seinen Chef über alles und möchte gerne mal in seine Fußstapfen treten, wenn er endlich seine Doktorarbeit geschrieben und als Arzt zugelassen wird. Diese Bewunderung bröckelt aber mit der Zeit ganz schön ein, die Frauen die dort wie Jahrmarktsattraktionen ihrem Publikum vorgeführt werden, die tun in zunehmend immer mehr leid. Er zweifelt langsam an den Behandlungsmethoden. Das einzige was ihn antreibt, ist die Liebe zu Pauline, die leider auch in solch einer Klinik ist und zunehmend daran zerbricht.


    Dieser Roman geht wirklich unter die Haut, er fasziniert und erschreckt im gleichen Moment. Vera Buck hat toll recherchiert und geschickt wahre Personen und Begebenheiten mit einer fiktionalen Geschichte verknüpft. Das Buch ist authentisch und hat mich mit ins Salpêtrière nach Paris genommen. Mitten drin in einer Zeit wo die Ärzte von einer Heilung der kranken Menschen sehr weit entfernt waren und viele Behandlungsmethoden einfach nur Unmenschlich und Grausam waren. Beim lesen selbst, ist man wirklich froh, sowas nicht selbst erleben zu müssen. Von einigen Tierversuchen im Rahmen der Forschung ist auch zu lesen und vieles war für mich als Tierfreund fast am Rande des erträglichen und ich war froh wenn ich wieder mit etwas anderen abgelenkt wurde.


    So toll das Buch ist, durch die Naivität von Jori, habe ich einige Längen gespürt und es ging manchmal einfach in der Hauptgeschichte nichts vorwärts. Mir hätte auch Gefallen ein bisschen was darüber zu lesen, wie sich die Frauen gefühlt haben, oder besser gesagt was sie wohl darüber gedacht haben. Dadurch, das man darüber so gut wie nichts erfahren hat, blieben sie wirklich ein bisschen das Material, wie sie auch in der Salpêtrière genannt wurden, wenn man sie einfach für Versuche missbraucht hat und dann entsorgt wurden.


    Die Charaktere hat Vera Buck sehr detailliert und lebensnah mit all ihren Eigenarten in Szene gesetzt. Das Buch ist bis auf ein paar stellen flüssig zu lesen und die Spannung zieht sich mal mehr und mal weniger durch das ganze Buch.


    Der Epilog bildet einen gelungenen Abschluss, auch wenn mir doch zu viel offen bleibt.Auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung, ein interessantes, erschreckendes und fesselndes Buch, über die Schrecken einer Geisteskrankheit, die oft gar keine war.


    4ratten

  • Rezension ,,Runa" von Vera Buck


    Runa ist der Debütroman von Vera Buck und ist mit 608 Seiten am 24.08.15 im Limes Verlag erschienen.


    Inhalt:
    In den späten Jahren des 19. Jahrhunderts: Als Runa in die Klinik Salpetriere in Frankreich eingeliefert wird, wittert der Medizinstudent Jori seine Chance. Runa ist anders, spricht nicht, bewegt sich kaum, scheint aber für die vielen mysteriösen Botschaften in der Stadt verantwortlich zu sein. Dr. Charqot, Leiter der Klinik versucht sie eines Tages zu hypnotisieren um einen Anfall auszulösen oder mehr aus ihr hinauszukriegen, er schafft es aber nicht.
    Daraufhin meldet sich Jori zu dem Versuch das Unfassbare möglich zu machen - er will Runa am Kopf operieren und sie so gefälliger machen ...
    Er ahnt jedoch zu dem Zeitpunkt nicht, was die Vergangenheit mit Runa angestellt hat und wieso sie über Leichen geht...


    Autorin:
    Vera Buck wurde 1986 geboren und studierte Journalistik und Drehbuch in Hannover und auf Hawaii. Buck schrieb u.a. Texte und Kurzgeschichten für Radio, Fernsehen und Zeitschriften. Sie lebte bereits in Frankreich, Spanien und Italien, zurzeit in Zürich. (Autoreninfo)


    Cover:
    Das Cover finde ich interessant und gelungen. Mir gefällt der verschachtelte Schriftzug. Die Wasser- oder Quecksilberblasen, in denen wohl Runa oder ein anderes Mädchen zu sehen ist, finde ich auch gut und geheimnisvoll.


