Sarah Kuttner - Mängelexemplar

Es gibt 39 Antworten in diesem Thema, welches 11.469 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mrs Brandon.

  • Ich mag Sarah Kuttner eigentlich auch ganz gern und halte sie für hochintelligent. Aber mir kommt es manchmal so vor, als würden im deutschsprachigen Raum Leute, die ihr Fach wechseln, unter besonderer Beobachtung stehen. Und wenn ausgerechnet jemand vom Fernsehen (shocking...!) ein Buch schreibt, wird derjenige besonders kritisch beäugt und in die Mangel genommen. Vielleicht ist Sarah Kuttners Buch tatsächlich nichts Herausragendes, aber ich habe manchmal das Gefühl, dass der Grad des Autoren-Bashings von der Prominenz und der (medialen) Herkunft der Autoren abhängig ist...

  • Hm, mir kam es in dem Artikel auch so vor, als ob vorwiegend Kuttners Stil negativ kritisiert wird und sowas find ich ein wenig ... na ja, nicht fair, oder so?!
    Ich mein, mit Goethes Stil kommt auch nicht jeder zurecht, dieses Reimschema und so, aber niemals dürfte man es wagen, Goethe schlecht zu machen.
    (Okay, Kuttner mit Goethe zu vergleichen .... :breitgrins: )
    Aber vielleicht wird ja in hundert Jahren Kuttners Buch gelesen, um zu zeigen, was damals in Mode war und sie wird genauso zelebriert. Wer weiß? Und ich mein, Kuttner spricht ja auch eher die jüngere Generation an - und da wird so im Alltag geredet. Also, warum nicht? Es ist einfach mal was anderes.


    (Und jetzt verteidige ich das Buch, obwohl ich es noch gar nicht gelesen habe. Ich will damit nur sagen, mir wäre der Stil egal, wenn der Inhalt mich ansprechen würde - und das variiert ja eh von Mensch zu Mensch.)


    Aber in dem Punkt, dass die Prominenz unter besonderer Beobachtung steht, da gebe ich dir Recht, MacOss. Wenn ich ein Buch rausbringen würde, würde das 'nen toten Ochsen interessieren. Ist nur die Frage, was besser ist. So bekommt man auch PR. :zwinker:

  • Hm, mir kam es in dem Artikel auch so vor, als ob vorwiegend Kuttners Stil negativ kritisiert wird und sowas find ich ein wenig ... na ja, nicht fair, oder so?!
    Ich mein, mit Goethes Stil kommt auch nicht jeder zurecht, dieses Reimschema und so, aber niemals dürfte man es wagen, Goethe schlecht zu machen.


    Ich finde es durchaus gerechtfertigt, sich bei einem literarischen Werk mit dem Stil des Werks auseinanderzusetzen. Das ist absolut fair. Unfair wäre es z.B., anhand von Details aus des Autors / der Autorin Sexualleben ein Buch zu verreissen. Und was Goethe betrifft: Abgesehen davon, dass er auch Nicht-Gereimtes geschrieben hat - seinen aus seiner amtlichen Tätigkeit eingeschleppten Kurialstil, der z.B. in Wilhelm Meisters Wanderjahren sich des öftern unangenehm bemerkbar macht, haben schon seine Zeitgenossen und nach ihnen viele andere kritisiert. Zu Recht, wie ich finde.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Hm, nun gut, das wusste ich jetzt nicht. Wobei ich auch weder "Wilhelm Meisters Wanderjahre" kenne, noch weiß was ein Kurialstil ist ... :rollen:

  • Hey,
    ich habe das Buch zwar noch nicht gelesen, aber gerade eine Aufzeichnung einer Lesung dazu gefunden...
    Vielleicht interessiert sie euch ja auch :smile:
    Hier ist der Download zu finden.
    Ich werde mir diese Lesung demnächst mal anhören und dann wohl erst entscheiden, ob das Buch wohl etwas für mich wäre...
    Viele Grüße
    foenig :winken:

  • Hallöchen!


    Ich habe Mängelexemplar nun auch gelesen und zwar beinahe gegen meinen Willen, weil Sarah Kuttner nächste Woche eine Lesung in Wien hält und ich nicht völlig ahnungslos und ohne Buch auftauchen wollte.


