Markus Zusak - The Book Thief (Die Bücherdiebin)

Es gibt 141 Antworten in diesem Thema, welches 56.252 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Das hatte ich mir auch überlegt- wäre psychologisch gesehen interessant und irgendwie tröstlich.


    Es überrascht mich, dass das doch einige so empfinden. Ich bin beim Lesen, glaube ich, gar nicht auf den Gedanken gekommen, dass es so sein könnte. (Und ich hätte es auch nicht gut gefunden.) Aber es ist ja schön, dass sich jeder Leser das Ende so ausmalen kann, wie er möchte.

  • Ich habe das Buch nun endlich auch gelesen und bin noch ganz hin und weg. All eure positiven Kommentare kann ich nur unterstreichen. Ich habe zwar schon einige Bücher zu diesem Thema gelesen, aber kaum eines hat es geschafft, mich so zu bewegen. Wegen der etwas ungewöhnlichen Erzählperspektive dauerte es ein Weilchen, bis ich mich eingelesen hatte, aber je mehr die Geschichte in Bewegung kam, desto stärker entwickelte sich ein Sog, der mich nicht mehr losließ.


    Mein persönlicher Held war allerdings nicht Liesel, sondern ihr Vater. Er vereint so viele Tugenden in sich, dass man ihn einfach lieben muss, wirkt dabei aber immer echt. Manchmal braucht es einen Krieg oder ähnliche Ausnahmesituationen, um solche Menschen hervorzubringen.


    Für mich war es bisher das Highlight des Jahres, daher 5ratten


    Grüße
    Doris

  • Dieses Buch musste ich erst ein paar Tage sacken lassen, bevor ich mich an eine Rezension herangewagt habe, da ich sehr bewegt war von diesem Roman. Inhaltlich wurde hier ja schon genug gesagt, also hier direkt meine Meinung:


    Ich war von der Geschichte um Liesel Memminger wirklich sehr beeindruckt. Die Schilderung einer Kindheit im 3. Reich wurde von Zusak wirklich gut umgesetzt. Ich habe mich mit dieser Thematik sehr ausgiebig beschäftigt, weshalb die Historie betreffend für mich das meiste nichts Neues war (wie es für manche Jugendliche und viele Leser im Ausland sicher nicht der Fall ist). Dennoch hatte man beim Lesen nicht das Gefühl, wieder mit einem typischen 3. Reich-Jugendbuch konfrontiert zu sein, sondern Zusak hat einen neuen, etwas anderen Zugang zu dieser Thematik gefunden.
    Die Figuren wurden schön gezeichnet, die meisten sehr liebenswerte Menschen, die man trotz der teilweise recht derben Sprache schnell ins Herz schließen konnte, mit denen man litt und um die man trauerte. Als Leser konnte ich mich, trotz der manchmal vielleicht etwas distanzierten Erzählweise des Todes, gut in Liesel einfühlen und besonders die Beziehung zwischen ihr und ihrem Adoptivvater hat mich sehr bewegt. Er ist für mich die liebste Person in diesem Roman geworden.


    Ich fand die Idee aus der Sicht des Todes zu erzählen eine sehr faszinierende, spielt er doch eine leider sehr große Rolle in Liesls Leben- und in der Zeit des 2. Weltkrieges. Die Erzählweise ist sehr besonders, die Sprache Zusaks ist sehr malerisch und hat mir gut gefallen. In häufig sehr ruhiger Weise und somit fast beiläufig werden die grausamen Ereignisse dieser Zeit aus der Sicht des Todes geschildert, der selbst jedoch kein kalter sondern sogar sympathischer Geselle ist, der sich oft selbst bewegt zeigt von den Dingen, die er während des Krieges mitansehen muss. (Denn auch wenn der Klappentext teilweise etwas anderes suggeriert - der Tode selbst entscheidet nicht darüber wen er zu sich nimmt und wen nicht). Oft greift der Erzähler vor auf Ereignisse, die sich erst später ereignen, manchmal nur in Andeutungen manchmal deutlicher, aber meist so beiläufig, dass ich die Bedeutung der Aussage erst nach und nach begriff.