    Charaktere:
    Jori ist die Hauptperson. Er ist ein intelligenter, sympathischer Medizinstudent, der alles für seine Liebe Pauline macht. Selbst die Doktorarbeit beginnt er für sie, damit er sie später behandeln kann, denn Pauline ist - wie viele andere Frauen auch damals - als hysterisch abgestempelt worden.
    Dabei geht aber auch er über Leichen und ist an mehreren Operationen beteiligt, bei der die Patientin nicht durchkommt.
    Ich finde es toll, dass Jori versucht hat in Runa ein Kind zu sehen und sie auch oft so behandelt hat, auch wenn Runa dies nicht angenommen und ihn sogar gebissen hat.


    Dann ist da auch noch Leqoc und dieser ist ein sehr interessanter und gut gemachter Charakter. Leqoc ist quasi der Vorläufer von Sherlock Holmes und versucht ein Verbrechen aufzuklären.
    Er hat früher für das Gute Verbrecher geschnappt, heute versucht er selbst ein Vebrecher zu sein, da er durch die physiognomische Lehre wie einer aussieht und diese Lehre ja wahr sein muss.. Hier fand ich den Aspekt mit der Physiognomie und Phrenologie ziemlich interessant.


    ,,Lecoq legte die Hände auf die Oberschenkel und versuchte sich zu entspannen. Er kannte die Stadt, er kannte die Menschen. Viele von ihnen hatter er schon einmal verhört, verhaftet oder beraubt." S. 422


    Man findet im Buch noch Haufen weitere Personen, teilweise auch welche, die es in der Vergangenheit wirklich gegeben hat wie z.B Dr. Charqot.
    Runa ist auch gut ausgearbeitet und bringt den einen oder anderen schaurigen und gruseligen Moment mit sich. Den Namen Runa finde ich übrigens total passend, genauso mysteriös wie das Kind selbst.


    Meine Meinung:
    Ich muss sagen, dass ich etwas anderes erwartet habe. Das heißt aber nicht, dass es minder schlecht sei sondern einfach anders, als man denkt...


    ,,Dann wollte er nach der zweiten Fessel greifen, doch dazu kam es nicht mehr. Plötzlich spürte er einen Griff um sein Handgelenk. Jori schrak zusammen. Wie beim ersten Mal fuhr der Blick aus Runas Augen ihm direkt bis in den Magen. [...] Jori riss die Hand nach oben, es ging nicht, das Mädchen hielt sie fest. Jori unterdrückte einen Schrei.."


    Man wird in die letzten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts geworfen, man findet sich dank dem tollen Schreibstil aber schnell und gut zurecht.
    Ich weiß ziemlich wenig über die dortigen Verhältnisse in Krankenhäusern. So hat es mich auch erstaunt, dass die hysterischen Patienten wie Puppen vorgeführt wurden.
    Man merkt auch schnell, dass dieser Begriff ,,hysterisch" ziemlich weit umfassend ist. So wurden z.B onanierende Personen als krank und hysterisch abgestempelt und mit fragwürdigen Medikamenten behandelt, die sie kranker machen als sie eigentlich sind..


    Gefallen hat mir, dass dieser Roman Realität und Fiktion verbindet. So hat man nicht nur was über die damalige Zeit erfahren, sondern man lernte auch Ärzte und bedeutende Personen kennen.


    Das Rätsel um Runa ist meines Erachtens ein wenig zu kurz geraten und das Ende diesbezüglich ziemlich offen. Jedoch erfährt man, wieso Runa so ist wie sie ist und das hat mir auch gut gefallen. Ich hätte es schade gefunden, wenn die Diagnose zu ihr einfach ,,vom Teufel besessen" bedeutet hätte.


    Abschließend konnte der Roman meine Erwartungen nicht ganz erfüllen, ich wurde aber von einem interessanten und spannenden Buch mit Gruselfaktor überzeugt, vermischt mit wahren Begebenheiten.
    Mein Tipp: Einfach mal drauf einlassen, aber mit Geduld! Es ist sicher kein Buch, was man in einem Stück wegliest.


