Anna Gavalda - Zusammen ist man weniger allein

Es gibt 57 Antworten in diesem Thema, welches 20.465 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Jaqui.

  • Mir hat das Buch größtenteils gefallen. Mit dem Stil hatte ich keine Probleme, durch die seitenlangen Gespräche ohne viel Tiefgang las es sich sehr flüssig. Ich musste zwar des öfteren überlegen, wer nun gerade spricht, aber meist ergab sich das von selbst. Die Figuren erschienen aufgrund ihrer Fehlbarkeit sehr normal, liebenswert und menschlich, nur als Paulette endlich in die WG eingezogen war, wurde es fast ein bisschen viel mit dem Altruismus. Von Paulette hätte ich ohnehin gerne mehr gelesen. Wenn ich es genau betrachte, war Philibert zwar ganz nett, aber doch etwas überzeichnet.


    Gruß
    Doris

  • Meine Meinung:


    Eine ungleiche WG, kann das gut gehen? Ja es kann wieder das Buch „Zusammen ist man weniger allein“ beweist.
    Der Erzählstil dieses Buches ist zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, aber nach kurzer Zeit ist gerade dieser Stil das, was dem Buch frische verleiht.
    Catherine, eine magersüchtige Malerin, ist zuerst ein großes Geheimnis, bis sie sich endlich Franck anvertraut. Ihre Geschichte ist wirklich anrührend und bedrückend, genauso wie die von Franck, die man etwas früher erfährt und durch die man ihn viel besser verstehen kann.
    Das Buch bringt einerseits eine trübe Stimmung, aber andererseits auch ein fröhliche Stimmung rüber. Das was dieses Buch ausmacht sind der Zusammenhalt und die Streitereien der einzelnen Protagonisten. Es sind einfach die alltäglichen Probleme, die dieses Buch zu so einem Genuss werden lassen.


    5ratten :tipp:

    Liebe Grüße

    Chibi

    Bevor i mi aufreg´, is ma wurscht. - Rainer Maria Schießler

  • Auch schon ne ziemlich Weile her daß ich das Buch las, war lang vor dem Film. In Erinnerung ist mir vor allem geblieben daß da vier sehr eigene, schwierige Menschen doch einen Weg zum Miteinander gefunden haben, lernten sich zu öffnen, sich auf andere Menschen einzulassen und ein wenig zu vertrauen. Die Botschaft, die ja schon der Titel gibt, ist gelungen umgesetzt, das Buch liest sich durchgängig flüssig und unterhaltend, das Ende dann


    Inzwischen hab ich das Buch schon zweimal verschenkt und jedesmal eine positive Rückmeldung bekommen :) .

  • Dieses Buch ist jetzt eine Zeit auf meinem SUB gelegen weil ich irgendwie immer dachte, mich erwartet eine Schnulze und dafür war ich einfach nicht in der richtigen Stimmung.


    Am Sonntag habe ich dieses Buch dann jedoch begonnen und auf fast einem Sitz verschlungen. Mit einer Schnulze hat dieses Buch absolut nichts zu tun - eher mit einem Buch über Freundschaft, Probleme, dem Leben und der Suche nach sich selbst. Die Mischung der vier Mitbewohner hat mir so gut gefallen, dass mir diese Leute einfach ans Herz gewachsen sind. Ich habe mit Camille und Franck gelitten, mit Philibert gezittert und mit Paulette in Erinnerungen geschwelgt. Eigentlich eine Geschichte wie sie das Leben schreiben könnte, und doch zu skurril um wahr zu sein.


    Die Art wie das Buch geschrieben ist, hat mir, im Gegensatz zu einigen anderen, jedoch ziemlich gut gefallen! Es ist mir manchmal auch sehr schwer gefallen, bei den Dialogen festzustellen wer jetzt gerade spricht. Nicht einmal musste ich den Dialog noch einmal lesen um es nachvollziehen zu können ;) Die kurzen Episoden und Kapitel haben das ganze sehr lebendig und abwechslungsreich gemacht. Außerdem viel es dadurch sehr schwer, am Abend aufzuhören zu lesen. Immer dachte ich mir "okay.. ein Kapitel noch". Aber dann war dieses Kapitel so schnell aus und ich dachte mir wieder "naja, okay.. eines halt noch". Und so ging das immer weiter und auf einmal war es drei Uhr Nachts und ich musste am nächsten Tag aufstehen..


    Alles in allem hat mir dieses Buch so gut gefallen, dass ich gerne mehrere solche Bücher lesen würde. Am Freitag werde ich mir auf jeden Fall einmal die DVD ausborgen und mir ansehen :)


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:


    Lg.
    Tamara

  • Hallo!


    Ich fühle mich heute nicht in der Lage, eine großartige Rezension zu schreiben, möchte aber kurz meinen Kommentar abgeben.
    Zuerst: Ich stehe normalerweise gar nicht auf Geschichten, deren Ende mir schon nach ein paar Seiten klar ist. Aber ich war in der Stimmung und brauchte genau das. Leider fand ich dann das Ende wirklich etwas holterdiepolter, es brach so plötzlich über einen herein, wo man doch 500 Seiten lang mit allen mitgefiebert hatte. Das fand ich etwas schade. Aber gerade das Nachwort hat mich dann wieder beruhigt, genauso muss ein Buch enden, das ich extra lese, um meine schlechte Stimmung zu vertreiben. Fast wie im wahren Leben ;)


    Ja, ich denke, ich habe bekommen, was ich erwartet habe. Allerdings mal wieder eine Rüge an den Klappentextschreiber: Da erfährt man schon beim Kauf des Buches, dass alle mal zusammen leben werden, und wartet bestimmt 300 Seiten darauf, ehe es mal soweit ist. Es wäre schön, wenn diese Leute die Bücher, über die sie schreiben, auch mal komplett lesen würden. Ich hätte es nämlich durchaus eine spannende Sache gefunden, diesen Sachverhalt beim Lesen zu erfahren und nicht schon drei Wochen vorher *argh*


    Trotzdem ein gutes Buch, wenn man halt Lust drauf hat!


    Grüße!

  • Eigentlich hat mich das Buch so gar nicht gereizt, vor allem, da mir die fabelhafte Amelie auch nicht gefallen hat. Aber den Film hatte ich geschenkt bekommen und mir dann letzte Woche doch mal angesehen. Der Film hat mir dann so gut gefallen, daß ich mir das Buch auch gleich noch gekauft habe und es in 2 Tagen gelesen habe. Jetzt kann ich noch nicht mal sagen ob mir der Film oder das Buch besser gefallen hat. Aber hier geht es ja um das Buch. Die Sprache und die Geschichte sind so gefühlvoll und doch nicht kitschig. Es geht zu Herzen, aber manchmal möchte man die Protagonisten auch mal schütteln und aufwecken. Nicht weil sie solche Schaftabletten wären, sondern weil sie sich einigeln, sich selber wehtun, andere verletzen. Aber im Laufe der Geschichte wecken sie sich selber und die ganze Geschichte wird einfach rund. Mir hat das Buch wunderbar gefallen und ich werde es mit Sicherheit jetzt öfters verschenken.


    5ratten

    Gruß Mascha

  • Obwohl ich das Buch fast in einem Rutsch gelesen habe, bin ich mir immer noch nicht sicher, ob es mir
    nun gefallen hat oder nicht.
    Die Geschichte fand ich eigentlich recht interessant, die Charaktere ebefalls. Aber irgendwie hat es trotzdem
    einen komischen Nachgeschmack hinterlassen.
    Das liegt nicht mal an dem eigenwilligen Stil, in dem es geschrieben wurde, obwohl es manchmal tatsächlich etwas
    schwierig war, die Übersicht zu behalten, wer da nun gerade spricht.
    Vielmehr konnte ich mich mit Camille nicht wirklich anfreunden, auch nach 500 Seiten ist sie mir fremd geblieben, ich
    kann einfach immer noch nicht verstehen, wieso sie so ist, wie sie eben ist! Und das, obwohl sie ja die eigentliche
    Hauptfigur ist. Aber vielleicht geht das ja auch nur mir so...
    Dagegen hätte ich gerne mehr über Philibert erfahren, meine Lieblingsfigur, seine Lebensgeschichte kam viel zu
    spät und war auch nicht wirklich ergiebig!
    Auch das eigentlich schöne Ende hat mir nicht gefallen, dabei bin ich sonst immer für ein "Happy End" zu haben!


    Trotzdem habe ich mich meistens ganz gut unterhalten gefühlt, aber leider auch nicht mehr.
    Eben leichte Unterhaltung, die gerne mehr gewesen wäre, aber es nicht schafft, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, zumindest bei mir nicht :zwinker:

    Einmal editiert, zuletzt von Yoshi ()

  • Ein Buch zum Träumen, wie ich finde.


    Allerdings brauchte ich ein wenig Zeit, um mich in die Geschichte hinein zu finden. Der Stil war ein wenig ... hm ... abrupt und ließ außerdem viel Raum zum Selberdenken. So habe ich es zumindest empfunden und deswegen war es nicht so leicht am Anfang. Ich hätte es vielleicht sogar weggelegt, wenn mir nicht so viele Leute gesagt hätten, es wäre so toll.
    Und letztendlich bin ich froh, dass ich weitergelesen habe, denn es hat sich gelohnt.
    Die Geschichte ist total toll - je mehr man liest, desto gefangener ist man. Nicht weil es so spannend ist, sondern weil es um so viel Liebe geht, dass man ganz ergriffen ist. Ich habe mich sehr nach Paris und diesen etwas verrückten Menschen gesehnt, die so unterschiedlich, aber dennoch immer füreinander da sind. Es wird einem gezeigt, dass Freundschaft etwas kurioses ist, dass Freundschaft nicht heißt, möglichst viele Gemeinsamkeiten zu haben, sondern leben zu können und leben lassen zu können. Unheimlich schön!


    Die Personen hatten für mich auch sehr viel Charakter. Jeder war er selbst und auch wenn die Dialoge nicht immer leicht zu folgen war (dadurch das die Sätze "sagte Camille", "erwiderte Franck" einfach weg gelassen worden), wusste man doch, wer sprach, weil einfach jede Figur ihren eigenen Stil hatte. Das hat mir sehr gut gefallen.


    Insgesamt bin ich wirklich sehr berührt von dieser Geschichte, die fast schon ein wenig märchenhaft ist. Und ich freue mich auch jeden Fall auch den Film, den ich mir unbedingt anschauen will.


    Wirklich schön!


    4ratten

  • Hey,
    ich bin ziemlich ergriffen von diesem Buch und dass obwohl ich um den Bereich "Frauenliteratur" eher einen großen Bogen mache :breitgrins:


    Ich habe eine ganze Zeit gebraucht um mich mit Gavaldas Stil anzufreunden. Am Anfang fand ich es einfach nur anstrengend dieses Buch zu lesen und hätte ich nicht in der Bahn für mehrere Stunden festgesessen ohne ein anderes Buch, dann hätte ich bestimmt aufgegeben! Aber nun bin ich sehr froh, dass ich weiter gelesen habe.
    Mir hat die melancholisch-traurige Stimmung sehr gut gefallen und ehrlich gesagt, fand ich es gar nicht so einfach zu lesen, weil das Buch mich immer so traurig gemacht hat. Besonders schlimm fand ich die Stellen, wenn Franck Paulette besucht hat und sie aus dem Altenheim heraus wollte oder einfach gar nicht mehr leben wollte. Das ging mir sehr nah und ich musste wirklich die eine oder andere Träne verdrücken.
    Besonders schön fand ich auch die Passagen wenn Camille und Philibert sich über Musik, Malerei, französische Geschichte oder Literatur unterhalten haben. Ich habe zwar ehrlich gesagt kaum etwas verstanden, aber dadurch hat sich für mich der Eindruck noch mehr verfestigt, dass die beiden in ihrer eigenen Welt leben. Auch konnte ich Francks Kopfschütteln über die beiden auch gut verstehen :smile: Da die Passagen meist nur sehr kurz waren, war es auch gar nicht schlimm, wenn man sich mit der Thematik gar nicht auskennt.
    Etwas schade fand ich, dass sich das Buch zwar um vier Personen dreht, aber gegen Ende geht es nur noch um Camille und Franck und die anderen beiden sind nur noch Statisten.


    Mein Fazit: Erst anstrengend, dann herzergreifend! 4ratten

  • Hallo ihr Lieben!


    Nun habe auch ich mich zu diesem Buch hinreißen lassen und muss zugeben, dass es wirklich ein schöner Schmöker ist.


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    Meine Meinung:
    Aufgrund mangender Information habe ich mir einen spritzig-fröhlichen WG-Roman erwartet, wo gar keiner ist. Ganz im Gegenteil. Die vier Hauptpersonen sind alle dermaßen imperfekt und haben mehr oder weniger große Macken und alle einen ganzen Haufen Probleme. Dass gerade diese vier sich zusammenfinden, ist eher Zufall als Bestimmung und trotzdem ist es genau diese Konstellation aus der alten Paulette, die ihren Garten vermisst, ihrem Enkel Franck, der von einem Job als Koch gestresst ist und ständig flucht (sehr französisch!), Philibert, dem Adeligen, der sich das Stottern abgewöhnen möchte und der möglicherweise magersüchtigen Camille, deren Probleme weder Anfang noch Ende kennen - ja genau diese Konstellation ist es, was sie alle brauchen.
    Es ist wunderschön, darüber zu lesen, wie sich diese Menschen gegenseitig aus der Misere helfen und wie sie, der Reihe nach, aufblühen und zu lebensbejahenden, glücklichen Menschen werden. Mag sein, dass nicht alles sofort gut geht und dass statt der alten Probleme neue auftauchen, aber solange sie zusammen sind, ist alles irgendwie gut.


    Was mir an diesem Buch besonders gefallen hat, war dieses durch und durch Französische. Das zeigt sich an mangelnder Grammatik, wenn etwa Franck sich etwas denkt, oder seinen endlosen Schimpftiraden, die mich sehr an einen französischen Freund von mir erinnert haben. :breitgrins: (Nur, dass der nicht kochen kann...)
    Eigentlich habe ich dieses Buch aus dem SUB geholt, weil meine Französisch-Professorin mir empfohlen hat, wieder mehr auf frnazösisch zu lesen. Wenn die wüsste... bei dem ganzen Slang und - wie gesagt - recht flexiblen Grammatikregeln, die Anna Gavalda für ihre Charaktere verwendet, würde meiner Professorin ganz schlecht. Mir hat das aber größtes Vergnügen bereitet und ich habe mir auch schon ein weiteres Buch von Anna Gavalda gekauft.


    Kleine Wermutstropfen waren die teils verwirrenden Dialogfetzen, bei denen nicht klar ist, wer wann was zu wem sagt und in welchem Kontext, und das Ende. Naja, das Ende an sich finde ich sehr schön, nur eine kleine Sache hat mich gestört:


    Abgesehen davon aber ein durch und durch empfehlenswerter Roman, nicht nur für Frauen und schon gar nicht nur für Fans von Liebesgeschichten. Diese hält sich nämlich sehr lange sehr weit im Hintergrund, was genau das richtige Maß für mich ist. :breitgrins:


    4ratten


    Liebe Grüße,
    Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

    Einmal editiert, zuletzt von Wendy ()


  • Mir hätte es um einiges besser gefallen, wenn sie ganz normale Menschen aus dem ganz normalen Alltag gewesen wären. Eine magersüchtige Putzfrau, die ein großes Maltalent besitzt und sich den Schädel kahlrasiert hat. Ein verklemmtes, historisches Genie, das Postkarten verkauft und verarmte adelige Verwandte hat. Ein frustrierter Koch, der in einem Feinschmeckerlokal schuftet und seine Großmutter Paulette aus dem Altersheim entführt. Seien wir ehrlich, klingt nicht gerade überzeugend .


    Emily, wenn ich das Buch nicht schon gelesen hätte, deine Beschreibung hätte mich sofort in die nächste Buchhandlung gelockt! Alltagsnah klingt das zwar auch für mich nicht - aber dafür umso interessanter.
    Die Schilderung der Figuren fand ich authentisch, ihre Entwicklungslinien nachvollziehbar. Camille, Franck, Paulette und Philou standen lebendig vor mir. Gut gefallen hat mir auch, dass Camilles Magersucht nicht über-dramatisiert wird, sondern Teil ihrer Persönlichkeit ist, der sich weiterentwickeln kann. Sprachlich fand ich gerade das Schroffe, teilweise Wortkarge toll. Es lässt Raum für die eigene Phantasie.
    Gestört hat mich, wie viele hier, eigentlich nur der Schluss,


    Das passt meiner Meinung auch nicht zu den Figuren, die doch recht eigenwillig und unkonventionell sind, da hätte ich mir einen phantasievolleren Schluss gewünscht.


    LG
    hilde

    Ich bin ein trockener Workaholic. (Vince Ebert)

  • Dieses Buch hat mich verzaubert.


    Ich weiß gar nicht, wie ich es sonst beschreiben soll.
    Anfangs hatte ich so meine Probleme mit dem Schreibstil. Fühlte mich unwohl und dachte nur: Ohje, was habe ich mir da nur eingebrockt. Ich musste anfangs häufiger nachlesen, wer nun welche Gedankengänge und Sätze hatte, da dies nicht immer sehr deutlich war. Aber dann, nach ein paar Seiten, packte es mich.
    Ich weiß nicht wieso, vielleicht einfach, weil mich das Schicksal von Camille so interessierte oder weil ich wissen wollte, wie nun all diese unterschiedlichen Charaktere miteinander auskommen wollen, irgendwann konnte ich jedenfalls nicht mehr aufhören, das Buch aus den Händen zu legen.


    Meine Lieblingsfigur war definitiv Philou. Sein Schicksal hat mich irgendwie am meisten berührt. Diese Aussage fand ich besonders toll:



    Irgendwie wird einem da richtig warm ums Herz. Das ist es, was die Geschichte mit einem macht.


    Es ist eine Wohlfühlgeschichte, mit etwas viel Tragik, aber dieses Buch wäre auch nichts besonderes, gäbe es nicht diese einzigartigen Charaktere und Geschichten die das Leben von Camille, Philou, Franck und Paulette schreibt.
    Das Ende war leicht voraussehbar und vielleicht auch nicht komplett passend, aber für mich spielt das keine große Rolle, denn für mich ist es auf jeden Fall seit langem mal wieder ein Lesehighlight, über das ich noch eine ganze Weile nachgedacht habe.


    Ich würde es auf alle Fälle immer weiter empfehlen.


    Von mir gibt es daher 5ratten


    Lieben Gruß
    Kiwi

    Mögest du dir die Zeit nehmen, die stillen Wunder zu feiern, die in der lauten Welt keine Bewunderer haben. ~ Altirischer Segenswunsch

  • Was für ein wunderschönes Buch! Ich habe es regelrecht verschlungen und bin darin versunken. Manchmal fand ich allerdings die Dialoge etwas verwirrend, denn es gab keine begleitenden Sätze (wie z.B. sagte er, erwiderte sie usw.) und mir war nicht immer gleich klar, wer da jetzt was sagt.


    Camille, Philibert und Franck sind gezeichnet von ihrer unglücklichen Kindheit, die sie bis in die Gegenwart verfolgt. Camille ist magersüchtig und hat ihr künstlerisches Talent fast verloren. Philibert hat ein unerschöpfliches historisches Wissen, doch er kann es nicht zeigen, da ihn sein Stottern daran hindert. Und Franck ist ein missmutiges Arbeitstier und versteckt sich hinter einer Fassade aus Oberflächlichkeit. Und da ist noch seine liebenswerte Großmutter Paulette, die sich nicht mehr selbst versorgen kann, das aber verheimlichen möchte.


    Die Schilderung der vier Schicksale hat mich berührt und auch erheitert, wenn sich eine ungewöhnliche Wohngemeinschaft zusammenfindet, in der man sich erst zusammenraufen muss.


    Es hat mir sehr viel Freude gemacht diese Geschichte zu lesen. Manchmal habe ich beim Lesen gelacht und manchmal auch schwer geschluckt. Es ist nicht immer eine leichte beschwingte Geschichte, sondern auch ein Roman, der zeigt, wie schwer es ist sich von seiner Vergangenheit zu befreien, sich für das Leben zu öffnen und den Kampf nicht aufzugeben auch wenn es noch so schwer fällt.


    Hier wird für ein bisschen mehr Menschlichkeit plädiert, die in unserer heutigen Zeit leider oft zu kurz kommt.


    5ratten


    LG, Aurian

    Einmal editiert, zuletzt von Aurian ()

  • Anna Gavalda - Zusammen ist man weniger allein


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    Zitat

    Dies ist eine Hypothese. Die Geschichte wird nicht weit genug gehen, um sie zu bestätigen. Und unsere Gewissheiten halten sowieso nie stand. An einem Tag wollen wir sterben, am nächsten stellen wir fest, dass wir nur ein paar Stufen hinabzusteigen brauchen, um den Schalter zu finden und etwas klarer zu sehen. Dennoch machten sich unsere vier bereit, das zu leben, was möglicherweise als ihre schönsten Tage im Leben in Erinnerung bleiben würde.
    (S. 365)


    „Zusammen ist man weniger allein“ hatte ich irgendwann mal geschenkt bekommen und leider, viele Jahre unbeachtet im Regal stehen gehabt. Gereizt hatte es mich zwar oft, aber besonders nachdem ich die wunderbare Verfilmung mit Audrey Tautou gesehen hatte, mich nicht so recht herangetraut. Auch bin ich mit anderen Büchern von der Autorin nicht wirklich warm geworden, „Ich habe sie geliebt“ hatte ich etwa nach der Hälfte abgebrochen und „Ein geschenkter Tag“ fand ich doof, vor allem die Charaktere. Aber aller gute Dinge sind drei, sodass ich mich schließlich auf den letzten Gavalda, der auf meinem SUB lag und eigentlich der letzte, den ich lesen wollte, gestürzt hatte. Und ich wurde überrascht! Möglicherweise mag mein Gefallen daran liegen, dass mir die Geschichte und die Charaktere bereits aus dem Film so vertraut waren (auch wenn sich natürlich auch manches unterscheidet), aber trotzdem muss ich sagen: „Zusammen ist man weniger allein“ IST ein tolles Buch, ein ganz Tolles sogar. Und möglicherweise doch nicht das letzte Buch, das ich von Frau Gavalada gelesen habe.


    Wie gesagt, die Handlung und Charaktere sind mir noch sehr vertraut und bekannt, daher wusste ich natürlich auch, in welche Richtung die Geschichte sich entwickeln wird und ich fand es sehr spannend, mich der Geschichte aus einer anderen „Ecke“ zu nähern.
    „Zusammen ist man weniger allein“ ist ein Wohlfühlroman, der einfach glücklich macht. Gavalda erzählt klug und sensibel über ihre vier Charaktere, die es nicht leicht im Leben hatten und erst noch ihren Platz im Leben finden müssen. Die magersüchtige Camille, der stotternde und schüchterne Adelige Philibert Marquet de la Durbellière, sein Untermieter und Koch Franck und natürlich dessen Großmutter Paulette sind auch im Buch ein wunderbarer Haufen von tollen, traurigen und ehrlichen Menschen. Bereits auf den ersten Seiten hatte ich wieder den Film vor Augen und mich so wunderbar unterhalten gefühlt.


    Einzig an den ungewöhnlichen Schreibstil musste ich mich ein paar Seiten lang gewöhnen. Es wirkte so, als würde die Geschichte direkt aus der Sicht der Autorin erzählt. Als Leser habe ich mich auch mehr in der Beobachterperspektive gefühlt als „mitten unter“ den Charakteren, was auch an der episodenhaften Art liegen kann.
    Es gibt sehr viel wörtliche Rede, allerdings wird meistens das „sagt x“ daovr/danach weggelassen. Durch den Film und den vier unterschiedlichen Protagonisten war mir allerdings zum Großteil klar, wer redet, lediglich bei Nebenfiguren war es nicht so einfach.


    Ich hatte zwar zuerst den Film gesehen, mehrfach, und dann das Buch gelesen, aber in beiden Versionen konnte ich mich dem Zauber der Geschichte einfach nicht entziehen. Eine Geschichte fürs Herz, zum Wohlfühlen und zum Nachdenken.
    Allerdings muss ich zugeben, dass ich den Film trotzdem noch ein kleines bisschen wunderbarer finde als das Buch.


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:




    Meine Lieblingsfigur war definitiv Philou. Sein Schicksal hat mich irgendwie am meisten berührt. Diese Aussage fand ich besonders toll:



    Oja, total schön :herz:

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Meine Meinung
    Eigentlich gibt es den vorherigen Rezis nichts mehr hinzuzufügen, dennoch gebe ich hier meinen Senf dazu. :breitgrins: Das Buch stand lange in meinem Regal ohne mich zu reizen und wurde aufgrund mangelnder Alternativen dieses Jahr zu einem SLW-Buch erklärt. Und ich bin froh darüber. Denn gegen alle Erwartungen hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich möchte es in meiner Gelesen-Liste nicht mehr missen.


    Die Themen, die die Autorin anspricht, sind teilweise nicht besonders schön. Psychisch misshandelte Kinder, ins Altersheim abgeschobene Omas, Magersucht ... das alles sind unangenehme Themen, mit denen man sich nicht immer beschäftigen möchte. Und obwohl ich einige Male schlucken musste (ich muss bei solchen Geschichten immer an Menschen denken, denen es wirklich so ergeht oder noch schlimmer), macht die Autorin die Qual der Charaktere erträglich, denn sie finden alle ihr Glück. Manche Leser nennen das "platt", für mich war es aber genau das Richtige. So entsteht aus einem Katastrophenbuch ein Wohlfühlbuch, welches man mit einem glücklichen Lächeln zuklappt.


    Der Schreibstil der Autorin wird hier ja mehrfach kritisiert. Ich muss sagen, dass er mir am Anfang gar nicht aufgefallen ist. Erst später stolperte ich über einige Passagen (hauptsächlich, als Camille den drogensüchtigen Vincent in ihrer Wohnung beherbergt), die ich nicht wirklich zuordnen konnte. Das war tatsächlich etwas verwirrend, denn ich wusste nicht, wer mit wem spricht und um was es überhaupt geht. Bis heute ist mir nicht ganz klar, was es mit Vincent auf sich hatte. Das hätte man sicher besser lösen können, aber ansonsten finde ich den Schreibstil angenehm zu lesen.


    An sich mochte ich alle Charaktere und die meisten Handlungsweisen konnte ich gut nachvollziehen. Philou war natürlich auch mein Liebling, mit seiner unbeholfenen Art ist er einfach nur zum Knuddeln. Aber auch den Stinkstiefel Franck habe ich in mein Herz geschlossen.

    Camilles Gefühlswelt konnte ich zwar verstehen, aber so wirklich nah kam ich ihr nie. Aber das ist okay so, schließlich lässt sie auch im Buch kaum jemanden an sich heran. Paulette war für mich die uninteressanteste Person, mir war schon relativ früh klar, welche Rolle sie spielen würde. Das heißt aber nicht, dass ich sie nicht trotzdem mochte.


    Fazit: Ein schönes Buch, für das man sich am besten ein Wochenende Zeit nimmt, um es in Ruhe genießen zu können.
    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • Ich habe das Buch gestern Abend beendet und fand es gut soweit.
    Die Geschichten der einzelnen Personen fand ich spannend, unterhaltsam und zugleich berührend. Die Möglichkeit, mit anderen, gleichgesinnten Menschen zusammen zu wohnen, um so das eigene Leben zu strukturieren, empfinde ich als etwas unheimlich Schönes.


    Den Schreibstil der Autorin empfand ich teilweise auch als zu verwirrend, sodass ich einige Abschnitte nochmals lesen musste, um zu erfassen, wie ich sie einordnen sollte. Auch die meistens sehr kurzen Kapitel haben mich gestört, ich bin einfach kein Fan davon, dass ein Kapitel eine Seite lang sein kann.


    4ratten

  • Schön, dass dir das Buch auch gefallen hat, trotz des leichten Abzuges. Ich hatte mit Gavaldas Sprache und ihren Kapiteln keine Probleme, aber da tickt eben jeder anders.

    //Grösser ist doof//

  • Zusammen ist man weniger allein ist ein nettes Buch über den Koch Franck, seine Oma Paulette, die Putzfrau Camille und den schüchternen Adeligen Philibert, der nebenbei Postkarten verkauft.


    Das Leben der vier wird dabei in viele kleinen Episoden gepackt, die anfangs anscheinend nichts miteinander zu tun haben. Erst nach und nach verstricken sie sich und dann wird das ganze zu einem richtig netten Wohlfühlbuch. Gavalda zeigt das Leben schonungslos und bringt ihre Figuren in so manche Höhen und Tiefen wie im richtigen Leben auch.


    Das Buch hat einige Längen, aber ich hatte dennoch immer das Bedürfnis weiter zu lesen. Ich wollte einfach wissen wie es ausgeht, denn zum Verlauf der Handlung hätte sowohl ein schöner als auch ein trauriger Schluss gepasst.


    Alles in alles ein schönes Buch, dass ich gern empfehlen kann.


    4ratten