    Nun muss ich vorweg schicken, dass ich Sarah Kuttner nicht mag. Ich finde sie keinesfalls "zu extrem", denn was sie macht ist schlicht und einfach weder extrem, noch besonders, noch außergewöhnlich. Sie stellt sich als einen Menschen dar, der sie nicht ist - klar, machen ja alle im Fernsehen. Aber bei ihr fällt einfach der Unterschied so stark auf zwischen der Person, die sie offenbar gerne sein möchte - nämlich die freche, mädchenhafte, coole Frau, die mit allem klar kommt und auf alles eine gute Antwort hat - und der Person, die sie ist - eine durchschnittliche, schnell sprechende Frau, die sich liebend gerne selbst reden hört und meint, was sie zu sagen hat, sei 100 mal so wichtig wie alle anderen das finden.
    Ich mag sie nicht, ich finde sie in ihren Sendungen nicht lustig, ich finde sie unhöflich und laut und übertrieben - aber nicht auf gute Art und Weise.


    Und doch hat mir ihr Buch sehr gut gefallen. Denn wenn die Frau endlich mal die langweilige Klappe hält, haben ihre kreativen guten Gedanken eine Chance, ans Tageslicht zu kommen. Und das ist ihr in diesem Buch gelungen. Auch daran habe ich Kritikpunkte, so wie etwa die Protagonistin, die - ähnlich Sarah Kuttner selbst - sich selbst für wesentlich lustiger, anstrengender und außergewöhnlicher hält als sie eignetlich ist -, aber ganz grob gesagt, war das Buch ein schöner Schmöker.


    Dass ich von Depressionen kaum eine Ahnung habe, hilft mir natürlich dabei, die Geschichte gut zu finden, weil ich ja annehmen muss, dass die Autorin sich etwas dabei gedacht und gut recherchiert hat. Karo, die Hauptperson ist schrecklich sympatisch und liebenswert, obwohl sie ständig rumheult und fertig ist und teilweise lahme Witze macht. Aber irgendwie möchte man sie einfach in den Arm nehmen.


    Was mir sehr gut gefallen hat, neben dem Stil an sich, waren die vielen kleinen Einwürfe bezüglich Popkultur. Da werden Personen mit Sängern und Schauspielern verglichen, Zeilen von Liedertexten zitiert und ständig fliegen Anspielungen auf Fernsehserien oder Filme durch die Gegend. So etwas habe ich sehr gern. :breitgrins:
    Darüber hinaus, und das hat mich wirklich überrascht, war das Buch größtenteils wirklich lustig. Ich mochte Sarah Kuttners Idee, Sprichworte und Redewendungen zu verdrehen und falsch zusammenzusetzen oder einfach umzuformen. Wenn dann der Apfel recht stammnah fällt und sie beschließt einem Geschenkten Gaul nicht aufs Geschenkpapier zu schauen, kamen mir schon einige prustende Lachanfälle aus. :breitgrins:


    Ein schönes Buch mit vielen kleinen lustigen Momenten und eine Autorin, in der ich noch viel Potenzial wittere - wenn auch eher als Schriftstellerin und bitte, bitte, nicht im Fernsehen, wo ihr Ego sonst noch platzen würde. :zwinker:


    4ratten

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Ich habe vor einigen Tagen auch Mängelexemplar von Sarah Kuttner fertiggelesen.
    Ehrlich gesagt war ich jetzt nicht so begeistert, es gab zwar einige witzige Stellen, aber das Buch konnte mich einfach nicht so in seinen Bann ziehen, deshalb habe ich auch 3 wochen gebraucht bis ich es gelesen hatte, da ich immer wieder andere Lektüre dazwischengeschoben habe.
    Auch mit der Hauptfigur (ich hab schon wieder vergessen wie sie heißt :redface:) konnte ich mich nicht wirklich identifizieren, ich fand ihre Handlungen oder Gedanken manchmal überhaupt nicht nach vollziehbar, und oft hatte ich das Gefühl, dass sie sich einfach viel zu sehr selbst bemitleidet.


    Trotz allem für Zwischendurch eine nette Lektüre.

