Challenge sei Dank^^ - Extra langes Lesevernügen vom 17. bis 21. Mai 2023

Es gibt 227 Antworten in diesem Thema, welches 7.396 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Alice.

  • Ich hab Cold Earth jetzt ausgelesen - hat sich am Ende doch aals schüttel ALS typisches Sarah Moss - Buch herausgestellt und war recht eindrucksvoll. :thumbup:

    Bevor ich jetzt etwas Anderes oder Neues angehe, werd' ich mal eine Runde Pflichtarbeit einschieben.

    Euch allen einen schönen Samstag! <3

  • Aalverwandschaften: Die gemeinsame Erfahrung der Aalüberdrüssigkeit. :err:


    Juva

    Hitlerwetter ist auf meiner Wunschliste definitiv ein ganzes Stück nach oben gewandert.


    Ich lese derweil einmal "In Aufruhr" weiter, aber auch in einem Buch über Ilse Koch, das sich vor allem mit dem Aspekt beschäftig, wie die Nachkriegsgesellschaft, ihre eigene Schuld auf wenige Täterfiguren projiziert um von der eigenen Täterschaft abzulenken oder sie zu verdrängen. Finde ich umso interessanter, da es gleichzeitig ja diese Schweigekultur gibt, die das Thema Holocaust möglichst verdrängt.


    Bei Ilse Kochs Fall finde ich auch spannend, da es hier um ein KZ geht, das dann in der DDR stand, da es hier noch weitere Interessenskonflikte gibt, die auch eine Rolle bei der damaligen Bewertung des Falles spielen z.B. die Lagergemeinschaft Buchenwald, sowie die Tatsache dass das KZ in der DDR als ein Baustein des Gründungsmythos genutzt wird (und dabei dann z.B. jüdische Opfer nur eine untergeordnete Rolle spielen. Der Fokus liegt in dieser Erinnerungskultur auf dem kommunistischen Widerstand.)


    Es geht um die Konstruktion einer "Hexe von Buchenwald" dabei spielt auch das damalige Frauenbild eine Rolle. Es bleibt unbestritten, das Ilse Koch eine Täterin ist, es geht der Autorin aber darum, zu zeigen, wie dieses Täterbild nach 1945 in der frühen Nachkriegsgesellschaft und übrigens auch von der Amerikanischen Presse gezeichnet wird und sie zu einem "Monster" hochstilisiert. Sie also entmenschlicht. Persönlich sehe ich darin auch einen Mechanismus, in dem ich etwas so dämonisiere, muss ich mich nicht damit beschäftigen das Ilse Koch ein Mensch war und mich auch nicht mit eigener Schuld auseinandersetzen, weil sie als Dämon ja viel schlimmer ist...


    Unerträglich finde ich immer wieder die Beschreibungen ganz normalen Familienlebens (kennt man ja leider auch von anderen Lagern) im Wissen das Nebenan Menschen gequält und ermordet wurden. Es mutet schon pervers an, das hier Familienschnappschüsse in ein Album geklebt wurden. Aber zeigt auch, das die Menschen die im Lager leben mussten, für die Täter:innen keine Menschen mehr waren.

  • (Ich hatte Euch ja gewarnt bezüglich der Aale! Ist schon ein wenig Aal-Hardcore - eine gewisse Biophilie oder sogar Fischfreundlichkeit muss man schon mitbringen!)

  • Saltanah

    Ich glaube der Name wird nicht genannt. (Oder er fällt mir einfach nicht mehr ein.) Ich habe mich das nur gefragt, weil die Oma in ihrer Demenz Andeutungen über ihre Kindheit in der Schule erzählt und es deutlich wird, wie schrecklich diese Erfahrungen waren. Sie hat ihre kleine Schwester verloren, als diese noch sehr klein war. Es gibt Andeutungen das es mit der Schule zu tun haben könnte.