    Ich denke, ein Deutscher hätte das Buch so nicht schreiben können bzw. dürfen, zu sehr liegt die Perspektive auf den „unschuldigen“ Kindern, die für diesen ganzen Wahn eigentlich nicht verantwortlich gemacht werden können, sondern selber Opfer sind und auf den „guten“ Deutschen die sich zwar nicht offen am Widerstand beteiligen, aber dennoch gegen die Interessen des Regimes handeln. Gerade deshalb halte ich es aber für ein, diese Floskel sei mir verziehen, sehr wichtiges Buch, steht doch Liesels Leben exemplarisch für so viele in der damaligen Zeit.


    Zweifellos, es ist ein trauriges Buch aber auch ein wunderschönes, hoffnungsvolles Buch, dass mich sehr bereichert hat.
    5ratten :tipp:

    Die Literatur gibt der Seele Nahrung,<br />sie bessert und tröstet sie.<br /><br />:lesen:<br />Alfred Kerr: Die Biographie

  • "Saumensch, dreckiges!"


    Ein beeindruckendes Buch. Ich bin noch nicht ganz fertig, aber ich muss sagen, schon lange nicht mehr so eine brilliante Qualität zwischen den Neuerscheinungen erlebt.
    Der Satz: "Die Juden gingen nach Dachau um sich zu konzentrieren" ist ja wohl das heftigste, dass ich je in meinem Leben gelesen habe. Schüttel.
    Alles in Allem, ihr ward sehr ausführlich, daher nur kurz:


    5ratten

  • Mir fiel das Buch gestern am Bahnhof in die Hände und habe es spontan gekauft. Und jetzt, wo ich eure Kommentare gelesen habe, kann ich es kaum bis Feierabend erwarten. :klatschen:

  • Ich kann mich den vielen positiven Stimmen zu The Book Thief nur anschließen, hier meine Meinung:


    Anfangs hatte ich zugegebener Maßen Schwierigkeiten mich in den Roman zu finden. Zum einen lag das sicher an der Sprache, denn ich habe The Book Thief auf englisch gelesen, aber auch daran das ich manchmal mit meinen Gedanken ganz wo anders war und ich durch die Uni nicht richtig dranbleiben konnte. Häppchenweise sollte man den Roman einfach nicht lesen.


    Ungewöhnlich ist natürlich einmal die Erzählweise. Der Tod führt den Leser durchs geschehen und nimmt so manches von dieser Erzählung vorweg. Obwohl dies der Fall ist möchte man aber unbedingt weiterlesen, The Book Thief entwickelt einen Sog dem man sich nicht entziehen kann.
    Man befindet sich mitten auf der Himmelstraße und erlebt mit wie Rudy und Liesel Freunde werden, wünscht sich das man Max, den jungen Juden den Liesels Zieheltern verstecken nicht gefunden wird und hofft einfach das beste für Liesel. Doch schon ahnt man - nein im Grunde weiß man es, das es wohl nicht so kommen wird. Zum einen da der Tod ein paar Anspielungen dazu macht aber auch weil die Stimmung des Romans eine ganz eigene ist. Eine traurige aber auch irgendwie hoffnungsvoll und eben doch melancholisch.


    Markus Zusak versucht das Leben im Dritten Reich ein zu fangen, ihm gelingt das vor allem deshalb weil er alles was damit direkt zu tun hat (z.B. die Hitlerjugend oder auch später Dachau) eher nebenbei erzählt, was dazu führt das man merkt das einiges für die Menschen dort eben normal war. Das macht es dann auch sehr realistisch auch wenn der Ort Molching fiktiv ist.
    Liesel ist ein Mädchen das man einfach gerne haben muss. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen und ihre Art Bücher zu stehlen war einfach wunderbar. Auch die anderen Figuren würde man gerne persönlich kennen^^ vor allem Liesels Vater und ihr Freund Rudy sind mir sehr ans Herz gewachsen.


    Was mir persönlich sehr gefallen hat sind die dt. Ausdrücke die eingewoben werden, das macht es irgendwie auch sehr charmant zu lesen und obwohldas Buch in englisch war hatte man so den Eindruck in Deutschland zu sein.


    Liesels Geschichte hat mich sehr berührt und am Ende habe ich dann auch ein paar Tränen aus den Augenwinkeln gewischt, ich hatte mir ein anderes Ende für Liesels erhofft. Aber: Es war ein passendes Ende, ein anderes hätte ich als falsch empfunden. Es lässt aber einen Spalt Licht ins Dunkel und ich finde das ist das Besondere an The Book Thief.


    5ratten

  • The Book Thief (deutscher Titel: die Bücherdiebin) von Markus Zusak erzählt die Geschichte eines kleinen Mädchens, welches bei Zieheltern aufwächst – zur Zeit des Nationalsozialismus.


    Liesel stiehlt Bücher. Anfangs nicht mutwillig, doch das ändert sich mit der Zeit, so wie sich vieles für das Mädchen ändert. Aus der Sicht des Todes wird erzählt, wie sie lebt. Diese Erzählform finde ich sehr interessant. Der Tod spielt eine große Rolle in Liesels Leben, denn er begegnet ihr leider öfter als nur einmal. Anfangs dachte ich, wenn der Tod die Geschichte eines Kindes erzählt, so kann das doch nicht detailliert sein. Wie kann der Tod, der gerade damals so viel zu tun hatte, genug über ihr Leben wissen? Nun ja, er kann. Dies wurde sehr geschickt gelöst.


    Manchmal hatte ich das Gefühl, das Buch will nie enden. Einige langatmige Passagen gab es leider, aber die waren bald vergessen. Sobald ich das Buch beendet hatte, war mir klar: Ich will mehr. Verloren stand ich vor meinem Bücherregal und wusste nicht, was ich als nächstes lesen sollte. Alles wirkte so einfach, so seicht verglichen mit der Bücherdiebin.


    Dass das Buch ein Jugendbuch sein soll, kann ich nicht unbedingt nachvollziehen. Jugend, ja vielleicht, aber erst ab einem gewissen Alter. Denn zu unterschätzen ist die Thematik nicht. Es wird zwar nicht direkt über die Grausamkeiten des Nationalsozialismus berichtet, aber es ist nunmal ein Teil von Liesels Leben. Ich finde es sogar schlimmer, wenn man liest, wie es einem Kind erging.


    Erwähnenswert sind natürlich die deutschen Passagen im Buch. “Saumensch”,”Saukerl”, das sind die Wörter des Buches schlechthin. Anfangs kam es mir komisch vor, aber schon bald war es nicht mehr wegzudenken. Gerade für deutschsprachige Leser ist es ein einzigartiges Erlebnis. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das in der deutschen Übersetzung genau so witzig und gut herüberkommt wie in der Originalversion.


    Interessant fand ich auch die fett gedruckten kurzen Paragraphen. Es gab sowohl Übersetzungshilfen als auch Zitate oder kurze Zwischenberichte. Ich empfand es als gelungen Auflockerung zwischendurch.


    Alles in allem, kann ich nur sagen: LESEN! “The Book Thief” ist ein Buch für jedermann. Man muss sich nicht sonderlich für die dazugehörige Geschichte interessieren, um Gefallen daran zu finden.


    5ratten :tipp:

  • „Die Bücherdiebin“ ist ein Roman, der mich von der ersten bis zur letzten Seite tief beeindruckt hat. Anfangs war es sehr gewöhnungsbedürftig einen Roman zu lesen, der von niemand geringerem als dem Tod persönlich erzählt wird. Wenn man mit ihm die Seelen der Toten abholt und davonträgt, kann man sich einer Gänsehaut nicht erwehren.


    Schauplatz ist Molching bei München zur Zeit des 2. Weltkrieges. Liesels Vater ist gegen Hitler und die NSDAP und auch sonst ein sehr sympathischer Mann. Er kümmert sich rührend um seine Pflegetochter und nimmt dann auch noch einen Juden auf, der sonst zum Tode verurteilt ist. Auch Rosa, seine Frau ist trotz ihres harten Äußeren eine sehr liebe Frau, die ihre Zuneigung durch Worte wie „Saukerl“ und „Saumensch“ zum Ausdruck bringt. Dann gibt es noch Rudi, Liesels besten Freund, der mehr Unsinn im Kopf hat als jeder andere und Max der Jude, der mit Liesel die Liebe zu Wörtern und Büchern teilt.


    Markus Zusak hat in seinem Roman Figuren erschaffen, die einen auch lange nach der Beendigung dieser Lektüre nicht verlassen werden (sogar der Tod war mir stellenweise sehr sympathisch). Er hat aus einem heiklen Thema (jeder weiß, dass die Jahre des 2. Weltkrieges voller Grausamkeit, Menschenverachtung und Hass gespickt waren) eine großartige Geschichte gemacht, hat uns an einem Stück Zeitgeschichte teilnehmen lassen und hat uns bis zum Ende Hoffnung geschenkt.


    Ich werde an dieser Stelle natürlich nicht verraten, ob die Hoffnung erhalten bleibt oder nicht, aber ich kann gerade so viel verraten:


    Liesel hat am Ende von „Die Bücherdiebin“ nicht nur die Herzen ihrer Familie und Freunde gestohlen, sondern auch das Herz manchen Lesers.


    5ratten

  • Wir schreiben das Jahr 1939. Liesl ist gerade erst neun Jahre alt. Die Himmelstrasse in Molching. Nahe München. Hier soll sie von nun an leben.

    Als Liesl in der Himmelsstrasse ankommt, hat sie alles verloren. Ihren Bruder, gestorben vor ihren Augen. Ihre Mutter. Ihre Mutter, die sie verliess, um dem Mädchen ein sicheres Obdach zu garantieren.
    Und sie hat gerade ihr erstes Buch geklaut.

    Es werden einige Jahre vergehen, bis aus Liesl Meminger "Die Bücherdiebin" wird.

    Es werden Jahre voller kindlicher Freude, dem feinen Unterschied zwischen Deutschen und Juden, zwischen Liebe und Freundschaft, dem Keller und der Himmelstrasse. Und es werden Jahre voller Leid, Einsamkeit und Verlust.

    Der Tod als Beobachter und Freund stetig an ihrer Seite...



    Zusaks "Bücherdiebin" ist etwas vom Besten, was ich bisher gelesen habe. Die Geschichte erstreckt sich über fünf Jahre und beinahe 600 Seiten.

    Der Tod fungiert als Erzähler von Liesls Geschichte. Und die Art und Weise wie erzählt wird sucht Seinesgleichen. Die Beschreibungen sind so real, so wunderschön, wie man sie sonst beinahe nirgends zu finden vermag.

    Die Personen, die kommen und gehen, haben alle ihre eigene Geschichte, ihre eigenen Chrakterzüge. Sie sind keine Helden, sie sind keine Bösewichte. Sie sind einfache Personen, die zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Es sind einfache Leute, die versuchen, ihren Weg in den Wirren vor und während des Krieges zu finden.

    Die Thematik des Zweiten Weltkrieges wird dabei keinesfalls vernachlässigt und auch nicht beschönigt. Doch wird dem Leser diese schwere Zeit auch nicht dauernd aufgedrückt. Das Buch erzählt bloss die Geschichte eines Mädchens namens Liesl und ihre Geschichte.

    Und wie sie zur "Bücherdiebin" wurde.


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    5ratten

    //Grösser ist doof//

  • Hallo ihr Lieben!


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    So viel wurde schon über die Bücherdiebin gesagt und doch trifft kein Wort so richtig, was dieses Buch ist. Kurz zusammengefasst - und treffend, wie auf dem Klappentext - ist es die Geschichte eines Mädchens, das Bücher stiehlt, vom Tod erzählt. Eine Geschichte von der Nazizeit.


    Was "Die Bücherdiebin" aber wirklich für mich ist, ist weniger die Geschichte eines Mädchens, das Bücher stiehlt, sondern vielmehr die Geschichte einer Nachbarschaft, die sich durch den zweiten Weltkrieg schlägt, jeder auf seine Art. Sei es die ständig fluchende Ersatzmama Rosa, ihr Akkordeon spielender Ehemann und liebevoller Ziehpapa Hans oder Liesels bester Freund Rudy, der sie auf ewig um einen Kuss anbettelt. Selten sind mir Charaktere so unauffällig so eng ans Herz gewachsen. Ich habe jeden einzelnen von ihnen so lieb als wären sie meine eigene Familie und umso härter trifft einen jeder kleine Schicksalsschlag, den Liesel und die ihren erleiden.


    An diesem Buch habe ich eigentlich nichts auszusetzen. Die fast 600 Seiten sind nur so dahingeflogen, die Charaktere sind mir - wie gesagt - schrecklich nahe gewesen und auch die Sprache ist wunderschön. Dass der Tod als Erzähler sogar im Krieg und in einem Haufen von dahingemetzelter Körper etwas Poetisches oder gar Schönes sehen kann, scheint bizarr, liest sich aber wunderschön. Oder Liesels Beschreibungen vom Wetter. Oder Max' Zeichnungen.


    Dieses Buch hat einfach alles. Eine gute Geschichte, toll erzählt, lustige Special Effects, die einen bei Laune halten - wie die Einschübe des Todes oder eben die Zeichnungen - und Charaktere, die vielleicht fiktiv sein mögen, die aber bestimmt noch lange in mir drinnen weiterleben und mich auch ein Stück in meinem Leben begleiten werden. Ich bin dankbar für dieses Forum, weil ich dieses Buch sonst nie gekauft hätte. Das Cover hat mich irgendwie abgeschreckt. Aber jetzt habe ich eine kleine Perle entdeckt und bin froh, dass ich "Die Bücherdiebin" gelesen habe.


    5ratten :tipp:


    Liebe Grüße,
    Wendy (die geheult hat wie ein Schlosshund)

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Das Besondere an der Geschichte ist in erster Linie die Erzählweise - wie oft bekommt man schon vom Tod persönlich eine Geschichte erzählt? Und wie oft hat man die Gelegenheit zu erfahren, wie menschlich der Tod sein kann?


    Liesels Geschichte wird einfühlsam erzählt. Der Stil des Autors ist wunderschön und tiefgründig. Es gibt Momente, in denen man schmunzeln kann, aber auch einige, in denen ich einige Tränen vergossen habe. Nicht nur Liesel wächst einem ans Herz, auch ihre neue Familie, sowohl Hans als auch Rosa, ihre Freunde, der Jude Max und die anderen Menschen aus Molching werden mich noch lange begleiten.


    "Die Bücherdiebin" ist zu einem meiner Lieblingsbücher geworden und ich werde wohl lange brauchen, um wieder ein Buch zu finden, das da rankommen wird.


    5ratten :tipp:

    SLW 2010:<br />Fremdsprachen-Liste: 1/5<br />Ein-Wort-Liste: 1/5

  • 'Die Bücherdiebin' ist mein absolutes Lieblingsbuch. Grandios geschrieben.
    Nach der letzten Seite musste ich erst einmal tief durchatmen, denn die ganzen Figuren sind mir während des Buches doch schon sehr ans Herz gewachsen. Zuletzt habe ich auch wirklich bittere Tränen vergossen und konnte mich nur mit meinem im Kopf verfassten alternativ Ende ein wenig trösten. (';
    Auch bekam ich während des Lesens öfters Gänsehaut.


    Das das Buch schon eigentlich eine ganz schöne Schwate ist ist mir während des Lesens gar nicht aufgefallen. Ich war währenddessen sowieso immer viel zu begierig darauf, weiteres von Liesel und ihrem Leben zu erfahren, und ein weiterer Schicksalsschlag des Buches war für mich, dass es überhaupt endete. :(


    Zum Glück hatte ich keine Probleme mit der Erzählperspektive, eher damit, dass ich die ganze Zeit bewunderte, auf was für "schöne Sprüche" Herr Zusak gekommen war:


    Zitat:
    "Eine kurze, aber bemerkenswerte Beobachtung:
    In all den Jahren habe ich so viele junge Männer gesehen, die der Meinung waren, auf andere junge Männer zuzulaufen. Aber das stimmte nicht. Sie alle liefen mir zu."


    Sätze wie diese blieben bei mir vor allem im Kopf hängen.
    Die Idee auch selber, den Tod die Geschichte erzählen zu lassen - ich glaube, da währe ich echt nicht draufgekommen.


    Wie man nach meiner Beurteilung vielleicht schon wage vermuten kann:
    5ratten


    :breitgrins:



    Kurze Frage noch:
    Ich habe das Buch im Deutschen gelesen, würde es aber gerne noch mal im Originalen lesen, vor allem da ich ein englisches Kapitel bei Amazon bestaunen durfte.
    Meint ihr, dass sich's lohnt?

    Einmal editiert, zuletzt von herzliebste ()

  • Ich habe es jetzt auch endlich gelesen ... Es lag hier schon länger, weil ich mich mit dem Buch echt schwer getan hab. Ich fand anfangs die Erzählweise vom Tod sehr seltsam - und eher verwirrend und unspannend.
    Später fand ichs genial spannend und nun habe ich ein Lieblingsbuch mehr!
    Ich brauche den anderen eigentlich nicht mehr viel hinzufügen ... Man muss es lesen :winken:

    Liebe Grüße, Sille

  • ich habs nun auch fertig - allerdings die Hörbuchversion...
    ich bin total fasziniert, denke sehr viel über das Buch, die Geschichte und die Menschen darin nach... aber für mich ist das auch "schwere Kost" - eigentlich so gar nicht mein Thema... irgendie auch belastend...

  • Ja, das Thema ist wirklich belastend. Aber ich denke, es ist sehr wichtig, sich immer mal wieder damit auseinanderzusetzen. Außerdem finde ich die Art und Weise, wie in dem Roman mit dem Thema umgegangen wird, sehr gut und auch ziemlich sensibel. Die Thematik stell ich mir nicht einfach vor, als Autor muss man ein ziemlich gutes Feingefühl dafür haben und für mich hat Markus Zusak dieses Feingefühl bewiesen.

  • Avila
    Ja das sehe ich ähnlich. Ich finde Zusak einen finde ich einen Weg gefunden das Thema so zu verarbeiten das man auch als Jugendlicher einen Zugang finden kann, zu dem bleibt doch auch ein Stück Hoffnung am Ende, obwohl es eigentlich insgesamt eher traurig ist.

  • The Book Thief von Markus Zusak

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    Dieses Buch, erzählt aus der Sicht des Todes, handelt vom Leben des deutschen Mädchens Liesel Meminger. Im Alter von 9 Jahren wird sie von ihrer Mutter nach Molching, einer Stadt in der Nähe von München, zu ihren neuen Pflegeeltern gebracht. Auf dem Weg dorthin stirbt ihr Bruder und das ist nur der Beginn einer zugleich tieftraurigen und wunderbar glücklichen Geschichte.
    Liesel wächst bei ihren Pflegeltern in der Himmerstr. auf, sie gehören zu den Armen der Stadt. Dennoch erlebt sie viele schöne Augenblicke, besonders durch ihren besten Freund Rudy und ihre grosse Leidenschaft: Das Lesen. Trotz der vielen Konsequenzen und Gefahren, die der Nationalsozialismus und der Zweite Weltkrieg den Bewohnern der Himmelstr. bringen, leben sie weiter ihr bescheidenes Leben und versuchen das beste daraus zu machen.
    "The book thief" erzählt Liesels Leben und die Geschichte all ihrer Nachbarn bis zu dem Tag, an dem die Bomben zu fallen beginnen.


