Corina Bomann - Die Frauen vom Löwenhof. Agnetas Erbe

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    Spannendes Frauenschicksal


    Agneta hatte den Löwenhof verlassen und war nach Stockholm gezogen…

    Doch an einem Morgen erhielt sie per Telegramm eine erschreckende Nachricht…

    Sie sah sich gezwungen – moralisch zumindest – zum Löwenhof zu fahren…

    Doch dass es so schlimm sein würde bzw. noch werden sollte, das hatte sie nicht erwartet…

    Und sie kehrte zum Löwenhof zurück …. Doch dafür musste sie ihren Traum und auch Michael aufgeben…

    Eines Tages erschien bei ihr ein Mann, der behauptete, ihr Vater habe ihn als Verwalter anstellen wollen. Er kam aus Pommern und da er einen guten Namen hatte, glaubte sie ihm. Und sie verliebte sich in Max…

    Und dann gab es da noch Susanna, eine Bedienstete auf dem Löwenhof, und ihr ungeborenes Kind, das einen Vater brauchte…

    Außerdem brach auch noch der Erste Weltkrieg aus…

    Warum war Agneta nach Stockholm gegangen und hatte den Löwenhof, ihre Heimat, verlassen? Weshalb war sie nicht dort geblieben? Gab es ein Zerwürfnis zwischen ihr und ihren Eltern? Welche schlimme Nachricht kam per Telegramm? Wer hatte es geschickt? Warum musste sie zum Löwenhof fahren? Warum musste sie deshalb ihren Traum aufgeben? Wollte Michael nicht mit? Warum hatte sich Max als Verwalter beworben? Liebte Agneta ihn wirklich? Wollte sie ihn heiraten? Und was sagte er dann dazu? Hatte der Krieg Auswirkungen? Und was hatte es mit Susana auf sich? Und mit ihrem Kind? Wer war dessen Vater? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung

    Dies ist der erste Teil einer Trilogie um die Frauen vom Löwenhof von Corinna Bomann. Das Buch ließ sich sehr gut lesen. Der Schreibstil von Corina Bomann war – wie immer – unkompliziert, es gab keine Fragen nach dem Sinn von Wörtern oder gar ganzen Sätzen. In der Geschichte war ich schnell drinnen. Und in die Protagonisten konnte ich mich gut hineinversetzen. Ich konnte Agneta gut verstehen, dass sie weggegangen war. Sie wollte unabhängig sein. Auch habe ich erfahren, dass (ob es in Deutschland auch so war, ist mir unbekannt, weshalb ich mich auch gewundert habe) Agneta, als sie 25 Jahre alt war, ihre Volljährigkeit /Mündigkeit beantragen konnte. So war sie nicht mehr an ihre Eltern gebunden, Dies war mir wirklich neu. Doch fühlte sie sich moralisch verpflichtet, zurückzukehren. Ihr Verlust tat mir sehr leid. Dass sie Susanna geholfen hat, hat mich auch gefreut. Weiter möchte ich jetzt nichts ausführen, denn ich will ja nicht spoilern. Das Buch war von Anfang an spannend und ist es geblieben bis zum Ende. Natürlich ist es nicht die Spannung eines Thrillers! Aber da ich der Art des Buches Rechnung trage, sage ich, dass es spannend genug war um mich zu fesseln und gut zu unterhalten. Es hat mir sehr gut gefallen, und bekommt daher von mir eine Lese-/Kaufempfehlung sowie volle Bewertungszahl.


    Der zweite Band Mathildas Geheimnis soll am 7. September 2018 erscheinen.

    Der dritte Band Solveigs Versprechen am 2 Januar 2019


    5ratten

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Agneta hat sich weit weg von ihrer Familie in Stockholm ein Leben aufgebaut, das frei ist von den Konventionen, die ihrer adligen Familie wichtig sind. Doch dann ruft ein Telegramm sie nach Hause, denn es gab einen Brand und ihr Vater ist dabei umgekommen. Sie muss ein Erbe antreten, welches sie nicht gewollt hat.


    Ich mag den Schreibstil von Corina Bomann. Auch dieses Buch der Autorin ist wieder sehr angenehm zu lesen.