  • Habe gar nicht mitgekriegt, dass es ein extralanges Lesewochenende gibt. Ein bisschen Zeit bleibt mir ja noch, hier mitzumachen.


    Ich habe gestern eine Vorbestellung aus der Bib abgeholt. Eine pure Coverleihe - Nachdem mir beim Googeln zur Wochenfrage um unsere Covervorlieben das Buch ins Auge gestochen war, hatte ich es mir vorbestellt, ohne weiter nach dem Inhalt zu gucken. Und das Cover ist wirklich schööön :love: :


    Katya Baylen - October, October 

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    Es ist ein Kinderbuch, das von der elfjährigen October handelt, die mit ihrem Vater allein in einem selbstgebauten Haus im Wald lebt. Die Mutter hat die Einsamkeit nicht ertragen und Mann und Kind verlassen. Eines Tages muss der Vater ins Krankenhaus, die Mutter kommt zurück und October findet ein verlassenes Eulenjunges. (Laut Klappentext.)


    Könnte eigentlich ein Buch für mich sein. Ich lese ja recht gerne gute Kinderbücher - und bin immer wieder überrascht von der Qualität, die einige haben - und thematisch klingt es auch nach einem Buch für mich. Ausserdem wurde es mit der Carnegie Medal ausgezeichnet, also...


    Leider gefällt mir der Stil überhaupt nicht. October erzählt ihre Geschichte selbst im Präsens, und das passt für mich nicht. Ich mag Bücher im Präsens sowieso nicht besonders, aber eine Ich-Erzählung im Präsens funktioniert für mich einfach nicht. Wem erzählt sie denn, was gerade passiert? Nicht ihrem Vater, der in der Eingangsszene mit ihr im Wald unterwegs ist, keiner anderen Person (es ist ja sonst niemand da, auch kein Tier, kein unsichtbarer Freund, keine Puppe oder ein personifizierter Gegenstand, oder sonst was), und sie erzählt es auch nicht sich selbst - wieso sollte sie? Sie ist eins mit sich und der Welt und geniesst ihr Leben in vollen Zügen. Kein Grund, sich selbst ihr Erleben in Realzeit zu erzählen. Sie erlebt es unmittelbar.


    Erzählte sie in der Vergangenheitsform, oder wäre das Buch in der dritten Person geschrieben, würde es meiner Meinung nach besser funktionieren. Aber so habe ich auf Seite 25 genug, obwohl ich das Buch gut bei Igela unterbringen könnte ("Wir" im Klappentext) und es bei 280 Seiten gedruckt in doppeltem Zeilenabstand schnell gelesen wäre. Das Buch geht nächste Woche in die Bib zurück. Schade.


    (Natürlich kann es sein, dass es sich zu einem richtig guten Buch entwickelt, aber ich kann mich einfach nicht dazu überwinden, weiterzulesen.)

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Gestern waren wir nicht in der Gruga, sondern in Düsseldorf. Das ist von uns aus nur einen Katzensprung entfernt und eine schöne Abwechslung, wenn wir auswärts essen. Anschließend sind wir im zum Glück erstaunlich leeren Hofgarten unterwegs gewesen und haben die wilden Papageien, Gänsenachwuchs und Eichhörnchen beobachtet. Um die überfüllte Flaniermeile und die Altstadt haben wir einen Bogen gemacht, diversen Junggesellenabschieden konnten wir trotzdem nicht aus dem Weg gehen.


    Meine Isländer-Sagas haben mich zuletzt ein wenig genervt, weil sie wenig abwechslungsreich waren. Ich war ehrlich gesagt froh, sie heute früh beenden zu können.

    Außerdem haben mich die Namen total verwirrt. Nicht nur die Ähnlichkeit der sehr ungewohnten Namen, sondern auch die Tatsache, dass manche Personen den selben Namen haben (und ähnliche Charakterzüge), aber eben verschiedene Personen sind...


    Ich weiß noch nicht, welches Buch ich mir als nächstes schnappe, aber ich wollte ja eh noch zwei/ drei Rezis schreiben. :saint: Helft ihr mir bei der Auswahl des nächsten SLW-Buches? Danke!


    • James S.A. Corey - Leviathan erwacht
    • Ju Honisch - Blutfelsen
    • Johan Egerkrans - Nordische Götter
    • Doctor Who: Timelord Fairytales
    • Catherynne M. Valente - The Girl who fell beneath Fairyland and led the Revels there

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Zank

    Hast Du mal die Blechtrommel gelesen? Seitdem habe ich das :err:

    Stimmt, da war ja was - das hatte ich erfolgreich verdrängt. Bei der ganzen Blechtrommel könnte ich mich schütteln...


    Ich bin gestern abend über meinem Buch eingeschlafen (gilt das auch als Aal-Überdrüssigkeit?) und habe heute morgen tatsächlich erstmal was anderes gelesen.

    Würg, an die Blechtrommel kann ich mich nur zu gut erinnern. Erst gelesen und dann im Kino geschaut. Seither mache ich einen weiten Bogen um Grass.


    Ich habe dann doch weiter über meine Aale gelesen. Für meinen Geschmack wiederholt sich der Autor bei manchen Sachen zu oft - ich hätte das auch beim ersten Mal schon verstanden oder wenigstens bei zweiten Mal. Aber gut, irgendwie muss man die Seiten ja füllen.


    Und das mit dem erholsamen, besuchsfreien Wochenende hat sich dann heute Morgen auch gleich erledigt gehabt. Wir wurden mit inbrunst aus dem Bett geklingelt. X(

    Dafür haben wir uns gegen 14 Uhr endlich einen ausgedehnten Brunch gegönnt und dümpeln nun so vor uns hin. ^^

    Gleich noch die letzten Seiten lesen, damit ich euch von meinen Aalen erlösen kann. Wahrscheinlich werde ich dann erst mal Gilead von Marilynne Robinson zu Ende lesen.

  • Guten Morgen!

    Da es nachher in die Bibliothek geht, schreibe ich mir noch meinen Zettel mit den Büchern, die ich ausleihen möchte. Dieses Mal in der Fortgeschrittenen-Version, d.h. ich versuche, den Zettel dann auch mitzunehmen und ihn nicht wie beim letzten Mal zu Hause liegen zu lassen.


    Meine Bibliothek bietet einen "Medienkorb" an, eine Merkliste, die man sowohl von zuhause wie auch von in der Bibliothek verteilten PCs aufrufen kann. ;)

    Das ist natürlich praktisch. Ich glaube, das gibt es bei uns nicht.

    Aber ich habe selbst beim letzten Mal noch alles gefunden, konnte mich noch erinnern, was ich morgens aufschrieb. Heute hatte ich dann sogar den Zettel dabei und jetzt ist der Nachschub gesichert - nicht, dass hier ernste Gefahr bestanden hätte, dass der Nachschub ausgeht ...

  • Ich lese weiter in

    Charles Dickens - Sketches by Boz 

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    Die Sketches sind Dickens' erste schriftstellerische Werke, kurze Erzählungen über das Leben in London, die 1834-36 in verschiedenen Zeitschriften veröffentlicht wurden. Boz war dabei Dickens' Pseudonym.

    Ich werde das Buch wohl in Igelas Challenge als "Buch mit mehr als 500 Seiten" unterbringen. Oder vielleicht doch besser/passender unter dem Stichwort "Armut"? Denn niemand kann wohl das Elend der Ärmsten besser und eindringlicher schildern als Dickens*. Ich habe erst 80 Seiten gelesen, bin aber schon auf mehrere entsprechende Szenen gestossen. Wer noch einen "Polizist"en braucht wird hier auch fündig, und einen "Strassenkehrer" erwarte ich jeden Moment. Ein "sweep" war schon aufgetaucht, aber ich glaube, dass es sich dabei um einen Schornsteinfeger handelte.


    *Okay, Victor Hugo kann's auch, wie er in "Die Elenden" immer wieder beweist.


    Ausserdem habe ich Amos Oz - Onda rådets berg in Arbeit.

    Der Berg des bösen Rates 

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    Allerdings beinhaltet meine schwedische Ausgabe 3 Erzählungen, während die verlinkte deutsche Ausgabe nur die Titelgebende Erzählung enthält.

    Das Buch erfüllt eine von Igelas schwereren Vorgaben, nämlich das "Autorenfoto mit weisser Oberbekleidung".

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Zank

    Ich fand Blackout auch etwas zäh zu lesen, bei °C - Celsius ist es mir ganz anders gegangen: ich war sofort in der Geschichte! Kann natürlich daran liegen, dass mich diese Thematik extrem interessiert. Und Elsberg recherchiert ja genau...

    zwischendurch gab es ein paar "Durchhänger"... vor allem weil ein paar Twists darin sind, die man erst spät als Fiktion erkennt. Mit der Zeit war das ein wenig mühsam. Wobei... jede einzelne dieser Fiktionen könnte aber auch Realität sein/werden. Elsberg halt....

    Und es ist ein Buch, das mich nachdenklich und ein wenig ratlos zurücklässt. So dass ich eigentlich unbedingt ein "heile Welt" Buch lesen wollte. ;)


    Ich fand es wirklich lesenswert!

    Vernunft, Vernunft...

  • ysa Sind diese Projekte in Celsius denn realistisch? Das mit dem Klimakrieg halte ich ja leider gar nicht für so unmöglich...

    Im Nachwort sagt Elsberg, dass er hier alles Konzepte genannt hat, die akutell gedacht, beredet und ev in Modellen durchgespielt werden. Tatsächlich und real.

    Er schreibt aber auch, dass die Folgen dieser Konzepte nicht absehbar sind und somit auch sehr viel dichterische Freiheit dabei ist.


    Aber das Thema Klimakrieg ist für mich auch kein utopischer Begrifff... :heul:



    Ach ja... noch ein Nachtrag - weil ich ja unbedingt ein wenig "heile Welt" wollte nach °Celsius... gelandet bin ich bei "Eisige Schwestern" von S K Tremayne - ein Thriller, der weit entfernt von heiler Welt ist, aber immerhin challengtaugliche Zwillinge beschreibt. Als Hörbuch nebenher ganz ok.

    Vernunft, Vernunft...

  • Würg, an die Blechtrommel kann ich mich nur zu gut erinnern. Erst gelesen und dann im Kino geschaut. Seither mache ich einen weiten Bogen um Grass.

    Leider kommt die fiese Stelle aus der Blechtrommel im "Evangelium der Aale" auch nochmal vor, das hätte ich nicht unbedingt gebraucht. Ich gebe Dir auch unbedingt recht, was die Wiederholungen angeht, im letzten Drittel haben die mich auch gestört.


    Jetzt sind die Aale aber geschafft und ich überlege dann gleich mal, mit welchem meiner diversen angefangenen Bücher ich weitermache. :)

  • Hallo!


    Ich bin gerade auf dem Heimweg vom Familienausflug und mein Mann ist gerade noch im Supermarkt etwas zum Grillen kaufen. (Warte gerade im Auto) Der Ausflug war sehr schön, wir waren auf einem Berg in der Nähe wo es auch einen Baumkronenweg gibt. Da oben ist es scho etwas gruselig, aber ich bin stolz ganz oben gewesen zu sein. Das Wetter ist jetzt zwar bewölkt, aber am Berg hatten wir sogar etwas Sonne. Gestern Abend habe ich noch auf der Couch gelesen und das werde ich heute vielleicht auch noch machen. Jetzt habe ich erst mal großen Hunger, aber vielleicht lese ich bis der Griller warm ist.

    Nigends findest du Frieden als in dir selbst.