Autorinnen unter Druck

Es gibt 99 Antworten in diesem Thema, welches 16.671 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bina.

  • Genau diese aktuellen Trends merkt man den Büchern an...da hat man dann ein brandaktuelles , neues Buch und wenn man es öffnet, merkt man, dass wieder ein Shades of Gähn drinsteckt.

    Du sprichst mir aus der (Bücher)seele, Igela!! Als ich Deinen post eben las, hab ich mich "verlesen" - so ne Art Freudsche Fehlleistung? (bin aber auch ziiiemlich müde :abinsbett:

    Statt "brandaktuell" las ich .... ein gebrandmarktes, neues Buch....

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Sagota Ich denke vielen Vielleleserinnen geht es so. Um die ganz großen Bestseller mach ich auch meist einen großen Bogen. Es kommt aber auch darauf an, Kate Mortons Romane sind z.B ja welche und ihre Bücher mag ich sehr gerne. Von Harry Potter ganz zu schweigen ;) Aber wie gesagt, Bestseller wird ein Buch ja nicht durch die Vielleleser*innen sondern eben durch den Massenverkauf und das ist einfach eine komplett andere Zielgruppe.

  • Zum Thema Sterne gab es gerade auch wieder eine Geschichte auf facebook. Eine Leserin rezensiert ein Jugendbuch. Der ganze Text ist sehr positiv, das Buch hat ihr gefallen. Am Ende gibt sie 3 Sterne und schreibt dazu, dass sei, weil sie ja nicht in die Alterszielgruppe gehöre.

    Und das kommt immer wieder vor, wir hatten genau so einen Fall auch schon mal in einer Jugendbuch-Leserunde...

    Ja, das wundert mich auch immer wieder. Manchmal habe ich das Gefühl, Leser verstehen die Sternebewertung nicht. Bei amazon gibt es immer wieder einen Stern + Topbewertung im Text oder eben zwei bis drei Sterne + Topbewertung im Text.

    Zur Zielgruppe muss man nicht gehören, um ein Buch subjektiv zu bewerten, Man kann erklären, warum man es gut oder schlecht findet. Daraus können sich andere eine Meinung bilden. Wer sich gern gruselt und als Kritik liest "ich konnte nicht schlafen, das Buch war so unheimlich" wird ja das Buch mit Freude kaufen!


    Ich denke, dass fast jedes Buch heute seine Leser-Nischengruppe findet, es sei denn, die Idee ist uralt oder das Buch ist sehr schlecht geschrieben.


    LG von

    Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

  • Aber wie gesagt, Bestseller wird ein Buch ja nicht durch die Vielleleser*innen sondern eben durch den Massenverkauf und das ist einfach eine komplett andere Zielgruppe.

    Führen Vielleseri/innen nicht auch zum Massenverkauf? Die kaufen doch auch viel. Oder denkst du eher an ausleihende Vielleser/innen?

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

  • Ich denke, dass fast jedes Buch heute seine Leser-Nischengruppe findet, es sei denn, die Idee ist uralt oder das Buch ist sehr schlecht geschrieben.


    LG von

    Keshia

    Manchmal habe ich den Eindruck, dass so einige SEHR lesenswerte Bücher überhaupt keine oder kaum Beachtung finden: Das finde ich immer sehr schade - und umgekehrt freu ich mich wie Bolle, wenn ich durch Zufall (??? - ist es tatsächlich einer??) :) über ein literarisches Schätzchen, ein Kleinod stolpere: Das ist mir schon oft in Bibliotheken passiert, vielleicht liebe ich sie genau deswegen so sehr?? :schulterzuck::verlegen::buecherstapel:


    @Holden: Da geb ich Dir Recht (mag auch Morton und HP ;)) - Ausnahmen bestätigen ja auch bei Büchern die Regel... :)

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Ich denke, dass fast jedes Buch heute seine Leser-Nischengruppe findet, es sei denn, die Idee ist uralt oder das Buch ist sehr schlecht geschrieben.

    Ein frommer Wunsch. Ich bezweifle das sehr, bei 100.000 Neuerscheinungen jedes Jahr (nicht alles Belletristik, aber dennoch eine erschreckende Zahl, wie ich finde).

    Und selbst wenn: AutorInnen, die von ihrem Beruf leben wollen, nutzt es relativ wenig, wenn 5 oder auch 500 Leute das Buch irgendwie finden. Das ist dann nämlich trotzdem ein Flop und hat Auswirkungen auf ihre nächsten Verträge, etc. Das wird in dem Artikel ja ausführlich beschrieben.

