Autorinnen unter Druck

Es gibt 99 Antworten in diesem Thema, welches 18.010 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bina.

  • Dani79: klar, bei Rezensionsexemplaren gelten wahrscheinlich noch mal andere Kriterien und der Anspruch ist höher. Ich habe mich vor allem auf Portale wie Amazon oder Goodreads bezogen.


    Aber auch dann denke ich, dass der mündige Leser einer Rezension durchaus erkennt, wenn in diese Faktoren einfließen, die eher seltsam anmuten ;)

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Aber auch dann denke ich, dass der mündige Leser einer Rezension durchaus erkennt, wenn in diese Faktoren einfließen, die eher seltsam anmuten ;)

    Du setzt voraus, dass der mündige Leser die Rezension auch liest und nicht nur einen schnellen Blick auf die Sternchen wirft 8o


    Noch dazu kommen bei den Verkaufsportalen ja noch die Algorithmen hinzu, die die Sichtbarkeit eines Buches je nach Anzahl und Durchschnittsbewertung der Rezensionen anpassen...
    Und da kann so eine 3-Sterne-Bewertung (die Rezensentin fand das Buch ja gut, nur nicht für ihr Alter, aber dafür ist es ja auch gar nicht gedacht!) schon gleich mal einen schlechten Verkaufsstart bedeuten.

    Ich denke, die Konsequenzen sind solchen RezensentInnen da oft gar nicht klar.


    Ich finde schon, dass man als Rezensentin versuchen muss, sich in die Zielgruppe hineinzuversetzen und entsprechend zu bewerten.

    LG, Dani


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  • tári Die Frage ist nicht ob du dir ein Vanilleeis bestellen kannst oder nicht. Die Frage ist, wie du an dieses Eis herangehst. Wenn du schon negativ eingestellt bist, bevor du überhaupt kostest, werden deine Gefühle (Abneigung) deine Wahrnehmung beeinflussen!

    Genau so ist es doch mit Büchern....am letzten Nackenbeisserwochenende habe ich mitgemacht. Ich lese nie solche Bücher, aus verschiedenen Gründen (Frauenbild, Oberflächlichkeit usw). Ich habs probiert, ist nix für mich. Doch zum grossen Teil hat meine Abneigung meine Meinung beeinflusst. Wenn ich nun noch eine Rezension geschrieben hätte (habe ich nicht), wäre ich zu 100 Pro nicht objektiv gewesen. verstehst du was ich sagen will?

  • Ich muss da aber auch in Teilen tári zustimmen. Man ist sowieso nie objektiv. Wer das behauptet, der lügt.


    Ein einziges Mal habe ich auch ein Rezensionsexemplar gehabt, das überhaupt nicht in mein Beuteschema passte. Weil mich der Klappentext angesprochen hat, wollte ich ihm eine Chance geben. Tja, mir hat das Buch überhaupt nicht gefallen (was rückblickend auch zu erwarten war). Ich habe dann in meine Rezi reingeschrieben, dass ich eigentlich nicht zur Zielgruppe gehöre - das zu verschweigen wäre meiner Meinung nach falsch. So kann jeder, der die Rezi liest, das Ganze besser einschätzen. Und bei der Sterne-Bewertung habe ich versucht, einen Kompromiss zu finden. Ich konnte das Buch nicht superschlecht bewerten, nur weil es nicht mein Genre war, aber ich konnte ja auch nicht 5 Sterne geben, da ich es ja wirklich vom Stil und Inhalt her schwach fand. Seitdem mache ich aber keine großen Experimente mehr bei Rezi-Exemplaren, denn wie Dani79 schon sagt, ist das für Autor und Verlag auch blöd. Dann bin ich lieber ohne Bewertung mal bei einem Nackenbeißer-Lesewochenende dabei ^^

  • Igela: ja, ich denke ich verstehe, was du meinst. Das ist meiner Meinung nach aber eine persönliche Entscheidung, wie man selbst mit den Dingen umgeht.

    Ich halte es für genauso legitim, dass jemand, der sich in der gleichen Situation befindet, sehr wohl eine Rezension schreibt. Wenn der Leser die Rezension nachvollziehen kann, dann kann er sich ja selbst überlegen, was er davon hält.