    [center]:leserin:[size=3]&nbsp; Ein Buch ist ein Garten den man in der Tasche trägt.&nbsp; [/size]:leserin: <br />-arabisches Sprichwort-[/center]

  • Ich habe vor lauter Neugier nun auch endlich das Buch gelesen. Ich bin Sarah Kuttner eher neutral gegenüber eingestellt - ich finde sie nicht herausragend gut, aber auch nicht schlecht, soviel dazu :breitgrins: Aber das Thema hat mich dann doch gereizt. Leider war mir aber alles zu oberflächlich geschildert; die Protagonistin hat Angstzustände, ihre Beziehung zerbricht und sie fällt in ein großes Loch namens Depression. Irgendwie hatte ich aber das Gefühl, dass alles nur kurz angerissen wird, weshalb ich gar nicht die Chance hatte, mit der Erzählerin wirklich mitzufühlen. Immerhin wird hier über ein ganzes Jahr auf 272 Seiten geschildert und ich denke, dass man mehr aus diesem sensiblen Thema hätte machen können. Das fand ich relativ schade und zwischendrin war für mich dann kurzzeitig auch einfach "die Luft raus".
    Trotzdem gab es auch kleinere Passagen, die mich zum Nachdenken gebracht haben, vielleicht, weil ich mich doch in dem einen oder anderem wiedererkannt habe.



    Das hat mir jetzt keine Ruhe gelassen und ich hab mal ein bisschen was gegoogelt. Dabei bin ich auf folgendes Interview gestoßen, das ich ganz interessant fand, weil es mir einige Fragen - ob autobiografisch oder nicht und was ihre Intention war - recht gut beantwortet.


    Danke für den Link! Genauso ein Interview hatte ich nun nach der Lektüre auch gesucht :winken:


    Für mich ist Mängelexemplar ein Buch, was ich nun gelesen habe, aber was mir sicherlich nicht lange im Gedächtnis bleiben wird, leider!
    3ratten

    ~ The world is quiet here ~

  • Das wird jetzt eventuell manche entsetzten, aber ich kannte Sarah Kuttner gar nicht. Ich habe mir sogar nochmal Bilder von ihr angeschaut, aber nein, kein plötzliches Wiedererkennen. Aber vielleicht ist das ganz gut, so konnte ich das Buch ungestört von irgendwelchen, auf die Autorin bezogenen Emotionen lesen.


    Und ich fands gut. Ganz anders als ich dachte. Jaja, ich wusste im Vorhinein auch nicht, um was es in dem Buch geht. Ich bin mit völliger Unwissenheit an dieses Werk herangegangen und dachte zuerst, es ist ein totales Frauenbuch, in dem eine junge Frau versucht, nach einer gescheiterten Beziehung wieder Fuß zu fassen. Letztendlich ist das ja auch der Fall, allerdings geht es hier nicht nur um ein wenig Herzschmerz und den fehlenden Sex. Nachdem ich das Buch von einem Freund bekommen habe, hätte ich mir das auch denken können. :rollen:


    Es geht um die Überwindung extremer Angstattacken und schwerer Depressionen. Das ist tatsächlich ein Thema, über das ich noch nicht viel gelesen habe, von dem ich aber weiß, dass es nicht so selten vorkommt, wie viele denken. Das Aufgreifen dieses Themas rechne ich dem Buch hoch an, denn in unserer Gesellschaft ist es wohl tabu, darüber offen zu sprechen.


    Zudem finde ich den Schreibstil, in dem dieses brisante Thema vorgebracht wird, ganz gut. Er ist nicht zu ernst und nach Mitleid heischend, was bestimmt einige Menschen mehr dazu bringt, das Buch zu lesen. Andererseits frage ich mich, ob das Ganze dann nicht zu harmlos klingt. Letztendlich ist es ja doch eine schwere Krankheit, die man zwar mit Medikamenten erst mal eindämmen kann, an der aber jahre- wenn nicht sogar lebenslang gearbeitet werden muss.


    Ein aufmerksamer Leser wird aber trotz des vordergründigen Witzes die dunkle, erschreckende Seite einer Depression erkennen können. Denn das Buch ist ein wenig wie Karo (Hauptperson) selbst: nach vorne hin lustig und unbeschwert, aber untergründig tieftraurig und verzweifelt.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • Hm. Eigentlich habe ich um die Bücher von Sarah Kuttner bisher immer einen Bogen gemacht, höchstens mal eines in die Hand genommen und den Klappentext gelesen oder so - eben weil ich ihre aufgesetzte Art schon im Fernsehen nicht ausgehalten habe (wobei ich wirklich überrascht war, wieviele und teilweise welche Leute in meinem Umfeld sie als Moderatorin mochten). Und ich gebe zu: ich hatte auch das von Sternenstauner angesprochene Vorurteil, dass sich die Bücher nur wegen des berühmten Namens so gut verkaufen.