    Ich mochte die Protagonistin von Anfang an, denn sie will ein selbstbestimmtes Leben führen und schert sich nicht, was andere darüber denken. In Stockholm studiert sie Kunst, engagiert sich als Suffragette und genießt ihre Liebe zu Michael. Doch dann lässt sie das alles hinter sich, weil sie sich der Familie verpflichtet fühlt. Sie verlässt ihr bisheriges Leben, das ihr so viel bedeutet hat, und übernimmt die Führung des Gutes. Aber das Leben neben ihrer hartherzigen, kalten Mutter ist nicht leicht. Unterstützt wird sie auf dem Gut vom Verwalter Max, in den sie sich verliebt. Doch der ist plötzlich verschwunden, gerade als sie ihn nötig braucht.


    Alle Charaktere sind sehr individuell und authentisch beschrieben. Auch die Örtlichkeiten konnte ich mir gut vorstellen, wenn mir auch ein wenig Skandinavien-Feeling gefehlt hat.


    Agneta ist eine starke Frau, die zwischen ihren Wünschen und den Verpflichtungen steht. Eigentlich enttäuscht es mich ein wenig, dass sie ihr unabhängiges Leben so einfach aufgibt. Aber es kommen ja noch zwei Folgebände und ich bin schon sehr gespannt, wie es mit Agneta weitergeht.


    Mir hat dieser historische Roman über eine starke Frau gut gefallen.


    4ratten

  • Ach je, ich komme mit der neuen Suchfunktion einfach nicht gut zurecht. Ich habe so einen Thread hier gesucht, aber nicht gefunden. Deswegen hatte ich einen neuen aufgemacht. Kann man das zusammenfügen?

    Corinna Bomann - Die Frauen vom Löwenhof. Agnetas Erbe (1)


    EDIT: ich hab beim Zusammenfügen Mist gebaut, konnte aber Deinen Rezitext retten und packe ihn einfach hier rein. LG, Valentine



    Agneta wünscht sich ein unabhängiges Leben als Malerin. Doch als ihr Vater und ihr Bruder, die Gutsherren von Löwenhof, verunglücken, muss sie nach Hause und ihr Erbe antreten. Ihr Leben soll nun wieder in den adligen Kreisen sein und nicht auf der Kunstakademie in Stockholm.


    Das Buch hat mich aus drei Gründen interessiert: das schwedische Ambiente, eine unkonventionelle Frau als Protagonistin, die Zeit. Und eigentlich hat mich das Buch in allen drei Punkten enttäuscht.

    Das schwedische Ambiente kam für mich eigentlich gar nicht 'rüber. Okay, es wurde hin und wieder Midsommar gefeiert, die Namen waren aus dem Schwedischen und Stockholm in der Nähe, aber ansonsten hätte das Ganze auch in Deutschland spielen können. Schade, sehr schade. Auch wenn das Buch von einer deutschen Autorin stammt, hätte man das schwedische Flair mehr einfangen könnnen. Anderen Autorinnen gelingt das ja ebenfalls. Dennoch wird das Setting des Löwenhofes schön beschrieben. So schön, dass man gar nicht verstehen kann, warum Agneta weg wollte.


    Agneta, die Hauptfigur. Die Einstiegsszene klingt viel versprechend. Eine junge Frau, die im Bett mit ihrem Geliebten liegt und von einem Leben als Malerin träumt. Tja, davon bleibt aber nicht lange etwas übrig. Zwar wird versucht, diese Unabhängigkeit auch später darzustellen, doch schweift es für mich in eine liebeskranke, dadurch abhänige Frau ab, die mit dem freien Geist, der vermittelt werden soll, auch wieder wenig zu tun hat. Die ganze Entwicklung dieser zweiten Liebschaft hat mich irgendwann genervt, auch worin es dann endet. Zumal dieser Strang ziemlich vorhersehbar war und auf altbekannte Muster zurückgegriffen wurde, die mich nur mit den Augen rollen ließen.

    Auch die Zeit lässt eigentlich viel Spielraum für spannende Verwicklungen. Doch außer ihren Gedanken und ihre Unterstützung bezüglich dem schwangeren Dienstmädchen (deren Geheimnis auch sehr vorhersehbar war) lassen sich frauenrechtliche Handlungen kaum erkennen. Hier hätte ich mir mehr Konfliktpotenzial (über die immer wieder kehrenden Streitgespräche mit ihrer Mutter hinaus) gewünscht. Auch der Krieg wird nur auf wenigen Seiten erwähnt, genauso wie technischer Fortschritt und das fand ich schade. Denn gerade dieser Umbruch macht für mich das Spannende an dieser Zeit aus. Aber was das angeht, hätte dieser Roman auch in der heutigen Zeit spielen können. (Oder meinetwegen auch in den 1980er Jahren, wenn man es ein wenig altbacken haben möchte.)


