Hallo,
ich muss ehrlich zugeben ich hab bis jetzt noch keines seiner Bücher gelesen. Sollte ich aber nachholen.
http://oe1.orf.at/inforadio/62655.html?filter=5
lg Stefan
Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 5.359 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Agarepth.
Hallo,
ich muss ehrlich zugeben ich hab bis jetzt noch keines seiner Bücher gelesen. Sollte ich aber nachholen.
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lg Stefan
Solltest Du auf alle Faelle.
Schade, wieder hat es einen der ganz Grossen erwischt. Ich fand es schon schlimm, als er aufgehoert hat, Romane zu schreiben, aber da gab es ja wenigstens noch seine Kolumnen und so. Nun kann es nur noch die Gesammelten Werke inklusive des unveroeffentlichten Materials geben.
Es ist in der Tat eine schwarze Stunde für die europäische SF ... :sauer: Einer der ganz Großen ist gegangen ... :sauer: Und mit ihm eine ganze Epoche der "enthusiastischen SF" der 60er und 70er, in denen Stanislaw Lem seine größten Erfolge als Schriftsteller feierte ...
Man möchte rufen, wie der Senator im Kolosseum in "Gladiator": "Hier liegt ein guter Mann - wer hilft mir, ihn zu tragen?"
In Trauer
das ist ja echt traurig, hab auch schon das eine oder andere buch von ihm verschlungen, wie etwa solaris.
Solaris SUBt bei mir schon längere Zeit vor sich hin. Ein großer Verlust für die Anspruchsvollere Science Fiction Literaturlandschaft!
Hallo zusammen!
Zitat von "BigBen"Schade, wieder hat es einen der ganz Grossen erwischt.
Den letzten noch überlebenden, meiner Meinung nach.
In Trauer
Sandhofer
Zitat von "Zoltar"Es ist in der Tat eine schwarze Stunde für die europäische SF
Da ich keines seiner aktuellen Werke kenne, kann ich das nicht beurteilen. Auf jeden Fall ist es eine sehr traurige Nachricht.
Hallo zusammen!
Seine letzten Werke kenne ich auch nur noch flüchtig - er hat sich offenbar vom Autor hin zum Kulturphilosophen bewegt. Wenn es denn so etwas gibt. Und auf seine letzten Tage hatte er die Einsicht, gar nichts Grösseres mehr zu veröffentlichen. (Das war - wenn man z.B. Heinleins auktorialen Dünnpfiff der letzten Werke in Betracht zieht - vielleicht eine weise Entscheidung.)
So oder so: Mit seinen frühen Werken, mit Solaris, mit den Geschichten um Pirx und Ijon Tichy hat er die SF belebt wie kein anderer.
Grüsse
Sandhofer
Seine späteren Essays kenne ich zwar ebenfalls nicht, jedenfalls nicht vollständig (nur in Auszügen), aber er soll da so einige Dinge geäußert haben, die etwas fragwürdig sind. Zum Beispiel soll er sich selbst als einzigen "ernsthaften" SF-Autor (d.h. als einzigen SF-Autor mit literarischem Anspruch) bezeichnet haben. Ob man das so stehen lassen kann? Man würde dann den Strugatzkis, Merle und anderen nicht gerecht.
Hallo zusammen!
Nun, Merle verstand sich wahrscheinlich nicht als "Science-Fiction"-Autor, genausowenig wie ich ihn jetzt als solchen eingestuft hätte. Was ich von den Strugatzkis kenne (wenig), kann mich nicht von einem wirklichen literarischen Rang überzeugen. Also bis zu einem gewissen Grad finde ich Lems Selbsteinschätzung nachvollziehbar ...
Grüsse
Sandhofer
"Malevil", "Ein vernunftbegabtes Tier" und "Die geschützten Männer" würde ich definitiv der SF zurechnen.
Wenn "Picknick am Wegesrand" und "Das Experiment" von den Strugatzkis für dich anspruchslos sind (um nur mal zwei Beispiele von vielen herauszupicken), dann bitteschön...
Außerdem gibt es eine ganze Reihe heute vielleicht vergessener SF-Autoren, die Lem problemlos das Wasser reichen können. Ich denke da an John Brunner, P.K. Dick und andere.
Hi!
Zitat von "Kringel""Malevil", "Ein vernunftbegabtes Tier" und "Die geschützten Männer" würde ich definitiv der SF zurechnen.
Zweifelsohne. Merle hat auch Science Fiction geschrieben, aber ich würde ihn deswegen dennoch nicht als SF-Autor bezeichnen.
Zitat von "Kringel"Wenn "Picknick am Wegesrand" und "Das Experiment" von den Strugatzkis für dich anspruchslos sind (um nur mal zwei Beispiele von vielen herauszupicken), dann bitteschön...
Witzig - genau diese zwei Werke kenne ich. Ich habe vielleicht eine lieblose Übersetzung genossen, aber so wirklich vom Stuhl gehauen haben mich die zwei Brüder nicht.
Aber eigentlich sollte man am Grab eines bedeutenden SF-Autors jetzt nicht über solche Details herumstreiten. :smile: Eine endgültige Einschätzung Lems ist uns heute sowieso noch nicht möglich.
Grüsse
Sandhofer
Hm. Wenn einer auch nur eine SF-Kurzgeschichte geschrieben hat, dann war er zumindest in diesem Moment ein SF-Autor... Auch gibt es Autoren, die für die SF "beschlagnahmt" wurden, die aber mit dieser Schubladisierung gar nicht einverstanden waren.
Aber wie gesagt: Ich kenne nicht den ganzen/genauen Text der Lem-Essays und weiß deshalb nicht, ob er wirklich einen solchen Absolutheitsanspruch erhoben hat. Aber auch in einem Nachruf sollten kritische Töne erlaubt sein...
Ich wollte schon immer mal was von ihm lesen.
Sobald ich Zeit habe, werde ich mich nach seinen Büchern umsehen. Vielleicht gibts was von ihm in der Bücherei.
Ja, ihr habt euch etwas zu sehr auf irgendwelche Aussagen konzentriert, die vielleicht in einer Stunde der Schwäche entstanden sind. Letztendlich sprechen seine Romane zur Genüge für Lem - und sollte er auch in seinen Essays übertrieben haben! Geschweige denn, dass mir ein von Zeit zur Zeit quer-denkender Lem viel lieber ist, als irgendein Opportunist.
sandhofer: "Picknick am Wegesrand" solltest du aber nachholen, wirklich. Das Buch ist dazu nicht sehr voluminös. Ich persönlich würde es als DAS SF-Werk neben DEM Fantasy-Werk "Herr der Ringe" auf die einsame Insel mitnehmen.
Ich habe leider auch noch nichts von ihm gelesen. Ich hoffe, ich kann es so bald wie möglich nachholen. Eine wirklich traurige Nachricht!
Mit seinem Tod verlässt die Welt einer der großen Phantastiker unserer Zeit. Seine Bücher wie z.b. "Eine Minute Menschheit" oder "Also Sprach Golem" werden immer einen festen Platz in meinem Regal und meinem Herzen haben.
In diesem Sinne
"Wir brauchen keine anderen Welten, wir brauchen Spiegel." - S.Lem