Charlotte Link - Sturmzeit

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 4.728 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kiba.

  • Kurz vorweg: Ich weiß nicht, ob ich so zufrieden bin, den Thread in "Liebesromane" zu packen. Ich dachte eigentlich, es gäbe ein Sparte mit "Frauenromane". Denn dazu hätte ich ihn jetzt gesteckt oder "Gesellschaftsromane", was auch ein wenig "Sonstige Bellestrik" nahe kommt. Wie gesagt, ich bin mir unsicher. Das Buch ist weiß Gott kein Chick-Lit-Roman, aber irgendwie würde ich ihn trotzdem zu Frauenliteratur packen. Hm ...


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    Ich hab eine veraltete Ausgabe gelesen, die man so nicht mehr kaufen kann, aber wenn das so ist, bringt ja eigentlich die Verlinkung nichts mehr. Aber deswegen könnte auch mein Klappentext von der oben gezeigten Ausgabe abweichen. ;)


    Klappentext:
    Sommer 1914. In Europa gärt es, doch auf dem Familiengut der Degnellys in Ostpreußen scheint noch Zeit zu sein für Idylle und Plänkeleien und für den Traum von der großen Liebe - ein Traum, der die achtzehnjährige Felicia durch eine harte Zeit begleiten wird, in der alte Traditionen und Beziehungen utergehen und einer gar nicht mehr idyllischen Realität weichen.


    Mit dem Atem einer großen Erzählerin zeichnet Charlotte Link die faszinierende Geschichte einer ungewöhnlichen Frau in einer bewegten Zeit - ein Porträt der brüchigen Gesellschaft in den ersten dreißig Jahren dieses Jahrhunderts.


    Meine Meinung:
    Es ist sehr interessant, weil ich so viele verschiedene Meinung über dieses Buch gehört habe. Deswegen erwarte ich fast schon gegenteilige Stimmen, wenn ich jetzt sage: Ich fand das Buch toll!
    Am Anfang musste ich mich ein wenig reinlesen. Diese Familie mit sooo vielen sooo hübschen und sooo starken Frauen hat echt genervt und ich dachte schon, ich halte es nicht aus, aber das vergeht mit der Zeit. Felicia ist die Protagonistin in diesem Roman und am Anfang wird sie als wunderschön und absolut stark und unglaublich toll dargestellt, doch reißt das irgendwann ein und man liest auch von unglaublich schlechten Eigenschaften, mit denen ich mich persönlich nicht so identifizieren konnte. Das könnte ebenfalls eine Schwierigkeit sein. Da Felicia eine sehr außergewöhnliche Frau ist, ist eine Identifizierung nicht immer leicht. Wer so etwas braucht, um ein Buch zu mögen, könnte hier wirklich Schwierigkeiten haben.
    Auch die anderen Charaktere sind interessant und facettenreich. Die Autorin stellt sie aber sehr gut dar, so dass ich mit der Fülle von Namen keine Schwierigkeiten hatte. Was auch daran liegen mag, dass sie peu a peu eingeführt wurden und nicht alle direkt auf einmal da sind. Gefallen hat mir auch, dass selbst wenn eine Figur nicht mehr in Felicias Umfeld war, man trotzdem immer noch von ihr las.
    Außerdem liebe ich Romane, die in dieser Zeit angesiedelt sind. Da es zwei weitere Romane ja gegen soll, die, so hoffe ich, an diesen Roman anknüpfen und ich auch über diese Zeit gerne lese, werde ich sie mir auf jeden Fall ebenfalls zu Gemüte führen. Die Autorin hat es auch sehr schön geschafft, die Zeit und die Geschichte mit diesem Buch zu verknüpfen. Das hat mir gut gefallen und nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte ich dieses Buch wirklich nur noch genießen und ich freu mich auch die weiteren zwei Bände!


    4ratten

  • Man könnte es auch unter Historische Romane packen :breitgrins:


    *hach* ich hab die ganze Trilogie geliebt, ist allerdings schon einige Jahre her. Ist halt so eine richtig schöne Ostpreußen-Weltkrieg-Familien-Schmonzette :zwinker:

    LG, Dani


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  • Diese drei Bücher der "Sturmzeit-Saga" waren diejenigen, welche mir am besten von der Autorin gefallen haben. Ich habe sie in einem Rutsch hintereinander gelesen und konnte gar nicht mehr aufhören, aber das ist auch schon einige Jährchen her.