    Und selbst wenn keine Nachvollziehbarkeit gegeben ist, ist es meiner Meinung nach immer noch legitim.


    Und unsere bewussten und unbewussten Vorurteile beeinflussen jede Rezension, sowohl die positiven als auch die negativen. Wenn ich einen Roman aus meinem bevorzugten Genre positiv bewerte, dann fließen da natürlich auch alle meine Erwartungen hinein. Ich gehe schon mal viel positiver an das Buch heran, weil ich in dem Genre gute Erfahrungen gemacht habe. Mir sind vielleicht so manche Stilkniffe oder inhaltlichen Wendungen oder sonstige Faktoren vertrauter, weil sie häufig in diesem Genre verwendet werden. Was mir vertrauter ist, bewerte ich auch automatisch positiver. Vielleicht ist es mein Lieblingsautor und der müsste sich schon einen ordentlichen Schnitzer erlauben, um mich zu enttäuschen. Würde ein anderer Autor auf dem Cover stehen, würde ich vielleicht viel kritischer bewerten. Oder vielleicht mag ich den Klang des Namens und erwarte mir unbewusst, dass ein Mensch mit so einem schönen Namen auch schöne Literatur schreibt. Vielleicht bin ich auch gerade frisch verliebt und jedes Buch begeistert mich, dass ich ein paar Monate vorher in die Tonne geschmissen hätte. Das schreibe ich ja normalerweise auch nicht in die Rezension mit rein ^^

    Vielleicht - und ich glaube, dass das durchaus nicht so selten passiert - bewerte ich ein Buch besser, gerade weil es bereits so viele positive Bewertungen hat. Weil man sich denkt "so viele Stimmen können nicht irren, es muss an mir liegen" und sich gar nicht traut, etwas kritischeres zu schreiben. Das kann natürlich auch auf unbewusster Ebene ablaufen.


    Natürlich kann ich mir jetzt von jemanden, der das halbprofessionell oder professionell macht oder vielleicht auch Geld mit seinen Rezensionen verdient, erwarten, dass er oder sie eine gewisse Fähigkeit zur kritischen Selbstreflexion mitbringt, um all diese Faktoren eben nicht völlig ungefiltert mit einfließen zu lassen. Aber auch das hat natürlich seine Grenzen und eine Bewertung wird immer einen bewussten und unbewussten subjektiven Anteil haben. Das ist ja auch gut so.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Dani79 : manchmal frage ich mich schon, warum ich ausgerechnet in diesem speziellen Genre unterwegs bin, wenn ich doch weiß dass es mir nicht gefällt. Dann geht diese Abneigung schon in die Rezension ein und ich schreibe auch, dass das Genre nicht zu meinen Lieblingen gehört. So kann derjenige, der meine Rezension liest, besser verstehen warum ich so bewertet habe.

    Wenn ich das jetzt mal auf mich beziehe: Ich mag eigentlich keine Liebesschnulzen.

    Im Zuge unseres Nackenbeißerlesewochenendes habe ich eine Liebesschnulze angefangen und ganz schnell gemerkt, dass mir das Genre einfach nicht zusagt. Es gibt wirklich tolle Liebesromane, aber die finde ich nur ganz selten. Meistens bin ich unbegeistert.

    Noch schlimmer ist es mit historischen Romanen. Da werde ich fast immer enttäuscht. Ich suche immer wieder welche raus, weil ich sehr geschichtsinteressiert bin und mich gern in frühere Zeiten versetze. Nur die Umsetzung in historischen Romanen ist oft ziemlich anders, als ich es mir wünschen würde.

    Ich denke, dass man schon sagen kann, wenn man normalerweise andere Bücher lieber mag. Aber deswegen schlechter zu bewerten ist schon ein bisschen hohl.

  • Ich habe oftmals das Gefühl, dass sich die Leser der Verantwortung gar nicht bewusst sind, die mit so einer Rezension einhergeht...oder es ist das genaue Gegenteil, sie sind sich diesen Umstand zu sehr bewusst !