    Jeder, der eine Liebesgeschichte haben möchte mit leichtem historischen Einschlag, der wird mit dem Buch gut bedient sein. Wenn jemand aber einen historischen Schmöker aus dem damaligen Schweden haben will mit einer kleinen Liebesgeschichte, der sollte sich lieber ein anderes Buch suchen.

    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Danke dir Avila Das Buch beziehungsweise die Buchreihe stand auf meinem Wunschzettel. Ich war noch unschlüssig, jetzt habe ich sie gestriechen. Die Reihe ist dann nichts für mich. Ich mag es lieber historisch interessant, mit ein bisschen Liebe, statt umgekehrt

  • Valentine Kein Problem, vielen Dank dafür!


    nirak Ja, ich habe es auch lieber historisch mit ein wenig Liebe und andersherum. Ich hatte mich schon sehr auf das Buch gefreut und war am Ende wirklich enttäuscht. Schade.

  • Auf amazon ist ja ein kleines Interview mit der Autorin, da steht


    Zitat

    Sie erzählen von 1910 bis 1974. Warum diese Zeit?

    In dieser Zeitspanne haben Schweden und die Welt nie gekannte Schrecken, aber auch nie gekannte Veränderungen erlebt. Zwei große Weltkriege haben das Gesicht Europas für immer verändert. Jedes Kriegsende hat bedeutende Innovationen hervorgebracht und Menschen zu Höchstleistungen getrieben. Auch für Frauen hat sich sehr viel verändert. Waren im Jahr 1910 noch Korsett und Unmündigkeit angesagt, emanzipierten sich die Frauen in den 20er und 30er Jahren immer mehr. So brauchten sie nicht mehr um Erlaubnis zu fragen, um selbst mündig zu werden, das Wahlrecht, das zuvor noch heiß umkämpft war, wurde zu einer Selbstverständlichkeit und die Korsette verschwanden. In den 60ern und 70ern dann kam der Minirock - was für ein Skandal das gewesen wäre in 1910! - und die Menschen flogen ins Weltall. Die moderne Welt war entstanden. Diese Zeitspanne voller Umwälzungen ist für mich sehr spannend.

    LG, Dani


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  • Aha. Das hat sie ja überzeugend heraus gearbeitet - nicht. Gut, Korsett wird erwähnt, dass die junge Agneta das schrecklich findet und nun langsam ein anderer Stil kommt. Agneta wird als moderne Frau dargestellt, wobei das in ihren Liebschaften völlig untergeht. Im letzten Viertel wird dann der erste Weltkrieg auf vielleicht zwanzig Seiten thematisiert und so handlungsunrelevant, dass man sich das auch hätte schenken können.


    Band 1 spielt von 1910 bis 1915. Die restliche Zeitspanne umfassen dann wohl die anderen beiden Bücher.

  • Du machst mir ja Mut. Ich habe auch mit dem Buch angefangen, da es mich von der Beschreibung her doch angesprochen hatte.

    Aber wenn ich mich recht entsinne, fand ich schon die letzten Bücher der Autorin wenig überzeugend, mal schauen, wie es hier wird.


    Und ich stelle gerade mal wieder fest, dass ich keine Rezensionen lesen sollte, wenn ich das Buch noch nicht kenne. Sorry, Lerchie aber ich finde, du spoilerst ganz schön. Wer da noch auftaucht und in wen sich Agneta verliebt, würde ich mir eigentlich lieber selbst erlesen.

    Ebenso, dass jemand schwanger ist - wobei mir das (und der dazugehörige Vater) eigentlich schon seit einer Szene relativ am Anfang klar ist.

    LG, Dani


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  • Vielleicht wird es dir auch besser gefallen? Ich bin auf jeden Fall mal gespannt, was du am Ende sagst. Ich hab vorher gedacht, ich hätte noch nichts von der Autorin gelesen, aber dann sah ich, dass "Die Jasminschwestern" von ihr ist und ich dieses Hörbuch ebenfalls langweilig fand. Ja, vielleicht nicht meine Autorin.


    Zu deinem Spoiler:

  • Valentine

    Hat den Titel des Themas von „Corina Bomann - Die Frauen vom Löwenhof-Agnetas Erbe“ zu „Corina Bomann - Die Frauen vom Löwenhof. Agnetas Erbe“ geändert.
  • Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Aha. Das hat sie ja überzeugend heraus gearbeitet - nicht. Gut, Korsett wird erwähnt, dass die junge Agneta das schrecklich findet und nun langsam ein anderer Stil kommt. Agneta wird als moderne Frau dargestellt, wobei das in ihren Liebschaften völlig untergeht. Im letzten Viertel wird dann der erste Weltkrieg auf vielleicht zwanzig Seiten thematisiert und so handlungsunrelevant, dass man sich das auch hätte schenken können.


    Band 1 spielt von 1910 bis 1915. Die restliche Zeitspanne umfassen dann wohl die anderen beiden Bücher.

    Das Buch spielt in Schweden, und Schweden hat nicht in den Krieg eingegriffen! Da kannst Du auch nicht erwarten, dass ausführlich auf den Krieg eingegangen wird. Es geht hier um einen schwedischen Gutshof.


    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Na ja, der Krieg ist nicht das einzige. Es wird kaum auf irgendetwas, was für diese Zeit typisch war eingegangen. Von einem historischen Roman ist dieses Buch meilenweit entfernt.


    Mal davon abgesehen, dass man auch vom schwedischen Ambiente eigentlich nichts spürt.

  • Avila

    Historisch ist eben, dass es in einer historischen Zeit spielt. Genauso geht es doch oft mit den historischen Liebesromanen. Aber den würde ich nicht unbedingt als Liebesroman bezeichnen, eher als historische Familiensaga. Auf jeden Fall wurde auf die Königsfamilie eingegangen, die damals am Regieren war.

    Liebe Grüße

    Lerchie

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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Da scheint unsere Definition eine andere zu sein, bzw. den Anspruch, den man an bestimmte Genre hat. Dass es in der Zeit XY spielt, reicht für mich alleine nicht aus. ;)

  • Wenn die Zeit nur Kulisse ist , würde ich das Buch auch eher als Liebes- oder Familiengeschichte einordnen (je nachdem, was besser passt). Von einem historischen Roman erwarte ich schon ein bisschen mehr "Fleisch am Knochen", was die Politik und Gesellschaft der jeweiligen Zeit angeht.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich weiß es ja, über den Begriff: Historischer Roman scheiden sich die Geister. Hauptsache er hat mir gefallen und das tat er definitiv.

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • "Agnetas Erbe" ist der Auftakt zu Corina Bomanns neuer Familiensaga "Die Frauen vom Löwenhof" und ich habe das Buch über Vorablesen bekommen. Mir hat die Leseprobe schon sehr gut gefallen und nun kann ich sagen, das gesamte Buch hält, was die Probe versprochen hat. Der Schreibstil ist von Anfang an lebendig und die Autorin lässt mit Leichtigkeit Bilder vor dem geistigen Auge des Lesers entstehen: das Gutshaus, das Leben mit den Bediensteten, die Pferde auf den Weiden, Mittsommerfeste in Schweden. Ich war immer an Agnetas Seite und erlebte ihr Schicksal praktisch hautnah mit. Es geht um Traditionen, Konventionen und Verpflichtungen, aber auch um Mut, Liebe und den Kampf einer jungen Frau in einer Zeit, als Männer das Sagen hatten. Immer wieder wird klar, wie schwer es Frauen damals hatten, auch in Adelskreisen. Es gibt emotionale, aber auch witzige Momente.

    Gleichzeitig wird der geschichtliche Hintergrund der damaligen Zeit (Stichwort Erster Weltkrieg) gut in die Handlung eingebaut und dadurch wirkt das Ganze noch authentischer.

    Agneta war mir von Anfang an sympathisch. Obwohl sie sich an viele Regeln und Konventionen halten muss, versucht sie immer wieder, für ihr Recht auf Selbstbestimmung zu kämpfen und auch den Löwenhof in eine neue Zukunft zu führen. Und trotz einiger Schicksalsschläge gibt sie nicht auf.
    Bei Stella war ich hin und her gerissen. Ihr Verhalten am Anfang fand ich unfassbar, aber mit der Zeit war ich sicher, dass sie ihre Tochter liebt und stolz auf sie ist.
    Bei Max war ich von Anfang an überzeugt, dass da irgendwas nicht stimmt.
    Im Gegensatz zu Lennard, der mir zwischendurch manchmal richtig leid tat.

    Alles in allem kann ich diesen ersten Teil der Trilogie um eine schwedische Adelsfamilie uneingeschränkt empfehlen.