    4ratten

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Ein faszinierender Ausflug zu den Anfängen der Psychiatrie...


    Je mehr ich über das Buch hörte, desto mehr wuchs meine Neugierde und um diese zu befriedigen, blieb mir nichts anderes übrig als mir selbst eine Meinung zu bilden und was soll ich sagen: Dieses Debüt hat mich geflasht.


    Die Autorin entführt uns nach Paris um 1884, in die berühmte Nervenklinik Salpêtrière. Hier studiert Jori Hell am lebenden Objekt Psychologie. Zu seinem Erfolg fehlt ihm nur noch der Doktortitel, den er durch eine ganz besondere Operation erlangen will. Er möchte der erste Mediziner sein, der den Wahnsinn aus den Hirnen der Patienten schneidet. Kann ihm dieses gewagte Unterfangen wirklich gelingen und wird er dabei Unterstützung bekommen?


    Vera Buck erschafft hier eine Welt, die faszinierend und abstoßend zur selben Zeit ist. Es ist wie bei einem schweren Unfall: man mag nicht hinsehen, aber die Neugierde treibt einen dazu.


    Zunächst werden dem geneigten Leser zahlreiche Protagonisten in unterschiedlichen Handlungssträngen vorgestellt. Da die Autorin sehr detailliert und authentisch die Charaktere zeichnet, kann man diese sehr gut auseinander halten und jeder ist für sich überaus interessant und spannend. Alle Darsteller sind Menschen mit Ecken und Kanten, die sehr glaubwürdig und realistisch rüber kommen. Mir hat es ganz besonders Lecoq angetan, der etwas von einem Antihelden hatte, der mich einfach beeindruckt hat.


    Die Story an sich ist ein Mix aus Historie, Krimi und Horror. Die historischen Einschübe bringen einem die Erforschung psychischer Krankheiten näher. Dabei streut die Autorin auch real existierende Personen ein. Ein Krimi ist es deshalb, weil es gilt herauszufinden, was es mit dem mysteriösen Mädchen Runa auf sich hat. Horror ist vielleicht etwas übertrieben von mir dargestellt, aber die Operationsszenen und Behandlungsmethoden kamen mir ein ums andere Mal wie aus dem fiesesten Folterkeller erdacht vor.


    Mich hat dieses Debüt wirklich überrascht. Es fesselt bis zur letzten Seite und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Ein Buch, das zum Nachdenken anregt.


    Fazit: Überzeugende Geschichte, die einen in ihren Bann zieht. Von mir aus hätte der Roman noch einige hundert Seiten mehr haben können. Ich kann nur eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen. Genial!


    Bewertung: 5ratten und :tipp:

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Klappentext:
    Paris 1884. In der neurologischen Abteilung der Salpêtrière-Klinik führt Dr. Charcot Experimente mit hysterischen Patientinnen durch. Seine Hypnosevorführungen locken Besucher aus ganz Europa an; wie ein Magier lässt der Nervenarzt die Frauen vor seinem Publikum tanzen. Dann aber wird Runa in die Anstalt eingeliefert, ein kleines Mädchen, das all seinen Behandlungsmethoden trotzt. Jori Hell, ein Schweizer Medizinstudent, wittert seine Chance, an den ersehnten Doktortitel zu gelangen, und schlägt das bis dahin Undenkbare vor. Als erster Mediziner will er den Wahnsinn aus dem Gehirn einer Patientin fortschneiden. Was er nicht ahnt: Runa hat mysteriöse Botschaften in der ganzen Stadt hinterlassen, auf die auch andere längst aufmerksam geworden sind. Und sie kennt Joris dunkelstes Geheimnis.


    Inhalt:
    Im endenden 20. Jahrhundert überschlagen sich die wissenschaftlichen Forschungen und Erkenntnisse. Auch vor der Psyche des Menschen macht das Interesse der Wissenschaft nicht halt. Wie funktioniert das Gehirn? Wie entstehen scheinbar absonderliche Verhaltensmuster? Warum verhalten sich Frauen häufig so hysterisch?
    Vor diesem Hintergrund werden die damaligen Koryphäen der Pariser Salpetriere-Klinik lebendig. Sie und ihre Assistenzärzte, die noch nach wissenschaftliche Anerkennung streben. So wie Jori, der hofft mit Hilfe eines Doktortitels könne er seiner Geliebten Pauline helfen. Dazu muss er sein Können aber erst einmal unter Beweis stellen – dieser Beweis wird Runa sein.
    Ein eigenwilliges, wildes Kind, das keine Nahrung zu sich nimmt und auch sonst so anders ist als alle anderen Menschen, die er bisher kennen gelernt hat. Auch weil sie ihn auf eine eigentümliche Art anrührt.