    LG, Dani


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  • Führen Vielleseri/innen nicht auch zum Massenverkauf? Die kaufen doch auch viel. Oder denkst du eher an ausleihende Vielleser/innen?

    Auch ein Vielleser kauft ein Buch in der Regel nur einmal - und Vielleser haben oft einen Geschmack, der vom Mainstream abweicht oder sich zumindest nur teilweise mit diesem deckt.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Beim Thema Vielleser bin ich bei Valentine . Jemand der viel liest, hat sein Genre, oft auch seinen Autor schon gefunden. Das muss nicht zwangsläufig der Mainstream sein. Mainstream bedient oft den aktuellen Geschmack, der sich mit dem der Vielleser decken kann, aber nicht muss.


    Keshia : Vielleser sind nicht unbedingt auch Vielkäufer, im Gegenteil. Gerade als Vielleser kann man sich nicht jedes Buch kaufen, das würde oft zu sehr ins Geld gehen. Und der Platz im Regal ist auch endlich.


    Zum Thema Leser-Nischengruppe: sicher findet jedes Buch irgendwann seinen Leser. Aber meistens bleibt es auch bei diesem einen oder wenigen Lesern und das fällt nicht ins Gewicht.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Vielen Dank, liebe Dani, auch für diesen Link! Dass hinter dem Amazon-Modell ein knallhartes Geschäftsmodell steckt, wundert mich jetzt weniger. Bisher habe ich mich mit Kindle auch gar nicht wirklich auseinander gesetzt, weil für mich von Anfang an klar war - den Reader werde ich mir nicht kaufen.

  • ...dieser Artikel macht mir den Giganten Amazon nicht unbedingt symphatischer. Ich weiss warum ich aus Prinzip keine Amazonkundin bin ! Mir ist dieses Unternehmen suspekt. Nennt es Nostalgie, aber ich bevorzuge Buchläden.

    Es bestätigt mich darin, wenn ich die Sicht der Autorin auf Amazon sehe.

    Einen Kindle würde ich mir nie...nie!..anschaffen!

  • Ja, jetzt kommt's - das amazon-bashing. Dabei macht Melanie Lahmer ganz klar, dass amazon nicht per se der Gott-sei-bei-uns persönlich ist. Es ist ein Konzern, der Geld verdienen will. Wie Thalia. Wie VW. Wie Jungheinrich ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Bitte jetzt keine Grundsatz-amazon-Diskussion, das hatten wir schon oft genug.


    Wobei ich eure negativen Reaktionen gerade nicht nachvollziehen kann, ich finde, Melanie stellt deren Angebot/Konzept für Selfpublisher eher positiv dar, auch wenn natürlich auch da nicht alles perfekt ist.

    LG, Dani


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  • Es ist ein Konzern, der Geld verdienen will.

    Ja. Und einer, der in vielerlei Hinsicht Chancen offenbar früher entdeckt oder eben zumindest schneller umsetzt als die Konkurrenz.


    Die von Melanie erwähnte toline-Allianz nach 4 Jahren ist dafür ja nur ein Beispiel.

    LG, Dani


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  • Wobei ich eure negativen Reaktionen gerade nicht nachvollziehen kann

    Ich auch nicht, also nehme ich an, Du meinst nicht mich. Es ist auf dem Gebiet des Self-Publishing viel mehr verblüffend, wie viel dieser Konzern für Self-Publisher macht. Logisch, will er selber dabei auch profitieren. Aber das will jeder andere Verlag auch. Und ob das eine oder das andere für AutorIn besser ist, kann wohl nur AutorIn für sich selber und für die aktuelle Situation, das aktuelle Buch entscheiden. Es ist weder die geniale Superlösung für alle Probleme noch ein letzter Ausweg für Looser. Einfach eine Option mehr.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • "Grundsätzlich bin ich nicht sehr optimistisch, was den Buchmarkt in den nächsten Jahren anbelangt."

    Dieser Satz hat mich inne halten lassen und lässt mich grübeln. Ehrlich gesagt verstehe ich zu wenig vom ganzen Autor/ Verlags/ Vermarktungswesen um ihn deuten zu können.

