Claire Winter - Die geliehene Schuld

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    Kurzbeschreibung:


    Berlin, Sommer 1949: Die Redakteurin Vera Lessing hat während des Zweiten Weltkrieges ihre Eltern und ihren Mann verloren. Sie will vor allem eines – die traumatischen Erlebnisse für immer hinter sich lassen. Doch als ihr Jugendfreund und Kollege Jonathan auf mysteriöse Weise ums Leben kommt, wird sie unweigerlich in seine Arbeit hineingezogen. Jonathan hat Recherchen über ehemalige Kriegsverbrecher betrieben. Gleichzeitig stand er im persönlichen Kontakt mit einer jungen Frau namens Marie Weißenburg, eine Sekretärin im Stab Konrad Adenauers. Vera geht den Spuren nach, die sie bis in die mächtigen Kreise der Geheimdienste führen.


    Endlich ein neues Buch von Claire Winter aka Claudia Ziegler!
    Wer mag noch bei unserer autorenbegleiteten Leserunde dabei sein?

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Das Buch

    Berlin, Sommer 1949: Die Redakteurin Vera Lessing hat während des Zweiten Weltkrieges ihre Eltern und ihren Mann verloren. Sie will vor allem eines – die traumatischen Erlebnisse für immer hinter sich lassen. Doch als ihr Jugendfreund und Kollege Jonathan auf mysteriöse Weise ums Leben kommt, wird sie unweigerlich in seine Arbeit hineingezogen. Jonathan hat Recherchen über ehemalige Kriegsverbrecher betrieben. Gleichzeitig stand er im persönlichen Kontakt mit einer jungen Frau namens Marie Weißenburg, eine Sekretärin im Stab Konrad Adenauers. Vera geht den Spuren nach, die sie bis in die mächtigen Kreise der Geheimdienste führen.Quelle: Amazon


    Die Autorin

    Winter studierte Literaturwissenschaften und arbeitete als Journalistin, bevor sie entschied, sich ganz dem Schreiben zu widmen. Sie liebt es, in fremde Welten einzutauchen, historische Fakten genau zu recherchieren, um sie mit ihren Geschichten zu verweben und ihrer Fantasie dann freien Lauf zu lassen. Nach »Die Schwestern von Sherwood« folgte der SPIEGEL–Bestseller »Die verbotene Zeit«. »Die geliehene Schuld" ist ihr dritter Roman im Diana Verlag. Die Autorin lebt in Berlin. Quelle : Amazon


    Meine Meinung

    Eine Nachkriegsgeschichte, die mich begeistert hat. Noch immer lässt sie mich nicht los. Unbeschreiblich.

    Im Jahr 1949 hat die junge Vera nur noch ihren Beruf und ihren besten Freund und Kollegen Jonathan. Ihr Mann fiel im Krieg, ihr Baby hat sie verloren. Nun arbeitet sie als Redakteurin für eine Zeitung. Als Jonathan ermordert wird soll und will sie sie seine Recherchen fortsetzen. Damit gerät sie in Lebensgefahr...


    Das Buch springt hin und her zwischen der Zeit, als Jonathan schon tot ist und Vera recherchiert und ein paar Monate vorher, wo Jonathan seine Ermittlungen betreibt und die junge Marie, seine grosse Liebe kennenlernt...und Marie hat so einiges mit den Recherchen von Jonathan zu tun. Nicht nur Jonathan lebt also gefährlich.

    Claire Winter schreibt dieses Buch so genial, das man geradewegs in das Jahr 1949 reinfällt und auch nicht mehr rauskommt, so sehr packt einen diese Geschichte.

    Die Protagonisten sind einem nach ein paar Seiten bereits so vertraut, als würde man sie persönlich kennen.

    Da man weiss, das vieles in diesem Buch ja traurigerweise genau so passiert ist, wird man noch tiefer reingezogen und noch immer empfindet man es als absolut unfassbar, was zu dieser Zeit passiert ist.


    Dieses Buch ist nicht nur ein Roman aus der Nachkriegszeit, sondern auch eine wundervolle Liebesgeschichte, die einen immer wieder zu Tränen rührt. Dieses Buch macht etwas mit einem und löst Gefühle aus, die ich nicht in Worte fassen kann

    Ich werde Vera und die anderen Protagonisten noch lange im Gedächtnis und für immer in meinem Bücherherzen haben