    Meine Meinung:
    Mit „Runa“ ist Vera Buck ein großartiger Debütroman gelungen. Stilistisch changiert er zwischen einem Geschichtsroman und einem Thriller.
    Die Amazon-Kategorisierung „Medizingeschichte“ zeigt wie liebevoll und detailreich Vera Buck mit der historischen Vorlage umgegangen ist. Wenn man im Bereich Neurologie, Psychologie, Psychiatrie Vorkenntnisse hat, kann man diesen Roman genauso gut genießen wie Leser, die bisher keine Berührungspunkte damit hatten. Denn die Fragestellungen sind allgemein gültig: was macht den Menschen aus? Wie weit darf man für wissenschaftliche Erkenntnis gehen? Ethische Fragen, die heute genauso relevant sind, wie sie damals waren. Dabei werden einzelne Szene so gekonnt beschrieben, dass man sich direkt in die Atmosphäre einfühlen kann und die Szenen interessiert-abgestoßen beobachtet. Empfindungen, die man bestimmt mit den Beobachtern der damaligen Zeit geteilt hat.
    Die Thriller-Komponente ist Teil dieser geschichtlichen Entwicklung. Menschen sterben, es passiert ein Mord, Kinder verschwinden und es tauchen merkwürdige Zeichen an unterschiedlichen Stellen der Stadt auf. Was passiert dort? Wer ist dafür verantwortlich? Der Spannungsaufbau ist sehr gut gelungen, wobei ein sehr gutes, weil realistisches und den Charakteren entsprechendes, Ende gefunden wird.
    Die Charaktere verfügen über Ecken und Kanten, was das Herausfiltern eines wahren Sympathieträgers erschwert, aber die Figuren um so realistischer erscheinen lässt. Egal, wen ich mir vorstelle, es bereitet mit keine Schwierigkeiten alle vor mein geistiges Auge zu rufen und mit ihnen zu diskutieren.
    Ein ganz großartiges Buch, das ich unbedingt weiterempfehlen möchte!
    5ratten :tipp:

  • Was für ein Debüt! Vera Buck legt mit "Runa" einen medizinisch-historischen Roman vor, der mir nicht nur einmal einen kalten Schauer den Rücken hinunter gejagt hat.
    Es ist eine große Zeit auf dem Gebiet der Neurologie und die große Zeit des Pariser Hôpital de la Salpêtrière. Eine sogenannte Nervenheilanstalt, die viele Weichen für die Forschung, auf dem Weg zu unserem heutigen Wissen, gestellt hat und wichtige Fachausdrücke geprägt hat - aber zu welchem Preis? Das ist eine der Fragen, mit der man sich bei der Lektüre unweigerlich beschäftigt...
    "Runa" entführt den Leser ins Jahr 1884 an die berühmte Salpêtrière, wo unter der Leitung von Dr. Jean-Martin Charcot Experimente an Patientinnen durchgeführt werden. Seine dienstäglichen "Vorführungen" locken zahlreiche Neugierige an - unter ihnen auch die Schweizer Studenten Jori und sein Freund Paul. Die beiden verfolgen die Versuche an hysterischen Patientinnen wie gebannt. Besonders Jori, der in Pauline verliebt ist, die - ausgerechnet - ebenfalls an einer angeblichen Hysterie erkrankt und in der heimischen Nervenheilanstalt Burghölzli in Behandlung ist. Jori hat das hehre Ziel, seiner großen Liebe helfen zu können und steckt deshalb alle Energie in sein Studium.
    Doch dann taucht Runa auf, ein Mädchen, das nicht isst und spricht, aber all den gängigen Behandlungsmethoden an der Salpêtrière trotzt. Selbst Charcot - stets von seinem Bestreben nach mehr Ruhm getrieben - resigniert an Runa, im Gegenteil zu Jori, der seine Chance sieht. Kann er mit einer gewagten Operation seinen lang ersehnten Doktortitel erlangen und dann zu Pauline heimkehren und sie ebenfalls heilen? Doch sein Plan ist sogar für die damalige Zeit schier undenkbar: er möchte den Wahnsinn aus dem Gehirn Runas schneiden und ihr so eine Genesung ermöglichen...