    Viele Grüße Tina

  • Für mich war die Sturmzeit-Trilogie das Schlechteste, was ich bisher von der Autorin gelesen habe. Besonders genervt haben mich die so oft erwähnten kühlen grauen Augen Felicias, "an denen ein Mann erfrieren kann" und ähnlicher Schmus. :rollen:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Hm ja, das Buch ist halt so ganz anders als das, was ich bisher von der Autorin gelesen habe, weil es eben kein Thriller/Krimi ist. Von daher ist es wohl verständlich, dass die Meinungen so weit auseinander gehen. Ich habe mir das Buch nämlich eigentlich auch aus dem Regal genommen, um einen Thriller zu lesen. Tja, und dann habe ich das bekommen. Aber ich konnte mich gut drauf einlassen.

  • Ich hab vor Jahren mal die Verfilmung gesehen, damals hat sie mir gut gefallen, mit dem Erzählstil im Roman konnte ich aber schon nach wenigen Steiten nichts anfangen, deshalb hab ich die Reihe dann auch nie gelesen.

  • Ich hab im Anschluss jetzt direkt "Wilde Lupinien" und "Die Stunde der Erben" gelesen. Beide Bücher sind dem ersten sehr ähnlich, aber mir haben sie sehr gut gefallen. Also, wer "Sturmzeit" richtig toll fand, dem kann ich die gesamte Triologie empfehlen, ansonsten haltet besser Abstand davon. Es wird dann nur langweilig, weil ich auch oft das Gefühl hatte, dass Felicias Tochter/Enkelin teilweise ihre Geschichte nochmals leben, wenn auch immer ein wenig anders. :zwinker:

  • Genau das Thema, worüber eine Freundin und ich stundenlang diskutieren können: Sie liebt dieses Buch, ich dagegen fand es schlecht, sehr schlecht... und musste mich zwingen, es wirklich zu lesen, denn ich möchte nichts kritisieren, was ich nicht gelesen habe.
    Einerseits liegt es bei mir wohl an der Zeit, diese historisch angehauchten Romane liegen mir in den meisten Fällen nicht (obwohl es Ausnahmen gibt!), und zusätzlich nerven mich ebenfalls die Wiederholungen, wie Felicias`Augen denn nun aussehen, solche Aussagen in einem Buch finde ich schauderhaft!

  • Hm ja, das kann ich absolut nachvollziehen. Die Trilogie spielt mit vielen Klischees, vor allen Dingen was die Person Felicia angeht und ich kenn ein paar Leute, die sowas nicht leiden können. Das Buch ist ein klassisches Beispiel, wie unterschiedlich doch Geschmäcker sein können.

    Einmal editiert, zuletzt von Avila ()

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    Klappentext
    Sommer 1914. In Europa gärt es, doch auf dem Familiengut der Degnellys in Ostpreußen scheint noch Zeit zu sein für Idylle und Plänkeleien und den Traum von der großen Liebe - ein Traum, der die achtzehnjährige Felicia durch eine harte Zeit begleiten wird, in der alte Traditionen und Beziehungen untergehen und einer gar nicht mehr idyllischen Realität weichen.



    Ich war schon drauf und dran, das Buch zuzuschlagen. Nachdem endlich die ganze Familie eingeführt ist, geht es geraume Zeit geht es um nichts anderes als belanglose Familienangelegenheiten vor dem Hintergrund eines beginnenden Krieges. Im Mittelpunkt steht Felicia, die aus einer Laune heraus einen ihr fremden Mann heiratet, obwohl sie einen anderen liebt. Sie ist kein sympathischer Charakter, aber leider auch nicht so böse, dass es wieder interessant wäre. Unter ihren zahlreichen Verwandten und Freunden befinden sich einige Figuren, die durchaus Potenzial haben, aber bis auf Felicias Gatten noch vergleichsweise farblos bleiben. Einigermaßen spannend wird es erst, als der 1. Weltkrieg beginnt und sich der Schauplatz des Öfteren an die Front verlagert. Erst jetzt kommt so etwas wie Ernsthaftigkeit und Tiefgang auf.


    An Klischees wird nicht gespart. Eine Szene fiel mir besonders auf, da spricht eine Frau eine andere mit "Baby" an und eine weitere dreht sich Lockenwickler ins Haar. Wohlgemerkt in einem russischen Gefangenenlager im Jahr 1916. :rollen:


    Vorerst werde ich noch weiterlesen, aber um mir die beiden anderen Bände der Trilogie vorzunehmen, muss sich die Geschichte noch deutlich steigern.

  • Das Gefühl habe ich auch. Die Handlung hat sich jetzt nach Russland verlagert, aber die politische Lage steht im Hintergrund. Vordergründig sind immer noch die diversen Liebschaften das Thema, und das interessiert mich nun so gar nicht.