  • "Die geliehene Schuld" von Claire Winter ist bereits ihr drittes Buch, das im Diana-Verlag veröffentlicht wurde: Anders als die Vorgänger, nicht eben ein "Wohlfühlbuch", dafür aber eine absolut spannende und heute noch brisante, immer aktuelle Geschichte um Geheimdienste, kriminelle Machenschaften und Geschehnisse jenseits der Legalität, die man als "Normalbürger" oft gar nicht mitbekommt, sind die Themen des neuen Romans von Claire Winter, auf den ich schon sehnsüchtig wartete - und der meine Erwartungen absolut erfüllen, ja fast übertreffen konnte! Der wundervolle, außergewöhnliche Schreibstil der Autorin macht die thematische Düsterkeit, mit dem der Roman aufwartet (begonnen mit dem Jahr 1945, Übergangsjahre, 1948 und Folgejahre, als die Bundesrepublik Deutschland, wie wir sie heute kennen, aus der Taufe gehoben wurde - nach einem sehr dunklen Kapitel deutscher Zeitgeschichte, wett - und man versinkt wie in einer Zeitreise in den deutschen Nachkriegsjahren....


    "Berlin, Sommer 1949:
    Die Redakteurin Vera Lessing hat während des Zweiten Weltkrieges ihre Eltern und ihren Mann verloren. Sie will vor allem eines - die traumatischen Erlebnisse für immer hinter sich lassen. Doch als ihr Jugendfreund und Kollege Jonathan auf mysteriöse Weise ums Leben kommt, wird sie unweigerlich in seine Arbeit hineingezogen. Jonathan hat Recherchen über ehemalige Kriegsverbrecher betrieben. Gleichzeitig stand er im persönlichen Kontakt mit einer jungen Frau namens Marie Weißenburg, einer Sekretärin im Stab Adenauers. Vera geht den Spuren nach, die sie bis in die mächtigen Kreise der Geheimdienste führen."
    (Quelle: Klappentext, Diana-Verlag)


    Meine Meinung:


    Ich bin seit über 10 Jahren ein großer Fan der Autorin, die auch hier in "Die geliehene Schuld" wiederum ihr ganzes schriftstellerisches Können zeigt: Zu den Hauptcharakteren zählen Vera Lessing, die seit Kindertagen eng mit Jonathan befreundet ist und ihr später bei der Zeitung "Echo", wo er als Journalist arbeitet, ebenfalls einen Job besorgen kann, wo sie im kulturellen Teil der Zeitung Artikel schreibt. Jonathan begibt sich durch seine Recherchen, die ihn zu Kreisen führen, in denen es ehemaligen Nationalsozialisten gelingt, Wege zu finden, auch nach dem Kriege dort anzuknüpfen, wo sie beruflich bereits im Dritten Reich erfolgreich waren und sich dies zunutze zu machen wissen: Er kommt dabei Männern auf die Spur, die - offiziell verschwunden von allen Listen - ihr Leben, auch ihr berufliches, an einer Stelle weiterführen können, die ihr Wissen für sich zu nutzen versteht. Niemand ist daher daran interessiert, dass die wahren Fakten, die der geradlinige Demokrat und Journalist Jonathan sammelt, jemals veröffentlicht werden: Im Gegenteil, es gilt, dies auf jeden Fall zu verhindern - und sei es, in dem man Leute ausschaltet und es - rein offiziell - wie einen Unfall aussehen lässt....


    Claire Winter, die diesen Roman akribisch recherchiert hat und selbst dem Journalismus beruflich entstammt, gelingt es sehr überzeugend, die Nachkriegsjahre und die Zeit des beginnenden "Kalten Krieges", in der Deutschland in die Zonen der 4 Besatzungsmächte aufgeteilt war und die Bevölkerung noch sehr unter den Nachwirkungen des Krieges litt, die früheren Wehrmachtsangehörigen eines Entnazifizierungsprogrammes (zurecht, wie ich meine!) unterzogen wurden, wieder auferstehen zu lassen: Sie webt ein feines Netz zwischen den verschiedenen ProtagonistInnen, die der Leser immer besser kennenlernt und sich mit ihnen gut identifizieren kann; auch die Nebendarsteller wie Leo, andere Informanten, die Vera helfen, die Recherchen ihres Freundes Jonathan fortzusetzen und sie schützen, da sie sich in Lebensgefahr damit begibt, sind sehr authentisch dargestellt.

    Rätselt man anfangs, ob dieser oder jener Person zu trauen ist, eben genau so, wie es Vera ergangen sein muss, klärt sich nach und nach auf, wer Freund - und auch, wer Feind ist. Besonders gelungen und den Spannungsbogen von der ersten bis zur letzten Seite haltend, sind dabei die sanften Übergänge der Handlung, die ineinandergreifen und ein Merkmal schriftstellerischer Größe von Claire Winter sind, trotz Zeitsprüngen immer die Authentizität zu wahren. So bewegen sich die Personen, die um Jonathans Recherchen kreisen, immer mehr aufeinander zu - auch Marie Weißenburg, die den Journalisten in Bonn kennenlernt, ist sehr authentisch und exemplarisch dargestellt - man kann ihr nur eine schöne Zukunft mit Jonathan wünschen: Dass sie das Herz am rechten Fleck hat, beweist ihr Verhalten gegenüber Lina, die sie in Nürnberg kennenlernt, wo die Nachkriegsprozesse stattfanden
    und beide Frauen sich miteinander anfreunden; mit weittragenden Folgen...