    Dieses Buch ist etwas Besonderes, so viel schon einmal vorweg. Zum einen liegt das am Thema an sich, da ich so eine Geschichte noch nie gelesen habe. Ich finde, dass man deutlich die Leidenschaft der Autorin für dieses Fachgebiet bemerkt - die Herangehensweise ist bemerkenswert, da sich sehr gute Recherche, medizinische Details und Schilderungen mit haarstäubenden Gruselelementen mischen. Für mich war hier nicht nur stellenweise das Fürchten angesagt, sondern vor allem musste ich vieles sacken lassen. Es ist schlicht und ergreifend schockierend, was vor nicht einmal 150 Jahren viele Frauen im Dienste der Forschung und der Heilkunst (!) erdulden mussten. Nicht nur, dass man sie in Schubladen gedrängt und durch Zwänge und komplett absurde Methoden sie erst recht krank gemacht hat, nein, sie wurden auf das Übelste bloß gestellt, gequält und sogar getötet! Und keinen hat es so recht gekümmert... Wenn man dann noch liest, dass es sich bei den behandelnden Ärzten um Koryphäen der Neurologie gehandelt hat, von denen sich mancher zum Beispiel mit Sigmund Freud ausgetauscht hat, wird einem schlecht. Zumal mir klar wurde, dass so manche - noch heutige gültige - Erkenntnis auf Basis von brutalsten Versuchen erlangt wurde. Hier hat der Roman für mich schon fast philosophische Tendenzen, da er mich sehr stark zum Nachdenken gebracht hat, was ethisch ist und was gar unmenschlich. Diese angeblich hysterischen Frauen waren in den Augen der großen und wichtigen Köpfe lediglich Mittel zum Zweck. Ihr Leben war keinen Heller wert.
    Der andere große Faktor dieses Buches ist die Sprache und der Stil der Autorin. Schlicht sind die Sätze und dennoch von ungeheuerlicher Eleganz. Dadurch wird die Geschichte besonders eindringlich und geht nicht nur aufgrund der schockierenden Stellen unter die Haut... Aber auch der Mix aus medizin-historischen Fakten und fiktiven Handlungen ist einfach nur gelungen. Auch wenn ich manche Stellen als schwer zu ertragen empfand, hat mich diese Geschichte und das Können Vera Bucks einfach vom Hocker gehauen.


    Auch wenn "Runa" kein einfach zu lesendes Buch ist - was an der Thematik und dem bei mir ausgelösten Nachdenken darüber liegt, es lohnt sich so sehr. Als ich mich halbwegs an das Personal gewöhnt hatte, wurde ich auch schon von einer ganz eigenen Spannung mitgerissen und mit einer Handlung mitgerissen, die mich zu wichtigen Fragen geführt hat. Dass die Figuren nicht unbedingt Sympathieträger sind, liegt nicht an einer Autorin, die sie mir nicht nahebringen konnte, sondern schlicht und ergreifend daran, dass Vera Buck sie sehr authentisch dargestellt hat. So ist der einzige Lichtblick ein gewisser Joseph Babinski - aber um das in Gänze einordnen zu können, empfehle ich die Lektüre von "Runa".


    Fazit: Wenn dies das Debüt einer jungen Autorin ist, dann kann ich nur sagen, dass ich schon jetzt mit allergrößter Neugier auf den zweiten Roman warte! Unbedingt lesen - auch wenn man für manche Szenen nicht unbedingt allzu zartbesaitet sein darf!


    5ratten und ein :tipp:

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Vera Bucks Debütroman "Runa" entführt den Leser in die Welt der Pariser Nervenheilanstalt Hôpital de la Salpêtrière am Ende des 19ten Jahrhunderts. Große Entdeckungen im Bereich der Neurologie und Psychiatrie wurden bereits gemacht und große Entdeckungen sind noch zu erwarten. Es herrscht eine Goldgräberstimmung unter den Herren Gelehrten, moralisch-ethische Überlegungen gibt es noch nicht.


