Jo Nesbø - Schneemann

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    Natürlich bin ich mir sicher das ich hier auch was zu sagen habe, denn ja ich hab es jetzt auch endlich geschafft das Buch zu lesen ^^ .


    Harry Hole ist ein trockener Alkoholiker der unsterblich verliebt in Rakel seine Ex - Freundin ist.
    Diese ist aber mit einem anderen Mann zusammen sieht aber darin kein Hinderungsgrund doch das ein oder andere mal mit Harry ins Bett zu steigen.


    Am Anfang dachte ich mir: Ach ist das langweilig geht es hier wircklich nur um Kinder und wer wann wo einen Schneemann baut? Nein falsch gedacht recht schnell merkte ich das diese Schneemänner keine Kinder gebaut haben können sondern das dort ein Erwachsener dahinter stecken muss.


    Was ich typisch für Harry Hole finde, ist das er hier wie in den anderen Büchern wieder alleine auf Verbrecher jagd geht. Wobei man merkt das er sich oft viel weiter in den Sog reinziehen lässt als es gut für ihn wäre.
    Untypisch und auch sehr leichtsinnig für einen Polizisten finde ich:


    Alles in allem ein sehr spannender Krimi der einen gern das ein oder andere Mal an der Nase herrumführen will.


    Da das mein erster Nesbø Krimi war werde ich mir die anderen Bände auch noch zulegen!
    Denn ich freue mich auf mehr.

    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Ich habe mal einen "echten" Spoiler draus gemacht (geht übrigens ganz einfach über den Button mit dem "S" 2 Zeilen überm Textfeld ;) )

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ok danke ich werd es beim nächsten mal selber versuchen.
    Aber lieber ich mach nen Profisorischen Spoiler als das ich wieder Ärger bekomm denn darauf kann ich voll und ganz verzichten.

  • Kurz gesagt: ein Pageturner erster Klasse!


    Jap, so sehe ich das auch.


    Obwohl ich ebenfalls schon direkt am Anfang dachte,


    Ich fand den Krimi spannend auf Grund seiner Wendungen und teilweise doppeldeutigen sowie vagen Aussagen der Verdächtigen. Ungeübte Krimileser können sich dadurch zwar schon schnell auf die falschen Fährten locken lassen, doch ich finde, dass sich auch erfahrenere Kriminalisten ruhig mitziehen lassen könnten, allein schon der Rolle wegen, die die betreffende Person gerade spielt.


    "Schneemann" war mein erster Nesbø-Roman, doch trotz fehlender Vorkenntnisse über Harry Hole fand ich ihn sehr gut dargestellt, so dass ich mich gut in seine verschiedenen Gemütszustände hineinversetzen konnte.


    Im Grunde kann ich auch nur das wiedergeben, was bereits geschrieben wurde. Ich überlege ebenfalls, mir die anderen Romane mit Harry nach und nach zuzulegen.


    4ratten

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf

  • Schokomaus


    Ich hatte mich auch lange Zeit verrannt!


    Gruß Lorelai

  • Meine Meinung


    Als ich das Buch vor einiger Zeit begonnen habe, fragte ich mich was alle an dem Buch so toll finden. Da Buch haben mich mir eben nur wegen diesen guten Bewertungen hier gewünscht, aber der Anfang hat sich für mich sehr gezogen.
    Gestern dann dachte ich mir um 16 Uhr am Nachmittag, dass ich mal einen Selbstversuch wage, ob ich bis 0 Uhr das Buch fertig habe, um meine Monatsstatistik aufzupolieren. Wegen dem Fernsehprogramm habe ich es um 130 Seiten nicht geschafft, aber dafür kann ich mich nur anschließen, dass das Buch wirklich gut ist.
    Nach dieser Länge zu Beginn des Buches (vielleicht habe ich auch einfach zum falschen Zeitpunkt begonnen) ging es gestern wirklich rasant weite rund ich konnte für drei Stunden das Buch nicht mehr aus der Hand legen, denn bis auf ein Mal habe ich keine weitere Länge mehr gefunden.