    Der Roman transportiert auf sehr eindringliche Weise die Themen Nachkriegszeit, Geheimdienste, Journalismus im "Kalten Krieg", die Rolle der Alliierten und auch der Kirche, die diese beim Untertauchen können einstiger Nazigrößen de facto spielten, Menschen, die skrupellos und kaltblütig vorgehen, um ihre Interessen zu schützen; aber auch von Freundschaft, Liebe, Aufrichtigkeit, Familiengeheimnissen, Loyalität und der veränderten Rolle der Frau, die nach dem Zweiten Weltkrieg erstmals die Chance bekam, beruflich aktiv zu werden und damit auf eigenen Beinen stehen zu können, sind weitere Inhalte dieses sehr gut umgesetzten zeitgeschichtlichen Romans, den ich sehr gerne gelesen habe und für den ich der Autorin wie auch dem Diana-Verlag für die Publikation meinen Dank als Leserin ausspreche! Ein weiteres Plus empfand ich durch die Karte im Buchdeckel, die die Aufteilung der Zonen - mit Berlin im Sonderstatus - zeigt, das Personenregister und den Anhang der Autorin über Wahrheit und Fiktion mit weiteren Literaturhinweisen, die zu Selbstrecherchen motivieren.


    Fazit:


    Emotional, spannend, aufwühlend - ein historisches Stück Zeitgeschichte, das noch in die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland hineinweist und zeigt, wie weit Menschen und auch Organisationen, hier die Geheimdienste, gehen, um "so manches nicht publik werden zu lassen". Damit ist es für mich auch ein weiterer "literarischer Stolperstein", der den Leser wachsam entlässt - nach spannenden Lesestunden und einem Einblick in die schwierige Nachkriegszeit. Ich vergebe die volle Punktezahl auf der "Histo-Couch" und 5 Sterne am Bücherfirmament, verbunden mit der Vorfreude auf den nächsten Roman von Claire Winter!


    5ratten:tipp:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • "Die geliehene Schuld" von Claire Winter ist eine erschütternde und zugleich berührende Reise in die Vergangenheit der deutschen Geschichte.


    Vera Lessing ist im Jahr 1949 schon einige Zeit Redakteurin in der Berliner Zeitung " Echo". Ihr Jungenfreund Jonathan , ebenfalls in diesem Verlag als Journalist tätig, war bei seinen Recherchen zu seinem neuen Artikel, auf eine unfassbare Spur gestoßen.

    Vera, die im Krieg ihre Eltern, Ehemann und ihr ungeborenes Kind verloren hat, hatte in Jonathan nicht nur einen engen Freund, er war auch ihr engster Vertrauter. Er stand ihr in jeder Lebenslage bei und hat sie unterstützt, all das schrecklich Erlebte zu verarbeiten und hinter sich zu lassen um in ein neues Leben zu starten.

    Nun jedoch lebt er nicht mehr, denn er kam auf mysteriöse Weise ums Leben. Kurz vor seinem Tod hat er eine Akte an Vera geschickt. In dieser befinden sich viele Hinweise zu seinen Recherchen. Er hat eine letzte Bitte an Vera. Sollte ihm etwas zustoßen, muss sie unbedingt die Öffentlichkeit wissen lassen, was er entdeckt hat. Dies , dass darf sie nie dabei vergessen, soll sie nur unter absoluter Vorsichtig tun.

    Was hat Jonathan da nur aufgedeckt, dass er sich in solch eine Gefahr begeben hat?

    Hin und her gerissen kommt sie zu dem Entschluss, dass sie es Jonathan schuldig ist, seinen letzten Wunsch zu erfüllen. Damit begibt sie sich auf dünnes Eis und in Lebensgefahr.

    Bald und völlig unverhofft, hat sie jemanden an ihrer Seite, der sie aus ganz eigenen Interessen unterstützen wird.

    Kann und werden sie diesen gefährlichen Weg bis zum Ende gehen? Und wie gehen sie mit all den unglaublichen Wissen um, welches sie bei ihren Recherchen aufdeckt.

    Wie weit liegen Professionalität, Gefühl und Liebe auseinander?


    Meine Meinung:

    Ich kann meine Empfindungen für diesen tollen Roman kaum in Worte fassen, so emotional hat er mich mitgerissen. Keine Ahnung wie oft ich beim Lesen das Wort "unglaublich" in meinem Kopf hatte, so unfassbar waren die auf Tatsachen beruhenden Hintergründe die zur Geschichte gehören.

    Claire Winter macht es einem mit ihrem lebendigen und bildlichen Schreibstil nicht schwer in die Zeit von 1949 einzutauchen. Es gibt zwei Erzählstränge die nur ein paar Monate auseinander liegen. Der eine handelt von Jonathan bei seinen Nachforschungen für seinen Artikel, bis zu seinem Tod. Und der andere von Vera , bei ihren aktuellen Ermittlungen.

    Man spürt die Hingabe und mit wieviel Herzblut die Autorin diesen Roman geschrieben hat. Mir hat gefallen das ganz unmerklich eine wachsende Liebe mit den historischen Hintergründen vermischt wurden. Und nicht zu vergessen, die enorme Spannung, die den gesamten Roman begleitet hat.

    Nicht nur Vera und Jonathan sind mir ans Herz gewachsen, es gibt noch einige interessante und liebenswerte Protagonisten. Aber auch solche, die meine volle Verachtung verdient haben, so schockiert war ich über dessen Werdegang während der Kriegs- und Nachkriegszeit.

    Von mir eine absolute Leseempehlung. Liebe, Hass, Unglaubliches und vieles mehr, alles in diesem Roman vertreten.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Mit Entsetzen erfährt Vera Lessing, dass ihr bester Freund und journalistischer Kollege, Jonathan, nicht bei einem Unfall ums Leben kam, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach ermordet wurde. Die Akten, die er ihr vorher noch in weiser Voraussicht geschickt hatte, sind lückenhaft und geben nur wenige Hinweise, welche Recherche ihn nach Südtirol führte. Vera macht sich auf die Suche nach der Wahrheit und muss dabei sehr schnell erkennen, das auch im Jahr 1949 noch viele Nazis versuchen, ihre Haut zu retten und entweder unterzutauchen, über die Grenze zu flüchten oder sogar wieder Fuß zu fassen in einem neuen Deutschland, in welchem gerade mal das erste Grundgesetz verabschiedet werden soll. Vera möchte die Arbeit ihres Freundes beenden und dabei verstehen, warum er sterben musste. Sie begibt sich selbst in große Gefahr und hat nur wenige, die ihr helfen können.


    In einer zweiten, um einige Monate in die Vergangenheit versetzten Zeitebene, schildert Claire Winter auch die Suche von Jonathan und seiner Freundin Marie. Geschickt werden die beiden Handlungsstränge miteinander verwoben und nach und nach erfährt auch der Leser im Schatten der beiden Journalisten Erstaunliches und Erschütterndes. Die Alliierten waren nicht nur daran interessiert, dass deutsche Kriegsverbrecher gefasst und bestraft wurden. Sie waren durchaus auch scharf auf deren Geheimakten und -wissen vor allem über die Russen. Und dass viele Nazis schon vor Kriegsende kommen sahen, dass der Kampf bald verloren sein würde und deshalb versuchten, sich mit allen Mitteln in Sicherheit zu bringen, liegt auf der Hand.

    Ein Kapitel deutscher Geschichte, welches noch immer düster und rabenschwarz ist und zeigt, dass nicht nur die Bundesrepublik einen holprigen Start hinlegte, sondern auch die Siegermächte keine weiße Weste hatten und sich nicht nur mit Ruhm bekleckerten. Nicht unschuldig daran waren sicher auch die Geheimdienste, allen voran der CIA, aber auch die ersten Anzeichen eines drohenden kalten Krieges zwischen den Großmächten USA und UDSSR.


    Claire Winter schreibt intensiv und glaubwürdig, packt gehaltvolle Recherche in ein Buch, welches einen schnell packt und nicht mehr loslässt. Daran sind natürlich auch die sympathischen Hauptdarsteller nicht unschuldig, mit denen man mitleiden muss und die leider nicht alle heil und gesund aus dieser Story herausgehen werden. Auch ist das Ende und die Quintessenz der Geschichte mit einer gehörigen Prise Bitterkeit und sehr viel Realismus behaftet und nicht weichgezeichnet.


    Die geliehene Schuld ist ein wichtiges Buch. Viele werden es am Schluss zuklappen und doch nicht sofort weglegen können. Ich habe Dinge erfahren, die ich so noch nicht wusste oder die mein Wissen ins richtige Licht gerückt haben. Wenn man aus Geschichte etwas für die Zukunft lernen möchte, braucht es Bücher wie dieses und sehr viele Leser, die es lesen.