    Generell gilt, Werke/ Produkte etc. mit Feingefühl zu bewerten, der andere hat schliesslich hart dafür gearbeitet. Kritik ist ja gut, solange sie konstruktiv ist und begründet wird. Eine mittelmäßige Bewertung, weil das Buch nicht mein Genre ist, ist da wenig hilfreich...

    Aber ich finde das Thema Rezensionen eh schwierig, wenn man immer wieder hört, das Rezensionen gekauft sind, Blogger gegen Leseexemplare grundsätzlich positive Bewertungen streuen usw.

    Deshalb haben sie für mich keine so große Bedeutung und ich beschränke mich beim Lesen auf unser Forum.

    Mein Patronus ist eine Büchereule

  • habe ich jederzeit das Recht, mir trotzdem eines zu kaufen und dann zu sagen, dass es mir nicht geschmeckt hat.

    Der Nebenaspekt, dass es sich um ein angefordertes Rezensionsexemplar handelte (wie der Danksagung zu entnehmen war), kam bei meinem Beispiel noch dazu.

    Davon abgesehen, dass ich so gut wie keine Rezensionsexemplare lese: da würde ich nur Bücher aus einem Genre nehmen, das ich mag. Wenn ich von vorneherein davon ausgehe, dass mir ein Buch nicht gefällt, würde ich vielleicht mehr nach Fehlern suchen als nach dem, was mir gefällt.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich finde gleichzeitig aber auch doof, wenn dann nur noch positive Rezensionen herumfliegen. Mich nervt es zum Beispiel total, das bei den youtubern alles nur awesome and wonderful ist. Gut, es gibt ja einige Blogger die nur Bücher besprechen die ihnen gefallen, aber für mich fehlt da die Würze. Ich bin ehrlich, wenn mir ein Buch total gefällt - aber eben auch wenn ich es nicht gut finde. Ich bemühe mich dabei, konstruktiv zu bleiben und vor allem nie persönlich. Es soll schon deutlich werden weshalb ich ein Buch dann eben mal nicht gut finde. Und ja, ich finde sehr wohl das muss man als Autor dann halt auch schlucken.

    Ich erinnere mich da an eine Rezi, die mir menschlich gesehen immer noch leid tut weil die Autoren echt total nett sind. Aber trotzdem hat mich der Roman einfach nicht überzeugt - nun ja, ich stand da mit meiner Meinung eher alleine da, denn der Roman hat den deutschen Phantastikpreis abgestaubt, ich denke damit war das dann nicht mehr ganz so schlimm ;) Das war glaub echt das einzige Mal das ich schon ein schlechtes Gewissen hatte, eben weil die Autorin so nett war und ich schon gemerkt habe das es an ihr genagt hat, das ich den Roman so schlecht besprochen habe. Trotzdem, ich kann und will da um ehrlich zu sein keine Abstriche machen. Ich sehe keinen Sinn dahinter weichzuspülen und so zu tun als ob alles doch irgendwie super toll ist.

    Ja das ist eher knallhart und ja mir ist der Druck schon auch bewusst der erzeugt wird. Trotzdem ist es auch die Entscheidung der Autorinnen solche Rezis zu lesen oder nicht. Ich denke es gibt ja auch genug die wirklich sehen, ok, das taucht öfter als Kritikpunkt auf und vielleicht kann ich das wirklich aufnehmen. Andere z.B. Bettina Belitz ignorieren die schlechten Kommentare und lesen nur positive Kritik. So kann man sich auch in ein Wonderland katapultieren in dem alles nur Supertoll ist. Ok das war jetzt fies, ich denke jede*r muss da selbst überlegen wie er damit umgehen möchte. Ich persönlich sehe jedenfalls keinen Sinn dahinter schlechte Meinungen erst gar nicht zu posten, denn für mich macht das auch unsere Demokratie aus, das eben auch negative Meinungen ihren Platz haben und nur so kann auch Diskussion stattfinden, z.B. hier im Forum.


