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Chris Carter, Der Kruzifix-Killer
(Ullstein Verlag; Juni 2009)
ISBN 978-3-548-28109-4
478 Seiten; € 9.95 (TB)
Originaltitel: The Crucifix Killer
Inhalt (von http://www.ullsteinbuchverlage.de
Los Angeles: Die Leiche einer wunderschönen Frau wird gefunden, zu Tode gequält und bestialisch verstümmelt. Keinerlei Spuren. Bis auf ein in den Nacken geritztes Kreuz, ein Teufelsmal: das Erkennungszeichen eines hingerichteten Serienmörders. Detective und Profiler Robert Hunter wird schnell klar, dass der Kruzifix-Killer lebt. Er mordet auf spektakuläre Weise weiter. Und er ist Hunter immer einen Schritt voraus - denn er kennt ihn gut. Zu gut.
Meine Meinung:
Zugegeben, der Titel klingt fürchterlich, die Covergestaltung macht das Ganze nicht besser. Dennoch habe ich dieses Buch sehr gerne gelesen...
Gleich zu Beginn gibt es eine heftige Szene: Hunter bekommt einen Anruf des Sereinkillers, bei dem er nach seinem neuen Partner gefragt wird. Der Detective begreift sofort und findet so seinen Kollegen recht rasch - dieser ist an ein Kreuz genagelt und hat nicht nur eine Dornenkrone dazu bekommen... Robert Hunter gerät in die Lage, entscheiden zu müssen, ob er den Kollegen mit einem verzweifelten Rateversuch retten will oder nur sein eigenes Leben. Dann bricht das Kapitel ab und die Zeit vor dieser Situation wird geschildert.
Auch diese Einleitung startet mit einer sehr heftigen Szene: eine junge Frau wird bestialisch ermordet...
Robert Hunter und sein Grünschnabel-Kollege Carlos Garcia begreifen sehr schnell, dass sie es mit einem sehr brutalen Serientäter zu tun haben - schlimmer noch, Hunter erkennt, dass der Mord an der jungen Frau eine spezielle Handschrift trägt, die eines Mörders, den die Polizei längst festgenommen und verurteilt dachte. Einen Nachahmer kann die Mordkommission noch am Tatort ausschließen: das Zeichen des früheren Killers ist niemals nach draußen gedrungen...
"Der Kruzifix-Killer" ist wohl ein klassischer Thriller, der sehr blutig beginnt (was 'geübte' Genre-LeserInnen nicht weiter beeindrucken dürfte), dann aber rasant Fahrt aufnimmt: es ist in meinen Augen ein echter Pageturner! Anfangs etwas ernüchtert, dann ein wenig durch ein paar Eindrücke über die Stadt, in der das Ganze spielt, Los Angeles, zufrieden gestellt, wurde ich doch ziemlich zügig von der Spannungskurve mitgerissen. Es ist zwar ein verderbtes, verrohtes Los Angeles, dennoch kein unvorstellbares, auch wenn es unter anderem um Snuff-Videos und ähnlich heftiges geht.
Was dem debütierenden Autoren Chris Carter allerdings perfekt gelungen ist, ist, den Thrill immer sehr hoch zu halten und eine verfrühte Auflösung seitens des/der LeserIn ist nahezu ausgeschlossen.
Eines noch: auch wenn ich den Nachnamen der Hauptperson, Hunter, verhältnismäßig plakativ finde, so finde das bei der Figur keinesfalls. Ich finde, dass es ein gelungener Charakter ist, der selten unrealistisch daherkommt. Beispielsweise finde ich Hunters Reflexionen zu seinem Job nicht nur interessant, sondern auch gut: in einem Gespräch mit seinem Partner, erklärt Hunter diesem, warum er - als gelernter Profiler - nicht weiter als solcher beim FBI gearbeitet hat. Er erläutert, dass er seine geistige Gesundheit nicht aufs Spiel setzen wollte und begründet es damit, dass es nicht gut sein kann, sich ständig in Serienkiller und Psychopathen hineinzuversetzen. Und nur das bringt Erfolg - sich einzudenken und den nächsten Schritt des Täters so nachvollziehen und voraussagen zu können. Dabei nimmt die Psyche dauerhaft auf jeden Fall Schaden, meint Detective und Profiler Robert Hunter.
Fazit: Verdammt spannendes Thrillerfutter, das bis zum Schluß konstant Neugierde und Nervenkitzel garantiert. Gelungen!
[size=1]PS. Allerdings sehe ich es ähnlich wie Detective Hunter: auch bei den Büchern kann man nicht andauernd dieses Genre lesen. Ich zumindest nicht![/size]