    :tipp:

    :lesen:





  • Eine beeindruckende Geschichte mit einem wichtigen geschichtlichen Hintergrund


    Berlin 1949: Als die Redakteurin Vera Lessing vom Tod ihres Kollegen und engen Freunds Jonathan Jacobsen erfährt, ist sie zutiefst erschüttert. Kurz darauf hält sie die letzten Recherchen von Jonathan in den Händen: er war ehemaligen Kriegsverbrechern auf der Spur, deren Spuren über die Alpen bis zu dem Gefangenenlager in Rimini führen. Eigentlich wollte Vera das alles und die damit verbundenen persönlichen traumatischen Erfahrungen hinter sich lassen, aber ihr ist klar, dass sie es ihrem toten Freund schuldig ist, dessen Aufgabe zu Ende zu bringen. Noch weiß Vera nicht, dass ihre Nachforschungen sie in die höchsten Geheimdienstkreise führen werden. Zeitgleich versucht Vera Marie Weißenburg finden, mit der Jonathan in Kontakt stand.


    Mit Spannung habe ich den dritten Roman von Claire Winter erwartet – und meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Der Autorin gelingt es hervorragend, historische Fakten mit Fiktion zu verbinden und dadurch eine komplexe Handlung auferstehen zu lassen. Das Ergebnis ist eine tragische und spannende Geschichte mit Thriller-Elementen, die einen Einblick in unsere eigene Vergangenheit gibt. Sie ist um die Geburtsstunde der Bundesrepublik Deutschland angesiedelt, mit der die NS-Diktatur ein für alle mal überwunden und ein politischer Neuanfang auf demokratischen Prinzipien eingeleitet werden sollte.


    Der Roman zeichnet sich durch zwei mutige Frauen aus: zum einen Vera Lessing in Berlin, die während des Krieges ihren Mann und ihre Familie verloren hat und die ihrem Freund Jonathan das Leben verdankt. Daher ist für sie schnell klar, dass sie den letzten Willen ihres toten Freundes erfüllen möchte, auch wenn sie dazu in Abgründe steigen muss, aus denen es kein Zurück mehr gibt. Vera ist sehr mutig, zumal sie nicht weiß, wem sie überhaupt trauen kann, aber sie geht ihren Weg und setzt schlussendlich alles auf eine Karte.


    Zum anderen haben wir die junge Marie Weißenburg, die in Bonn als Sekretärin im Parlamentarischen Rat unter Adenauer arbeitet, der die neue Verfassung für die junge Republik ausarbeiten soll. Marie und ihrer Familie geht es verhältnismäßig gut, auch wenn sie immer noch unter dem Verlust ihres geliebten Vaters leidet, der im Krieg gefallen ist. Über Politik hat sie sich bis zur ihrer Arbeit für den Rat nicht allzu viele Gedanken gemacht, bis sie eines Tages aus der Zeitung davon erfährt, dass ein alter Kollege und Freund ihres Vaters in den Nürnberger Prozessen unter Anklage steht. Marie plagen zunehmend Zweifel und Fragen über die frühere Tätigkeit ihres Vaters im Reichsicherheitshauptamts. Diese Fragen werden für sie immer drängender, je mehr sie auf eine Mauer des Schweigens und der Ablehnung innerhalb ihrer Familie trifft.


    Als Marie bei den Nürnberger Prozessen Lina Löwy kennenlernt, eine junge Jüdin, die beinahe ihre komplette Familie im Holocaust verloren hat, will sie unbedingt die Wahrheit herausfinden und ist nicht mehr gewillt, wegzusehen. Die Freundschaft zwischen den beiden jungen Frauen ist so berührend beschrieben, zumal die Autorin verraten hat, dass es für diese ungewöhnliche Freundschaft ein reales Vorbild gibt.


    Die Handlung ist in zwei sich abwechselnde Erzählstränge aufgeteilt: im ersten Strang begleiten wir Vera, wie sie den Spuren von Jonathan und seinen Recherchen folgt. Der zweite Erzählstrang spielt einige Monate und Wochen vorher und begleitet Jonathan und Marie, was mir sehr gut gefallen hat, denn nach den Erinnerungen von Vera an ihren alten Freund hatte ich es anfangs bedauert, nicht mehr von ihm erfahren zu haben.


    Neben diesen beiden Frauen, die sich gegen alle Widerstände mutig der Vergangenheit stellen, bekommt der Leser auch einen Einblick in historische Fakten, die in ihrer Gesamtheit erschütternd und einfach nur skandalös sind. Es geht um ehemalige Kriegsverbrecher, die sich über die sogenannte Rattenlinie über die Alpen nach Italien abgesetzt haben und deren Spuren sich dort entweder verloren haben oder deren Akten nachträglich beschönigt wurden, so dass diese Menschen plötzlich mit einer weißen Weste dastanden und es ihnen damit möglich war, mächtige Positionen in der jungen Republik einzunehmen. Und das alles mit dem stillschweigenden Einverständnis der Alliierten bzw. der Unterstützung der italienischen katholischen Kirche, welche damals äußerst zweifelhafte Prioritäten setzte, um eine Machtergreifung der Kommunisten zu vermeiden.


    Es handelt sich dabei nicht um Einzelfälle, sondern um Zahlen, die mich einfach sprachlos zurücklassen. Um politische Interessen zu wahren, wurde die Moral mit Füßen getreten und das Schlimme dabei ist, dass das kein Einzelfall war bzw. sein wird. Zudem fragt man sich, inwiefern die Übernahme der alten Welt- und Feindbilder in die Geheimdienststrukturen der jungen Republik sich auch heute noch auswirken.


    Ein tolles und wichtiges Buch, das aufwühlt und zum Nachdenken anregt. Auch wenn wir erst März 2018 haben, so wage ich doch zu behaupten, dass dieses Buch eines meiner Highlights dieses Jahres darstellen wird.


    5ratten:tipp:

    Liebe Grüße

    Karin

  • Berlin, wenige Jahre nach der bedingungslosen Kapitulation. Vera Lessing arbeitet in der Reaktion des Magazins "Echo" und hat einige traumatische Erlebnisse hinter sich, denn sie hat während des Krieges nicht nur ihren Ehemann, sondern auch ihre Eltern verloren. Der einzig vertraute Mensch, der ihr geblieben ist, ist Jonathan - ihr bester Freund seit Kindertagen. Auch er arbeitet beim "Echo", allerdings mit Vorliebe an politischen und gesellschaftlichen Themen. Für Vera ist das nichts - doch als ihr Freund bei einem mysteriösen Unfall ums Leben kommt, beschließt sie, seine Recherchen zu Ende zu führen, da die letzten Zeilen Jonathans an sie darauf hindeuten, dass er einer extrem wichtigen Geschichte auf der Spur war.

    Seine letzten Recherchen führten ihn über Österreich nach Südtirol und Rimini, aber zugleich stand er auch mit Marie, einer jungen Frau, die in Köln als Sekretärin im Stab Adenauers arbeitet, in Kontakt. Als Vera mit ihren Nachforschungen beginnt, ahnt sie nicht im Entferntesten, welche Kreise sie in Aufruhr versetzen wird...


    Claire Winter widmet sich in ihrem neuesten Roman einem Thema, welches selbst heutezutage kaum bekannt ist. Während die US-amerikanischen Alliierten in einem von zwölf Nachfolgeprozessen des Nürnberger Prozesses gegen die Kauptkriegsverbrecher Verantwortliche im Auswärtigen Amt und im Reichssicherheitshauptamt angeklagt haben (offiziell "The United States of America vs. Ernst von Weizsäcker et al."), erfährt die junge Marie erstmals von der unvorstellbaren Schuld, die sich das deutsche Volk aufgeladen hat. Umso schöner, dass sie ihre erste Anstellung als Sekretärin im Parlamentarischen Rat findet, der den politischen und vor allen Dingen demokratischen Neuanfang in Deutschland regeln soll. Marie kann stellvertretend für eine junge Generation gesehen werden, die zwar vom Nationalsozialismus sozialisiert wurde, aber dennoch keine eigene Schuld auf sich geladen hat. Umso interessanter ist die Entwicklung, die Marie nimmt, als sie erkennt, was während der Zeit zwischen 1933 und 1945 geschehen ist.

    Vera ist einige Jahre älter als die ihr unbekannte Frau aus Köln - und durch ihre Erfahrungen während des Krieges ist die Redakteurin nicht annähernd so ahnungslos. Dennoch hat sie eine andere Strategie, will die Vergangenheit hinter sich lassen und in eine hoffentlich bessere Zukunft zu blicken.

    Beide Frauen sind in meinen Augen sehr starke Frauen, die durchaus noch in ihre Rolle wachsen müssen, dies aber mit viel Mut, Offenheit und Engagement in Angriff nehmen.


    Nicht nur die Einbettung der Handlung in historische Fakten als auch die Figuren haben mich restlos überzeugt, sondern ebenso die Art und Weise, wie der Roman aufgebaut ist: die Perspektiven wechseln ebenso wie die Zeiten. Immer wieder springt die Handlung von Marie zu Vera oder - seltener - zu anderen Figuren und die Geschehnisse liegen teilweise Monate auseinander. Dadurch fügen sich die unterschiedlichen Stränge nach und nach perfekt ineinander und so manche unerwartete Wendung sorgt zusätzlich für Spannung.


    Claire Winter hat mit "Die geliehene Schuld" einen toll geschriebenen Roman vorgelegt, der sehr gut recherchiert ist und auf sehr spannende Weise von einem Kapitel der deutschen Geschichte erzählt, das deutlich mehr Interesse verdient. Letztlich macht das ein oder andere Detail wirklich sprachlos, andererseits kann dieser Roman auch als eine Art Anstoß verstanden werden. Noch wichtiger wäre es, wenn die entsprechenden Stellen nach etlichen Jahrzehnten endlich Aufarbeitung leisten würden, aber "Die geliehene Schuld" bringt historische Wahrheiten in Erinnerung oder klärt sogar komplett auf - alleine das ist schon wichtig.


    Kurzum, der vorliegende Roman hat mich mit seinen glaubhaft gezeichneten Charakteren, der perfekt aufgebauten Spannung und den brillant recherchierten historischen Fakten überzeugt. Einfach nur großartig!


    5ratten und ein :tipp:

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Berlin, Sommer 1949: Vera Lessing hat im Krieg ihren Mann und ihre Eltern verloren. Sie will die traumatischen Erlebnisse für immer hinter sich lassen. Doch dann stirbt ihr Freund und Kollege Jonathan Jacobsen. Die Umstände seines Todes sind mysteriös. Als ihr dann seine letzten Recherchen in die Finger kommen, fühlt sie sich verpflichtet, seine Arbeit weiterzuführen. Er hat über ehemalige Kriegsverbrecher recherchiert und Spuren bis zu einem Gefangenenlager in Italien verfolgt. Sie erfährt, dass Jonathan mit einer Marie Weißenburg in Kontakt stand und versucht, diese Frau zu finden. Allerdings ahnt sie nicht, dass die ganze Sache in die höchsten Kreise reicht und dass der Geheimdienst ein Interesse daran hat, das alles unter der Decke zu halten. Es wird gefährlich für Vera.


    Dies ist mein erster Roman von Claire Winter. Die Geschichte hat mich von Anfang an gepackt, denn der Autorin ist es grandios gelungen, historische Fakten mit einer fiktiven Geschichte zu verknüpfen.


    Es geht um ein dunkles Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte. Ehemaligen Kriegsverbrechern gelang die Flucht über die Rattenlinien mit Unterstützung von höchsten Stellen. Selbst die Alliierten und die katholische Kirche unterstützen dies stillschweigend. Um der strafrechtlichen Verfolgung zu entgehen, gingen diese Flüchtigen entweder nach Südamerika oder sie tauchten mit gefälschten Papieren und unbelasteter Identität wieder in Deutschland auf. Es ist bekannt, dass nach dem Krieg viele der Leute, die während der Nazi-Herrschaft das Ruder in der Hand hatten, auch nach dem Krieg wieder in verantwortungsvolle Posten gelangt sind. Sogar Adenauer hatte wenig Bedenken, als er eine Regierung bildete.


    Jonathan ist ein guter Journalist, der sich in eine Sache verbeißen kann und sogar dranbleibt, wenn es gefährlich wird. Vera ist eine mutige junge Frau, die trotz der Gefahren, die Recherchen ihres Freundes weiter betreibt. Marie Weißenburg arbeitet in Bonn als Sekretärin im Parlamentarischen Rat unter Adenauer und ein Zeitungsartikel bringt sie dazu, sich für Politik und die Vergangenheit zu interessieren. Dabei stellt sie sogar die Tätigkeit ihres im Krieg gefallenen Vaters in Frage. Aber in ihrer Familie wird darüber nicht gesprochen. Die Charaktere sind sehr gut und authentisch ausgearbeitet.


    Wenn man sich für Geschichte interessiert, sind einem die Fakten bekannt und doch macht es betroffen und wütend, wenn man dieses Buch liest und einem bewusst wird, wie leicht die Schuldigen davongekommen sind.


    Dieses Buch ist spannend und ist fesselnd wie ein Thriller.


    5ratten

  • Meine Meinung zum Buch:



    Titel: Wenn man Schuld auf sich geladen hat, was dann?



    Über die Romane von Claire Winter habe ich schon so viel Gutes gehört, dass ich mir selbst ein Bild machen wollte und gespannt mit der Lektüre begann, doch was ich geboten bekam war so viel mehr als ich je erwartet habe. Ganz klar ein Lesehighlight 2018 für mich.



    Wir befinden uns in Deutschland im Jahr 1949, kurz nach dem Krieg und Vera Lessing will einfach nur vergessen, hat sie doch im Krieg sowohl ihren Mann als auch ihre Eltern verloren. Doch dann kommt ihr Jugendfreund Jonathan auf seltsame Weise ums Leben und sie beginnt selbst zu recherchieren. Als ihr immer mehr mysteriöse Gestalten auf den Fersen sind, beginnt sie zu ahnen, dass sie an etwas dran ist, dass vielleicht eine Nummer zu groß für sie ist. Wird sie das Geheimnis lüften können?