    Zu den Sternen z.B bei Thalia und Co.: Ich versuche schon genau zu überlegen ob ich bei halben Ratten (die ich hier im Forum geben würde) auf oder abrunde. Das mache ich aus dem Bauch heraus. Gebe aber auch zu, wenn ich jemand persönlich sympathisch finde, neige ich schon auch eher dazu, auf zu runden. ;)

  • Ich hab vieles davon schon von AutorInnen gehört, aber ich finde, Melanie gibt hier einen guten Einblick, so dass auch Außenstehende die Mechanismen besser verstehen können.


    Sehr, sehr treffen finde ich aber vor allem folgenden Absatz:

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Der Markt krankt nicht nur im Buchwesen. Aber es ist immer wieder gut, sowas mal aus erster Hand zu lesen. Hut ab für die Autorin, die so offen darüber spricht.

  • Ich finde gleichzeitig aber auch doof, wenn dann nur noch positive Rezensionen herumfliegen. Mich nervt es zum Beispiel total, das bei den youtubern alles nur awesome and wonderful ist. Gut, es gibt ja einige Blogger die nur Bücher besprechen die ihnen gefallen, aber für mich fehlt da die Würze. Ich bin ehrlich, wenn mir ein Buch total gefällt - aber eben auch wenn ich es nicht gut finde. Ich bemühe mich dabei, konstruktiv zu bleiben und vor allem nie persönlich. Es soll schon deutlich werden weshalb ich ein Buch dann eben mal nicht gut finde. Und ja, ich finde sehr wohl das muss man als Autor dann halt auch schlucken.

    Kann ich genau so unterschreiben.


    Dani79 Danke für die Links zu den interessanten Artikeln. Gerade wie das mit Vormerkern auf Neuerscheinungen etc. abläuft, war mir als Außenstehender nicht klar.

    Problematisch finde ich auch, dass Autoren "aktuelle Trends bedienen" sollen. Das mag eine Zeit lang funktionieren (siehe Crossfire und die ganzen anderen Shades-of-Grey-Nachmacher), aber irgendwann ist der Markt gesättigt und zumindest ich als Leserin bin inzwischen nur noch gelangweilt, wenn ich am "New Adult"-Regal in der Buchhandlung vorbei laufe. Alle die also etwas später auf den Zug aufgesprungen sind, profitieren schon weniger bis gar nicht von dem Hype.

  • Höchst interessant ...auch dieser zweite Artikel!

    Was mir nach dem Lesen so durch den Kopf geht ist, dass alles gesteuert wird und eine Frage der Vermarktung. Schlussendlich bestimmen nur in kleinstem Rahmen die Leser was sie mögen und die Autoren, was sie schreiben möchten,und was nicht. Nehmen wir das Beispiel von diesen hochgehypten Büchern, bei denen ich die Krätze kriege. Man sieht sie überall, sie werden beworben, vorgestellt und ausgestellt. Und wenn man eines in die Hand nimmt, hat man das Gefühl genau diese Geschichte schon mal so ähnlich gelesen zu haben.

    Mittlerweile bin ich soweit, dass ich so eine Buch gar nicht lesen will!! Aber leider funktioniert das Konzept mit den 99.8 % der übrigen Leserschaft bestens. So wie zb die Ferrante Titel. Ich habe eines gelesen, das war so langweilig, die restlichen tue ich mir nicht an. Doch die Reihe geht munter weiter, denn so wurde sie vermarktet und gehypt! Klar frage ich mich da schon machmal, was denn mit und bei mir nicht stimmt, dass mir das nicht gefällt.

    Vor allem der Satz "wir sollen aktuelle Trends bedienen" stösst mir sauer auf. Genau diese aktuellen Trends merkt man den Büchern an...da hat man dann ein brandaktuelles , neues Buch und wenn man es öffnet, merkt man, dass wieder ein Shades of Gähn drinsteckt.