    Was Harry Hole betrifft, so werde ich wohl nie ganz warm mit ihm werden. Er ist wirklich ein sehr guter Ermittler, da gibt es nichts zu sagen, aber als Mensch ist er irgendwie nicht so meines. Ich fand es z.B. sehr komisch wie er immer wieder aus blöden Situation heraus kommt, siehe die als seine Chefs zu ihm kommen. Ja an der Stelle habe ich mir aber auch gleichzeitig wieder gedacht: "Wow, was für ein cooler Ermittler" Dieser Zwiespalt war irgendwie immer gegenwärtig, weshalb ich ihn eben immer wieder nur an manchen Stellen mochte, besonders an denen mit Rakel und Oleg. Ich mag die beiden sehr gerne und würde mir schon ein Happy End für die drei Wünschen.


    Katrine Bratt war für mich am Anfang total die graue Maus und ich mochte sie auch nicht. Entweder ich habe das ganze am Beginn falsch verstanden oder irgendwas überlesen, aber plötzlich macht sie eine Kehrtwende um 180° von der ich erst einmal mehr als verblüfft war, aber im positiven Sinne. Nagut am Schluss war ihr verhalten etwas gewöhnungsbedürftig, aber irgendwie als Tochter betrachtet doch verständlich. Zwischendrin habe ich mich ja gefragt, ob was aus ihr und Hole was wird :breitgrins:


    Zum Fall selbst fällt mir im Moment eigentlich nicht viel mehr ein zu sagen als Wow. Am Anfang hatte ich keine Ahnung wer der Täter sein konnte, aber dann war da so ein Bauchgefühl von jetzt auf gleich mit dem ich auch noch total richtig lag. Nur was das Motiv betrifft hatte ich noch keine Ahnung und ob mein Bauchgefühl gestimmt hat habe ich auch erst am Ende heraus bekommen, da war das fiebern noch ein Stückchen größer.
    Dabei hat mir sehr gut gefallen, dass es mal wieder ein Buch war, bei dem Mann wirklich miträtseln konnte wer der Täter ist, denn mir gehen langsam die Bücher auf die Nerven, bei denen man den Täter vorher nie kennengelernt hat und die dann plötzlich auftauchen. So wie hier hat mir das Ganze viel besser gefallen.
    Auch das Motiv war große Klasse, denn darauf wäre ich wirklich nie gekommen. Mir ist vollkommen schleierhaft wie man jahrelang auf so eine Idee kommt und das durchzieht. Die Geschichte dazu hat mich echt vom Hocker gerissen und ein riesen großes Lob an den Autor für so eine Idee!


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Liebe Grüße

    Chibi

    Bevor i mi aufreg´, is ma wurscht. - Rainer Maria Schießler

    Einmal editiert, zuletzt von Chibi ()

  • Kann mir jemand den letzten Absatz des Buches erklären? Mit dem Schimmel im Keller, der dort ist, auch wenn man ihn nicht sieht? Kapier ich nicht... wer hilft mir auf die Sprünge?

  • Hallo!


    Der Schneemann hat mich mit skandinavischen Krimis versöhnt, denn bis jetzt konnte ich nicht viel mit ihnen anfangen. Das lag wahrscheinlich an der Auswahl, denn hier gab es nichts zu meckern :zwinker:


    Der Krimi hat eine ganz besondere Atmosphäre. Auf der einen Seite ist er unglaublich spannend, auf der anderen Seite aber auch in sehr ruhigem Ton erzählt. Die Winterstimmung trägt dazu einen großen Teil bei. Harry finde ich faszinierend. Was dieser Mensch mit alles sich herumschleppt ist bemerkenswert. Trotzdem wirkt er echt und ich konnte gut mit ihm mitfühlen. Katrine ist da etwas anders. Mit ihr konnte ich nicht warm werden, weil sie sich im Lauf der Geschichte in ein paar Richtungen gedreht hat, die ich ihr nicht abgenommen habe.


