liest Melissa Marr - Wicked Lovely
Ich frage mich wirklich, warum ich das Buch nicht schon viel früher gekauft habe. Es ist toll. Mittlerweile bekommt man auch mehr aus der Sicht der Feen erzählt und erfährt dabei so einiges. Es ist also nicht ganz so schwarz-weiss, wie es am Anfang scheint. Die Verzwickungen sind komplex und an die Regeln halten tut sich niemand so richtig, obwohl jeder darauf besteht, dass alle anderen eben genau das tun. Keenan (das ist der Feenkönig, der Hauptfigur Aislinn verfolgt) hat sich mittlerweile in ihre Schule "eingeschlichen" und gibt sich dort als Neuer aus. Zu Aislinns Leidwesen sind ihre Freundinnen alle schwer begeistert von diesem "tollen Typen", während sie selbst das mächtig anders sieht, da sie ja erkennt, dass er eine Fee ist und Böses vermutet.
Auch funktionieren mittlerweile die Regeln nicht mehr, da Aislinn bereits unfreiwillig mit einer Fee in Kontakt getreten ist... diese wiederum muss widersprüchliche Befehle ausführen und scheint dabei selbst auch noch mit Aislinn zu sympathisieren. Was angesichts der Umstände auch kein Wunder wäre. Und dann wären da noch Keenans Wachen, die sie (also die Fee, Donia) dabei die ganze Zeit bewachen.
Nun planen Aislinn und Seth Recherchen anzustellen, laut Grams das Dümmste, was man überhaupt machen kann. Aber die weiss das ja schliesslich nicht. Und bei Seth wären wir jetzt auch beim ersten Störfaktor: Aislinn nervt unsäglich. Da hat sie diesen super Typen, der anders auf sie steht, das auch zeigt, wirklich ehrlich ist, sich bemüht ohne sie zu bedrängen, usw. - und sie denkt die ganze Zeit immer nur: Aber nein, das kann ich nicht machen, das zerstört unsere Freundschaft. Oh mein Gott, wenn jetzt da unsere Freundschaft kaputt geht. Eigentlich ist er total toll, aber unsere Freundschaft. Ich kann nicht widerstehen, aber unsere Freundschaft... Was glaubt sie denn? Dass ihre Freundschaft ewig hält, wenn er etwas will und sie ihr Verlangen vor ihm verdrängt? Andererseits ist sie siebzehn, da kann man es ihr auch nicht wirklich übel nehmen.
Die Atmosphäre ist herrlich düster und recht mystisch, trifft also genau meinen Geschmack. Nur mit leise sein hat das nicht viel zu tun. Die Feen selbst sind auch nicht gerade zahm, die haben immer nur Party und Intrigen im Kopf. Völlig crazy.
Anne Rice - Taltos
Ashs Story geht weiter, er ist von der allgemeinen Taltos-Geschichte zu seinen persönlichen Erlebnissen fortgefahren. Nur diese sind leider wirklich dem Monatsthema entsprechend etwas langweilig bis anhin, zumal er sich (wieder einmal) zu so einem pseudo-gläubigen Typen mausert. Viel mehr kann ich über den Inhalt nicht mehr sagen, sonst seid ihr verspoilert. Aber jetzt sollte es wieder spannend werden, wir befinden uns nämlich in den Wäldern Schottlands, wo Übles lauert. Da Wicked Lovely mich aber im Moment mehr einnimmt, werde ich wohl auch für die verbleibenden 60 Seiten noch ein Weilchen brauchen.
[hr]
Ich möchte übrigens auch nicht in den Lostopf für die nächste Leitung, werde nächsten Monat mit anderem beschäftigt sein.