    Dass aber Leute wie Wendy (die Sarah Kuttner auf dem Bildschirm scheinbar aus den gleichen Gründen nicht mag wie ich) und Mondy (die sie überhaupt nicht kannte) "Mängelexemplar" etwas abgewinnen können, hat mich nun doch neugierig gemacht, und ich habe ein wenig herumgestöbert.


    Fast wäre ich schon so weit gewesen, dem Buch eine Chance zu geben - auch wegen des weiter vorne verlinkten Interviews - als ich dann in dem Zeit-Artikel auf folgende Textstelle gestoßen bin:


    Zitat

    »Das böse Tier hat sein GO, es ist stage time, die Vorband ist endlich weg, der Main Act darf zeigen, was er kann. Und er kann. Ich breche sofort und heftig in Tränen aus. Ich weine laut und mit viel Rotze.«


    Uff. Also das klingt für mich einfach nur ... anstrengend. :schulterzuck: Und wenn das ganze Buch in der Tonart geschrieben ist, würde ich es wahrscheinlich binnen kürzester Zeit genervt von dannen pfeffern.


    Umgekehrt finde ich den stammnah fallenden Apfel und das Geschenkpapier des Gauls stilistisch wieder ziemlich reizvoll :breitgrins: , also vielleicht blättere ich einfach mal in einer Buchhandlung ein bisschen kreuz und quer und entscheide dann.

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  • Dieses Buch hat mich kurz vor Abflug spontan am Flughafen angelacht. Schneller als ich schauen konnte war es dann im Handgepäck.


    Ratz fatz war es dann im Urlaub gelesen und mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich fand es flüssig und charmant geschrieben. Beeindruckt hat mich die Darstellung der Ängst, Panikattacken und Depression von Karo. Ich kenne Sarah Kuttner nur vom sporadischen Sehen im Fernsehen, weiß aber nicht ob sie das nicht schon selbst erlebt hat.
    Sie hat treffend genau die Gedankengänge und Verhaltensweisen in solchen Fällen aufgegriffen und beschrieben und es hat mich zum Teil erschrocken, wie sie einige Handlungen, deren Folgen und Konsequenzen so treffend und auf den Punkt gebracht beschrieben hat, die ich selbst nach über einem Jahr Therapie der gleichen Diagnose noch nicht so definieren konnte.
    Für mich war dieses Buch nicht nur eine schöne Urlaubslektüre, sondern auch eine weitere Selbsterkenntnis mit neuen Blickwinkeln und somit ein weiterer Schritt in Richtung Heilung.


    4ratten

  • Ich hatte schon seit langer Zeit vor, dieses Buch von Sarah Kuttner zu lesen.
    Ich gehöre zu denjenigen, die Sarah Kuttner noch aus dem Fernsehen kennen (sie hatte mal eine eigene Show, Sarah Kuttner Show oder so ähnlich, und schon da fand ich sie total klasse), danach hatte sie mal eine eigene kurze Sendung, in der sie Leute aus Kleinanzeigen besucht hat, und schließich habe ich auch ihre Kolumnen sehr gerne gelesen. Also war dieses Buch eigentlich ein Muss.


    Den Stil des Buches ansich mochte ich gerne. Ich mag Kuttners Humor sehr gerne, ich finde sie sehr kritisch und mag ihre Ironie. Den Inhalt des Buches fand ich allerdings... na ja. Man kann ja nicht direkt sagen, dass man sich für solch ein Thema nicht interessiert. Mir kam es aber meistens so vor, dass die Geschichte so vor sich hingeplätschert ist. Irgendwie ist nichts so richtig passiert. Natürlich muss nicht immer etwas passieren, aber irgendwie kam es mir vor, dass Seite um Seite so dahingeflogen ist, ohne dass ich so richtig wusste, was ich eigentlich gelesen habe. Kann es schlecht beschreiben...
    Ich jedenfalls mag Kuttners Kolumnen um einiges lieber...


    3ratten

  • Ich lese das Buch gerade, und ich mag es! :smile:
    Sogar die Stelle, die ich oben zitiert habe und die mich eigentlich abgeschreckt hat, kam im Kontext dann richtig gut.
    Nein, ich muss zugeben, ich bin (nach ca. einem Drittel) von Stil & Inhalt positiv überrascht.

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  • ... und daran ändert sich auch in meinem Fazit nichts. :smile:



    Beeindruckt hat mich die Darstellung der Ängst, Panikattacken und Depression von Karo. Ich kenne Sarah Kuttner nur vom sporadischen Sehen im Fernsehen, weiß aber nicht ob sie das nicht schon selbst erlebt hat.