    Ich habe dieses wunderbare Buch gerade heute Morgen beendet und bin einfach nur fasziniert. Markus Zusak hat eine so wunderbare und gefühlvolle Art gefunden dieses, so schmerzliche und schwierige Thema, auf den Punkt zu bringen und auch den Jugendlichen der heutigen Zeit die Augen für diesen Teil der Weltgeschichte zu öffenen.
    Manche könnten vielleicht kritisieren, dass ja "nur" eine Lebensgeschichte erzählt wird, fiktiv, aus der Sicht des Todes. Was ist daran so spannend? Das spannende ist es, all das mit zu erleben, mit zu fühlen. Der Autor entwirft Charaktere, von denen man glaubt, man könne sie anfassen. Oft blickte ich während der Lektüre auf und musste mich daran erinnern, dass ich nicht eine der vielen Biografien der Menschen dieser Zeit lese, sondern einen Roman. Dazu kommt Zusaks Schreibstil, der mich einfach nur gefesselt hat. Seine Metaphern sind sehr schön, was die Charaktere sagen, wie sie sich verhalten... wirklich ein einzigartiger Roman. Das Buch hat auch nie übertrieben dramatisch auf mich gewirkt. Es ist traurig und unglaublich witzig zugleich.
    Und ich finde es wunderbar, dass es Autoren gibt, die es schaffen Jugendlichen unserer Zeit auf diese Art und Weise Zugang zur Geschichte zu verschaffen.


    "The book thief" gehört ab sofort zu meinen absoluten Lieblingsbüchern und ich kann es euch allen nur wärmstens empfehlen.


    5ratten

  • Dann möchte ich auch mal etwas zur Bücherdiebin sagen. Zuerst mal bin ich total froh, dass Pinky mir dieses Buch beim Osterwichteln rausgesucht hat. Es war ursprünglich auf meiner Prioritätenliste recht weit unten, aber ein besseres Buch hätte es wirklich nicht werden können.


    Das Thema ist düster, traurig, schockierend, doch Markus Zusak schaffte es, mich ständig zum Schmunzeln zu bringen. Ich hatte schon ein komisches Gefühl dabei, als ich mich beim ersten Mal bei einem Schmunzler erwischt habe, denn damit habe ich bei dem Thema 2. Weltkrieg nicht gerechnet. Nachdem der (liebenswürdige) Tod die Geschichte erzählt, ist es aber in Ordnung. Wer, wenn nicht der Tod, darf sich etwas Humor bewahren? Aber es ist natürlich nicht alles "lustig": Es gibt sehr viel zum Nachdenken, Grübeln und manchmal auch Weinen...
    Das Buch löste bei mir einen Ausbruch der verschiedensten Gefühle aus.


    Volle Punktzahl für eine Geschichte, die nur der Tod so schön erzählen kann!
    5ratten und ein :tipp:

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.

  • Über Pfingsten habe ich die Bücherdiebin von Martin Zusak gelesen und kann jetzt schon sagen, es wird das beste Buch sein, das ich 2010 gelesen habe. Es gibt so besondere Bücher, die einen ganz tief innen berühren und die Bücherdiebin gehört nun definitiv auch dazu.


    Es ist die Geschichte eines 9-jährigen Mädchens , das während dem zweiten Weltkrieg zu einer Pflegefamilie kommt. Erzählt wird das Ganze aus der Perspektive des Todes - welch ungewöhnliche Perspektive - , doch dieser Tod ist kein böser, unversöhnlicher, sondern ein sympathischer Tod, der schon mal Schicksal spielt. Martin Zusak ist ein begnadeter Erzähler, er malt starke Bilder voller Farbe , die haften bleiben, für mich ist er jetzt in einer Reihe mit John Irving, Ian McEwan, Haruki Murakami.


    Ich musste zwischendurch auch immer wieder weinen, doch ich würde nicht sagen, dass es ein trauriges Buch ist, im Gegenteil, ein Buch voll Hoffnung und Liebe:wub:. Absolute Leseempfehlung !!!


    Überrascht war ich dann auch, als ich nachher gelesen habe , dass Zusak ein Australier ist. Aber klar, er hat deutsche und österreichische Wurzeln.



    Eindeutig: 5ratten

    Lesen ist Schokolade für die Seele!