    Zum Thema Amazon sag ich schon nix mehr....ich hab mich hinreissen lassen, hier meine Meinung zu diesem Unternehmen zu platzieren. War fehl am Platz!?(

  • Hm, ja, positiv schon. Mich stört die Marktmacht, die angesprochen wird und nur darauf war mein Kommentar bezogen. Denn in diesem Artikel wird die doch recht ausführlich beschrieben, also durch KindleUnlimited. Das ist natürlich auch ein Top-Angebot, daran gibt es nichts zu rütteln, aber wie die Autorin auch schreibt, dahinter steckt ein knallhartes Geschäftsmodell. Und knallhart finde ich es wirklich: Amazon bezahlt nach gelesener Seite! Wow. Ich frage mich ein wenig, wie sie das nachhalten - das geht wahrscheinlich über ein Kindle-Gerät ganz leicht und die bezahlten Seiten beziehen sich wahrscheinlich nur auf das KU-Modell. Denn wenn ich ein mobi-E-Book auf meinem Kobo-Reader lese, bekommt amazon davon ja nichts mit, aber dann bezieht man das Geld wohl als E-Bookkauf. (Und über das ganze Modell habe ich mir - wie ebenfalls oben beschrieben - noch nie Gedanken gemacht, weil ich eben kein Kindle benutze und ja, ich persönlich finde es gruselig, wenn ein Konzern wie amazon weiß, welche Seiten ich lese und welche nicht! Und nein, es ist nichts Neues für mich und ja, es ist mir klar, dass sie nur ein kapitalistisches Unternehmen sind. Ich habe nie verlangt, sie sollen Geld für Autoren spenden.)

    Zitat

    Ein ganz großer Teil der E-Books von Selfpublishern wird ausschließlich bei Amazon veröffentlicht. Und das ist ein Problem.

    Und auch diesen Satz meinte ich mit Marktmacht, die ich - wie die Autorin - problematisch sehe.


    Versteht mich nicht falsch - es brauchte wohl eine Revolution des Selfpublishing und ich selbst nehme solche Bücher wesentlich ernster als noch vor ein paar Jahren, wo sich meistens dort nur haufenweise Fehler tummelten und ich kann verstehen, dass viele Autoren Selfpublishing für sich toll finden - ich finde es einfach schade, dass es neben amazon anscheinend kaum eine gute Möglichkeit gibt. Und ich muss sagen, ich kenne mich im Selfpublishing-Markt gar nicht aus (und bin auch nur mäßig daran interessiert). Von daher gebe ich auch gerne zu, dass mein obiger Kommentar wohl nicht der reflektierteste meiner Beiträge war. ;)

    Ja, jetzt kommt's - das amazon-bashing. Dabei macht Melanie Lahmer ganz klar, dass amazon nicht per se der Gott-sei-bei-uns persönlich ist. Es ist ein Konzern, der Geld verdienen will. Wie Thalia. Wie VW. Wie Jungheinrich ...

    Und etwas anderes wollte ich nicht mit meinem Beitrag aussagen. ;)

    Und eigentlich finde ich, dass mein langer Beitrag nun nicht mehr aussagt als mein kurzer - nur gibt es hier mehr Blabla. :D


    EDIT:

    Achso, und über den Artikel zu schreiben, ohne amazon zu erwähnen - wie soll das gehen?

  • sandhofer

    Nein, unsere Beiträge hatten sich überschnitten.


    Und ob das eine oder das andere für AutorIn besser ist, kann wohl nur AutorIn für sich selber und für die aktuelle Situation, das aktuelle Buch entscheiden. Es ist weder die geniale Superlösung für alle Probleme noch ein letzter Ausweg für Looser. Einfach eine Option mehr.

    Genau, und ich finde, das kommt in dem Artikel auch rüber. Melanie betont ja mehrfach, dass es für sie jetzt gerade der richtige Weg ist, sie stellt es aber weder als Ideallösung für alle hin noch verteufelt sie eben den einen oder anderen Weg.


    Igela

    Die 3 Artikel von Melanie zeigen meiner Meinung nach deutlich, dass in der Buchbranche einiges im Argen liegt, an vielen Stellen, unabhängig von amazon. Ich finde, die Beiträge geben auch Nicht-Insidern einen ganz guten Ein/Überblick.

    LG, Dani


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  • Und etwas anderes wollte ich nicht mit meinem Beitrag aussagen. ;)


    Und eigentlich finde ich, dass mein langer Beitrag nun nicht mehr aussagt als mein kurzer

    Doch, doch. Wesentlich mehr. ;)

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)