    Ich freue mich nun auf den Teil 2 "Mathildas Geheimnis" (erscheint im September), denn nach Teil 1 weiß ich ja nun schon, wer Mathilda ist. ;)


    5ratten

    Ich kaufe keine Bücher. Ich adoptiere sie. :hexe:

  • Meine Meinung zum Buch:



    Titel: Das Leben ist voller Geheimnisse...



    Die Autorin hat mich schon mit zahlreichen Büchern gut unterhalten können und so war ich doch sehr gespannt wie sich eine mehrteilige Saga von ihr anfühlen würde.



    In der Geschichte geht es um die junge Agneta, die mit ihrer Familie gebrochen hat, um sich ganz dem Studium der Malerei in Stockholm zu widmen. Als ihr Vater unerwartet stirbt, muss sie heimkehren. Ihre Mutter begegnet ihr mit Abneigung und sie spürt, dass sich viel verändert hat, seitdem sie einst gegangen ist. Wird sie dennoch ihren Weg gehen können?



    Gleich vorweg: auch wenn der Roman über 700 Seiten umfasst, so fühlte sich dieser zu keiner Zeit ellenlang an, sondern sehr kurzweilig. Ausschließlich Hände und Arme hatten beim Halten ihr Tun.



    Frau Bomann hat es wieder einmal geschafft ein hervorragendes Bild der damaligen Zeit zu zeichnen. Man erfährt wie die Gesellschaft ab 1913 tickt und was Frauen zu der Zeit noch alles auszustehen hatten. So ist das Wahlrecht für Frauen gerade in den Kinderschuhen und Ehe, Anstand, Moral und Glaube spielen noch eine große Rolle. Auch der Unterschied zwischen der Dienerschaft und den Herrschaften wird sehr deutlich, denn während die hohen Herrschaften sich noch mit Geldzahlungen behelfen können, wenn sie in Nöte geraten, so sind die niederen Schichten Schimpf und Schande ausgesetzt, wenn es mal nicht alles nach der Norm läuft.



    Besonders gelungen sind der Autorin dabei die weiblichen Figuren, die alle trotz diverser Steine, die ihnen in den Weg gelegt werden, dennoch nach vorne schauen und ihr Leben meistern. Dabei sticht natürlich besonders die Hauptfigur Agneta hervor, die als Ich- Erzählerin agiert. Was ihr alles passiert und was sie an Schicksalsschlägen durchstehen muss, dass ist schon ordentlich. Da denkt man als Leser schlimmer kann es nicht mehr kommen und dann kommt es leider doch noch schlimmer.



    Auch sehr faszinierend fand ich Agnetas Mutter Stella, die ich mir wirklich des Öfteren als Eiskönigin vorgestellt habe. Immer wieder fragte ich mich wie man aufgrund von Standesdünkel seine Gefühle so dermaßen unterdrücken kann, das grenzt ja schon an Kunst so distanziert und ohne Emotionen zu sein.



    Bereits zu Beginn der Geschichte hatte ich im Gefühl, dass Lennard noch eine größere Rolle spielen wird und umso erfreuter war ich als sich das dann auch bewahrheitet hat.



    Mit diesem Roman hat die Autorin bewiesen, dass sie es einfach drauf hat unterhaltsame Schmöker zu schreiben. Ja es ist keine hohe Literatur, aber es lässt sich gut lesen und ist ungemein kurzweilig. Zum Glück ist es der erste Band einer Reihe, denn nur zu gern möchte ich das Leben der Familie Lejongard weiter verfolgen und auf dem Löwenhof mit seiner Idylle verweilen.



    Fazit: Ein Roman, der einen seine Umgebung gänzlich vergessen lässt. Hier kann man beim Lesen die Alltagssorgen ausblenden und ordentlich entspannen. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Klasse!



    Bewertung: 5ratten und :tipp:

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Das Buch hält zu Anfang genau das was der Klappentext verspricht,
    nämlich eine interessante und fesselnde Familiensaga, der Auftakt zu einer
    spannenden Trilogie. Das Buch liest sich locker und flüssig und die Seiten
    fliegen dahin. Nun wundert ihr euch, warum ich dann aufgegeben habe. Ganz ehrlich,
    das Buch wurde immer vorhersehbarer und langweiliger und alles was ich las, hatte
    ich davor schon in etlichen anderen Romanen gelesen. Dafür war mir meine Zeit
    dann leider doch zu schade, ich hatte wirklich mehr erwartet. Deshalb habe ich
    angebrochen und Teil zwei und drei schenke ich mir natürlich, sehr bedauerlich.