    Es liest sich nicht so, wie ich Charlotte Link sonst kenne. Natürlich ist es eines ihrer frühen Bücher, aber hätte ich nicht gewusst, von wem es stammt, hätte ich es niemals ihr zugeordnet. Mal sehen. Noch steckt das Lesezeichen im Buch, ich werde mich also nochmals daran versuchen. Aber die Chancen stehen nicht gut, dass ich es beende. Für so Banales habe ich im Moment zu wenig Lesezeit.

  • Ich habe die Trilogie sehr gerne gelesen, allerdings ist das schon sehr lange her. Wäre vielleicht mal interessant, wie ich das heute empfände.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich bin ziemlich sicher, dass mir bestimmte Bücher, die ich vor 20 Jahren gerne las, heute nicht mehr gefallen würden. Wenn ich da vergleichbare Romane ansehe, lockt es mich überhaupt nicht, sie zu lesen. Damals hätte ich mit der Trilogie bestimmt mehr Spaß gehabt.

  • Ich könnte mir das bei mir durchaus auch vorstellen, Doris. Also lasse ich es lieber :breitgrins: Ich habe die Bücher eh nicht mehr.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Nach einer Woche Pause habe ich heute beschlossen, das Buch abzubrechen. Mich zieht so gar nichts zu der Geschichte hin, es interessiert mich auch nicht, wie es endet bzw. in den nächsten zwei Bänden weitergeht. Die Charaktere sind mir zu oberflächlich und die diversen Liebesgeschichten berühren mich nicht. Deshalb also Schluss an dieser Stelle.

  • Es ist sicher schon 15 Jahre her, dass ich die Trilogie gelesen habe und ich habe sie damals geliebt, mehrfach gelesen und mir danach praktisch alle Bücher von Charlotte Link reingezogen.


    Eiegntlich eine spannende Frage, wie ich die Bücher heute finden würde!

    LG, Dani


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  • Es ist sicher schon 15 Jahre her, dass ich die Trilogie gelesen habe und ich habe sie damals geliebt, mehrfach gelesen und mir danach praktisch alle Bücher von Charlotte Link reingezogen.


    Eiegntlich eine spannende Frage, wie ich die Bücher heute finden würde!


    Das kann sehr ins Auge gehen- oder wieder brilliante Lesemomente schaffen :zwinker:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Es ist sicher schon 15 Jahre her, dass ich die Trilogie gelesen habe und ich habe sie damals geliebt, mehrfach gelesen und mir danach praktisch alle Bücher von Charlotte Link reingezogen.


    So unterschiedlich sind die Geschmäcker. Ich habe schon an anderer Stelle geschrieben, dass ich von ihr so schnell nichts mehr gelesen hätte, wenn dieses Buch mein erstes überhaupt von ihr gewesen wäre. Gemessen an ihren jetzigen Büchern merkt man, welche Entwicklung sie im Lauf ihrer Schriftstellerinnenlaufbahn gemacht hat. Die Trilogie hat sie 1989 begonnen und ihre Bücher, die mir gefallen, entstanden ab etwa 2000.



    Eiegntlich eine spannende Frage, wie ich die Bücher heute finden würde!


    Ein Experiment, von dem ich lieber die Finger lasse.

  • "Sturmzeit" habe ich vor einigen Jahren gelesen, und war damals ganz fasziniert. Allerdings bin ich nicht dazu gekommen, die Trilogie weiter zu lesen, weshalb ich vor einigen Wochen nochmals von vorne begonnen habe. Nun war ich bei weitem nicht mehr so begeistert wie einst. Die Geschichte hat sich stellenweise doch sehr in die Länge gezogen, und ich könnte gar nicht mehr sagen, was mir vor 7 oder 8 Jahren daran so gut gefallen hat. Immer noch sehr schön finde ich die Beschreibungen des Gutes in Ostpreußen: Die Landschaft samt ihren Farben und Gerüchen, die glücklichen und unbeschwerten Sommertage auf Lulinn.

    Sicher ist auch die Familiengeschichte ganz nett, der historische Hintergrund nicht uninteressant, und doch kam mir vor, dass die Protagonisten recht klischeehaft abgehandelt wurden.

    Das alles kommt ja in diversen generationsübergreifenden Romanen immer wieder vor, vielleicht habe ich einfach schon zu viele dieses Genres gelesen.

    Zu guter letzt war ich froh, ans Ende gelangt zu sein, und doch werde ich auch die beiden Folgebände lesen.

    Alles in allem passabler Durchschnitt, doch nichts Weltbewegendes, wie mir noch vor etlichen Jährchen vorgekommen wäre. Seltsam, wie sich mit dem Alter doch auch die Begeisterung ändert - zumindest bei mir ist das so.


    3ratten