    In diesem Umfeld möchte der junge Medizinstudent Jori Hell einerseits eine Heilung für seine große Liebe Pauline finden und andererseits ein ergiebiges Thema für seine Promotion finden. Dieses präsentiert sich in Form des jungen Mädchens Runa, das sogar dem weithin berühmten Prof. Charcot ein Rätsel aufgibt. Jori beschließt, an ihr den ersten psycho-chirurgischen Eingriff vorzunehmen, um sie so zu heilen.


    Anhand des fiktiven Falles "Runa" entwirft Vera Buck ein erschreckend realistisches Sittenbild der damaligen medizinischen Forschung. Schönenden, stark verzerrenden Kitsch wird man hier vergeblich suchen. Die Protagonisten handeln als Kinder ihrer Zeit, mit eben einer anderen Einstellung zu Patienten und deren Rechten. Niemand denkt sich etwas dabei, zu Forschungszwecken an einer als unheilbar eingestufte Frau experimentell zu operieren. Ihr sicherer Tod wird billigend in Kauf genommen. Was bedeutet schon ein Leben, wenn es im Endeffekt hilft, eine Heilung für viele zu finden?!


    Namhafte Professoren führen ihre Patientinnen in medizinischen Vorlesungen zum Vergnügen der gelangweilten Pariser Bohéme vor. Alles im Namen der Wissenschaft versteht sich natürlich. Trotz allem Abscheu vor diesen Methoden muss sich der moderne Leser vor Augen halten, welche bahnbrechenden Erkenntnisse die Neurologie Männern wie Jean-Martin Charcot, Joseph Babinski oder George Gilles de la Tourette zu verdanken hat. Vera Bucks Spagat zwei Seiten einer Medaille abzubilden ist meiner Meinung nach gelungen.


    Reale historische Persönlichkeiten agieren ungekünstelt mit fiktiven Romanfiguren. Der eingebaute Kriminalfall sorgt für Spannung und ist gleichzeitig eine Verbeugung an das literarische Vorbildes für Sherlock Holmes, dem gallischen Detektiv Lecoq. Gothic Novel Elemente verdichten die Atmosphäre zusätzlich.


    Das offene Ende lässt nicht unbefriedigt zurück. Es wird genug beantwortet, um den Leser nicht zu frustieren und erlaubt trotzdem genug Raum für eigene Gedanken und Interpretationen.


    Fazit:


    Ein gelungenes Erstlingswerk einer jungen Autorin, welches aus dem großen Wulst von historischen Romanen positiv herausragt. Der Mut ein kontroverses Thema ungeschönt darzustellen trifft auf fesselnde Thrillerelemente in einem stimmigen Ambiente.

    Einmal editiert, zuletzt von dodo ()

  • Zum Buch:


    Paris im 19. Jahrhundert. An einer renommierten Nervenheilanstalt werden psychisch kranke Frauen behandelt. Der Medizinstudent Jori Hell möchte seiner großen Liebe Pauline helfen und endlich promovieren. Als das Mädchen Runa eingeliefert wird, sieht er seine Chance gekommen. Da bei Runa sämtliche Behandlungmethoden des großen Professor Charcot versagen, will Jori sich beweisen. Er plant eine Hirnoperation bei Runa.


    Meine Meinung:


    Vera Buck verbindet in ihrem Debüt-Roman den fiktiven Fall von Runa mit historisch belegten Fakten. Die damals aktiven Ärzte waren Koriphäen ihrer Zeit. Die Behandlungsmethoden muten heutzutage unmenschlich und brutal an. Die Frauen wurden als Forschungsobjekte benutzt und im Rahmen von Vorlesungen vor den Augen der Studenten "behandelt". Beim Lesen war ich von den unglaublichen Dingen, die den Frauen angetan waren, schockiert. Man muss dabei aber auch bedenken, dass Männer wie Tourette und Charcot im Dienste der Wissenschaft gehandelt haben und dazu beitrugen, dass die Neurologie heute so weit ist, wie sie ist. Der Autorin gelingt es sehr gut, das in ihrem Roman darzustellen.