    Wie die Ermittler auch bin ich immer wieder in die falsche Richtung gestolpert und wusste ganz lange nicht, wer der Täter ist. Nur am Schluss war ich ein paar Seiten früher schlauer als Harry und seine Kollegen. Mich hat selten ein Krimi so mitgerissen wie dieser, deshalb gibt es die Bestnote
    5ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Schon lange habe ich keinen Krimi mehr gelesen, und derzeit hatte ich einfach Lust auf einen skandinavischen Krimi. Es war mein erstes Buch von Nesbo. Wahrscheinlich auch das letzte. Denn so begeistert wie die meisten hier im Forum und auch auf anderen Portalen war ich nicht. Der Ermittler Harry war mir einigermaßen sympathisch, wenngleich ich mir zur Abwechslung mal einen Kommissar ohne Beziehungs- und Alkoholprobleme gewünscht hätte. Die meisten anderen Personen blieben aber bis zum Schluss blass und zweidimensional, allen voran seine Harrys Ermittlerkollegen.


    Es handelt sich bei diesem Krimi um einen klassischen Pageturner, der sich unheimlich schnell und leicht liest (ich hatte ihn an einem ganzen Tag durch), denn es wird immer ein gewisses Maß an Spannung aufrecht erhalten. Aber ebenso schnell hat man ihn auch wieder vergessen. Nach und nach lernt man die Verdächtigen kennen, und kann sie meistens schneller als die Ermittler wieder abhaken. Hier werden ganz bewusst und auf ziemlich offensichtliche Art falsche Fährten am laufenden Band gelegt, auf die die Ermittler auf dilettantische Weise hineintappen, dass ich als Leser zwischenzeitlich schon ganz ungeduldig wurde. Die Polizisten haben sich mehr als einmal zu früh gefreut, den Mörder geschnappt zu haben, ohne überhaupt großartig nach Beweisen zu suchen, hauptsache man feiert daraufhin ausgelassen und schüttet sich die Birne zu. Klar, dass es das noch nicht gewesen sein kann. Spätestens ab der Hälfte hatte ich den Mörder im Visier, was sich am Ende auch als korrekt herausgestellt hat. Nesbo macht es dem Leser da viel zu leicht. Auch wenn es "nur" ein Krimi ist, möchte ich als Leser schon ein bisschen gefordert werden und nicht schneller als die Ermittler im Lösen des Falles sein. Leider reihen sich dann noch viele unrealistische und actionreiche Szenen aneinander, die natürlich so ausgehen, wie man es erwartet - man könnte ja mal überrascht sein und was Neues serviert bekommen, aber nein, nicht beim Schneemann.


    Alles in allem ein eher durchschnittlicher Krimi, zwar spannend und an vielen Stellen unterhaltsam und witzig, aber sehr vorausschaubar und klischeebeladen.


    3ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Ophelia ()

  • Genau wie Ophelia konnte mich „Schneemann“ ebenfalls nicht überzeugen, wenn auch aus teilweise unterschiedlichen Gründen. Ich empfand das Buch keinesfalls als Pageturner, sondern habe mich damit schwergetan, allzu lange am Ball zu bleiben. Weder waren die Charaktere richtig herausgearbeitet noch der Schreibstil fesselnd genug, wie ich es von einem guten Krimi erwarte. Die Hauptperson Harry Hole ist ziemlich stereotyp angelegt – sind denn alle skandinavischen Ermittler einsame Wölfe und haben ein Alkoholproblem? Zum Verständnis der Handlung muss man zwar die anderen Teile der Reihe nicht gelesen haben, aber für die Charakterentwicklung wäre es wahrscheinlich sinnvoll gewesen. Da meine Lektüre schon einige Monate zurückliegt, kann ich mich kaum mehr an die anderen Protagonisten erinnern außer an Harrys Ermittlerkollegin Katrine Bratt. Aber auch diese Figur fand ich nicht schlüssig und nachvollziehbar genug charakterisiert.