    Einmal editiert, zuletzt von Igela ()

  • Igela Man darf absolut nicht vergessen das der Großteil der Bücher eben nicht von Vielleser*innen gekauft wird sondern von denen, die halt schnell ein Buch verschenken wollen. Das sind die, die dann schnell schnell den Bestseller kaufen - weil das muss ja dann gut sein. Daher funktioniert das denke ich mal auch so gut, denn genau die Leute die sich eben nicht ständig mit Büchern beschäftigen und dann kaum Zeit haben, die fragen auch nicht im Laden (oder gleich im Internet) groß nach Hilfe. Die kaufen danach, was eben im Bestsellerregal grade so steht. Und deshalb ist die Werbung dann auch so wichtig.

    Die Vielleser will man hier gar nicht ansprechen, denn die kaufen das was sie wirklich wollen - einfach deshalb, weil sie sich informieren. Aber das ist eben nicht der Großteil der Kunden.

  • HoldenCaulfield Da hast du vollkommen recht! Gekauft wird, was einem ins Auge springt, auch wenn es das xte Shades of...Buch ist. Eigentlich ein Teufelskreis. Ein Hypebuch wird beworben auf Teufel komm raus, das wird gekauft weil es so "populär" ist und schon muss ein neues Buch im ähnlichen Stil her, weil sich diese Sparte so gut verkauft.

    Da bin ich direkt stolz darauf, dass ich darauf nicht reinfalle.

    Dass, die Autoren bestimmte Richtlinien bekommen, war mir ehrlich gesagt bisher nicht bewusst. Oder ich habe noch nicht darüber nachgedacht.

  • Ich erinnere mich da an eine Rezi, die mir menschlich gesehen immer noch leid tut weil die Autoren echt total nett sind. Aber trotzdem hat mich der Roman einfach nicht überzeugt - nun ja, ich stand da mit meiner Meinung eher alleine da, denn der Roman hat den deutschen Phantastikpreis abgestaubt, ich denke damit war das dann nicht mehr ganz so schlimm ;) Das war glaub echt das einzige Mal das ich schon ein schlechtes Gewissen hatte, eben weil die Autorin so nett war und ich schon gemerkt habe das es an ihr genagt hat, das ich den Roman so schlecht besprochen habe. Trotzdem, ich kann und will da um ehrlich zu sein keine Abstriche machen. Ich sehe keinen Sinn dahinter weichzuspülen und so zu tun als ob alles doch irgendwie super toll ist.

    Du beschreibst hier gerade eine Situation, der ich mich jetzt vor kurzem auch ausgesetzt sah. Autorin war sehr nett und ich hatte ihr auch geschrieben, dass mir ihr Buch grundsätzlich gefallen hatte, aber ich hatte eben auch einige Kritikpunkte und meine Bewertung konnte dann leider nicht so hoch ausfallen, wie sie erwartet hatte. Ich hatte ein total schlechtes Gewissen, gerade weil ich von dieser Autorin schon bessere Bücher gelesen hatte. Andere im Netz finden das betreffende Buch richtig gut und sie hat Erfolg damit, den ich ihr auch von Herzen gönne.


    Bei einer anderen Autorin durfte ich ihr Buch Testlesen, ich fand es richtig gut, wie andere auch, nur leider hat es dann noch 1 1/2 Jahre gedauert bis ihr Verlag diesen zweiten Band dann endlich auf den Markt gebracht hat und ob sie Band 3 dort noch veröffentlich darf oder will steht in den Sternen. Es ist sehr schade, dass solche Autoren/inen die mit so viel Herzblut richtige gute Bücher schreiben, dann untergehen. Nur die wenigsten haben das Durchhaltevermögen und dann das Glück bei einem großen Verlag zu landen.

  • Bis dann der nächste Hype kommt und dann geht das Ganze wieder von vorne los. Andererseits scheint es ja schon auch zu funktionieren, denn die Bücher werden ja schon gekauft. Ist also so ein Kreislauf.

    Ich persönlich bin sehr skeptisch, wenn ein Buch oder eine Reihe dermaßen gehypt wird, dass es einem an jeder Ecke begegnet.... - ich lese sehr ungern sog. "Bestseller" - oft ist das völlig überzogen und stammt m.E. von den Verlagen, die sich aufgrund dieser Bezeichnung (die nicht immer zutreffend ist) eine höhere Verkaufsrate versprechen - Marketing halt :buchalarm:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)