    Das Buch fesselt den Leser, insbesondere nachdem Runa in die Klinik eingeliefert wird. Warum redet sie nicht und warum hat sie so einen eigenartigen Blick? Gut hat mir gefallen, dass Jori während des Romans seine Menschlichkeit entdeckt und Runa nicht nur als Mittel zum Zweck betrachtet, sondern sie wirklich heilen will. Aber kann man defekte Teile des Gehirns einfach wegschneiden?


    Das Ende des Romans ist nicht komplett offen, lässt aber Spielraum für eigene Gedanken des Lesers.


    Der Autorin ist ein beeindruckendes Erstlingswerk gelungen.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Das sind keine Stirnfalten. Das ist ein Sixpack vom Denken.

  • Es gibt übrigens unter der Rubrik Krimis & Thriller auch bereits einen Thread zu Runa. Ich finde, da passt es auch besser hin als unter Gegenwartsliteratur & Zeitgenössisches aus aller Welt. Bitte liebe Mods, mag das einer von euch zusammenführen? :winken:

  • Oh, ich danke euch für die ausführlichen Rezensionen :) Mein Geldbeutel zwar nicht, aber ich habe so ein weiteres Buch, welches auf meinen Wunschzettel wandern wird !!

  • Meine Meinung:
    Kaum zu ertragen sind die öffentlichen Untersuchungen; die sich Patientinnen im 19 Jahrhundert gefallen lassen mussten. In einer Zeit in der sie zum Teil der Willkür ihrer Ärzte und der Männer in ihrer Umgebung ausgesetzt waren. . Für mich in gewisser Weise sogar ekelhaft, sind die Beschreibungen die Buck ihrem Leser zumutet – aber auch ernüchternd. Denn all zu schnell vergisst man, das gerade in der Medizingeschichte immer wieder schreckliche Dinge geschehen sind, die immer noch unter den Tisch fallen, wenn es um die Würdigung einzelner Mediziner geht. Und dabei trotzdem auch dazu beigetragen haben, medizinische Kenntnisse zu erlangen. Und auch wir handeln ja letztendlich aus unserer eigenen Zeit heraus.


    Ich interessiere mich sehr für die frühe Psychologie- Psychiatrie- und Medizingeschichte. Deshalb hat mich "Runa" sehr neugierig gemacht – das erste Mal das ich tatsächlich auf eine Thalia Werbung angesprungen bin *g* und wurde sehr schnell in die Handlung gesogen.


    Vera Buck schreibt eindringlich und spannend über ihr Thema und deckt nebenbei auch auf, was dieser Teil unserer Geschichte mit Männern und Frauen zu tun hat und auch welchen Irrungen die damaligen Ärzte aufgesessen sind – auch aus dem Grund heraus, wie ihr Frauen und Männerbild aufgestellt war. Mich hat hat beeindruckt das die Autorin nichts beschönigt und sich traut, auch sehr unangenehme Szenen zu beschreiben. Ihre Figuren sind realistisch,weil sie aus ihrer Zeit heraus agieren und keine Zeitreise unternommen haben um sich dem Leser des 21. Jahrhunderts anzupassen.Schon allein deshalb ist "Runa" für mich eine echte Entdeckung.


    Dennoch habe ich auch ein paar Kritikpunkte gefunden, die vielleicht erklären, weshalb es nicht für die volle Punktzahl gereicht hat. Es gab einen Erzählstrang der mich einfach nicht überzeugen konnte und der für meinen Geschmack nicht schlüssig mit der restlichen Erzählung verknüpft war. Der Detektiv Lecoq war für mich eine Figur mit der ich absolut nichts anfangen konnte. Irgendwie fand ich ihn beinahe Überflüssig. Ich war jedes Mal froh, wenn ich wieder in die Welt von Jori und seiner Arbeit eintauchen konnte. Durch ihn erfährt man einiges über den Alltag in den damaligen "Anstalten" und auch wie der Umgang und die Beziehung zu und mit den Patientinnen war.
    Manchmal las sich der Roman auch etwas verworren, es tauchten doch sehr viele Figuren auf.


    Runa selbst erscheint sehr geheimnisvoll und ich fand es faszinierend welche Lösung die Autorin dem Leser letztendlich präsentiert. Das Ende konnte mich überzeugen, auch wenn ich zugebe, dass ich das Epilog dazu nicht unbedingt gebraucht hätte.


    Positiv hervorzuheben ist für mich auch, die sehr breit angelegte Literaturauswahl am Ende des Romans. Das verstärkte natürlich auch den Eindruck das die Autorin sehr gut recherchiert hat.


    Für mich war Runa letztendlich eine wahre Fundgrube für die Themen die ich spannend finde und daher ganz klar eine Leseempfehlung Wert!


    4ratten

  • Jori Hell arbeitet als Assistenzarzt im berühmten Salpêtrière-Krankenhaus in Paris, das um die Jahrhundertwende insbesondere für seine psychiatrische Abteilung unter der Leitung des Dr. Charcot bekannt ist, mit besonderem Fokus auf "Hysterikerinnen" (sprich Frauen mit psychischen Leiden aller Art). Er hofft, dass das dort erworbene Wissen seiner Angebeteten Pauline zugute kommen wird, die ebenfalls als psychisch krank gilt.


    Eines Tages wird ein verwildert wirkendes Mädchen von vielleicht acht oder zehn Jahren eingeliefert, das sich buchstäblich mit Krallen und Zähnen gegen jegliche Behandlung wehrt, nicht spricht und selbst den Ärzten durch ihre Unberechenbarkeit Angst einjagt. Jori empfindet echtes Interesse und Mitgefühl für das Kind, das für viele seiner Kollegen, getrieben vom unerbittlichen Konkurrenzkampf um die spektakulärsten Behandlungserfolge, nur ein Fall ist, doch auch er hat keine wirklich brauchbare Idee, wie man ihr helfen könnte.


    Die große Stärke von Vera Bucks Roman liegt in der schonungslosen Darstellung der erschreckenden Zustände in dem, was damals als Psychiatrie durchging. Die oft detailliert beschriebenen "Heilmethoden" (eher schon Menschenversuche) lassen heutigen Leser(inne)n die Haare zu Berge stehen, ebenso die gnadenlose Zurschaustellung von wehrlosen Patientinnen. Mit fragwürdigen Mitteln wurden Frauen, die nach modernen Erkenntnissen depressiv, manisch oder auch nur unangepasst und/oder sexuell aktiv waren, unbarmherzig ruhiggestellt statt einfühlsam behandelt.


    Gelungen sind auch die Charakterporträts der Ärzte, die die Bezeichnung teilweise kaum verdienen, aber zu den heute noch bekannten Namen in der Medizin zählen (Charcot, Tourette, Babinski, um nur einige zu nennen). Es wimmelt nur so von Eitelkeiten und Arroganz, und dem Konkurrenzkampf um die nächste ruhmreiche Veröffentlichung, die waghalsigste Operation, die neueste Behandlungsmethode wird alles andere, vor allem aber die Menschlichkeit, untergeordnet. Jori mit seiner persönlichen Motivation, auf diesem Gebiet zu forschen, bildet eine rühmliche Ausnahme, ist aber natürlich auch ein Kind seiner Zeit.


    Die Handlung spielt sich nicht nur im Krankenhaus ab, sondern auch in alten Kirchen, schaurigen Katakomben und ärmlichen Stadtvierteln, eine Mischung aus Dickens-artiger Sozialkritik und gruseliger Gothic-Atmosphäre. Aus verschiedenen Erzählperspektiven setzt sich ein umfassendes Bild des Schreckens zusammen, das immer wieder in den täglichen Horror in der Salpêtrière mündet, wo letztendlich alle Fäden zusammenlaufen.


    Wie Runa mit ihrer persönlichen Geschichte ins Gesamtbild passt, wird nach und nach auf grausige Weise klar, allerdings löst sich ihr Fall nicht gänzlich zur Zufriedenheit. Hier bleiben doch ein paar Fragen zuviel offen. Als Porträt der damaligen Zeit und vor allem der furchtbaren Zustände in der Psychiatrie hinterlässt das Buch jedoch definitiv einen bleibenden Eindruck und regt zum Weiterrecherchieren an.


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen