Das Einfache ist das am schwersten zu Verstehende
Diese Geschichte ist wahrlich nicht einfach! Sie ist einfach zu lesen, aber nicht einfach zu verstehen und auch ist das zu Verstehende nicht einfach für sich selber anzunehmen.
Dieses Buch thematisiert Liebe, Hoffnung aber auch Tod und Vergänglichkeit auf eine Art die kaum zu beschreiben ist.
Es ist eine einfühlsame Geschichte über den kleinen Conor. Der Junge ist ein Einsiedler, ein ruhiges Kind mit viel Verstand und Vernunft. Diese Eigenschaften braucht er auch in seiner Situation, eine Situation die man niemandem, und erst recht keinem Kind wünscht.
Seine Mutter, mit der er alleine lebt, ist schwer an Krebs erkrankt und muss eine Chemotherapie nach der anderen über sich ergehen lassen. Doch das kann den Jungen nicht erschüttern. Es herrscht ein stilles Einverständnis zwischen Mutter und Sohn, das alles wieder gut werden wird.
Die Therapien machen die Mutter sehr müde und bringen sie dazu sich tagelang zu übergeben, aber sie sind gut, sie sind da um zu helfen und danach wird alles besser!
Er unterstützt seine Mutter wie er nur kann. Er erledigt den Haushalt und bleibt während der ganzen seelischen und auch körperlichen Belastungen immer noch ein guter Schüler.
Doch im Inneren zerreißt es ihn.
Seine Sandkastenfreundin hat einen schwerwiegenden Fehler begangen und in der Schule erzählt was mit Connor und seiner Mutter nicht stimmt. Und so kommt die Geschichte und vor allem der psychologische Aspekt des Buches ins Rollen.
Conor wird von allen alleine gelassen, er wird wie er selbst sagt nicht mehr gesehen.
Diese von außen auf gestülpte Stille schreit in dem Jungen!
<Wieso machen sie sich denn alle solche Sorgen wegen mir? Mama wird wieder gesund, deswegen macht sie das doch alles.... >
Tagsüber geht es Conor annehmbar. In der Schule wird er nicht angesprochen, er muss gar ganze Aufsätze nicht abgeben. Er wird so behandelt wie es sich jeder geplagte Schüler wünschen würde, doch das zermürbt ihn.
Er kann nicht mehr er selbst sein. Er verdrängt seinen eigenen Gefühle, nimmt sie nicht war und hat auch niemanden mit dem er überhaupt darüber hätte reden könne, was soll das also?
Doch plötzlich steht sein Vater vor der Tür, der sich selbst an Conors Geburtstag nicht gemeldet hatte und so schrillen bei dem Jungen alle Sirenen.
Als er seinen Vater endlich wieder sieht, kann er mit seinem Geheimnis auch nicht mehr zurückhalten.
Er wird von der großen Eibe oben auf dem Friedhof jede Nacht um 7 nach Mitternacht besucht. Das Monster kommt zu ihm, er hätte es gerufen und es erzählt ihm Geschichten.
3 Geschichten erzählt das Baummonster dem Jungen, 3 wahre und seltsame, komische und auch unfair wirkende Geschichten. Jede dieser Geschichten ist gefüllt mit Moral und gedanklichen Hilfestellungen für den Jungen. Hier kann der Leser auch stellenweise selber rätseln, denn nicht alle Lehren sind augenscheinlich und auch nur im Kontext des eigenen Lebens zu verstehen.
Conor wird wütend, jedes mal wenn der Baum kommt. Er soll nicht ihm helfen sondern seiner Mutter! Seine Mutter ist diejenige die Hilfe braucht!
Doch am Ende wird er es verstehen, er wird einsehen das die Eibe und deren Geschichten ihm in seinen schwersten Stunden am Sterbebett seiner Mutter die größte Hilfe sein wird, die es gibt.
Wie soll man dem Tod begegnen?
Wie soll man den Sterbenden gegenübertreten?
Auch wenn das Buch ursprünglich als Kinderbuch angedacht war, ist es eher für Erwachsene bestimmt, nur Menschen die bereits einen großen Verlust erlitten haben, werden die Tragkraft des Buches erkennen und damit umgehen können.