    Positiv überrascht war ich hingegen vom Täter, den ich so gar nicht auf dem Schirm hatte. Vielleicht weil ich am Anfang ziemlich schnell jemand anderen im Verdacht hatte und nur darauf gewartet habe, diesen Verdacht bestätigt zu sehen. Normalerweise lese ich nicht mehr so viele Krimis, weil ich meistens schon relativ früh ahnen kann, wer der Täter sein könnte und damit auch oft recht behalte. Insofern konnte mich der Autor hier überraschen, was mich dazu gebracht hat, doch noch eine durchschnittliche Bewertung zu vergeben. Das Actionfinale fand ich wiederum zu überzogen und vorhersehbar, das hätte es meiner Meinung nach nicht mehr gebraucht.


    Fazit:
    „Schneemann“ ist ein netter, aber kein überragender Krimi, der mich nicht dazu animiert hat, mir weitere Bücher von Nesbø zuzulegen.


    3ratten

  • Die Hauptperson Harry Hole ist ziemlich stereotyp angelegt – sind denn alle skandinavischen Ermittler einsame Wölfe und haben ein Alkoholproblem?


    Sind sie das? Ich kannte das bis jetzt nur aus der Ecke von John Rebus. Bei den skandinavischen Ermittlern kenne ich mich nicht so gut aus, deshalb hat es mich hier nicht gestört.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ja, die Skandinavier sind ja in den Krimis die es hier nach Deutschland schaffen immer sehr düster. Und meines Wissens haben die Wallanderkrimis das damals so richtig ins Rollen gebracht und seitdem scheinen alle Komissare in den Romanen aus Schweden und Co. mindestens Depressiv zu sein. ;)
    Ich persönlich kenne Harry Hole schon aus anderen Krimis der Reihe und mag ihn. Allerdings hab ich auch schon länger keinen Krimi aus der Ecke gelesen. "Schneeman" subt bei mir ja auch noch, mal sehen wie ich ihn finde.


  • Ja, die Skandinavier sind ja in den Krimis die es hier nach Deutschland schaffen immer sehr düster. Und meines Wissens haben die Wallanderkrimis das damals so richtig ins Rollen gebracht und seitdem scheinen alle Komissare in den Romanen aus Schweden und Co. mindestens Depressiv zu sein. ;)


    Das nennt man Lokalkolorit - in Skandinavien muss das so sein. Es wäre wohl absurd, wenn da plötzlich fröhliche Menschen durch die Seiten hüpfen würden :breitgrins:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Das nennt man Lokalkolorit - in Skandinavien muss das so sein. Es wäre wohl absurd, wenn da plötzlich fröhliche Menschen durch die Seiten hüpfen würden :breitgrins:


    Och, in Skandinavien gibt's bestimmt auch lustige Menschen. :clown:


    Gegen etwas düstere Charaktere habe ich eigentlich auch nichts einzuwenden, aber mir war die Figur des Harry Hole insgesamt etwas zu eindimensional.

  • Ich bin gerade mitten im Geschehen und lese gerne weiter. Ich habe grade eine Szene hinter mir die ich total genial finde.


    Bisher hab ich persönlich noch keine Spur in irgendeine Richtung aber ich denke da kommen wohl noch etwas mehr Hinweise (hoff ich mal *gg*).


    Es liest sich recht gut und ich bin daher auch schnell schon bei der Hälfte des Romans angelangt. Harry Hole ist nach wie vor eine Figur die ich mag, auch wenn mir schon auffällt das Kurt Wallander definitiv sehr ähnlich sind. Was sein Privatleben angeht hatte ich durch andere Romane ja schon einen ungefairen Einblick, da aber Veränderungen aber kurz kommentiert werden, ist es nicht so dramatisch. Allerdings ist es sicher weniger verwirrend wenn man die Bücher in der Reihenfolge gelesen hat, so gehts mir aber meistens wenn die privaten Entwicklungen in einem Krimi eine große Rolle spielen.


    Auf jedenfall komm ich was skandinavische Krimis angeht hier ganz auf meine Kosten. Mir fiel eh auf das ich schon länger keinen mehr in der Hand hatte. Mal abwarten was noch passiert.

