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Stieg Larsson, Verdammnis
(Heyne Verlag, Frühjahr 2007)
ISBN 978-3-453-01360-5, € 22.95 (HC)
Originaltitel: Flickan som lekte med elden
II. Fall der Blomkvist/Salander-Trilogie
Der Autor:
Stieg Larsson wurde 1954 in Schweden geboren und gehörte zu den weltweit führenden Experten für Neonazismus und Rechtsextremismus. Im Alter von nur 50 Jahren verstarb er an den Folgen eines Herzinfarkts.
Für seine Krimis um den Journalisten Mikael Blomkvist und die Ermittlerin Lisbeth Salander wurde Larsson postum mehrfach ausgezeichnet.
Inhalt (Klappentext):
Ein junger ehrgeiziger Journalist bietet Mikael Blomkvist für sein Magazin Millennium eine Story an, die skandalöser nicht sein könnte: Amts- und Würdenträger der schwedischen Gesellschaft vergehen sich an jungen russischen Frauen, die gewaltsam zur Prostitution gezwungen werden. Als sich Lisbeth Salander in die Recherchen einschaltet, stößt sie auf ein pikantes Detail: Nils Bjurman, ihr ehemaliger Betreuer, scheint in den Mädchenhandel involviert zu sein. Wenig später werden der Journalist und Bjurman tot aufgefunden. Die Tatwaffe trägt Lisbeths Fingerabdrücke. Sie wird an den Pranger gestellt und flüchtet. Nur Mikael Blomkvist glaubt an ihre Unschuld und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Seine Nachforschungen führen ihn in Lisbeth Salanders Vergangenheit. Eine Vergangenheit, die ihn bald das fürchten lehrt.
Meine Meinung:
Trotz eines gemächlichen Beginns für einen Krimi - immerhin dauert es bis zu den ersten Toten weit über 100 Seiten - entwickelt sich sofort Spannung: die Charaktere werden sehr gut eingeführt und vor allem eine der Hauptfiguren, Lisbeth Salander, ist geradezu furios gezeichnet. Obwohl die junge Frau auf Anhieb durchgeknallt wirkt, muss man sie sofort ins Herz schließen - doch man fragt sich bei der Lektüre durchaus einmal halbherzig, ob man damit vielleicht auch falsch liegen könnte.
Die geschilderten Machenschaften aus allen Teilen der Gesellschaft heraus sind erschreckend, wenngleich auch äußerst glaubhaft dargestellt. Und hier merkt man durchaus den skandinavischen Kriminalroman: Stieg Larsson ging mit gewissen Strukturen hart ins Gericht - gesellschaftskritisch war er allemal; was ihm aber völlig abging, sind die düsteren und depressiven Charaktere à la Wallander. Larssons Figuren wollen Misstände aufzeigen und damit Lösungen auf den Weg bringen...
Besonders gut gelungen sind die gewieften Wendungen, die der/ die LeserIn nicht im geringsten vorausahnt - dazu gehören im übrigen auch die häufigen erzählerischen Perspektivwechsel, die ich so gelungen in noch keinem Krimi zuvor gelesen habe!
Und so werden 751 Seiten zu einem schnellen und packenden Leseereignis, auch wenn das ganze - und dies ist eigentlich die einzige Krittelei meinerseits an diesem Buch - ein sehr apruptes Ende findet.
Fazit:
Mir ist selten eine so intelligente Spannungslektüre mit einem solch grandiosen Charakter untergekommen! Respekt.
und aus voller Überzeugung ein
EDIT: Betreff angepasst. LG Seychella