Ich glaube, die Hauptbefürchtung ist ja, dass mit dem neuen Untertitel diese Kategorie obskurste Machwerke anzieht, die dann Seite an Seite mit Klassikern oder denen, die es mal werden wollen hier existieren und den etwas erhöhten Anspruch der an diese Kategorie gestellt wird, verwässern. Bei den bisher gebrachten Beispielen, wer hier einziehen könnte, sind die meisten Namen ja auf einhellige Zustimmung gestoßen. Wenn ich jetzt mal unterstelle, dass die Mods auch eigentlich gar nicht im Sinn hatten, diese Kategorie als Auffangbecken für "Meine Erlebnisse als kambodschanische Fussmasseurin" oder "wie ich los ging und mit bloßen Händen ein Nashorn fing" (vorzugsweise unübersetzt nur in einer exotischen Sprache existierend), komme ich zu dem Schluss, dass der neue Untertitel vielleicht nur etwas ungünstig gewählt ist.
Wie wäre es statt "Anspruchsvolle Literatur für anspruchsvolle LeserInnen sowie Exotisches für Neugierige und Globetrotter" so etwas zu schreiben wie: "Anspruchsvolle Literatur für anspruchsvolle LeserInnen, wir blicken auch über den (europäischen) Tellerrand hinaus" ?
Denn auch wenn Aldawen schreibt
Zitat...und zwar unabhängig von der jeweils tatsächlichen oder empfundenen literarischen Qualität.
gehe ich davon aus, dass ein Buch welches zwar durch seinen Inhalt dem neuen Trend in der Kategorie entspricht, aber grottenübel geschrieben ist, eine entsprechen höchstens mittelmäßige Bewertung bekommt, mit einer entsprechenden Begründung der Beurteilung. Man liest sehr selten ein Buch mit dem Vorabwissen, dass es schlecht geschrieben sein wird und hofft ja zumindest, dass es auch literarischen Qualitäten im Ansatz genügt. Gerade bei Themen, die von einer gewissen Relevanz sind - und das ist ja durchaus gefordert - ist das Niveau doch zumeist über dem eines Groschenheftchens Dass es den eigenen Ansprüchen nicht genügt oder einem stilistisch völlig fern liegt, kann einem aber durchaus auch bei einem Klassiker passieren.
Mir kommt es so vor, als würde gerade hauptsächlich über ungelegte Eier diskutiert.
Wenn es natürlich zu einer weiteren Unterteilung käme, wäre das natürlich auch eine gute Möglichkeit, wobei ich aber nicht glaube dass es im Sinn der "Qualitätsschützer" in diesem Thread wäre, anspruchsvolle Autoren, die "leider" noch nicht so lange tot sind, in den Massen der sonstigen Belletristik untergehen zu sehen.