#5 Kapitel 20 bis zum Ende (ab Seite 327)

Es gibt 58 Antworten in diesem Thema, welches 9.327 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Die Geschichte war nett, aber nicht richtig umgesetzt. Wenn wir jede für sich alleine gelesen hätten, wären die Einzelurteile wahrscheinlich positiver ausgefallen, weil dann weniger Ungereimtheiten entdeckt worden wären. Beim gemeinsamen Lesen entsteht oft eine Gruppendynamik, die die Meinung in eine Richtung kippen lässt. Das kommt mir hier auch so vor.


    Eine Frage stellt sich mir zum Schluss: Wie passt der Titel zum Inhalt? Es ist die wörtliche Übersetzung des englischen Titels, also keine Erfindung des deutschen Verlegers. Ich habe keine Ahnung, was Barbara Zitwer damit meint.


    Es sind noch nicht alle fertig, aber ich schon mal Danke an alle für diese Leserunde. Es war eine schöne Diskussion :smile:
    :blume:


  • Die Geschichte war nett, aber nicht richtig umgesetzt. Wenn wir jede für sich alleine gelesen hätten, wären die Einzelurteile wahrscheinlich positiver ausgefallen, weil dann weniger Ungereimtheiten entdeckt worden wären. Beim gemeinsamen Lesen entsteht oft eine Gruppendynamik, die die Meinung in eine Richtung kippen lässt. Das kommt mir hier auch so vor.


    Darüber habe ich in meinem Fall auch nachgedacht, was auch der Grund ist, warum ich noch keine Rezension verfasst habe. Bei mir bin ich zu folgendem Resultat gekommen: Abgebrochen hätte ich es nicht und wahrscheinlich wären wir manche Ungereimtheiten wirklich nicht so massiv ins Auge gesprungen. Das unbefriedigende Endurteil wäre aber das Gleiche geblieben, dafür wurden mir einfach zu viele Handlungsstränge angerissen, die in der Luft hängen geblieben sind. Der einzige Unterschied für mich besteht darin, dass ich ohne die Runde in ein paar Monaten vom Inhalt so gut wie keine Ahnung mehr gehabt hätte. Erstens weil ich mich natürlich nicht so intensiv damit beschäftigt hätte und zweitens weil es aufgrund der Oberflächlichkeit des Romans keinen Grund für mich gebe, ihn im Gedächtnis zu behalten.


  • Abgebrochen hätte ich es nicht und wahrscheinlich wären wir manche Ungereimtheiten wirklich nicht so massiv ins Auge gesprungen. Das unbefriedigende Endurteil wäre aber das Gleiche geblieben, dafür wurden mir einfach zu viele Handlungsstränge angerissen, die in der Luft hängen geblieben sind.


    Ich hätte es sicher nicht abgebrochen, weil ich den Erzählstil und die Geschichte grundsätzlich mochte und die Beschreibungen insbesondere von Meer und Landschaft richtig gut fand. An Ungereimtheiten wäre mir vielleicht ein bisschen weniger ins Auge gestochen, die vielen angefangenen und nicht zu Ende gebrachten Themen hätten mich aber auch so gestört. Ich fand es schade, dass wir nicht erfahren haben, was genau mit Tess' Eltern passiert ist und auch, dass das mit dem Vorbesitzer ihres Hauses auf Montauk in der Luft hängenblieb.


    Über den Titel habe ich, wie Doris, auch nachgedacht und bin zu keinem vernünftigen Schluss gekommen. Sollte sich wahrscheinlich einfach nur hübsch bedeutungsvoll anhören :breitgrins:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Gnadenlos- bei der Wortwahl musste ich echt lachen, ich finde, sie passt genau. Frau Zittwer kannte keine Gnade, was uns Leser anbelangt, uns wurde dann doch so einiges zugemutet.

  • Ich hätte das Buch auch nicht abgebrochen. Der Plot an sich ist nicht schlecht, die Handlungsweisen der einzelnen Charaktere konnte ich in den meisten Fällen nachvollziehen. Gerade bei Robbie, der sich oft so verhalten hat, wie es Kinder nun mal tun. Die fressen manche Dinge in sich rein und du kannst nichts, aber wirklich gar nichts, aus ihnen herauskitzeln. Da hätte ich eher erwartet, dass eine Therapeutin hinzugezogen wird, wo es bei der New Yorker High Society fast dazu gehört, Therapien zu machen :zwinker:.


    Was den Stil anbelangt - irgendeinen muss sie anwenden. Als Drehbuchautorin liegt es nahe, in dieses Schema zu verfallen. Hätte es für uns etwas geändert, wenn wir früher darauf gekommen wären? Wahrscheinlich wären wir kulanter gewesen.


    So viel schlechter als manch andere Unterhaltungliteratur fand ich es nicht. Es gibt für mich in diesem Genre fast in jedem Buch etwas zu bemängeln. Zitwers Buch hatte gute und schlechte Seiten, das hält sich in etwa die Waage. Mich stören nur die Bootsepisoden, weil das mein Lieblingsthema ist und ich es nicht gut finde, wenn man den Leserinnen etwas vorsetzt, das offensichtlich schlecht recherchiert ist.


    Leider muss ich jetzt weg, hoffentlich fällt mir später noch ein, was ich noch beitragen wollte.


  • Mich stören nur die Bootsepisoden, weil das mein Lieblingsthema ist und ich es nicht gut finde, wenn man den Leserinnen etwas vorsetzt, das offensichtlich schlecht recherchiert ist.


    Das nervt mich auch immer bei meinen Leib- und Magen-Themen! Zumal es heute ja leichter denn je ist, Theorie zu recherchieren. Und wenn die Autorin oft in Montauk ist, hätte sie sich dort doch mal mit einem Segler unterhalten können.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Darüber habe ich in meinem Fall auch nachgedacht, was auch der Grund ist, warum ich noch keine Rezension verfasst habe. Bei mir bin ich zu folgendem Resultat gekommen: Abgebrochen hätte ich es nicht und wahrscheinlich wären wir manche Ungereimtheiten wirklich nicht so massiv ins Auge gesprungen. Das unbefriedigende Endurteil wäre aber das Gleiche geblieben, dafür wurden mir einfach zu viele Handlungsstränge angerissen, die in der Luft hängen geblieben sind. Der einzige Unterschied für mich besteht darin, dass ich ohne die Runde in ein paar Monaten vom Inhalt so gut wie keine Ahnung mehr gehabt hätte. Erstens weil ich mich natürlich nicht so intensiv damit beschäftigt hätte und zweitens weil es aufgrund der Oberflächlichkeit des Romans keinen Grund für mich gebe, ihn im Gedächtnis zu behalten.


    Da hast Du recht, wenn ich es alleine gelesen hätte, wären mir nicht soviele Fehler aufgefallen.


    Abgebrochen hätte ich es auf keinen Fall, aber beim Schluß wäre ich bestimmt zum gleichen Urteil gekommen, denn der hat mir leider überhaupt nicht gefallen.


    LG Karin

  • Da hast Du recht, wenn ich es alleine gelesen hätte, wären mir nicht soviele Fehler aufgefallen.


    Abgebrochen hätte ich es auf keinen Fall, aber beim Schluß wäre ich bestimmt zum gleichen Urteil gekommen, denn der hat mir leider überhaupt nicht gefallen.


    LG Karin


    Auch ich habe mir so meine Gedanken gemacht, ob mir der Roman besser gefallen hätte, wenn ich ihn nicht innerhalb der Runde gelesen hätte...
    Wären mir Unstimmigkeiten weniger aufgefallen?
    Die Antwort ist nein auf beide Fragen. Bemüht, dem Buch etwas abzugewinnen habe ich die rosarote Brille aufgesetzt und wacker von Beginn an nach positiven Aspekten gesucht...
    Aber schon frühzeitig bin ich aufmerksam geworden, weil die Autorin definitiv nicht gut recherchiert hat bei einem Thema, das die Inhaltsangabe explizit hervorgehoben hat ( der taube Robbie ) bzw. nicht viel ( gar keine! ) Ahnung hat, was Gehörlosigkeit wirklich bedeutet. Und wie sich die Geschichte mit dem Cochlea-Implantat in der Realität verhält.
    Von da ab fiel mir jede kleine oder große Ungereimtheit halt auf...
    Und - hätte ich das Buch für mich gelesen, dann wäre auf Seite 120 ganz bestimmt Schluss gewesen!
    Mag ja sein, dass es schlechtere Bücher gibt - aber B.Zitwers Werk gehört für mich in eine der Schubladen ganz unten...

  • Das hätte ich nun wirklich nicht gedacht, dass die Autorin es schafft, den Schluss nochmal so zu versemmeln. Aber es ist passiert, unfassbar, auf den letzten 50 Seiten ist das Buch nochmal so richtig in Ungnade bei mir gefallen.


    Es geht schon los damit, dass sich Tess mit Ike und Rita überhaupt nicht mitfreuen kann, warum denn nicht? Immer nur denkt sie an sich und wie arm sie nun ohne Mann dran ist. Aber das ihr Onkel auf seine alten Tage nochmal das große Glück erfährt und Rita sogar ihre Lebenspläne ändert, um den Rest ihrer Tage mit ihm zu verbringen, das ist doch eine großartige Entwicklung.


    Dann diese unsägliche Sexszene, also da hat die Autorin in meinen Augen total daneben gelangt. Ich kann mir den genauen Ablauf auch gar nicht vorstellen, denn zuerst spazieren sie ja zu dritt am Strand entlang, dann stürzt Tess sich spontan ins Wasser, und plötzlich ist da Jimmy und ihre Körper vereinigen sich... :vogelzeigen: was macht Robbie eigentlich solange? Schaut er zu? Also was Frau Zitwer sich dabei gedacht hat, das frag ich mich. Dabei hätte sie die Geschichte an dieser Stelle mit einer stimmungsvollen Liebesszene durchaus aufwerten können, da wäre ich gar nicht abgeneigt gewesen. Aber so... :rollen:


    Aber sie vergeigts noch weiter; die Szenen auf dem Meer sind sowas von unglaubwürdig, ich konnte es nicht fassen. Zuerst hab ich mich ziemlich erschrocken, als Benny das Boot rammt. Da dachte ich, es wird die Geschichte doch jetzt nicht kippen und Benny zum bösen Wal mutieren, der die drei in Bedrängnis bringt. Aber nein, er wollte sie vor dem schlechten Wetter warnen... Wir Leser wussten ja schon die ganze Zeit, dass bedrohliche Wolken am Himmel stehen - warum hat Kip nicht reagiert und ist umgedreht, um den sicheren Hafen anzulaufen?


    Dann Kips Unfall und der Schiffbruch, da musste ich wirklich mit dem Kopf schütteln. Die Szenen funktionieren für mich einfach nicht, nicht wenn ich mir das Geschriebene dann bildlich vorstellen will. Zumindest das hätte doch eine Drehbuchautorin hinbekommen müssen, aber da bekommt er einen Schlag von hinten und ist plötzlich an der Stirn verletzt, wie geht das denn? Und dass der neunjährige Robbie zwar theoretisch weiß, wie man eine Rettungsinsel einsetzt, das glaub ich noch. Nicht aber, dass er es alleine schafft, Kip von der sinkenden "Kipper" in die Rettungsinsel zu bugsieren, wie soll das denn gehen? Also diese Szene nehm ich der Autorin einfach so nicht ab, und ich war bisher sehr tolerant, was Ungereimtheiten betrifft.


    Es wird aber das Ganze noch getoppt, Kip hat also ein posttraumatische Belastungsstörung - ihr Lieben, das ist mir dann aber doch viel zu dick aufgetragen. Klar steht da ein Geheimnis im Raum, was Kips Familie betrifft, und wir haben uns doch die ganze Zeit gefragt, wo sie sind und warum sie nicht bei Kip sind, aber diese Lösung ist mir dann um einiges übertrieben und wurde auch schlecht bzw. überhaupt nicht vorbereitet. Auch, dass dies in so wenigen Zeilen ganz am Ende abgehandelt wird, das hat mir gar nicht gefallen.


    Ja schade, was hätte man aus dem Stoff alles machen können... Die Story an sich hatte Potential, das Setting bestechend und so manche Szene mit Gänsehautcharakter. Auch mit dem szenenhaften Schreibstil hätte ich mich durchaus anfreunden können, aber bei der Umsetzung der ganzen Sache hakt es gewaltig. Auch muss ich denen unter uns recht geben, die die Figurenzeichnung als zu oberflächlich empfanden; ich dachte immer, das kommt schon noch, die Figuren entwickeln sich schon noch. Tun sie aber nicht; und dass die konfliktbeladene Situation zwischen Tess und Robbie sich durch ein einziges Erlebnis völlig ins Gegenteil entwickelt, ist nicht das, was ich mir gewünscht hätte und als Entwicklung bezeichnen würde.


    Ich muss das Ganze noch etwas sacken lassen und bin im Moment noch völlig unentschlossen, wie ich das Buch letztendlich bewerten soll. Ich hab es nämlich über weite Strecken hinweg sehr gerne gelesen, bin am Ende aber doch ziemlich enttäuscht. Ob das für eine dritte Ratte reicht? :gruebel:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Noch zum Thema Abbruch oder nicht (ich zitiere jetzt nicht alle eure Beiträge zu dem Thema :breitgrins::( ich hätte das Buch keinesfalls abgebrochen, weil es mir über weite Strecken sogar recht gut gefallen hat. Für mich wurde es erst am Ende enttäuschend, weil vieles, was angeschnitten wurde, nicht zu einer befriedigenden Auflösung geführt wurde.


    Viele Ungereimtheiten sind mir tatsächlich erst durch eure Beiträge aufgefallen, insbesondere im nautischen Bereich, wo ich nun so gar nicht Zuhause bin. Gut dass wir Doris dabei hatten :zwinker: und mit Aldawen wären wahrscheinlich noch mehr Fehler aufgedeckt worden. :breitgrins: Sie ist ja eine wirkliche Expertin auf diesem Gebiet. Was mich betrifft, ich war da zunächst sehr tolerant. Fehler gibts in jedem Buch, man muss nur intensiv genug lesen und alles hinterfragen, dann kommt man schon auf so einiges. Hier sind aber inbesondere am Ende schon Szenen gewesen, wo ich mich fragte, ob die LeserInnen hier für dumm verkauft werden, und damit hört meine Toleranz ganz schnell auf.


    Ich fand unseren Austausch, der ja hoffentlich noch nicht zu Ende ist, sehr spannend und anregend. Das hat mir viel mehr Spaß gemacht, als das Buch alleine zu lesen. Machen wir bald mal wieder, ja? :smile: :breitgrins:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Tess macht sich Gedanken, wie sie Robbie beibringen soll, dass er eine Halbschwester bekommen hat. Hätte sie ihre Generalprobe für diese Information besser nur gedanklich gemacht. So hört Robbie alles und tickt wieder aus. Sie unternehmen sofort wieder eine Tour mit Kip. Er hilft ihnen ständig und trägt doch auch ein Riesenproblem, auch wenn er es weit verdrängt hat. Es ist ganz schön heftig, was Robbie da auf dem Boot loslässt. Doch dann zieht Gefahr auf und der Wal will sie anscheinend warnen. Es ist schlimm für Kip, was ihm passiert, aber vielleicht ist es auch der Anfang, wieder in sein Leben zurückzukehren.


    Toll, wie souverän Robbie die Rettungsaktion meistert. Was da geschehen ist, bewegt ihn offensichtlich, sein Verhalten zu ändern. Mir war das dann doch ein wenig zu abrupt.


    Ike hat sich seine Rita doch noch geangelt. Ade, Florida!


    Tess und Jimmy haben Sex im Wasser, während Robbie am Strand ist?!


    Am Ende bleibt einiges offen, das ist vielleicht ganz gut so.

  • Wer ist denn die geheimnisvolle Aldawen? Würde man mich da, bitte, mal aufklären?


    Das ist eine ehemalige Forumskollegin. Vor allem was die Schifffahrt, aber auch Afrika betrifft, war sie wirklich sehr beschlagen.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel


  • Es ist schlimm für Kip, was ihm passiert, aber vielleicht ist es auch der Anfang, wieder in sein Leben zurückzukehren.


    Das auf alle Fälle, er muss sich ja irgendwann der Realität stellen, um nicht weiterhin in einer zusammengebastelten Traumwelt zu leben. Aber hättest du so etwas hinter seinem Versteckspiel bezüglich der Familie vermutet?

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel


  • Ich fand unseren Austausch, der ja hoffentlich noch nicht zu Ende ist, sehr spannend und anregend. Das hat mir viel mehr Spaß gemacht, als das Buch alleine zu lesen. Machen wir bald mal wieder, ja? :smile: :breitgrins:


    Von mir aus gerne, mir hat es auch gefallen :smile:. Bei Büchern wie diesem macht es auch mehr Spaß als bei einem, das alle gleichermaßen schön finden und es nichts zu kritisieren gibt.



    Das ist eine ehemalige Forumskollegin. Vor allem was die Schifffahrt, aber auch Afrika betrifft, war sie wirklich sehr beschlagen.


    Und sie war sehr kritikfreudig, dabei aber immer sachlich. Das liest man gern. Ich jedenfalls.

  • Wo lest ihr alle, dass der Wal sie warnen wollte? Kann mir jemand sagen, wo das steht?


    Man kann Bennys Verhalten bei ihrem letzten Segeltourn mit Kip als Warnung interpretieren. Er umkreist das Boot, erzeugt starken Wellengang und stößt schließlich gegen das Boot. Tess fürchtet, dass er das Boot zum Kentern bringen möchte, Robbie beharrt darauf, dass er ihnen etwas Wichtiges mitteilen möchte.


    Da der Wal bisher als Schoßhündchen dargestellt wurde, liegt die Vermutung daher nahe, dass Bennys Verhalten eine Warnung sein sollte. Explizit gechrieben, steht es nicht, es bleibt dem Leser überlassen, was er in der Szene sehen möchte.


  • Da der Wal bisher als Schoßhündchen dargestellt wurde, liegt die Vermutung daher nahe, dass Bennys Verhalten eine Warnung sein sollte. Explizit gechrieben, steht es nicht, es bleibt dem Leser überlassen, was er in der Szene sehen möchte.


    Ich hab das auch so während des Lesens interpretiert, aber es stimmt schon, eine Erklärung für das Verhalten von Benny bleibt die Autorin schuldig.


    Was übrigens auch überhaupt nicht geht, ist die im Rückblick erzählte Rettung mit dem Hubschrauber. Das würde natürlich niemals so ablaufen, dass ein Korb heruntergelassen wird und da drei Leute einsteigen.... :vogelzeigen: Im Echtfall wird da immer jemand vom Rettungsteam abgeseilt, der erstmal unten die Lage checkt und die zu Rettenden dann sicher ans Windenseil angurtet, um sie hochzuziehen, einen nach dem anderen. Zumindest das wäre leicht zu recherchieren gewesen, aber selbst dafür war die Autorin wohl zu bequem oder zu oberflächlich.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel


  • Wie schön - eine Hochzeit ist in Planung (und wird dann realisiert) und Ike wird Montauk erhalten bleiben. In diesem Abschnitt fand ich es am heftigsten, dass Robbie und Tess Kip auf dem Boot ihre Familienprobleme aufgedrängt haben und sich dann herausstellt, dass er selbst mindestens genauso schlimme hat. Nie hätte ich gedacht, dass seine Frau und sein Sohn tot sind - eine sehr traurige Überraschung.


    Die ganze Zeit hatte ich das Gefühl, dass in der Familie von Kip etwas nicht stimmt. Aber ich konnte es nicht festmachen. Dass so ein Schicksal dahintersteckt, darauf wäre ich nicht gekommen.




    Die Art, wie Tess ihm das mit dem Schwesterchen erzählen wollte bzw. es ihr rausrutschte, war natürlich ziemlich unglücklich.


    So etwas kann man vorher auch nicht proben. Wenn sie das Gespräch mit Robbie geführt und ihren auswendiggelernten Text aufgesagt hätte, wäre es wahrscheinlich noch schlimmer rübergekommen.


  • Bei mir bin ich zu folgendem Resultat gekommen: Abgebrochen hätte ich es nicht und wahrscheinlich wären wir manche Ungereimtheiten wirklich nicht so massiv ins Auge gesprungen. Das unbefriedigende Endurteil wäre aber das Gleiche geblieben, dafür wurden mir einfach zu viele Handlungsstränge angerissen, die in der Luft hängen geblieben sind.


    Auch ich habe darüber nachgedacht. Doch ich kann nicht sagen, was wäre mir aufgefallen, wenn ich alleine gelesen hätte und was nicht. Es ist auch müßig. Ich weiß nur, dass mir manches supergut gefallen hat, wie die Darstellung der Gegend, der Kontakt zwischen Robbie und Bennie. Aber es gab auch einiges, was mir überhaupt nicht gefallen hat, wie die Sprachlosigkeit zwischen Mutter und Sohn, die sehr plötzliche Wendung bei Robbie...
    Das macht die Rezension sehr schwierig.