    Ich glaube, in einem Interview hat sie mal gesagt, die Panikattacken kennt sie aus eigener Erfahrung, die Depressionen nur aus Beschreibungen.
    Für mich ist es ganz schwer nachzuvollziehen, wie sich so eine Panikattacke anfühlen muss, und ich habe bei den Schilderungen sehr gestaunt. Aber auch, wenn ich so einen Zustand noch immer nicht wirklich nachfühlen kann, glaube ich, dass ich jetzt zumindest so viel davon verstehe, wie man als Nicht-Betroffener eben verstehen kann.
    Die Depressionen treten im Gegensatz dazu doch ziemlich in den Hintergrund, kommt mir vor, und ich bin mir nicht sicher, ob die Hauptfigur Karo wirklich als depressive Patientin durchgeht. Selbst wenn man von einer "verkleideten" Depression ausgeht, scheint sie mir doch ziemlich aktiv und lebhaft, bzw. in den entsprechenden Kapiteln eher traurig als depressiv zu sein.


    Trotzdem hat mich das Buch sehr gut unterhalten und auch ein Stück weitergebildet, und definitiv mag ich Sarah Kuttner jetzt lieber. :breitgrins:


    4ratten

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  • Ich ärgere mich sooo ... ich wollte das Buch eigentlich unbedingt als (echtes) Mängelexemplar haben, erstens zum Geld sparen und zweitens weil ich das wahnsinnig originell gefunden hätte. :elch:
    War auch ganz schön geduldig, aber irgendwann wurde mir das Suchen & Warten dann zu doof und ich habe es mir ganz regulär gekauft.
    Und jetzt ratet mal, was mich plötzlich in meinem Stamm-Mängelexemplarladen anspringt ... :grmpf:

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  • Und jetzt ratet mal, was mich plötzlich in meinem Stamm-Mängelexemplarladen anspringt ... :grmpf:


    :breitgrins: Das kannst Du Dir ja trotzdem kaufen und dann gibst Du das andere in gute Hände :zwinker:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • :breitgrins: Das kannst Du Dir ja trotzdem kaufen und dann gibst Du das andere in gute Hände :zwinker:


    Habe ich ernsthaft überlegt, mehrere Minuten lang. Kam mir dann aber doch zu geeky vor. :elch:

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    Kurzbeschreibung:


    Zitat

    "Die Psyche ist so viel komplizierter als eine schöne glatte Fraktur des Schädels."
    Karo lebt schnell und flexibel. Sie ist das Musterexemplar unserer Zeit: intelligent, selbstironisch und liebenswert. Als sie ihren Job verliert, ein paar falsche Freunde aussortiert und mutig ihre feige Beziehung beendet, verliert sie auf einmal den Boden unter den Füßen. Plötzlich ist die Angst da. Als auch die cleversten Selbsttäuschungen nicht mehr helfen, tritt sie verzweifelt und mit wütendem Humor ihrer Depression entgegen.
    Dem Wahnwitz unserer Gegenwart gibt Sarah Kuttner eine Stimme. Lustig und tieftraurig, radikal und leidenschaftlich erzählt sie von der Verlorenheit, die manches Leben heute aushalten muss.


    Meine Buchnotizen:


    Auch beim zweiten Lesen bin ich von dem Buch wieder begeistert gewesen; das fängt beim Titel und der Covergestaltung an, hört da aber noch lange nicht auf:


    Kuttner, die ich übrigens nicht aus dem TV kenne, schafft es, in einem Stil über Angst und Depressionen zu schreiben, der erstmal gar nicht recht zum Thema zu passen scheint: ein Still voller Ironie, aberwitziger Wortspiele und Flapsigkeiten. Aber genau dieser Stil passt in Wirklichkeit perfekt: einerseits bewahrt er das Buch vor dem Kitschigwerden, andererseits bildet er die Persönlichkeit der Hauptperson Karo erstklassig ab.


    "Angst ist ein monströs großes, hässliches Tier, und es kommt, und es will einen holen. Und irgendwann wird es einen holen, denn wenn man sich nicht um diese Angst kümmert, wird sie so präsent, dass man irgendwann aufgibt." (S. 167)


    Bedrückend die Stellen, in denen Kuttner Karos Panikattacken sehr realitätsnah schildert. Und dann gibt es wieder die Stellen, an denen ich lauthals lachen musste.

    U.a. dieser Mix ist es, der das Buch so herausragend macht.


    Mein Fazit:
    5ratten :tipp: