Autor Julien Reitzenstein geht gerichtlich gegen eine Rezension vor

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 3.618 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoldenCaulfield.

  • Hallo ihr Lieben,


    heute habe ich den folgenden Link entdeckt und wollte ihn mit euch teilen.


    Zitat

    Zum ersten Mal in seiner zwanzigjährigen Geschichte hat sich H-Soz-Kult entschlossen, eine Rezension vom Netz zu nehmen.


    Zitat

    Sören Flachowsky schrieb über „Himmlers Forscher“ eine Rezension, in der er aus seiner Sicht Stärken und Schwächen des Buches benannte. Wenige Tage nach Veröffentlichung der Rezension verlangte der Autor an insgesamt elf Stellen der Rezension Änderungen.


    J. Reitzenstein: Himmlers Forscher


    Ich finde das einfach unglaublich. Die Rezension wurde mittels Unterlassungserklärung inzwischen vom Netz genommen. Die Kosten für das Verfahren muss der Rezensent tragen.


    Ich bin wirklich sprachlos.


    Grüßle
    Suse

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • :boah:
    Der Trend scheint sich zu beschleunigen, dass denjenigen die Meinung gehört, die es sich finanziell leisten können oder die die Macht dazu haben. Der Autor hat sich damit völlig disqualifiziert, der Rezensent hat mein vollstes Mitleid und von der Plattform, auf der das ganze veröffentlicht wurde, erwarte ich, dass sie den Rechtsstreit durchzieht. Denn so und jetzt ist ein Exempel statuiert.
    Alles was man dazu sagen kann ist :kotz:.

  • Wahnsinn. Auch wenn ich es gut finde, dass die beiden Mitglieder der Redaktion von H-Soz-Kult und des Vorstandes des Trägervereins eine Stellungnahme zur Rezension verfasst haben, fände ich es noch besser, wenn sie nicht klein beigeben, sondern ebenfalls den Rechtsweg bestreiten würden.


    Der Autor der wissenschaftlichen Publikation hat sich komplett disqualifiziert. Wissenschaft lebt u.a. von Diskurs - dieser scheint diesem Typen jedoch fern zu sein.

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Das finde ich ganz schlimm :sauer:



    Wahnsinn. Auch wenn ich es gut finde, dass die beiden Mitglieder der Redaktion von H-Soz-Kult und des Vorstandes des Trägervereins eine Stellungnahme zur Rezension verfasst haben, fände ich es noch besser, wenn sie nicht klein beigeben, sondern ebenfalls den Rechtsweg bestreiten würden.


    Da bin ich ganz bei dir :winken:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich kann diesen Autor nicht nachvollziehen. Also sollte sich Literaturschock einen guten Anwalt suchen, wenn das Forum eine Klagewelle von bockigen Autoren erreicht, weil wir die Bücher nicht in den Himmel gelobt haben.


    Also sollten wir nun jedem Autor das Buch, welches uns nicht gefällt, zurücksenden, mit Anmerkungen, was wir gern geändert hätten bzw. ihn/sie verklagen, dass er/sie derartige Bücher nicht mehr schreiben darf. :zwinker:

  • Peinlich und ein Armutszeugnis für den Autoren. Mir geht es nicht in den Kopf, wieso man etwas veröffentlicht, wenn man mit (sachlicher!) Kritik nicht umgehen kann. Persönliche Beleidigungen wären ja ein anderes Thema.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich finde das furchtbar. Wenn man überlegt, welche Diffamierungen heutzutage ungestraft im Netz veröffentlicht werden, kann man bei solch einer Meldung nur den Kopf schütteln. Natürlich steht es Reitzenstein frei, sich über Kritik an seiner Arbeit aufzuregen, aber das kann man doch anders lösen, besonders wenn es sich um sachliche Kritik handelt.

  • ... einfach "ungeheuerlich".....


    Habe mir gerade durchgelesen, worum es in den wissenschaftlichen Abhandlungen ging - und finde die Rezension der beiden Mitarbeiter sehr positiv, da sie sich auf die von Flachowsky bezieht und diese punktuell bestärkt.


    Da muss man sich als Rezensent ja vorsehen und am besten gleich überlegen, ob man eine Rechtsschutzversicherung hat, die diese evtl. Rechtsstreitigkeiten abdecken würde :rollen:


    Bisher bin ich noch mit einem 'blauen Auge' davon gekommen, aber die Frage, die sich hier stellt, ist für mich: Sollten AutorInnen, die nicht kritikfähig sind, überhaupt die Befugnis haben, zu veröffentlichen??? *grübel,grübel*

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Ich bin auch entsetzt. Grade weil ja auch ein Wissenschaftler eine Rezension geschrieben hat, das ist ein ganz normaler Vorgang im wissenschaftlichen Betrieb und hilft ja auch anderen, z.B Studierenden ein Buch besser einschätzen zu können. Und wie auch der Verlag in seiner Stellungname geschrieben hat, wäre ein wissenschaftlicher Diskurs hier die angemessene Reaktion gewesen, nicht aber ein Anwalt.
    Unglaublich.


  • :boah:
    Der Trend scheint sich zu beschleunigen, dass denjenigen die Meinung gehört, die es sich finanziell leisten können oder die die Macht dazu haben. Der Autor hat sich damit völlig disqualifiziert, der Rezensent hat mein vollstes Mitleid und von der Plattform, auf der das ganze veröffentlicht wurde, erwarte ich, dass sie den Rechtsstreit durchzieht. Denn so und jetzt ist ein Exempel statuiert.
    Alles was man dazu sagen kann ist :kotz:.


    Der Verlag oder die Plattform kann sich so einen Rechtsstreit ja auch nicht leisten. Das ist schon bitter.

  • Hier unbedingt auch dies beachten: https://libreas.wordpress.com/…en-reitzenstein-hsozkult/


    Ich finde an diesem Fall zeigt sich vor allem einmal mehr, wie ein Thema im Netz sofort hochkochen kann und blitzschnell verbreitet wird. Wir sollten uns alle mal Fragen, wie wir in Zukunft, grade auch in Zeiten in denen klar ist, das es auch auch Fakenews gibt, damit umgehen. Und ja, da schließe mich mich genauso mit ein.