    Es ist gar nicht einfach zu beschreiben wie der Roman aufgebaut ist und genau dieser Aufbau ist wohl einer seiner Besonderheiten. Die Handlung wird uns über einen beobachtenden Erzähler nahe gebracht, der mal die Guten und mal die Bösen begleitet. Der komplette Roman spielt ausschließlich in den Jahren 1948 und 1949 und die Autorin springt in den Monaten mal vor und zurück, sprich mal erleben wir Jonathan bei seinen Recherchen genauso wie die Handlung rund um Marie und ihre Familie, und mal bewegen wir uns in den Monaten nach Jonathans Ableben.



    Die dargestellten Figuren sind dabei sehr vielschichtig und detailiert beschrieben ohne dabei jeweils zu langweilen. Als Leser baut man zu den unterschiedlichsten Figuren Sympathien auf.



    Gerade Vera mit ihrer Neugier und ihrem Mut hat es mir besonders angetan. Egal was auch um sie herum geschieht und was sie alles aufdeckt, sie bleibt am Ball und lässt sich von nichts abschrecken. Was ihr während des Krieges zugestoßen ist, das ist unbeschreiblich und ich fand es gut, dass uns Claire Winter daran teilhaben ließ. Immer wieder wird deutlich wie sehr sich die Menschen während des Krieges verändert haben.



    Familie Weißenburg ist ebenfalls sehr gut dargestellt. Durch sie erleben wir sehr genau wie unterschiedlich die Menschen den Krieg erlebt haben. Während die ehemaligen Soldaten von ihren Kreigserlebnissen gezeichnet sind, herrscht bei den Frauen die Erinnerung an Hunger und Not vor, aber sie können nur erahnen, was die Männer auf dem Feld erlebt haben.



    Auch wenn ich für die Schergen nur wenig übrig habe, so sind deren Motive doch mehr als nur verständlich. Mir war vor der Lektüre dieses Romans gar nicht bewusst wieviele NS- Verbrecher tatsächlich nach dem Krieg fliehen konnten.



    Das komplette Buch liest sich wie ein ungemein spannender Kriminalroman mit geschichtlichem Hintergrund, der einem eine Gänsehaut verschafft. Man mag mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören, so fesselnd sind die Schilderungen.



    Fazit: Ein Roman der seinesgleichen sucht. Wer etwas für Geschichte übrig hat, der wird diesen regelrecht verschlingen. Ich kann nur eine unbedingte Kauf- und Leseempfehlung aussprechen. Klasse und vor allem atemraubend! Mein Lesehighlight 2018.



    Bewertung: 5ratten und :tipp:

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • nicigirl85 : Dann kann ich Dir die anderen Romane von Claire Winter (Claudia Ziegler) ebenfalls sehr empfehlen - mein Lieblingsbuch von ihr (unter dem Pseudonym) ist "Die Schwestern von Sherwood) :winken:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Sagota : Glaub mir diese Autorin habe ich ganz bestimmt auf meinem Radar. Und in der Familie und im Frauenlesekreis wird dieses Buch direkt weiter gereicht...

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Ich lese nun schon ein paar Tage an dem Buch - es ist durch den Perspektivenwechsel sehr gut und spannend aufgebaut, aber es ist natürlich auch sehr bedrückend. Dass Südtirol ein Landstrich ist, an den viele Kriegsverbrecher ausgewandert sind, ist mir völlig neu gewesen.


    Wenn ich mich in meinem eigenen Familienkreis anschaue sehe ich schnell, wie mit der Schuld umgegangen wird. Ich hätte bis heute noch einmal von meinen Großeltern zu hören, dass Deutschland hier Unfassbares verbrochen hat. Das Thema wird grundsätzlich mal umgangen, es wird immer geschimpft, dass man zu viel über Hitler im Fernsehen sehe, das wäre doch alles lange vorbei und interessiert keinen mehr. Wenn es denn doch zur Sprache kommt heißt es immer, man habe keine Details gewusst.

    Das glaube ich ihnen aber nicht.

    Von meiner Uroma weiß ich, dass sie glühende Nationalsozialistin war - sie starb aber schon, als ich 15 war und ich kenne sie nur als "harmlose" alte Frau.

    Früherer Nutzername "Alexa" :)

  • Am Wochenende war das Buch ausgelesen - ich habe es sehr nachdenklich beiseite gelegt und konnte auch nicht direkt mit einem neuen beginnen.


    Zu sehr wirkt das Gelesene nach.


    Die Geschichte hat eigentlich alle Emotionen bei mir geweckt - ich habe mich gefreut über wachsende Liebe, ich war wütend über die Ungerechtigkeit, dass so böse Menschen verschont blieben, ich hatte tiefes Mitgefühl für Marie, ich empfand großen Respekt für Vera für ihre Beharrlichkeit...es war wirklich ganz großes Kino.


    Mit Sicherheit werde ich auch weitere Bücher der Autorin lesen :).

    Früherer Nutzername "Alexa" :)