  • Mittlerweile habe ich leider ein wenig das Gefühl das sich der Roman zu ziehen beginnt. Es werden ein paar zu viele falsche Fährten gelegt und ich hätte eigentlich lieber ein paar konkretere Hinweise erhalten. Holes Kollegin Katrine empfinde ich als zu konstruiert. Das war so dramatisch und ich finde das diese Komponente ruhig hätte weggelassen werden können.

  • Ich hatte dann doch noch Recht mit meiner Vermutung. Nach dem Ausscchlussverfahren gab es dann nur noch einen möglichen Verdächtigen.


    Fazit:
    Am Ende konnte mich Schneemann nicht so richtig überzeugen. Der Mörder war eigentlich schön gewählt, aber leider war der Weg bis zur Lösung an ein paar Stellen zu konstruiert und zu lang geraten. Ein kompletter Handlungsstrang war meiner Meinung nach einfach überflüssig. Es wäre schöner gewesen man hätte sich stärker auf den Fall konzentrieren können, aber eigentlich wurde man immer wieder davon weggezerrt. Schade, für mich ist der Roman daher nur ein durchschnittlicher Representatn der Reihe um Harry Hole, den ich als Figur durchaus mag.


    3ratten

  • Ich habe den "Schneemann" - meinen ersten Nesbo-Krimi - gestern Abend beendet und habe mich gut unterhalten gefühlt, auch wenn ich nicht restlos begeistert bin.


    Ich bin mit diesem Fall in die Reihe eingestiegen, da mich der Klappentext mehr angesprochen hat, als der des ersten Bandes der Reihe, auch wenn ich sonst auch lieber in chronologischer Reihenfolge lese. Zudem passte er wunderbar zur Jahreszeit :smile:.


    Mein erster Gedanke zum Protagonisten war zwar: "Schon wieder ein alkoholkranker Einzelgänger als Ermittler", aber nach und nach bin ich dann doch warm geworden mit Harry Hole. Die weiteren Mitglieder des Ermittlerteams bleiben jedoch mit Ausnahme von Katrine Bratt sehr blass und entwickeln von sich aus so gut wie keine sinnvollen Gedanken zum Fall. Die Identität des Täters stellte für mich keine große Überraschung dar, insbesondere nach den vielen falschen Verdächtigen blieb quasi nur noch diese Person übrig.


    Diese falschen Fährten waren für mich auch einer der Störfaktoren des Krimis, da sie immer nach dem gleichen Schema abliefen: Ein Hinweis deutet auf eine Person -> die Polizei glaubt den "Schneemann" gefasst zu haben -> Harry Hole ermittelt als Einziger weiter. Spätestens nach dem dritten Mal war ich genervt von diesem vorhersehbaren Ablauf.


    Als merkwürdig empfand ich außerdem, dass

    Auffallend war auch, dass der letzte Mord

    nach Auffinden der Leiche keine Rolle mehr spielte und dass dessen Durchführung im Nachhinein auch nicht mehr geschildert wurde. Das machte auf mich den Eindruck, als wolle der Autor nur einen möglichst hohe Zahl an grausigen Leichenfunden erreichen, ohne jedoch noch interessante Ideen dazu zu haben.
    Positiv aufgefallen ist mir der schnörkellose Stil Nesbos und seine Fähigkeit, die Spannungsschraube kontinuierlich anzuziehen. Durch viele Ortswechsel und ungewöhnliche Perspektivwechsel (Bsp: Psychologin und Beamter von Vermisstenstelle) fordert er zudem die Konzentration seiner Leser.


    Insgesamt ein durchaus spannender Krimi, der jedoch bei seinen Nebenfiguren schwächelt und ohne wirklich große Überraschungen daherkommt (das Motiv des Täters etwa steht schon von Anfang an in groben Zügen fest, sodass Harry Hole mehr oder weniger nur noch die passende Person dazu finden muss). Ich habe dennoch vor, die Reihe weiterzulesen, da mir Hole als Hauptfigur ganz gut gefiel und der Fall auch viele Passagen hatte, bei denen ich mitgefiebert habe.
    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus: